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Müller: S. 604.) In großer Schwachheit gehet das aber, weil jeder Christ mit St. Paulo sprechen muß: Ich sehe ein ander Gesez in meinen Gliedern, das da widerstreitet dem Geseß in meinem Gemüthe, und nimmt mich gefangen in der Sünde Geseß, welches ist in meinen Gliedern.“ (Röm. 7, 23.)

(Eingesandt.)

Katechese über die 50ste Historie:
,,Christi Gastpredigt. Das große Abendmahl.“

"

Heute, liebe Kinder, kommen wir zur 50sten Historie. Da hören wir, daß der HErr JEsus an einem Sabbath von einem Obersten der Pharisäer mit mehreren andern vornehmen Juden und Pharisäern zu Gaste geladen worden ist. Der HErr JEsus ist aber nicht etwa darum von jenem Obersten eingeladen worden, weil Leßterer ihn besonders lieb gehabt hätte, ach nein! denn seine und der übrigen Gäste Absicht war, ein Unrecht auf ihn zu bringen, denn es heißt: sie hielten auf ihn". Obgleich sie sich für besonders heilige Leute hielten, so waren sie doch Christi ärgste Feinde; meinten ohne einen Erlöser und Mittler vor Gott bestehen zu können und selig zu werden. Dabei waren sie voller Hoffart und Heuchelei, unbarmherzig gegen Arme und Elende, und glaubten dennoch, daß sie Gottes liebe Kinder wären. Nun wollen wir aus der Geschichte selber hören, wie sich der HErr JEsus gegen sie verhält, und wie er den Gästen und dem Wirth zu helfen sucht. Darum höret jezt aufmerksam zu, wie uns St. Lucas diese Geschichte im 14. Kapitel berichtet.

I.

Von wem wurde also einstmals der HErr JEsus zu Tische geladen?

Von einem Obersten der Pharisäer.

Auf einen Sabbath.

Wann?

Mit welchen Worten berichtet dies Lucas?

„Das Brod zu essen.“

Was bemerkte der HErr JEsus bald an den Gästen, als sie sich zu Tische seßten?

Wie sie erwähleten obenan zu sizen.

Ihre Hoffart.

Was offenbarten sie damit?

Was sagte darum der HErr JEsus zu den Gästen ?

Ein Gleichniß.

Wie sprach er zu ihnen?

Wenn du von jemand geladen wirst zur Hochzeit, so seße dich nicht

oben an.

Warum nicht?

Daß nicht etwa ein Ehrlicherer, denn du, von ihm geladen sei.

Was heißt hier „ein Ehrlicherer"?

Ein Geachteter, Vornehmer, Besserer.

Was würde dann der hören müssen?

Weiche diesem.

Was müßte der dann thun?

Mit Scham unten an sizen.

Was für einen Rath gibt der HErr JEsus in einem solchen Fall?

,,Seße dich unten an.“

Was wird dann der Wirth sagen?

Freund, rüde hinauf."~

Was wird dann die Folge sein?

„Dann wirst du Ehre haben vor denen, die mit dir zu Tische sizen.“

Mit welchen Worten gibt der Heiland selber die Deutung seines Gleichnisses an? „Wer sich selbst erhöhet, der soll erniedriget werden; und wer sich selbst erniedriget, der soll erhöhet werden."

Wie nennt man einen solchen, der sich selbst erhöhet?

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Welches Laster straft der HErr JEsus mit diesem Gleichniß?

Die Hoffart.

Warum sagt der Heiland dieses Gleichniß gerade zu den Pharisäern? Weil sie hoffärtig waren.

Was kann Gott an den Hoffärtigen nicht haben?

Keinen Gefallen,

An wem aber hat er Gefallen?

An den Elenden und Demüthigen.

Weil aber auch der Wirth es schon für ein gutes Werk hielt, daß er seine vornehmen Freunde und Nachbarn zu einem Gastmahl eingeladen hatte, sich aber der Armen und Elenden nicht annahm, so bekommt auch der seine Lection. Wie sagt der Heiland zu ihm? Wenn du ein Mittags- oder Abendmahl machest, so lade nicht deine Freunde 2c., auf daß sie dich nicht etwa wieder laden, und dir vergolten werde.

Warum nicht?

,,Auf daß sie dich nicht etwa wieder laden und dir vergolten werde."

Ist es etwa eine Sünde, seine Gefreundete und Nachbarn zu einem Gastmahl ein

Nein.

zuladen?

Was ist es nur nicht?

Ein besonders gutes Werk, welches Gott aus Gnaden belohnt.

Denn nur seinen Wohlthätern Gutes erweisen, wer thut dies auch?

Die Sünder.

Wann ist auch eine Einladung zu einem Gastmahl, nach Christi Worten, ein gutes Werk?

Wenn man die Armen, die Krüppel, die Lahmen, die Blinden einladet, das heißt, ihnen Gutes thut.

Was rühmet Christus von einem Solchen, der dies thut?

„So bist du selig.“

Heißt das so viel als: damit kannst du dir die Seligkeit verdienen?

Nein.

Was denn?

Das thun die im Glauben an Christum Seligen.

Warum ist es dann ein so gutes Werk?

,,Weil sie es dir nicht haben zu vergelten"; weil es nicht aus Eigen= nuß, sondern aus herzlicher Liebe geschieht.

Was verheißt aber Gott denen, die aus herzlicher Liebe den Armen Gutes erweisen? Er will es vergelten.

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II.

Nachdem der Heiland diese Worte gesprochen: „Es wird dir aber vergolten werden in der Auferstehung der Gerechten", konnte sich einer jener heuchlerischen Gäste nicht enthalten, dem HErrn JEsu zu erwiedern: „Selig ist, der das Brod isset im Reich Gottes", womit er ohne Zweifel sagen wollte: Ich bin ein so seliger Mann, der Theil hat an der Hochzeitstafel im Himmel." Diese Gelegenheit benust jezt der HErr JEsus, um den Anwesenden zu zeigen, was für unselige Leute sie sind, und warum sie keinen Theil an dem himmlischen Abendmahl haben, indem er ihnen ein anderes Gleichniß vorlegt, worin er die Berufung zu seinem Gnaren- und Ehrenreiche mit der Einlatung zu einem großen Abendmahl vergleicht.

Mit welchen Worten beginnt der Heiland sein Gleichniß?

„Es war ein Mensch, der machte ein groß Abendmahl, und lud Viele dazu."

Was versteht aber der Heiland in diesem Gleichniß unter dem,, Menschen“, der das große Abendmahl macht?

Den großen Gott im Himmel.

Was versteht der Heiland unter dem,,großen Abendmahl"?

Die Predigt des Evangeliums, worin uns Christus als die rechte geistliche Speise vorgetragen wird.

Wie genießt man aber den HErrn Christum ?

Wenn man ihn im wahren Glauben annimmt zu seinem Heiland; denn dies nennt der HErr JEsus selbst ein Essen seines Leibes und ein Trinken seines Blutes.

Warum nennt er es aber ein großes Abendmahl?

Wegen der Hoheit des Wirthes, welcher ist der majestätische Gott; und wegen der himmlischen Speise, welche ist Christus selbst.

Wer sind aber die „Viele“, die geladen worden sind?

Zunächst das Volk Israel.

Wem wurde, als dem Stammvater Israels, der Messias zuerst verheißen?
Dem Abraham.

Und durch wen später verkündigt?

Durch die Propheten.

Als nun der Verheißene im Fleisch erschienen war, und sich als den rechten Messias geoffenbart hatte, und, so zu sagen, der Tisch gereckt, die Tafel bereitet war, was that dann der große Gott?

Er sandte seinen Knecht aus zur Stunde des Abendmahls.

Wer war der Knecht?

Johannes der Täufer und nachher die lieben Apostel.

Was mußte der Knecht den zu Ladenden zurufen?

Kommt, denn es ist alles bereit.

Was sollten die Geladenen nur thun?

Kommen.

Wozu?

Zu essen, trinken, d. b. die verheißene Gnade mit Freuden anzunehmen.
Wie nahmen sie aber die Einladung zu Gottes Gnaden- und Ehrenreich auf?
Sie fingen an alle nach einander sich zu entschuldigen.

Welches war die Entschuldigung des ersten?

Ich habe einen Acker gekauft und muß hinausgehen und ihn besehen ; ich bitte dich, entschuldige mich.

Wie sprach der andere?

Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft, und ich gehe jezt hin, sie zu besehen ; ich bitte dich, entschuldige mich.

Wie lautet die Entschuldigung des dritten?

Ich habe ein Weib genommen; darum kann ich nicht kommen.

Was war also diesen Geladenen lieber, als die ihnen von Gott bereitete Gnaden- und Ehrentafel?

Ihre Aecker, Ochsen und Weiber.

Welchen Gütern gaben sie den Vorzug vor den himmlischen Schäßen?
Den Gütern dieser Welt.

Ist denn dies eine so große Sünde, diese gnadenreiche Einladung zu verachten? Ja, es ist recht eigentlich die Sünde, die Sünde, welche allein einen Sünder in die ewige Verdammniß stürzt.

Ja.

So höret Jhr, daß das Volk Israel, und insonderheit die Pharisäer, die Vornehmen des Volks, diese Einladung verachteten, die ihnen angebotene Gnade nicht annahmen, und doch dabei noch recht haben wollten. Darum gilt mit Recht von ihnen, was Ebr. 10, 28. 29. steht: Wenn jemand das Gesez Mosis bricht, der muß sterben ohne Barmherzigkeit, durch zween oder drei Zeugen. Wie viel, meint ihr, ärgere Strafe wird der verdienen, der den Sohn Gottes mit Füßen tritt? 2c. Was hören wir darum auch von dem Hausherrn, als der Knecht ihm das Verhalten der Geladenen mittheilte? Da ward der Hausherr zornig.

Welchen Befehl gab er dann seinem Knechte?

Gehe aus bald auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen und Krüppel und Lahmen und Blinden herein.

Nachdem nun die Vornehmen, Gewaltigen und die sich für heilige Leute hielten, diese selige Einladung verachtet hatten, wie verhielten sich die Armen, Krüppel, Lahmen und Blinden?

Sie nahmen die Einladung mit Freuden an.

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