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auch Schablonen hätten, darnach sie sich richten könnten war man völlig klar und einig. (Vergl. „Schulblatt", Jahrg. 12, S. 339.) Die Klagen unserer Leute über Mangel an Kenntniß des Briefschreibens auf Seiten ihrer Kinder rühre freilich theilweise daher, daß jene in diesem Stück keine Anleitung erhaltenes also bei ihnen selbst fühlbarer Mangel sei — oder ein Theil unserer Gemeindeglieder könne zwar nicht gerade gelehrte, aber doch gescheite Briefe schreiben. Darum stellten sie die nicht unbillige Forderung an ihre Lehrer, doch ja auch ihre Kinder im Briefschreiben zu üben. Kleine Briefformen sollten, so meinte die Conferenz, schon den Schülern der vorlegten Stufe dictirt werden. In unserm ersten Lesebuche würden sie ja schon mit Briefen bekannt gemacht. Auch sei es rathsam, daß sich der Lehrer eine Sammlung von Briefen verschiedener Gattung und mit den wunderlichsten Handschriften an- und solche Scripta feinen Schülern zur Uebung im Lesen derselben vorlege. Selbstverständlich sei es, daß Geschäftsauffäße eigentlich in den englischen Unterricht gehören; jedoch dürften auch derartige deutsche Auffäße dem Kinde als Vorlagen für sein Schönschreibeheft nüßlich und darum sehr zu empfehlen sein.

Bom Referat des Herrn Loßner, welches geeigneten Stoff zu einer längeren Besprechung vermuthen ließ, konnte leider der Kürze der Zeit wegen nicht einmal der Eingang eingehend besprochen werden. Selbst die beiden Fragen: Wie hat sich der Lehrer zu dem Straßengebahren seiner Schüler zu verhalten? und: Ist es Pflicht des Lehrers, seine kranken Schüler zu besuchen? gründlich zu erörtern, erlaubte die Zeit nicht. Statt des summarischen Inhalts der Arbeit geben wir in Nachstehendem eine ausführliche Disposition derselben.

Der Lehrer als Erzieher seiner Schüler.

I. Die Einleitung ist hergeleitet aus der Aufforderung St. Pauli: Jhr Väter,- ziehet eure Kinder auf in der Zucht und Vermahnung zum HErrn. Ephes. 6, 4.

1. Die Nothwendigkeit der Erziehung,

2. die Mittel derselben und ihr Ziel,

3. die Erzieher; dies sind

a. die Eltern in erster Reihe und

b. wir Lehrer als deren Gehülfen und Stellvertreter.

II. In der Ausführung wurde dargelegt:

1. Die besonderen Pflichten des Lehrers als Erzieher.

a. Welches sind die Pflichten?

aa. Die Schüler nicht nur zu rechtschaffenen Staats-,

sondern auch und vornehmlich

bb. zu glücklichen Himmelsbürgern zu erziehen.

b. Der Beweis.

2. Wie und wodurch er diesen Pflichten nachkommen soll:

a. Durch sein Vorbild im Glauben und Leben,

b. durch Lehre und Vermahnung,

c. durch Aufsicht und Ueberwachung,

d. durch zweckmäßige Beschäftigung und rechte Gewöhnung,

e. durch heilsame Aufmunterung und angemessene Belohnung,

f. durch weise Abschreckung und gerechte Bestrafung,

g. durch herzliches Gebet und beständige Fürbitte.

Vorlesungen.

In diesem Stück wird es bei uns so gehalten, daß jedes Mitglied nach alphabetischer Ordnung vorlies't. Dabei wird nicht sowohl der Inhalt des Gelesenen besprochen, sondern das Lesen selbst kritisirt. „Uebungen in schriftlicher Darstellung“ (aus Boď's Wegweiser, S. 186 ff.) wurde von College Lindörfer und „Kennzeichen der Fortbildung“ (aus Bormann's 40 Sendschreiben, S. 17 ff.) vom Schreiber dieses vorgelesen.

Organisation von Conferenzen.

Hatte die Cleveland-Localconferenz schon in ihren Sizungen die Sache angeregt und theilweise besprochen, so geschah dies nicht minder in dieser Conferenz. Allein die Wichtigkeit dieses Punktes und zugleich die ungemein schwache Betheiligung an dieser Versammlung von Seiten der in der ehrwürdigen,,Ohio-Synode“ wirkenden Lehrer bewog uns, folgende Anträge zu Beschlüssen zu erheben: 1. Eine nochmalige öffentliche Einladung an alle innerhalb der,,Synodal-Conferenz" wirkenden Lehrer und die sich für Gemeindeschulen interessirenden Herren Pastoren im Staate Ohio ergehen zu lassen, einer vom 23. bis 25. Juli dieses Jahres zu Cleveland (W. S.) abzuhaltenden gemeinschaftlichen Conferenz beizuwohnen. 2. College Paar zu bitten, unsere Pittsburger Brüder im Schulamt zu ermuntern, sich dieser neugebildeten Conferenz anzuschließen; und wenn das Resultat seiner Bemühungen ein günstiges sei, seine Collegen zu ersuchen, geeignete Arbeiten als Vorlagen für diese Conferenz zu liefern. Leutner.

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gehalten am 27. December 1877 bei Gelegenheit der Cleveland Lehrerconferenz und nur auf Beschluß der Conferenz mitgetheilt von H. J. Hesse.

Werthe Brüder im Schulamt!

In der vorlegten Versammlung baben Sie mich dazu verurtheilt, diese Conferenz durch eine sogenannte Ansprache zu eröffnen. Ich unterfange mich jezt, solches zu thun, und muß nun Sie dazu verurtheilen, mir einige Augenblicke zuzuhören.

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,,Eben Ezer: Bis hieher hat der HErr geholfen!" Ja, mit des HErrn Hülfe sind wir wiederum am Rande eines Jahres angekommen; wenige Stunden noch und dasselbe zählt zu den vergangenen. Daß wir uns in den lezten Tagen des Jahres noch einmal zu einer Conferenz versammelt haben, ist gewiß sehr passend, und wenn wir dieses unser Zusammensein auch vornehmlich dazu benußen, die Gnade und Güte unseres Gottes zu rühmen und zu preisen, so ist das ganz gewiß nicht minder passend. Stehen wir in Gedanken einige Augenblicke stille und werfen ein paar Rückblicke auf das nun bald verflossene Jahr: wahrlich! wir werden Ursache genug haben, von den Thaten des HErrn zu reden, Aufforderung genug finden zum Lob und Preise Gottes.

Der HErr hat uns gewürdigt, ihm auch dies Jahr in seinem Reich an seinen Kindern dienen zu dürfen. Er hat uns vor Krankheit behütet, hat unsere Gemeinden und Schulen gnädig angesehen. Haben wir auch Mühe und Arbeit gehabt, so hat es auch nicht an Erquickung und Hülfe gefehlt; haben wir Kreuz und Herzeleid erfahren, so nicht minder Trost und Stärkung wurden wir oft müde und matt: er, dessen Name Kraft ist, stärkte uns; waren wir oft mit unserer Weisheit und Kunst zu Ende: er, der da heißt Rath, berieth auch uns; hat es nicht an Schulmeisters-Leiden gefehlt, so haben wir doch auch oft Schulmeisters-Freuden genießen dürfen; sind der Amtssünden viel gewesen, so der Vergebung dafür mehr.

Darum:

,,Eben Ezer: Bis hieher hat der HErr geholfen!"

Lobe den HErrn, meine Seele, und vergiß nicht, was er dir Gutes gethan hat.

Erfahrung bringt Hoffnung. — Haben wir in diesem Jahre die Gnade und den Beistand des HErrn so reichlich erfahren: wohlan, erharren wir dasselbe auch für das kommende Jahr. Gehen wir getrost und muthig in's neue Jahr hinein und arbeiten mit aller Freudigkeit, aber auch mit allem Eifer und ganzem Ernst in unserm so herrlichen und wichtigen Beruf weiter. Laffen Sie uns gegenseitig uns dazu reizen und ermuntern und erlauben Sie mir, daß auch ich dieserhalb jezt noch einige Worte sage.

Meine Freunde, wir haben einen herrlichen und wichtigen Beruf. Ich nehme keinen Anstand, mit dem Psalmisten zu rühmen: Das Loos ist mir gefallen auf's lieblichste, mir ist ein schön Erbtheil worden."

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Oder ist es nichts Herrliches, daß wir eine Thätigkeit zu üben haben, bei welcher wir unsere besten geistigen Besißthümer verwerthen können und müssen? Ist es nichts Herrliches, daß wir als Erzieher eine Thätigkeit zu üben haben, bei welcher die ganze sittliche Kraft eingesetzt werden muß und fort und fort mit den Mächten in Verbindung hält, durch welche dieselbe gestärkt werden kann? Oder ist ein solches Amt nicht herrlich zu preisen, das den, der es trägt, verpflichtet, sich des Besten, was durch göttliche Gnade und treue Arbeit sein eigen geworden ist, stets bewußt zu sein und es zu gebrauchen? Kann es eine edlere Freude geben, als die dem Lehrer vergönnt

ist, daß er dem Werden und Wachsen der Kinder zuschaut und dasselbe durch seine Arbeit fördert? Kann ein hochgevalteneres Gut überwiesen werden als die Seelen der Kinder, die durch Christum erlöst und durch die heilige Taufe mit seinem Blute abgewaschen sind? Und endlich: gibt es ein Amt, tas so herrliche Verheißung hat als unseres? Dan. 12, 3.

Gedenken wir fleißig der Herrlichkeit unseres Berufs, es wird das immer eine ernste Mahnung zur Treue sein. Meinen wir aber nicht, daß diese Herrlichkeit nun auch Allen, die außerhalb des Berufes stehen, zur Anschauung käme und daß dieselben nun die Herrlichkeit und Ehre des Amtes auf uns übertragen würden, es wird uns das manche Täuschung ersparen. Nein, lassen Sie es uns nur reizen, treu zu sein, dann wird auch wohl ein Theil der Ehre des Amtes auf uns fallen.

So herrlich unser Beruf ist, so wichtig und so verantwortungsvoll ist derselbe auch. Oder sollte ein solches Amt, das so herrlich ist, nicht auch sehr wichtig sein? Ein Amt, welches die Kindlein zu Christo führen soll, daß sie bei ihm das ewige Leben haben; ein Amt, welches den Geist der Kinder bilden und mit allerlei nüßlichen Kenntnissen für ihr zeitliches Leben füllen soll; ein Amt, auf welches Kirche und Staat sehen und Ansprücke an dasselbe machen; ein Amt, dessen Wirksamkeit für Kirche und Staat grundlegend ist, das ein Stück Zukunft in der Hand hat, ich frage: ein solches Amt sollte nicht ein sehr wichtiges, ein sehr verantwortungsvolles sein?

Meine Collegen! Unterschäßen wir die Wichtigkeit unseres Berufs nicht, doch überschäßen wir dieselbe auch nicht. Lassen wir es nicht fehlen an den Kindern in der Zeit, wo sie uns anvertraut sind; aber meinen wir auch nicht, daß wir für alle Einflüsse, die ihrer draußen warten, aufkommen müßten. Seien wir recht gewissenhaft in unserm Beruf und bedenken wir, daß die pädagogische Aufgabe der Volksschule für die Kirche und für das bürgerliche Leben eine grundlegende ist; aber wissen wir auch, daß es noch viele und zum Theil viel wichtigere Erziehungsfactoren gibt. Seien wir uns wohl bewußt, daß die Schule eine segensreiche und wichtige Aufgabe zu lösen hat; denn die Schulerziehung wird dem Kinde ein so festes Gepräge geben, daß solches im Leben nie ganz verwischt werden kann; aber schreiben wir uns - auch nicht alle Erfolge zu, die auf dem Gebiete des kirchlichen Lebens zu Stande kommen. Bedenken wir wohl, daß die Schule in der Jugend ein groß Stück Zukunft in der Hand hat; aber behaupten wir nun auch nicht in maßloser Ueberschäßung unbedingt: Wer die Schule hat, der hat die Zukunft. Nein, unterschäßen wir unser Wirken und unsere Bedeutung nicht, aber überschären wir dieselbe auch nicht. Möchte Ersteres uns gleichgültig, träge und matt machen, so könnte Lepteres uns bochmüthig machen, oder aber, wenn wir uns nun gefallen lassen müßten, daß von der Schule Alles verlangt wird, die Schule zum Sündenbock für Alles gemacht wird und unsere Verantwortung dadurch so groß würde, daß wir davor nicht bleiben könnten kleinmüthig, verzagt und muthlos. Lesteren Punkt möchte ich

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noch Ihrem besonderen Nachdenken empfehlen, zumal unsere Stellung doch wohl in mancher Beziehung eine Sonderstellung ist.

Erlauben Sie mir nun, daß ich auf ein anderes Thema komme und noch Einiges über die Conferenz sage. Ueber Conferenzen im Allgemeinen, deren Nußen 2c. zu reden, ist überflüssig, sintemal eine dieses Thema erschöpfende Arbeit der Conferenz zur Besprechung vorliegt. Wollen vielmehr im eigenen Hause ein wenig Umschau halten und sehen, wie es mit dem Soll und Haben unserer Conferenz steht. Finden wir Rühmenswerthes, so wollen wir das zur Ehre Gottes anerkennen; finden wir etwas, wovon wir sagen müssen, daß es wohl anders sein könnte, so könnten wir vielleicht bewogen werden, dasselbe abzustellen.

Diese Conferenz besteht seit nunmehr bald sechs Jahren. Das Protokoll der Sigung vom 5. April 1872 beginnt: „Die Lehrer von Cleveland und Umgegend versammelten sich heute, um eine Lehrer-Conferenz zu bilden." Fragen wir, was uns zur Gründung dieser Conferenz veranlaßte, so war das meines Wissens nichts anders, als das Bedürfniß, mit Amtsbrüdern in nähere Verbindung zu treten; der Wunsch, sich gegenseitig enger aneinanderzuschließen, gemeinschaftlich sich weiter fortzubilden.

Wohl wissend, daß Lehren und Lernen immer beisammen sein muß, daß wer Lehren, d. h. Mittheilen, Erklären, Ueben will, Lernen, d. h. Nachdenken, Untersuchen, Forschen muß, daß, wer einen Gegenstand lehren soll, selbst Klarheit und Festigkeit darin haben muß ich sage: dies wohl wissend und auch aus Erfahrung wissend, daß solches Lernen und Studiren am besten in Gemeinschaft mit Andern geht, so war der Hauptzweck der Conferenz, die Gegenstände, in denen wir zu unterrichten haben, gemeinschaftlich zu studiren und zu bearbeiten. Katechismus und Biblische Geschichte standen, wie das nicht anders zu erwarten, oben an und find, eins oder das andere, bis jezt bei jeder Zusammenkunft stehende Gegenstände der Besprechung gewesen. Aber auch andere Disciplinen, ja wohl schon alle, sind zur Bearbeitung ge

Und wir Alle müssen gewiß bekennen, daß die Conferenz in dieser Beziehung von großem Segen für uns gewesen ist. Möge nur der Geist, der bislang bei diesen Verhandlungen herrschte, dieselben auch ferner beseelen und Gleichgültigkeit, eitle Rechthaberei, Hervordrängung persönlicher Rücksichten u. s. w. auch in Zukunft ferne bleiben. Aber auch in Bezug auf das Wie des Unterrichts, in Bezug auf Methode hat die Conferenz gewiß schon heilsame Früchte getragen; denn, ohne nach Methoden zu jagen und zu haschen, ist dieselbe doch auch nie unberücksichtigt geblieben. Mancher hat gewiß auf der Conferenz schon gute Winke für die Kochkunst, entschuldigen Sie den Ausdruck, erhalten, mancher gewiß ein gutes Recept kennen gelernt, nach welchem er die Speisen jezt schmackhafter zubereitet. Ein anderer dagegen, der gerne probirt, ist vielleicht gewarnt worden und seiner Schule das Experimentiren erspart geblieben.

Und wer, meine Freunde, ist, der nicht schon oft durch die Conferenz ge

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