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Was lehrt ihn aber jezt Petrus ?

Daß der Heiland erschienen ist.

Wen sollte und mußte Cornelius für seinen Heiland halten?

Den gefreuzigten und auferstandenen JEsum.

Durfte denn das der arme Heide wagen, Christum auch für seinen Heiland zu halten? Ei gewiß!

Mit welchem Wörtlein sagt ihm Petrus, daß er auch Theil an JEsu Christo habe?

Durch seinen Namen sollen alle, die an ihn glauben, Vergebung der Sünden haben.

Und mit welchen für Cornelium so tröstlichen Worten hatte doch Petrus sogleich seine Predigt begonnen?

,,Nun erfahre ich mit der Wahrheit, daß Gott die Person nicht ansiehet; sondern in allerlei Volk, wer ihn fürchtet und recht thut, der ist ihm angenehm."

Was sieht also Gott nicht an, wenn er Christum uns schenken will?
Er sieht die Person nicht an.

Was heißt das?

Es ist einerlei, ob's ein Jude oder ein armer Heide ist.

Wer ist ihm angenehm?

Wer ihn fürchtet und recht thut.

Ei, da muß also doch ein Heide erst fromm werden, ehe er zu Christo kommen darf? Nein, das ist falsch.

Es steht ja aber hier: wer ihn fürchtet und recht thut. Wer kann mir da heraus

helfen?

Nun, ich will es euch sagen: Kein Mensch kann Gott fürchten und recht thun, ohne den wahren Glauben.

Wer also Gott fürchtet und recht thut, wozu ist der schon gekommen?

Der ist schon zum wahren Glauben gekommen.

Gerade in dem Wörtlein fürchten", da steckt das glauben. Wer ist also nach Petri Worten unter allerlei Volk Gott angenehm?

Der den wahren Glauben hat.

Wie war daher auch Cornelius Gott troß seines früheren heidnischen Lebens?

Er war Gott angenehm.

Nun, wie haben Cornelius und alle Zuhörer diese schöne Predigt Petri aufgenommen?

Mit gläubigen Herzen.

Woraus sehen wir das?

Der Heilige Geist fiel auf alle, die dem Wort zuhöreten.

Hatte Cornelius mit seinem Hause nicht schon vorher den Heiligen Geist?

Jawohl.

Was bedeutet denn dies, daß der Heilige Geist noch einmal auf sie fiel?
Er wurde mit seinen Gaben noch reichlicher über sie ausgegossen.

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Als dies Petrus gewahr wurde, wie rief er da sogleich aus?

Mag auch Jemand das Wasser wehren, daß diese nicht getaufet werden, die den Heiligen Geist empfangen haben, gleichwie auch wir?"

Und was empfingen nun alle auf Petri Befehl oder Anordnung?

Sie empfingen die heilige Taufe.

Was hat das Siegel der heiligen Taufe ihrem Glauben für Nußen gebracht?

Es war eine Stärkung ihres Glaubens.

Haben diese lieben Leutlein den Apostel Petrus nun gleich wieder ziehen lassen?
Nein.

Worum baten sie ihn?

Sie baten ihn, daß er etliche Tage da bliebe.

Was wird da wohl Petrus noch öfter haben thun müssen?

Er wird ihnen noch mehr von JEsu Christo haben predigen müssen. Nun Gott gebe auch euch, wie diesen lieben Heiden, eine solche Begierde und Verlangen nach JEsu Christo, dem Heiland der Sünder. Amen. T. J. G.

Die Lehrartikel der Augsburgischen Confession.
(Vorgetragen im Schulseminar zu Addison, J., von C. A. T. Selle.)

Artikel 11. Von der Beichte.

(Vergleiche S. 41 f. 152 ff. 175 ff. 309 ff. 466 ff. — Müller: S. 53 f. 164 ff. 185 ff. 321 ff. 839 ff.)

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Das Wort,,Beichte" wird in einem zwiefachen Sinne genommen: in einem engeren und in einem weiteren. Im engeren Sinne heißt beichten so viel als bekennen, das Bekennen der Sünden nämlich. Im weiteren Sinne wird das Wort gebraucht im kleinen Katechismus, wenn derselbe frägt: Was ist die Beichte?" Die Antwort auf diese Frage lautet nun: ,,Die B.ichte begreifet zwei Stücke in sich: eines, daß man die Sünde bekenne; das andere, daß man die Absolution oder Vergebung von dem Beichtiger empfahe, als von Gott selbst, und ja nicht daran zweifele, sondern fest glaube, die Sünden seien dadurch vergeben vor Gott im Himmel." Was zunächst das Beichten im eigentlichen oder engeren Sinne, das Bekennen der Sünden betrifft, so gibt es nach Gottes Wort betreffs desjenigen, dem gebeichtet wird, drei verschiedene Arten desselben: 1) das Beichten unmittelbar gegen Gott, das die Christen täglich üben bis an ihren Tod. So beichtet David Pf. 32, 5.:,,Darum bekenne ich dir meine Sünde und verhehle meine

Missethat nicht." 2) die Beichte gegen den beleidigten Nächsten nach Jac. 3, 16.:,,Bekenne einer dem anderen seine Sünde." 3) die Beichte gegen den Beichtiger, sei derselbe nun ein Pastor oder ein sogenannter Laie, wie z. B. die Juden Johannes dem Täufer beichteten nach Matth. 3, 5. 6. Jm Vaterunser, und zwar in der fünften Bitte, finden die zwei ersten Arten ihre Berücksichtigung. Hier aber im 11. Artikel der Augsburgischen Confession ist ausschließlich die Rede von der Beichte gegen den Beichtiger. Diese ist zwar auch eine Beichte gegen Gott; denn man beichtet ja nicht dem Menschen, um ihm zu beichten; aber sie ist eine mittelbare Beichte gegen Gott und geschieht allein zu dem Ende, daß man den Trost der Absolution empfange. Weil nun aber dem Beichtiger nicht für seine Person die Sünde bekannt wird, sondern vielmehr dem lieben Gott, so hat der Beichtiger auch kein Recht, irgend welche ihm so bekannte Sünde zu offenbaren. Das Beichtgeheimniß, das Beichtsiegel ist unverbrüchlich zu bewahren. Mit vollkommenstem Rechte wurden früher Pastoren, die das Beichtsiegel brachen, ihres Amtes entseßt und daneben noch mit anderen schweren Strafen belegt.

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Der Anfang unseres Artikels lautet: Von der Beichte wird also gelehret, daß man in der Kirchen Privatam Absolutionem erhalten und nicht fallen lassen soll." Es ist auffallend, daß hier der Nachdruck auf die Absolution gelegt wird, während der Artikel doch von der Beichte handeln soll. Dies geschieht deshalb, weil bei der Beichte im weiteren Sinne die Absolution die Hauptsache ist, um derenwillen ja auch das Bekennen der Sünde allein geschieht; denn nicht darum geht man christlicher Weise zur Beichte, um nur zu beichten oder sich gar damit etwas zu verdienen, sondern allein, damit man die Absolution empfange. Darüber spricht sich Luther im großen Katechismus also aus: „Wir sollen unser Werk“ (das ist hier: unser Bekennen),,gering, aber Gottes Wort“ (hier das Wort der Absolution) „hoch und groß achten."

Das Wort Absolution heißt zu Deutsch: Lossprechung, Vergebung. Privat heißt: insonderheit, geheim. Von Privat absolution ist hier allein die Rede, da nämlich der Beichtiger um Christi willen den Einzelnen die Sünden vergibt. Privat absolution seßt aber Privat beichte voraus. Die Privatbeichte ist je und je der lutherischen Kirche eigen gewesen. Sie unterscheidet sich von anderen Arten der Beichte vor dem Beichtiger dadurch, daß der Einzelne allein zum Beichtiger geht, ihm nicht alle seine Sünden namhaft zu machen braucht, solche Sünden aber namentlich bekennen kann, ,,die er weiß und die ihn" (besonders),,drücken im Herzen". (Kl. Katechismus.) Die Reformirten dagegen haben die allgemeine Beichte eingeführt, in der alle Beichtenden gemeinsam ein Bekenntniß, und also immer nur ein allgemein gehaltenes, ablegen, ohne jede Nennung einzelner specieller Sünden, und zwar so, daß sie auf ihnen vorgelegte Fragen gemeinsam mit „Ja“ antworten. Leider hat die reformirte Form der Beichte zur Zeit des allgemeinen Rationalismus die Privatbeichte aus den meisten lutherischen Kirchen ver

drängt. Bei den Papisten endlich ist die Ohren beichte im Schwange, in der alle Sünden namentlich bekannt werden sollen und bei welcher keine Absolution als nur die für die also bekannten Sünden gesprochen wird.

Unser Artikel enthält nun zwei Stücke:

1) daß man die Privatab solution erhalten und nicht fallen lassen soll;

2) daß nicht noth sei, alle Sünden namentlich zu bekennen.

Ad 1. Es ist zwar keine der drei Arten der Beichte vor dem Beichtiger in Gottes Wort besonders befohlen; dennoch hatten unsere Väter guten Grund, darauf zu dringen, daß man,,Privatam Absolutionem" (und also auch die Privatbeichte),, erhalten und nicht fallen lassen" solle. Der Regel nach wird es dem armen angefochtenen Sünder leichter, sich den Trost der Absolution in der Privatbeichte anzueignen, als in der allgemeinen Beichte, in der die Absolution über den ganzen Haufen hin gesprochen wird. So hat auch die Privatbeichte das Vorbild der heiligen Schrift für sich. (David vor Nathan, Maria Magdalena, die Zöllner.) Wo nun aber aus unseren Kirchen die Privatbeichte einmal durch die allgemeine Beichte verdrängt worden ist, darf sie wenigstens niemanden, der sie verlangt, verweigert werden.

Karlstadt war der erste öffentliche Gegner der Privatbeichte. Luther bezeichnet ihn und seinen Anhang als Enthusiasten oder Schwärmer, d. h. als solche Leute, die vom Worte abgehen und sagen, daß man Geist und Gnade ohne das leibliche Wort empfange. Es ist eben fast allen Gegnern der Privatbeichte unleidlich, daß ein Mensch soll Sünde vergeben können. Wie einst die Schriftgelehrten dem HErrn Christo gegenüber, so sprechen noch heute diese Leute zu uns: Wie redet dieser solche Gotteslästerung? Wer kann Sünde vergeben, denn allein Gott." (Marc. 2, 7.) Gott aber vergibt die Sünde eben nie anders als durch Menschen. Wollte man hiergegen einwenden, daß doch auch wohl hie und da Leute zum Glauben und zur Gewiß. heit der Vergebung ihrer Sünden kommen durch bloßes Lesen der heiligen Schrift, so ist zu bedenken, daß auch dann die Vergebung der Sünden durch Menschen vermittelt worden ist, indem Gott Sein Wort durch Menschen hat aufzeichnen lassen. Unsinnig ist es, wenn auf Vorhalt von Joh. 20, 23.: ,,Welchen ihr die Sünden erlasset, denen sind sie erlassen; und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten", zwar manche Reformirte 2c. zugestehen, die Apostel hätten wohl können Sünden vergeben, aber dann weiter behaupten, andere könnten es nicht, weil sie ja den Leuten nicht in's Herz sehen könnten, ob dieselben aufrichtige Christen seien. Waren denn etwa die Apostel allwissend, daß sie dies konnten? Auf die Frage nun, wer Sünde vergeben könne, antworten die Papisten: „Allein der Pabst und diejenigen, welchen er die Macht dazu verleiht:, seine Bischöfe und Priester." Sie wollen sich hier

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bei gründen auf den Spruch Matth. 16, 19., wo Christus zu Petro spricht: „Ich will dir des Himmelreichs Schlüssel geben. Alles, was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein; und alles, was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel los sein." Diese Worte, sprechen sie, find allein Petro gesagt: nur ihm sind die Schlüssel des Himmels gegeben; Petrus aber war der erste Bischof zu Rom und er hat die Schlüssel den Päbsten als seinen Nachfolgern im Bischofsamte hinterlassen. Von anderem abgesehen, mögen wir dagegen wohl geltend machen, daß Christus Matth. 16, 19. in der Form einer Verheißung zu Petro redet. Wo finden wir nun die Erfüllung dieser Verbeißung? Antwort: in der oben angeführten Stelle Joh. 20, 23., da Christus allen seinen Jüngern gleicher Weise eben die Macht gibt, die er Matth. 16, 19. Petro allein verheißen hatte. Indem der Pabst die Schlüssel des Himmelreichs allein an sich hat reißen wollen, ist er zum greulichsten Kirchenräuber geworden und hat sich auch dadurch als den rechten Antichrist offenbart. Dazu kommt nun noch, daß die Papisten die Vergebung der Sünden so ertheilen wollen, daß Schuld und ewige Strafe der Sünde wohl dadurch weggenommen werde, daß aber der Christ die zeitlichen Strafen der Sünde selbst abbüßen müsse, sofern ihm nicht aus dem Schaß der Kirche Ablaß ertheilt werde. Zu den zeitlichen Strafen rechnen sie auch ihr erträumtes Fegfeuer, insofern dieses nicht ewig, sondern zeitweilig plage. Aus dem Fegfeuer erlösen dann wieder, wie sie sagen, Messen. Welche schändliche Lehre! Wir antworten auf die Frage, wer Sünde vergeben könne: „Jeder Jünger Christi, jeder wahre Christ, jedes Glied der Kirche, und daher auch jeder, der im Auftrag der Kirche das Amt am Worte hat." Man sehe jene Worte Joh. 20, 22. nur im Zusammenhange an, so findet man unmittelbar vor denselben die Worte: „Nehmet hin den Heiligen Geist.“ Allen also, denen Christus Seinen Heiligen Geist gegeben hat, hat Er auch die Macht verliehen, Sünden zu vergeben; mit andern Worten: Seiner ganzen Kirche und allen einzelnen Gliedern derselben. Dabei bleibt es doch stets wahr: Nur Gott vergibt ursprünglich Sünden; aber Er thut es mittelbar: durch Menschen, wie es wahr bleibt, daß Gott allein Wunder thut (Ps. 72, 18.), obwohl er viele Wunder durch Menschen: durch Seine heiligen Propheten und durch die Apostel hat verrichten lassen, oder wie es wahr bleibt, daß Gott allein es ist, der Gras und Blumen wachsen macht, während wir doch auch der Wahrheit gemäß sagen können, daß Regen und Sonnenschein Gras und Blumen wachsen machen, da Gott sie eben als Mittel dazu gebraucht. Menschen können Sünden vergeben, weil Gott ihnen Macht und Auftrag dazu gegeben hat. Als eine große Gnade Gottes haben wir es zu preisen, daß Er uns so durch Menschen die Sünde vergibt, da wir armen Sünder es nicht ertragen könnten, wenn Gott in Seiner Herrlichkeit unmittelbar mit uns reden würde, als eine große Gnade, daß Er ein eigenes Amt eingesezt hat, dessen eigentliche und legte Aufgabe es ist, Absolution zu sprechen, also Sünde zu vergeben, wie ja denn die ganze Predigt des Evan

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