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(Luc. 2, 15-20. 38) während seiner Jugend Jahre bekannt war, könnte es noch in höherem Maaße, als es wohl auch bey jenen zuweilen der Fall gewesen seyn mag, befremdlich scheinen, daß sich die Größe Jesu zwischen seiner Geburt und Taufe so wenig geoffenbart hat, und daß seine Wirksamkeit in eis nem so beträchtlichen Theile seines Lebens auf Erden so gar beschränkt war die Freude und das Wohlgefallen an seiner zunehmenden Weisheit (v. 52) nur einem kleinen Theile (v. 51.42. vergl. Marc.6,2.3) eines unansehnlichen Orts (Matth. 2,23.4, 13. Luc. 2, 4.39. 51.4, 16. Joh. 1, 46 f.)in dem ges ring geachteten Galilåa (Joh. 7,41. 52. Matth. 4, 15 f.) bey Beobachtung feines mit gar keinem Aufsehen verbundenen håußlichen Betragens zu Theil wurde. Wirklich hat man auch versucht, dieß Befremdliche aus dem Leben Jesu zu entfernen, und in dieser Absicht mehrerere Wunder erdichtet, die Jesus in seinen jüngern Jahren verrichtet haben sollte. Aber diese ers dichteten Wunderbegebenheiten weichen auch von dem Geiste und der Würde der in unsern Evangelien vorkommenden Wunderbegebenheiten so auffallend ab, daß es fühlbar genug ist, jene senen nicht Theile derselben Geschichte, welche uns in den 4 Evangelien aufbehalten ist, sondern menschliche Erfindungen, die einen vermeinten Mangel der åchten Nachrichten von dem Leben Jesu ersezen sollten, aber ihre Unåchtheit durch ihr gegen die wirklichen Theile der LebensGeschichte Jesu so sehr abstechendes Gepräge und durch ihren unschicklichen Innhalt auch dann verrathen würden, wenn es die dabey vorausgesezten ächten Nachrichten von dem Leben Jesu auch nicht ausdrück, lich widersprächen, daß Jesus in seiner Kindheit und Jugend Wunder verrichtet habe (Luc. 4, 16. 22 f, Matth. 13, 54ffJoh. 2, 11).

Bey weiterem Nachdenken werden wir auch

II.

die Stille, worinn Jesus den grösten Theil seines Lebens zugebracht hat, zwar merkwürdig, aber nicht anstössig, sondern der höchsten Weisheit würdig finden, welche die Umstånde des Lebens Jesu geordnet und geleitet hat.

1) So wenig es befremdlich ist, daß der ganz ausserordentliche Zeitpunkt, da der Herr vom Himmel in diese sichts

bare Welt eintrat, durch aufferordentliche Begebenheiten (Luc. 2, 9—15. Matth. 2, 1—10. vergl. Luc. 1, 26 ff. Matth. 1,20 ff. Luc. 2, 22-38) ausgezeichnet wurde; so zweckmå» fig war es, daß eine weitere Auszeichnung durch Wunder demjenigen Theile des Lebens Jesu aufbehalten wurde, auf welchen die Aufmerksamkeit seiner Brüder vorzüglich gea richtet werden sollte (pg. 1, 21f. 10,36-41. vergl. Joh. 15,27). Es gehörte zur Bestimmung (Luc. 4, 24.43. Joh. 18, 37. 17,4-8. 14. 26. 10, 3—5. 11. 24-27. 4, 25 f. vergl. Luc. 2, 31 f.) des uns gebohrenen Heilandes (v. 30), daß er als von Gott gesandter Lehrer als Prophet auf treten sollte. Und es ist nicht unwahrscheinlich, daß die in unserem Text erzählte Geschichte auf eben diese Bestimmung Jesu Beziehung hatte. Bey seinem ersten Besuche des Tempels in seinem zwölften Jahre (v. 42 f.) wurde er von einem besonders lebhaften Gefühle durchdrungen (v. 43-49), dieser der öffent, lichen Verehrung Gottes gewiedmete Plaz, dieses Haus seines Vaters (Joh.2, 16) sey ein wichtiger Theil des ihm bestimmten Wirkungskreises (18, 20. Matth. 23,37 ff. Luc. 19,45 ff.). In dem Vorgefühle seiner künftigen Bestimmung, in diesem Hause sich als dffentlicher Lehrer zu beschäfftigen, wurde er angewiesen (Luc. 2,49), der Gesellschaft seiner Eltern sich einmal zu entziehen, um einige Zeit im Tempel mitten unter den Lehrern zuzubringen (v. 46). Dem sey wie ihm wolle, so war es Jesu Bestimmung, das mit ihm herbeigenahte Reich Gots tes selbst zu verkündigen, von sich, als dem Sohne Gottes, öffentlich zu zeugen (Joh. 8, 12-20). War es nun nicht zweckmäsig, daß das Zeugniß Gottes von seinem Sohne durch thätige Offenbarung seiner Herrlichkeit (Joh. 5, 36. vergl. 1,14. 2, II. 10, 25. 11,4) mit dem wörtlichen Zeugnisse Gottes, das er eben diesem seinem Sohne selbst aufgetragen hatte (5, 30.8, 55. 10,24—26), zusammentraf (10,37 f. 14,10f. 15, 22.24. Matth. 11,3-6)? Wunder, die Jesus ausser der Zeit seines Lehramtes und ohne nåhere Erklärung ihrer eis gentlichen Absicht verrichtet håtte,würden nur einen unbestimms ten Eindruck, und zugleich (v. 20—24) eine aus Gewohnheit tentstandene Gleichgültigkeit gegen die späteren Thatbeweise bewirkt haben, wodurch das Geschäft, das Jesus als göttlich gesandter Lehrer zu vollziehen hatte, unterstüzt, und seine

wirk.

wirkliche göttliche Sendung beglaubigt werden sollte. Das frühe Erstaunen über die ungewöhnlichen Thaten Jesu würde die Aufmerksamkeit auf den göttlich gesandten Lehrer, als welcher Jesus auftreten sollte, und auf den bestimmten Innhalt seiner Auftråge an die Menschheit eher geschwächt als befördert haben. Indeß könnte man

2) immer noch fragen, warum denn Jesus, der schon in seinem 12ten Jahre (Luc. 2, 42 f.) mitten unter den Lehrern (v.46) wegen seines Verstandes bewundert wurde (v.47), erst so spår, in einem Alter von 30 Jahren (3, 23) als Lehs rer aufgetreten sey, oder warum er dieses Geschäft nicht wes nigstens länger habe fortsezen dürfen, warum er es kaum drey Jahre lang öffentlich und persönlich verwaltet habe. Die Schwierigkeit würde nicht wohl zu heben seyn, wenn das wohlthätige Geschäft des uns gebohrnen Heilandes (Luc.2,11.) auf das Amt eines von Gott gesandten Lehrers eingeschränkt ware. Allein die Lehre Jesu selbst. stellt das Verhältniß eines Heilandes, wozu er geboren ist, als fortdauernd (vergl. Ebr. 7, 24 ff.) vor. Er, der vom Himmel gekommene (Joh. 6,32 f. 38.50 f. 58. 62) selbst (v. 48.51), die erhabene Person (v. 63), die als Mensch (51. 53–56. 63) auf der Erde gewejen (v. 42.38.51), und in den Himmel aufgenommen worden ist (v. 62), ist und bleibt (v. 39 f. 51.54) die Mittelsperson (v. 57. 58. vergl. 1 Tim. 2, 5f.), um welcher willen Menschen (Job. 6, 33. 49-51. 53. 58) leben (v. 57) und ein ewiges Wohl erlangen können. Eben die Erduldung des schmerzhaften und schmähligen Todes, der der öffentlichen (vergl. Apg. 10, 40-42. 1,2f.) Verwaltung seines persönlichen Lehramts ein Ende gemacht hat, war ein wichtiger Theil des Geschäfts, das er als unser Heiland zu verrichten hatte. Er gab sein Leben zu unserer Erlösung dahin (Matth. 20, 28. 26, 28. Joh. 3, 14-16. 6, 51. 10, 11-18. 1 Tim. 2, 5-6. Tit. 2, 13 f.). Und seitdem er als Christus der Herr (Luc. 2, 11. vergl. Matth. 21, 42 ff. 26, 63 f.) zur Rechten Gottes sizt, lebt und herrscht er als der uns gebohrene Heiland (Luc. 2, 11). Vermöge dieser seiner Herrschaft über alles (Matth. 28, 18) konnte er das von ihm in Person angefangene wohle thatige Geschäfft der Predigt des Evangeliums (Evr. 2, 3), seis nes dazwischen gekommenen Todes ungeachtet, forcjezen (Matth.

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28, 20. Joh. 10, 15. 16. 16, 7—15. 17, 18), seine Gesands te innerlich (16,7-15. Luc. 24, 49. Apg. 1, 4—8) unterstüßen, und durch Wunder, die, wie vormals von Ihm selbst, nun in seiner Kraft von ihnen verrichtet wurden, beglaubigen (Joh. 14, 12-14. Apg. 3,6. 4, 7-10. 30). Vermöge der Gewalt, die er als Herr über alles auch auf Erden hat (Matth. 28, 18), wußte er auch nach seinem Abschied von der Erde die weitere Verbreitung seines Evangeliums, die Errichtung einer christlichen Kirche und des dazu gehörigen Lehramts (Eph. 4, 7-16) zu befördern. Als Herr über alles wird er seine Lehre und Gemeine bis ans Ende der Welt zu schüzen und zu erhalten wissen (Matth. 28, 18. 20. 16, 18). Als der Heiland (Joh. 10, 11-15), welcher Christus (10,24f.), der Herr (v. 28—30) ist, nimmt er sich der Seinen, so lang fie auf der Erde sind, an (v. 14. 27-29. Róm. 8, 34 ff. vergl. 28), und versezt ihren Geist beym Tode des Leibes, befreyt von allem Uebel, zu sich (2 Kor. 5, 6—8. Phil. 1,23. Offenb. 7,9. 17) in sein himmlisches Reich (Ioh. 6, 50f. 58. 11, 26. 8, 51. 5,24. Rom. 8, 10. 2 Tim. 4, 18. Offenb. 7, 14. 16 f. Apg. 7.55-58); als ihr allmächtiger Heiland (Phil. 3, 20 f. vergl. Rom. 8, 11. 23) erweckt er auch ihren Leib zu ewigem seligem Leben (Joh. 6, 39 f. 54. 11, 25), lebt er immerdar, um sich ihrer anzunehmen (Ebr. 7, 24 f.), und sie endlich als ihr Leben und ihre Seligkeit (Joh. 6, 56 f.) nach Seele und Leib (v. 58. 54) auf ewig ben sich (17, 24. 12, 26-32) zu erquicken (6, 35. Offenb. 7, 16 f. 21, 2—6. 22f. 22, 3—5).

Im Verhältniß gegen das ewige Leben des uns gebohres nen Heilands, und die unaufhörliche Dauer seines wohls thätigen Geschäffts sind ungefähr dreissig Jahre, die er in einem engen Kreise und in unscheinbarer Stille zugebracht hat, eine ganz unbeträchtliche Zeit. Aber auch dieser kleis ne Zeitraum in dem Leben des Heilands, der uns gebohren ist, wird durch die Beziehung, die er auf sein nachfol gendes Geschäft hat, bedeutend. Oder muß uns nicht die hohe Stuffe (Joh. 10, 17. 14, 31. Phil.2, 8. Ebr.5,8), worauf wir den Gehorsam unsers Heilandes zu unsrem grofsen Troste (Rom. 5, 18f.) bey seinem Tod am Kreuz erblicken, auch den Gehorsam ehrwürdig machen, den er in einem grossen Theile seines Lebens auf Erden durch anha!=

tende (Phil. 2, 6f. vergl. Luc. 2, 51) Bequemung in die ihm von Gott angewiesene (v. 52) unscheinbare Lage bewies

die langwierige willige Entaufferung und Zurükhaltung des Glanzes (Phil. 2, 6. 7) seiner erhabenen Grösse und seiner bewundernswürdigen (Luc. 2, 47) Weisheit, die er sich ben allem innern Gefühle seiner Würde gefallen ließ, bey dem innigen Gefühle seiner ganz besondern Verbindung mit Gott als seinem Vater (Luc. 2, 49), das sich das einige mal, da es in jenem Zeitraume von ungefehr 30 Jahren der Wille Gottes, seines Vaters, war (Luc. 2, 49), so lebhaft åusserte (v. 43.49)? Gehört nicht die Gnade und das Wohlgefal= len Gottes, welches die stillen Früchte der Weisheit Jesu während seines jüngern Alters ihm erwarben (v. 52), auch mit zu dem Wohlgefallen, das von dem uns gebohrenen Heilande auf seine Brüder ausfließt (v. 14. Joh. 17, 26. Eph. 1, 6)? Kann es uns, wenn wir im Vertrauen auf ihn. (Ebr. 7, 25. 1 Petr. 1, 21) den Thron des Allerhöchsten, worauf der uns gebohrene Heiland sizt (Ebr. 4, 14. 8, 1), als einen Thron der Gnade betrachten (4, 16), von dem wir die benöthigte Hülfe erwarten, nicht zum Troste gereis chen, daß der Heiland, der sich unsrer annimmt, ehmals auch mit den Vorfällen und Schwierigkeiten (Marc. 6, 3Joh 7,5) des häuslichen Lebens aus langer eigener Erfahrung bekannt worden ist, daß er auch mit den minder ausfallenden, aber desto gewöhnlicher vorkommenden, Bedürfnissen, die uns in dem engern Kreise häuslicher Verhältnisse und Arbeiten fühlbar und von uns vor Gott gebracht werden (Phil. 4, 6), um so eher Mitleiden haben kann (Œbr. 4, 15. 2, 18)?

Da aber unser Vertrauen auf den uns gebohrenen Heiland (Joh. 6, 29. 35. 47. 3, 14—16. 14, 1. 6,9) nach seiner eigenen unzweideutigen Belehrung (14, 15. 21. 23. 15, 10. Luc. 6, 46 ff. Matth. 7, 21 ff.) nur alsdann rechter Art ist, wenn wir den von ihm, dem höchsten Gesandten Gottes (21, 37 ff.), vorgelegten Willen Gottes zu thun Gehorsam gegen seine Gebote (Joh. 12, 26. Ebr. 5, 9) zu üben beslissen sind; so kann es uns endlich

3) nicht gleichgültig seyn, in dem eigenen Leben dieses göttlichen Gesandten, der unser Heiland ist, zu bemerken,

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