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vertikal geführten Luftleitung. Die ursprüngliche Senderanordnung Marconis hat indes heute keine Bedeutung mehr; sie kommt kaum noch für Anlagen geringster Reichweiten zur Anwendung.

2. Die Entwickelung der dralitlosen Telegraphie im Inlande und im Auslande zu ihrer heutigen Bedeutung ist nur möglich geworden durch die Arbeiten der deutschen Professoren Braun und Slaby. Insbesondere bildet der Braunsche geschlossene Schwingungskreis zur Erzeugung schwach gedämpfter Wellen den wesentlichsten Bestandteil aller in die Praxis eingeführten Systeme für drahtlose Telegraphie; er kehrt in den mannigfachsten Ausführungsformen wieder. 3. Die Bogenlampenmethode zur Erzeugung sogenannter kontinuierlicher und ungedämpfter Schwingungen nach den Anordnungen von Poulsen und der Gesellschaft Telefunken erscheint nicht geeignet, die auf dem Braunschen Schwingungskreise beruhenden Systeme für geringe und mittlere Reichweiten zu verdrängen. Die hierbei zur Verwendung kommenden Schwingungen sind tatsächlich unterbrochene und nur nahezu ungedämpfte.

4. Eine Überlegenheit der Bogenlampenmethode vor dem Funkensender Brauns besteht nur für Stationen großer und größter Reichweite. Eine Sicherheit vor Störungen durch die Elektrizität der Atmosphäre gewährt die Bogenlampenmethode jedoch nicht.

5. Die in Deutschland volkstümlich gewordene Bezeichnung Funkentelegraphie für das neue Verkehrsmittel ist auch nach Einführung der Bogenlampenmethode noch zutreffend.

II. Praktische Funkentelegraphie.

1. Verwendung starkgedämpfter Wellen.

Das Marconisystem. Der Urtypus aller mit starkgedämpften Wellen arbeitenden Funkentelegraphensysteme ist die in Abb. 1 schematisch veranschaulichte alte Marconianordnung. Eine solche Schaltung ist mit geringen Abänderungen auch bei der ersten deutschen Funkentelegraphenanlage für den allgemeinen Verkehr zur Anwendung gekommen, die am 15. Mai 1900 zwischen Borkum Leuchtturm und dem Feuerschiff Borkum Riff eröffnet wurde. Die Entfernung beider Stationen beträgt 35 km. Neben dem Leuchtturm ist zur Aufhängung der Luftleitung ein Mast von 38 m errichtet, während auf dem Feuerschiff die Luftleitung an einem 40 m hohen Maste befestigt ist. Die Schaltung der beiden Stationen veranschaulicht Abb. 11.

Ein großer Ruhmkorffscher Induktor, dessen Umwindungen nach außen durch einen Ebonitmantel geschützt sind, dient als Funkenerzeuger. Die Enden der sekundären Induktorspule stehen mit zwei Metallstangen in Verbindung, die an ihrem anderem Ende je einen beweglichen Messinghebel mit Messingkugel von etwa 2,5 cm Durchmesser tragen. Der eine Messinghebel steht mit der Luftleitung, der andere mit der Erde in Verbindung. Der Anker A des Induktors, die Feder fi und die primäre Induktorspule mit dem Eisenkern E bilden die Unterbrechungsvorrichtung. Als Zeichengeber dient eine auf einem hölzernen Untersatzkasten angebrachte Taste von etwa 30 cm Länge; der Tastenhebel steht einerseits mit der Luftleitung, andererseits mit dem Umschalter U in Verbindung. Der Ruhekontakt der Taste ist mit dem Übertrager Ue und der Arbeitskontakt mit dem einen Pol der Batterie B verbunden.

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Der Empfänger besteht aus dem Übertrager Ue, dem Fritter F, den beiden Induktionsrollen I und I, dem polarisierten Relais R, dem Hammer H, dem Morsefarbschreiber M, dem Wecker W, sowie mehreren Zweigwiderständen Sh und den Kondensatoren C2 und C3. Der Übertrager Ue hat eine primäre und zwei sekundäre Rollen. Die primäre Wickelung ist einerseits über den Ruhekontakt der Taste mit der Luftleitung und andererseits mit Erde verbunden. Die sekundären Wickelungen sind an einem Ende mit dem kleinen Kondensator C und gleichzeitig mit den Induktionsspulen I bezw. I1⁄2 verbunden; zwischen die anderen Enden ist der Fritter F eingeschaltet.

Der Fritter besteht aus einer etwa 10 cm langen, fast luftleeren Glasröhre, die mit einer Mischung aus Nickel- und Silberfeile gefüllt ist. Diese Mischung der Frittermasse wird durch zwei Silberplättchen abgeschlossen, die mit Platindrähten in Verbindung stehen, welche in das Glas eingeschmolzen sind. Der Fritter wird in eine besondere Einstellvorrichtung eingesetzt, in welcher die Platindrähte mit den sekundären Wickelungen des Induktionsübertragers verbunden werden. Die nach dem Aufhören der jeweiligen elektrischen Bestrahlung der Frittröhre erforderliche Dekohärierung oder Entfrittung der die leitende Brücke bildenden Masse wird durch den Klöppel des Hammers H bewirkt, welcher bei Stromschluß gegen die Frittröhre schlägt. Die Einrichtung des Hammers entspricht im allgemeinen der eines gewöhnlichen Weckers, er arbeitet, indem er selbsttätig den Strom abwechsend schwächt und verstärkt. Der Morseschreiber M ist parallel zum Hammer eingeschaltet; er schließt beim Arbeiten einen Ortsstromkreis, wodurch der Wecker W in Tätigkeit gesetzt wird. Durch die Klingelzeichen des Weckers wird der Anruf bewirkt.

Der Sender wirkt folgendermaßen. Bei Tastendruck fließt ein Strom aus der Batterie B über den Arbeitskontakt zum Umschalter U, von diesem über die Feder fi zum Anker A, weiter zur Klemme K, durch die primäre Wickelung des Induktors zum Umschalter U und zur Batterie zurück. Der durch den Stromschluß magnetisierte Eisenkern des Induktors zieht den Anker A an, hierdurch wird der Stromkreis unterbrochen, und das Spiel beginnt in der bekannten Weise von neuem. Der zwischen dem Anker A und die Feder fi eingeschaltete Kondensator Ci wird bei jeder Stromunterbrechung geladen; hierdurch

wird der Öffnungsfunke zwischen A und f erheblich geschwächt und bewirkt, daß die Stromunterbrechung schnell von statten geht.

Die durch den Tastendruck und das Spiel des Selbstunterbrechers in der aus wenig dicken Drahtwindungen bestehenden primären Rolle erzeugten, sehr schnell aufeinander folgenden kurzen Stromstöße rufen in der sekundären Rolle, die aus sehr vielen Windungen besteht (30 km Drahtlänge), durch Induktion so hohe elektrische Spannungen hervor, daß bei gehöriger Einstellung der Messingkugeln des Induktoriums zwischen diesen zahlreiche Funken überspringen. Die bei diesen Entladungen entstehenden elektrischen Schwingungen strahlen aus der Luftleitung in den Raum aus. Von der offenen Strombahn des Luftleiters schnüren sich, wenn sie in elektrische Schwingungen versetzt wird, nach Hertz Kraftlinien ab; sie wandern als elektromagnetische Wellen in den Raum hinaus und kehren nicht mehr zurück, sobald sie einen gewissen Abstand erreicht haben. Diese Wanderung der Kraftlinien veranschaulichen die Abb. 12-15. In Abb. 12 kehren die Kraftlinien noch zur Ausgangsstelle, d. h. der Funkenstreke oder der mit ihr verbundenen Luftleitung zurück; in Fig. 13 sind sie bereits im Begriff sich von der Funkenstrecke und der Luftleitung zu trennen; man erkennt deutlich die Einschnürung

Fig.12

und die Stellen, wo die Trennung

Fig. 14.

erfolgen

wird. In
Fig. 14 hat

sich die
Trennung

vollzogen;

Fig. 15

Fig. 15.

Fig. 13.

zeigt die

nächste La

dung bezw.

Erregung, die neue Kraftlinien aus der Funkenstrecke und der Luftleitung in den Raum hinaustreibt. Der Vorgang wiederholt

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