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de der nach Jerusalem gekommenen Fremdlinge über die Geburt des Königes der Juden von Dauer gewesen seyn, wenn sie sich durch die Befrembung, die ihre Nachfrage in der Haupts stadt des jüdischen Landes erregte (Matth. 2, 3.), håtten irre machen lassen, und die Hoffnung, einen gebornen König der Juden zu finden, überall aufgegeben håtten? War es nicht Folge ihres Glaubens an die in ihrem Vaterlande erhaltene göttliche Belehrung, daß sie auch zu Bethlehem (v. 8.) den ihnen einmal von Gott aufgegebenen Zweck zu erreichen hofften, und zu ihrer groffen Freude (v. 10.) durch dieselbe Erscheinung, die vor ihrer Reise hergegangen war, von Gott selbst versichert wurden, daß sie, so unansehnlich und (v. 12.) bedenklich auch die Umstånde des, an dem bezeichneten Orte gefundenen, Kindes seyn mögen, die Absicht ihrer Reise wirklich unfehlbar erreicht haben? Und war nicht auf der andern Seite Herodis Betragen (v. 3. 7. vergl. v. 16. v. 8. vergl. v. 12. 13.) ein Vorspiel von der Widersezlichkeit (Ebr. 12, 3.) und dem Widerspruche, den das Wunder (Luc. 2, 34. vergl. I, 35-37. Joh. 1, 1-3. 14.) Gottes -der auf Erden erschienene Sohn Gottes -unter seinem Volke selbst, dem seine Sendung zunächst zur Freude bestimmt war (Luc. 2, 10.), erfahren würde? Wie vieler (Luc. 2, 34.) Herzen unverbesserliche Gesinnungen (Rdm. 2, 5.) sind an diesem Heilande offenbar worden (Luc. 2, 35. vergl. 7, 30-35. 13, 33. ff. 19# 42-44. Matth. 21, 28. ff. K. 23.)? Wie viele hörten bey allen den wohlthätigen (Joh. 10,32. Apg. 3, 15. 10, 38.) und wundervollen Beweisen, wodurch er seine göttliche Sendung bestätigte (Matth. 11, 20. ff. Joh. 15, 24. f.), nicht auf, ihn zu lästern, und, nachdem sie ihn getödtet hatten, noch in seinen Gesandten und Verehrern zu verfolgen (v. 18. ff. Matth. 23, 34. ff.)? Wir dürfen die Wohlthätigkeit der groffen Anstalt, welche Gott durch Christum getroffen hat. nicht blos nach der Anzahl derer abmessen, welche dadurch wirklich auf ewig befeeliget werden, weil vermöge der Anstalt selbst ihre Absicht an so vielen eben so wohl, als an andern Matth. 21, 31. f.) erreicht werden könnte, wenn sie nicht blos durch die eigene Schuld dieser Menschen (23, 37-) unerreicht bliebe. Freilich wußte Gott zum voraus, wie viele zu dem Heiland, den er uns Menschen gevoren werden ließ,

nicht kommen wollen (Joh. 5, 40.), um durch ihn Leben und ewiges Wohl zu erlangen. Aber wenn auch derer, die durch Glauben an Jesum (v. 38. 44. 46. f. 6, 35-37. 40. 44-47. 64. f. 3, 15. f.) selig werden (v. 17. 5, 34.) wollen, bey weitem wenigere wåren, als ihrer wirklich sind, könnte die ausserordentliche Anstalt darum unzweckmäßig heissen? Könnten wir es der Liebe (3, 16. 1 Joh. 4, 8-10.) Gottes unwürdig finden, wenn ihr auch die wenigen nicht gleichgültig waren, welche durch diese Anstalt zu der erhabenen Seligkeit (Joh. 17, 22. 24. Kôm, 5, 2. 8, 17—30.) wirklich gel...ngen, die von andern gering geschäzt wird (Matth. 22, 5, f. Apg. 13, 46.)? Hat uns Christus, das Ebenbild Gottes, seinen Vater nicht als den kennen gekehrt, in dessen Augen auch ei nes einzelnen Sünders Beseeligung einen grossen Werth haz be (Matth. 18, 11—14., Luc. 15, 7. vergl. 2 Petr. 3, 9.)?

Und wer berechtigt uns anzunehmen, daß durchs Christenthum nur wenige (vergl. Luc. 13, 23. mit v. 29. Matth. 8. 11. 21, 43. Offenb. 7, 9 ff.) selig werden? Håtten die in unfrem Tert erwähnten Weise richtig geurtheilt, wenn sie aus der Verwunderung, die ihre Nachfrage in der Hauptstadt selbst erregte, håtten schlieffen wollen, daß sich des gebohrenen Königs der Juden in dem Jüdischen Lande selbst niemand freue? Lobten nicht die Hirten bey Bethlehem (Luc. 2, 20) Gott über dem ihnen gebohrenen Heiland? Fand nicht Anna mehrere (v. 38), mit welchen sie ihre Freude über dem im Tempel ers schienenen Heilande (v. 27—32) theilen und ihr Lob Gottes vereinigen konnte? Hören wir vielleicht nur allzuviel von Widerspruch gegen das Wunder (v. 34), das Gott an dem uns gebohrenen Heilande zu unserer Seligkeit aufgestellt hat; so würde es doch Uebereilung seyn, wenn wir läugnen wollten, daß ausser denen, welche wir selbst kennen, sich noch viele (vergl. Róm. 11, 2-4), von welchen wir's nicht hören, ih= res Heilandes dankbar freuen, daß manches Gute im Berborgenen (Matth. 6) durchs Christenthum gewirkt, manche Leidende dadurch aufgerichtet, manches Kranken- und Todtenbett dadurch erheitert werde, ohne daß wir es wissen.

Hernach dürfen wir unser Zeitalter nicht eben gerade zum Maaßstabe der Wirksamkeit des Christenthums annehmen. Wie viel hat es in vergangenen Zeiten Gutes gewirkt? Wie

viel kann es in der Zukunft noch wirken, da es nach den aus drüklichen Versicherungen seines Stifters bis ans Ende der Welt erhalten werden soll (Matth. 13, 29. 30. 3741. 16, 18. 28, 20)? Und haben wir nicht in der bisherigen Geschichte des Christenthums Beispiele genug, daß keine Gleichgültigkeit und kein Widerspruch gegen den von Gott aufe gestellten Heiland (Luc. 2, 30—32) die frohe Nachricht (v.10f.) von diesem Wunder Gottes (v. 34) von der Erde hat verdrången können? Håtte man wohl zur Zeit der Ankunft der more genländischen Weisen zu Jerusalem (Matth. 2, 3) und nach dem Winke, den sie vor ihrer Abreise von Bethlehem von den wahren (vergl. v. 8) Gesinnungen des Herodes erhielten (v.12), noch erwarten sollen, daß etliche und 30. Jahre spåter der verkannte König der Juden in der Hauptstadt selbst öffentlich werde verkündigt (21, 8—10. vergl. 2, 3. Apg. 4, 17—21. 12 ff.) und von vielen Tausenden (2,41.47. 21, 20) werde angebetet (7, 59f. 1 Kor. 1, 2. vergl. Matth. 2, 2. 8. 11) werden? Schien nicht die erste Bewegung der Hauptstadt (v. 3) über der Geburt Christi durch die klägliche (v. 17 f.) Geschichte zu Bethlehem und in der Gegend auf immer erstikt, und derselbe, den man långst getödtet glaubte (Joh. 7,41 f.), trat denn doch zu seiner Zeit auf, und offenbarte seine Herr lichkeit als Herrlichkeit des einigen Sohnes Gottes (1, 14) durch Lehre (15, 22) und Thaten (v. 24. 2, II. I1,4)? Da es wirklich gelang, ihn zu tödten, und seine Feinde über die Zernichtung seiner Sache eben so sehr frohlokten (Joh. 16, 20), als seine Freunde darüber betreten waren (v. 20. Luc. 24, 17-21), mit welchem neuen Glanze brach sie eben nach diesem bedenklichen Zeitpunkte hervor (Joh. 16, 21f.)? Der Herr der Welt (Matth. 11, 25), dessen Sache das Christenthum ift, (v. 26 f. Joh. 10, 29. Luc. 1,32 f. 35-37. 2,14), weiß selbst die Widersezlichkeit gegen diese seine Sache zu ihrer Förderung zu lenken (Rom. 8, 28). Die Anschläge des Herodes gegen Jesum (Matth. 2, 16), wogegen Gott das Kind zu sichern wußte (v. 13 f.), mußten ein Mittel werden, daß das Daseyn des Kindes den Augen der Welt, welcher der Zeitpunkt seiner für die Menschheit so ausserordentlich wichtigen Geburt doch nicht ganz unbemerkt bleiben sollte (v. 2. f.), zur Sicherung seiner Ruhe auf eine Zeit lang entzogen, und

Jesus zugleich in eine Gegend des israelitischen Landes (v. 20) versezt wurde (v. 22), die als gewöhnlicher Wirkungskreis seiner öffentlichen Geschäfte neben andern Vortheilen (vergl. Joh. 7, 1. 11, 8) auch noch diesen hatte, daß, indem er hier seiner eigentlichen Bestimmung gemåß (Matth. 10, 5 f. 15,24) der in Galiláa besonders vernachläßigten (9, 36 ff.) Ifraeliten sich annahm, er doch gelegentlich (15, 27) zugleich auch schon für manche Heiden, die in Galilåa selbst (4, 15) und' den angränzenden Gegenden wohnten (Marc. 3, 8. Luc. 6, 17), ein Licht werden konnte (2, 32). Und wie wußte Gott den schmählichen Tod Jesu selbst zur Verherrlichung seines Sohnes (Apg. 3, 13—16) zu benußen, und gerade auf diesem unerwarteten Wege die Ausóreitung des Christenthums nicht blos im Jüdischen Lande, sondern auch in Arabien (vergl. Matth. 2, 1. 11. Gal. I, 17), Aegypten (vergl. Matth. 2, 13 f.) und so vielen andern Gegenden der Welt nur um so mehr zu befördern? Und der, welcher es so sichtbar gemacht hat, was er für die Sache des Christenthums thun könne und wolle, hat durch Christum selbst die Verheissung gegeben, daß der von ihm ausgestreute Same (Luc. 8, 11) bis ans Ende der Welt Früchte tragen (Matth. 13, 23) werde. Es wird, das Unkraut mag auch noch so sehr überhand zu nehmen scheinen, nie an gutem Waizen fehlen, der zur Zeit der Aerndte in die Scheure Gottes gesammelt werden kann. (13, 37-43). Und keine feindselige Macht wird die Gemeine Christi auf Erden überwältigen können (16, 18), sondern eher nur zu ihrem neuen Glanze den Weg bahnen müssen.

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Freilich erreicht das Christenthum seine wohlthätige Absicht nur bey denen völlig, die ihm von Herzen ergeben und gehorsam werden (7, 21 ff.). Aber wir dürfen denn doch die christliche Anstalten in Hinsicht auf diejenigen, die ihre gros fe Wohlthätigkeit an sich selbst eigentlich noch nie recht erfahren haben, nicht geradehin für überflüßig halten. So unfruchtbar die historische Kenntniß der Schrift (2, 5 f.) bey einem grossen Theile der von Herodes versammelten Oberpriester und Schriftgelehrten (v.4) gewesen seyn mag (23, 2ff.) Luc. 11,39 ff.); so nuzlich wurde fie doch den zu Jerusalem angekommenen Fremden (Matth. 2, 8-11.). Und kann nicht Mancher, der das Christenthum für sich selbst nicht gehörig

benůzt, wenigstens andern, die wirklich nach Wahrheit begierig sind, durch seine Kenntniß des Christenthums (vergl. 23,3. Phil. 1, 15-18) oder durch Halten über den christlichen Anstalten bey den ihm anvertrauten Personen nüzlich werden? Kann nicht ihm selbst, was er eine Zeitlang blos im Gedächtniß hatte oder nur historisch wußte, in der Folge unter Umstånden, worein ihn die göttliche Vorsehung kommen lassen wird, erst recht verständlich, wichtig und heilsam werden.

Bey einem gerechten Urtheil über die Wirksamkeit des Christenthums dürfen wir auch das nicht ganz übersehen, was das Christenthum an der Religions - und Pflichten-Kenntniß so Mancher gebessert hat, die zwar dem Christenthum nichts verdanken wollen, aber nun eben doch einmal bey dem Lichte des Christenthums besser gesehen haben, als so manche der grösten heidnischen Weltweisen. Wir dürfen jene groffe Anzahl von Menschen nicht aus der Berechnung lassen, die zwar Nicht-Christen sind, aber in deren Lehrbegriff der Stifter ihrer Religion aus der Lehre Christi und unsern heiligen Büchern manche heilsame Wahrheiten übergetragen hat, deren wohlthätige Wirkung also doch am Ende Wirkung des Christenthums ist. Endlich dürfen wir auch des vielfachen Wohls (vergl. Luc. 2, 14) nicht vergessen, das die Bekanntschaft mit christlichen Grundsähen über die bürgerlis che Gesellschaft verbreitet hat des höchst wolthätigen Einflusses, welchen die Einführung des Christenthums in zu vor heidnischen Gegenden allmählich auch auf mehrere Beförderung und Sicherung eines ruhigen und ehrbaren Lebens (1 Tim. 2, 2) im Ganzen gehabt hat.

Bisher haben wir Jesum mehr als das Licht betrachtet, das die Völker erleuchten (Luc. 2, 32) und durch Erkenntniß des Heils, das wir ihm verdanken, beseligen (1, 77—79Joh. 3, 15-18. 6, 29.35-40.44-47. 8, 24.31.f.51) sollte. Aber er muß auch als derjenige betrachtet werden, dem wir Begnadigung unseres Geschlechts und die Berech tigung zu einem höheren Wohl in der künftigen Welt zu danken haben (1, 29. 3, 14-16. 6, 51. 57. 10, 11-18. 12, 24-32. 17, 19.22. 24. Matth. 20, 28. 26, 28. Röm. 5, 12ff. 1 Tim. 2, 3-6). Und von dieser Seite her kamm seine Sendung in die Welt (Joh.3, 16. Matth. 20, 28.

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