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Wozu hat er auch Macht auf Erden, nach Matth. 9, 6.?

Er hat Macht auf Erden, die Sünden zu vergeben.

Welchem Manne vergab er einst seine Sünden?

Er vergab dem Gichtbrüchigen seine Sünden.

Welchen Beweis lieferte Christus, daß dem Manne seine Sünden wirklich vergeben seien? Er sprach zu ihm:,,Stehe auf und wandele"; und er that es.

Welche Macht hat der Vater dem Sohne gegeben, Joh. 5, 27.?

Er hat ihm Macht gegeben, das Gericht zu halten.

Was für Werke sind diese alle?

Es sind göttliche Werke.

Was folgt daraus, daß sie Christus verrichtet?

Es folgt daraus, daß er wahrer Gott ist.

Welches ist endlich der vierte Beweis?

Es wird dem Herrn Christo göttliche Ehre zugeschrieben.
Wie sollen, nach Joh. 5, 23., Alle den Sohn ehren?,
Alle sollen den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren.
Was fordert also die Schrift für den Sohn?

Sie fordert göttliche Ehre für ihn.

Wie spricht der Vater, da er einführet den Erstgebornen?
Er spricht: „Es sollen ihn alle Gottes Engel anbeten."

"

Welche göttliche Ehre fordert er für seinen Sohn?

Er fordert die Ehre der Anbetung.

Was sagten die Apostel dem Kerkermeister, als er frug: Was soll ich thun, daß ich selig

werde?

Sie sprachen: Glaube an den Herrn Jesum Christum.“

"

Welche Ehre wird demnach für den Herrn Christum gefordert?

Die Ehre, daß wir an ihn glauben sollen.

Wen allein aber sollen wir anbeten und an ihn glauben?

Gott allein sollen wir anbeten und an ihn glauben?

Was beweiset es also, daß wir beides dem Herrn Christo erweisen sollen?

Es beweiset, daß er wahrer Gott ist.

Was ist damit bewiesen, daß dem Herrn Jesu göttliche Namen und Eigenschaften beigelegt, und göttliche Werke und Ehre zugeschrieben werden?

Es ist damit bewiesen, daß er wahrer Gott ist.

Helfe uns Gott, daß wir in dieser Erkenntniß beständig bleiben, bis an unser Ende.

W. H. Bewie.

Bon den Kirchentonarten.

(Schluß.)

,,Die mixolydische Tonart.

Diese reiht sich ebenfalls dem Durgeschlechte der alten Tonarten an, denn sie enthält eine große Terze und Serte. Das charakteristische Intervall derselben ist aber ihre kleine Septime, denn durch diese unterscheidet sie sich von der jonischen Tonart. Soll also die Eigenthümlichkeit der mirolydischen Tonart erhalten bleiben, so darf ihre Septime nicht erhöht werden. Durch die Unveränderlichkeit dieses Intervalles entbehrt aber diese Tonart auf ihrer Oberdominante einen großen Dreiklang, und weil sie nun dadurch von dieser Seite her keinen vollkommenen Abschluß in den Dreiklang ihrer Tonika erhalten kann, so geht diesem (wie bei einem phrygischen Schlusse) der Dreiklang der Unterdominante voraus, und der Schluß ist demnach mit eines der zuverlässigsten Kennzeichen dieser Tonart.

Aber nicht allein durch ihren Schluß, sondern auch bei ihren Ausweichungen läßt die mixolydische Tonart eine stärkere Hinneigung zu ihrer Unterdominante als zu ihrer Oberdominante fühlbar werden, denn die erste Ausweichung derselben geschieht in den meisten Fällen eher in das Jonische als in das Dorische, obschon die dorische Tonart ihrer beiden charakteristischen Löne fund h wegen auch in sehr naher Beziehung zur mirolydischen Tonart steht. Außer den Ausweichungen in die jonische und dorische Tonart find hier noch welche in die äolische, lydische und phrygische Tonart gebräuchlich; in die lettere jedoch nur sehr selten.

Die mirolydische Tonart ist von Natur heiter, durch ihre enge Beziehung zum Dorischen aber doch nicht ohne Ernst, weshalb sie auch im Vergleiche zu den andern Tonarten einen weniger bestimmt ausgeprägten Charakter hat. In der Kirche findet man dieselbe besonders bei Gesängen, welche zur Aufmunterung und Stärkung im Glauben dienen, angewandt, wie zum Erempel in den Chorälen: Gelobet seist du, JEsu Christ Komm Gott Schöpfer Heiliger Geist Dies sind die heil'gen zehn Gebot, u. a. m.

Der erste von den hier angegebenen Chorälen soll uns für diese Tonart als Beispiel gelten.

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Dieser Choral enthält nur zwei Ausweichungen; nämlich bei seinem ersten Einschnitte ins Jonische, und bei seinem dritten ins Dorische. Sein zweiter und vierter Einschnitt ist mirolydisch. Dem Schlusse des zweiten Einschnittes geht hier der Dreiklang der Untersekunde voraus, was in dieser Tonart bei den Mittelcadenzen öfter geschieht. Nach unserer jeßigen Art zu harmonisiren würde man indessen anstatt des fein fis nehmen, wodurch es aber alsdann keine mixolydische, sondern eine jonische Schlußart wäre. *)

Die äolische Tonart.

Diese gehört wieder zu dem Mollgeschlechte der alten Kirchentonarten, und hat die meiste Aehnlichkeit mit unserer A-Molltonart, denn sie geht erstlich von demselben Tone aus, und enthält ebenfalls eine kleine Terze und Serte. Ihre Serte darf nicht verändert werden, weil sie das charakteristische Intervall ist, welches diese Tonart von der dorischen unterscheidet; hingegen kann man aber ihre Terze und Septime erhöhen.

Die erste Ausweichung geschieht in dieser Tonart entweder in die Oberquinte (in das Phrygische), oder in die Oberterze (in das Jonische). Hernach weicht man indessen auch noch in die dorische, lydische und mirolydische Ton

art aus.

Von Charakter ist die äolische Tonart sanft und innig, und dieselbe eignet sich daher ganz vorzüglich zum gottesdienstlichen Gebrauche, weshalb denn auch noch jezt sehr viele Choräle, welche in derselben abgefaßt sind, eristiren. Ich nenne unter andern nur diese: Herzliebster JEsu, was hast du verbrochen-Ich Ich ruf zu dir, HErr JEsu Christ-Warum betrübst du

*) In Layriz's Choralbuch weicht der Saß bei dem ersten Einschnitt nach C-jonisch aus, bei dem zweiten nach G-jonisch; der dritte Einschnitt schließt in D-dorisch, der vierte mit dem Halbschluß in G-jonisch. Der Ganzschluß (Hauptschluß) ist ein Ġ-jonischer. Es ist also in diesem Tonsah die jonische Tonart vorherrschend.

B.

dich, mein Herz — JEsu, meine Freude*) Erhalt uns, HErr, bei deinem welche aber zum Theil nach G, D oder E, oder auch nach noch andern Tönen verseßt sind. †)

Wort,

Herz.

Der folgende Choral enthält den Tert: Warum betrübst du dich, mein

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Wie man sieht, sind in diesem Chorale vier Ausweichungen enthalten. Die erste derselben ist phrygisch, die zweite dorisch, die dritte mixolydisch, und die vierte jonisch, worauf er alsdann im Haupttone schließt. 1)

*) Wird gewöhnlich zu den dorischen Melodien gerechnet.

+) Es seien noch folgende genannt:

Wo Gott der HErr nicht bei uns hält u. s. w.

Christe, der du bist Tag und Licht u. s. w. (nach Layriz G-dorisch).
Nun komm der Heiden Heiland u. s. w.

HErr, ich habe mißgehandelt u. s. w. (nach Layriz F-dorisch).

Nun sich der Tag geendet hat u. s. w. (nach Layriz G-dorisch).

B.

Wenn meine Sünd mich kränken u. s. w. (nach Layriz D-dorisch).
Wer nur den lieben Gott läßt walten u. s. w.

O Traurigkeit u. s. w.

Allein zu dir, HErr JEsu Christ u. s. w.

B.

1) Nach Layriz ist diese Melodie eine in G versezte dorische. Der erste und dritte Einschnitt schließen mit einem Halbschluß, der zweite schließt in C-dorisch, der vierte in Es-lydisch. Der Schluß des Ganzen ist in der Haupttonart, G-dorisch.

B.

Die jonische Tonart.

Bekanntlich sind aus dieser unsere sämmtlichen Durtonarten hervorgegangen, denn dieselbe ist (ihre Ausweichungen abgerechnet) unserer C-Durtonart ganz gleich. Ihre wesentlichen Töne sind: Die große Terze und große Septime; durch die lettere unterscheidet sie sich von der mirolydischen Tonart, welches die der jonischen nächstverwandte Tonart ist, weshalb auch meistentheils die erste Ausweichung dieser in jene stattfindet. Außer dieser Ausweichung ins Mirolydische sind hier noch die Ausweichungen in die phrygische, äolische, lydische und dorische Tonart gebräuchlich. Manchmal weicht man indessen auch noch nach G-dorisch aus, was aber zu den ungewöhnlicheren Fällen gehört, weil die kleine Terze von G-dorisch (also b) in der jonischen Tonart besser vermieden wird, denn der Ton h ist die große Septime, und demnach das charakteristische Intervall, welches genau genommen in keiner Tonart verändert werden darf.

Die jonische Tonart hat mehr wie alle andern Kirchentonarten einen sehr heiteren, zugleich aber auch einen sehr energischen Charakter, und dieselbe wird daher hauptsächlich zu Gesängen, deren Inhalt die Verkündigung des Evangeliums, oder auch die Aneiferung zur Standhaftigkeit im christlichen Glauben ausdrückt, angewandt, wie dies die folgenden Choräle beweisen, welche in dieser Tonart geschrieben sind; zum Beispiel: Vom Himmel hoch da komm ich her Von Gott will ich nicht lassen Nun freut euch, lieben Christen gmein Wie schön leuchtet der Morgenstern — HErr Gott, dich loben alle wir Ein feste Burg ist unser Gott u. a. m., deren Mehrzahl man jedoch nach andern (meistens höheren) Tonstufen verseßt findet, weil die ursprüngliche jonische Tonart für den Sopran zu tief liegt, dieser aber gewöhnlich die Choralmelodie vorzutragen hat.

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Als Beispiel für diese Tonart wähle ich den Choral:,,,,Vom Himmel hoch da komm ich her"", weil er einer von den wenigen ist, welche sich noch bis jest in der eigentlichen Stammtonart, nämlich in C-jonisch, erhalten haben.

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