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1, 41 f. 46), Jesum als Christum den Sohn Gottes ansehen gelernt, und der einige Nathanael, der anfangs widersprach (v. 47), wurde bald durch eine Probe übermenschs licher Kenntniß, die er in der Unterredung mit Jesu wahrnahm, zu demselben Bekenntniß vermocht (Joh. 1,49-51). Eben bey dem Anlasse dieses Bekenntnisses erklärte Jesus vor den übrigen Jüngern (v. 52), Nathanael werde noch größsere Dinge sehen als jene Offenbarung seiner Herrlichkeit, die ihn bestimmt habe zu glauben (v. 51), was der Täufer auf eine vom Himmel (Joh. 1, 52. vergl. Matth. 3, 16 f. Joh. 1, 32) erhaltene Offenbarung seiner Herrlichkeit bezeugt habe (Joh. 1, 32—34), daß nemlich (v. 50) Jesus der Sohn Gottes sey. Wenn nun eben diese Jünger am dritten Tage darauf (Joh. 2, 1) die in unsrem Text bes schriebene groffe (vergl. Joh. 1, 51) Offenbarung der Herrs lichkeit Jesu sahen (Joh. 2, 11), konnten sie sie für was anders anschen, als wofür sie der unter jenen fünf Jüngern gewesene Johannes wirklich angesehen hat (Joh. 1, 14)

für eine Offenbarung der Herrlichkeit des einigen (Joh. 1, 18. vergl. v. 15. 20—27. 30-34. 3, 27 ff.) Sohns Gottes, für eine neue Bekräfftigung (Joh. 2, 11. vergl. 1, 51) ihres Glaubens an Jesum als an den Sohn Gottes (Joh. 1, 42.46. 50. 52. vergl. Matth. 3, 16 f. 4,3-11)?

Freilich sind auf dieses erste (Joh. 2, 11) Zeichen, wodurch Jesus seine göttliche Sendung (Joh. 11,41. f. 5,36.) und die erhabene Würde (Joh. 5, 17-36. 10, 24-38. II, 4. 14,7-11), die er sich auf göttlichen Auftrag (Joh. 5, 30. 8,12-14.28.54f.) zuschrieb (Joh. 1, 50 ff.), beglaubiget hat (Joh. 1, 51 ff. 2, 11. 6, 26-30. 11, 15.45—48), noch viele andere, ebenfalls sehr große Wunderwerke (Joh. I, 51. vergl. 5,20. 11, 15.) gefolgt, wie es auch Jesus in der vors hin erwähnten Erklärung gegen Nathanael versprochen hat (Joh. 1,51 f.). Indeß hat doch dieses erste Werk, das Jes sus zur Offenbarung seiner Herrlichkeit (Joh. 9, 3. vergl. 11, 4.) und zur Beförderung des Glaubens daran (Joh. 11, 15, 6, 26–29. vergl. 1, 51) verrichtet hat (Joh. 2, 11), seine eigenthümliche Merkwürdigkeit. Die Herrlichkeit des Sohnes Gottes (Joh. 2, 11. vergl. 11, 4. 23—27) und seines Vaters (Joh. 11, 40. 9, 3. f. 19, 23. 32—38, 14, 10 f.),

der mit ihm Eins ist (Joh.14, 7—9. 10, 28. 30. 5, 17—19), hat sich auch durch die Weisheit geoffenbart, die dem ersten Wunderwerke Jesu gerade diese Einrichtung gegeben, an den fichtbaren Zeichen oder (Joh. 1,51) Beglaubigungen der Herrlichkeit Jesu gerade diesen Anfang gemacht hat (Joh. 2, 11). Konnte wohl der Uebergang von der Stille, worinn Jesus beynahe 30 Jahre in dem Kreiße seiner Familie zugebracht hatte, zu der Führung des öffentlichen Amts, wozu er bey seiner Taufe geweiht war, und dessen Pflichten er, während seines Aufenthalts in der Wüste, aufs ernstlichste erwogen und mit dem festesten Entschlusse übernommen hatte, auf eine schicklichere und würdigere Weise ausgezeichnet werden, als durch die in unserem Texte beschriebene Begebenheit? Jesus erscheint hier als Mitglied der Familie, in welcher er vor seiner Taufe (Marc. 1, 9. vergl. Matth. 2, 22. f. Luc. 2, 4. 39-52) gelebt hatte, bey einer Feierlichkeit, der feine Mutter (Joh. 2, 1) und Brüder (v. 12) anwohnten, und wobey jene, allem Ansehen nach (v. 3. 5.), die Besor gung der erforderlichen Anstalten leitete. Aber er erscheint bereits mit einer neuen Verwandtschaft (Matth.12,46-49), mit der ihn sein angetretenes Lehramt in Verbindung gesezt hatte (Luc. 8, 21. 1. 11). Die an ihn ergangene Einladung zu diesem Familienfeste mußte, wie man wohl einsahe, auch auf seine Jünger ausgedehnt werden (Joh. 2, 2. 11. f.). Eine nicht unbeträchtliche Zeit (Joh. 2, 10), die nach der ge= wöhnlichen Sitte hinreichend gewesen wäre, und nach deren Verfluß die Hochzeit-Feier ohne Aufsehen hätte abgebrochen werden können (v. 3 f.) wohnte er dem Familien-Feste in eben der Stille bey, worinn er ungefähr 30 Jahre in der Mitte der Seinen gelebt hatte, ohne sich vor der übrigen Gesells schaft durch etwas Ausserordentliches zu unterscheiden. Erst da ihm seine Mutter einen Wink gab (Joh. 2, 3), er könnte sie und den Bräutigam (v. 9 f.) aus einer Verlegenheit ziehen, wenn er durch seinen Aufbruch das Ende der Feierlichkeit beförderte, gab er zu erkennen (v. 4), er sey hier nicht blos als ihr Sohn und als Theilnehmer an der von ihrer Leitung abhängenden Familien-Freude, sondern noch in einem andern Verhältnisse da, dem noch nicht Genüge geschehen sey, daher auch seine Zeit wegzugehen noch nicht

vorhanden sey, wie rathsam es übrigens, die Sache blos aus ihrem Gesichtspunkte betrachtet, seyn möchte, sogleich aufzubrechen. Drey Tage zuvor (Joh. 2, 1) hatte es Jesus für seine gegenwärtige Bestimmung (vergl. Joh. 4, 34. 6, 29. 37. f. 10, 10—14. 25—30) erklärt, alle, die von ihm lernen wollen (Joh. 6,35-37. Matth. 11,28 ff.), in seine Schu, le aufzunehmen (Joh. 1, 44 vergl. v. 40. 43), und ihren Glauben an ihn, als den Sohn Gottes (v. 56), durch eine leuchtende Offenbarungen seiner Herrlichkeit zu bestätis gen (v.51 f.). An der Erfüllung dieses Versprechens (v.51) sollte er, nach dem Auftrage seines Vaters (Joh. 5, 17. 19. 9/3.4. 10, 25.32. 37 f. 14, 10. vergl. Luc. 2, 49), bey diefer Familien-Feier (Joh.2,1.12), der auch seine ersten Schüs ler anwohnten (Joh. 2, 2. 12), den Anfang machen (v. 11). Darum war seine Zeit wegzugehen noch nicht gekommen (v. 4). Eben die Verlegenheit, die ihm seine Mutter eröffnete (v. 3), gab hiezu den schicklichsten Anlaß. Er hilft ihr wirklich ab (v. 9 f.), allein nicht so, wie er als Sohn der Maria und durch Befolgung (vergl. Luc. 2, 51) ihres, den vorliegenden beschränkten Umständen allerdings angemes fenen, mütterlichen Raths gethan haben würde sondern als der in seinem neuen Verhältnisse von seiner Mutter unø abhängige (Joh. 2, 4. vergl. Luc. 2, 43–49) höchste Ges fandte Gottes, welcher der Sohn (Luc. 2, 49. vgl. v.48) des Schöpfers und Herrn Himmels und der Erde war (Matth. 11, 25-27). Diese erste Offenbarung seiner Herrlichkeit (Joh. 2, 11) als der Herrlichkeit des einigen Sohns Got tes (Joh. 1, 50 ff. vergl. Joh. 1, 14) zeichnete ihn vor seis ner Mutter (Joh. 2, 4) und ihrer anwesenden Familie sehr auffallend, aber dabey auf eine Art aus, die seiner theilnehmenden Menschenfreundlichkeit eben so würdig war, als feiner auszeichnenden Größe. Das erste Zeichen seiner unter langwierigen unscheinbaren Familien. Verhältnissen verborgenen Herrlichkeit war eine wohlthätige Offenbarung seiner Grösse (Joh. 2, 11), wie alle übrigen (Luc. 9, 54-56 Joh. 10, 32. Apg. 10,38), aber die aufferordentliche Wohls that, wodurch sich seine Herrlichkeit offenbarte, war zugleich Ausdruck und Denkmal seiner zärtlichen Theilnahme an den Freuden (Joh. 2, 1 f. 9f.), Bedürfnissen und Verlegen.

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heiten (v. 3) seiner Mutter und ihrer Familie, die er in fein angetretenes Amt mit hinübernahm, wenn ihm gleich eben diese seine höhere Bestimmung nicht erlaubte, die Verhåltnisse mit seiner Mutter und ihren Angehörigen eben so, wie bisher, fortzusehen, sich mit ihnen eben so, wie die verfloffenen Jahre über, zu schaffen zu machen (Joh. 2, 4 vergt. Matth. 12, 46 ff.).

Uebrigens hat die zärtliche Rücksicht auf das bisherige eingeschränktere Verhältniß Jesu, aus welchem er eben in fein neues amtliches Verhältniß übergieng, auch bey dem ersten Wunderwerk der Rücksicht auf den Hauptzwek durchaus keinen Eintrag gethan. Die Hauptfache bey den Wundern Jesu war nicht (Joh. 6,26), die zeitliche (v. 27. 49-51.58) Wohlthat und ihr vorübergehender Genuß. sondern die Herrlichkeit oder Gröffe (Joh. 6, 32 f. 38—41. 46.48. 50-58. 62 f. 69) der Person, welche durch den ausserordentlichen Erfolg als durch ein Zeichen (Joh. 6, 26) geoffenbart (v. 27. 45. 65) und (v. 29 f. 36. 40. 47.64 69) beglaubigt wurde (Joh. 2, 11. vergl. 1, 49f.). Auch die fühlbar wohlthätige Erweisung der aus Jesu Wundern hervorleuchtenden Herrlichkeit sollte ein Zeichen (vgl. Joh. 2. 11. mit 1, 14. 6, 26. 32—35) der wohlthätigen Bes stimmung seyn, welche die Herrlichkeit dieses Sohnes Gottes für uns Menschen habe (Luc. 9, 54–56. vergl. Joh. 3′′ 17. 12, 47.49f.). Und war nicht die erste Offenbarung der Herrlichkeit Jesu bey aller theilnehmenden Rücksicht auf die Familie Jesu recht dazu eingerichtet, den Hauptzweck der Beglaubigung Jesu bey den damals anwesenden Wahrheitsbegierigen (Joh. 6, 45 f. 64f.) Personen ben diesen seinen åchten (vergl. Joh. 6, 66 mit 8, 31) Júngern (Joh. 2, 11) aufs wirksamste zu befördern?

Maria steht nicht blos unter seinen Verwandten (vergt. Joh. 2, 12 mit 7,5), sondern auch unter seinen Jüngern (Joh. 2, 11), dieser neuen Verwandtschaft (Matth.13,46 ff. Marc. 3, 31 ff.), die sich bey dem Antritte seines Lehramts zu bilden anfieng, und dem Familienfeste zu Kana mit ihm anwohnte (Joh. 2, 2), von Rechtswegen oben an (v. 12).. Sie hatte längst göttliche Belehrungen über die Herrlichs keit ihres Sohns erhalten (Luc. 1, 26-56. Matth. 1, 20 ff.

Luc. 2, 9-18. Matth. 2,9 ff. Luc. 2, 25-39), und zu Herzen genommen (v. 19. 33). Sie hatte eine nicht gleich verstandene Rede ihres zwölfjährigen Sohns (Luc. 2, 49 f.) forgfältig behalten (v. 51), und als lernbegierige Schüle rin (Luc. 8, 21. vergl. Marc. 3, 34f.) darüber nachgedacht (Luc. 2, 19). Diesen ihren Vorzug, der sie ihrem Sohne nur um so ehr- und liebenswürdiger machte (Luc. 11, 27 f. 8, 19-21. Joh. 15, 10. 14. 14, 21-24), sette eben die Antwort Jesu (Joh. 2, 4) ins Licht (v. 5), die ihren Antrag (v. 3) abzuweisen schien. Sie hatte ben der Ehrerbietung, womit sie den, ihr anfangs dunklen, Ausspruch ihres zwölfjåhrigen Sohnes aufgenommen, und immer aufs neue erwogen hatte, allmåhlig einsehen gelernt, daß Jesus damals auf ihren und Josephs Wunsch (Luc. 2, 48) sich um deswillen nicht habe einlassen (v. 43) können, weil seine Zeit, von Jerusalem zurückzukehren, noch nicht gekommen gewesen. sey, indem er von seinem himmlischen Vater, als dessen Sohn sie ihn durch göttliche Belehrungen kannte (Luc. 1, 32-38.45 Matth. 1, 20. 24 f.), einen Auftrag erhal ten hatte (Luc. 2, 49), der ihn zu Jerusalem zurückhielt, und den er zu allgemeiner Bewunderung (v. 47) vollzog. Da ihr nun Jesus zu Kana erklärte (Joh. 2, 4), er könne sich nicht nach ihrer Meynung richten, weil seine Zeit, wegzugehen, noch nicht gekommen sey; so merkte sie bald, es werde wieder ein Auftrag seines himmlischen Vaters seyn, der ihn wider ihren mütterlichen Vorschlag zu Kana zu rückhalte, und den er zu allgemeiner Bewunderung aus. führen werde. Sie begab sich daher im Glauben an die Größe ihres Sohnes aller weitern Besorgniß, und wies die Aufwärter mit der an sie gebrachten Anfrage an Jefum (Joh. 2, 5), der, wie wenig sie auch die Art und Weise bestimmen könnte, gewiß auf eine ehrenvolle Weise Rath schaffen werde. Und wie muß ihr Glaube bey der wirklich über alle ihre Vermuthung wundervollen Hebung ihrer Verlegenheit durch die Herrlichkeit ihres Sohnes bestärkt worden seyn? Das erste Wunderwerk Jesu bestätigte den Glau ben seiner Mutter, den sie 30 Jahre hindurch, während seines stillen und unscheinbaren Aufenthalts in ihrem Hause, geübt und behauptet hatte, am Ende dieser häuslichen

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