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gelii eitel Absolution ist. Wenn der Mensch die Absolution spricht, so wiederholt er ja nur die von Gott bereits über die ganze Welt durch die Auferweckung Seines lieben Sohnes thatsächlich ausgesprochene Absolution. Wer glaubt, der hat sie, und genießt ihrer in Ewigkeit. - Die schmalkaldischen Artikel nennen die Absolution: die Kraft der Schlüssel", d. h. in ihr beweis't sich die heilsame Kraft der Schlüssel besonders an den zerschlagenen Herzen.

Die Frage, wie oft man beichten solle, beantworten die Papisten dahin, daß dies einmal im Jahr, und zwar um die Osterzeit geschehen müsse. Ein Christ wird aber wohl von selbst oft zur Beichte kommen. Auf gewisse Tage oder Zeit im Jahr wird jedoch niemand bei uns zum Sacrament (oder zur Beichte) gedrungen, denn 1.,,es ist nicht möglich, daß die Leute alle gleich auf eine Zeit geschickt sein"; 2.,,sie können so nicht so fleißig verhört und unterrichtet werden“; und 3. „die alten Canones und Väter seßen keine gewisse Zeit." (Apol.)

Ad 2. Es ist nicht noth, alle Sünden namentlich zu bekennen. Die Ohrenbeichte ist nach Gottes Wort durchaus verwerflich, weil bei derselben eine Bedingung gesetzt wird, der niemand nachkommen kann, wie es Ps. 19, 13. heißt: „Wer kann merken, wie oft er fehle?" Bei dieser Art der Beichte kann eben niemand der Vergebung aller seiner Sünden gewiß werden, was doch gerade der Zweck der Beichte ist. Die armen Papisten haben nun einmal die scheußliche Teufelslehre, daß kein Mensch auf Erden. seines Gnadenstandes gewiß sein könne oder solle. Gott behüte uns in Gnaden vor solcher Lehre und vor allem, was sie stüßen will! Verlangen, daß alle Sünden namentlich bekannt werden, heißt, wie Luther sagt,,,eitel Angst und Höllenmarter aus der Beichte gemacht". Nöthig ist aber zur Vergebung der Sünden das Namhaftmachen aller derselben deshalb nicht, weil sich Gottes Huld über die ganze Person des Gläubigen erstreckt. „Es ist nichts Verdammliches an denen, die in Chrifto JEsu sind." (Röm. 8, 1.) Wie vor Gott kein Ansehen der Person gilt um der Werke willen, so hat Gott auch kein Mißfallen an der Person des Gläubigen um seiner Mangelhartigkeit willen. Es ist der Glaube allein, der den Menschen in Gottes Augen wohlgefällig macht, und zwar dieses darum, weil er das Verdienst Christi, das allein vor Gott gilt, ergreift. Gott sei hoch gelobt, daß wir also gewiß wissen, Seine Vergebung ist keine stückliche, sondern eine vollkommene! Wer nun verdammt wird, wird es durch eigene, durch seines Unglaubens Schuld und er wird es in der Hölle zu seinem ewigen Schrecken erfahren, daß ihm hier wahrhaftig aller Sünden Vergebung geschenkt war, er sie aber muthwillig von sich gestoßen hat.

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(Eingesandt.)

Die Staatsschule und die Moral.

Jeder Erzieher, wenn er aufrichtig die Wahrheit gestehen will, wird zugeben, daß die rechte Moral oder wahre Sittlichkeit weder wie eine mechanische Fertigkeit durch gewisse Handgriffe und fortgeseßte Wiederholung derselben, noch durch bloße Vermehrung des Wissens hervorgebracht werden. kann. Wenn Lezteres der Fall wäre, so müßte unsere Zeit ein wahrer Ausbund von Sittlichkeit sein, denn wohl noch nie hat man vor dem Gözen Wissenschaft (wir reden hier nicht blos von der falschen, mit Gottes Wort im Widerspruch stehenden) so devot die Kniee gebeugt, als in diesem aufgeklärten Jahrhundert. Aber gleich hinterdrein kommt ein anderes Kind unserer Zeit, die Statistik, und zeigt unbarmherzig die Früchte der modernen Wissenschaft und der auf der Höhe der Zeit stehenden Erziehung. Beweise für die Thatsache, daß unsere Zeit in sittlicher Beziehung den Krebsgang geht, liefert die Polizeistatistik unserer Großstädte im Ueberfluß.

Sieht man aber allgemein ein, daß Gleichgültigkeit gegen Gottes Wort und offenbare Verachtung desselben die Hauptursachen des Uebels sind? Mit Nichten! — Es gibt,,Aufgeklärte“ genug, die, wenn sie, in die Enge getrieben, gestehen müssen, daß ihnen der Gedanke an Tod und Ewigkeit doch ein heimliches Grauen verursache, ganz unverzagt erklären, das komme von den verkehrten Erziehungsgrundsäßen her, die sie in der Kindheit eingesogen hätten. Unter verkehrten Erziehungsgrundsäßen verstehen sie natürlich das in der Jugend in der Schule oder im elterlichen Hause gelernte Wort Gottes. Zur vollständigen Seelenruhe ist also nach der Meinung der Aufgeklärten vollständige Entfernung vom Worte Gottes nöthig, und was diese Ruhe dann gebiert nun, das wissen wir ja. Aber selbst wie vielen Christen, ja sogar sich lutherisch nennenden, ist das Wort Luthers: Es muß verderben alles, was nicht Gottes Work ohne Unterlaß treibt", noch nicht in's Gewissen gefahren; denn wie wäre es sonst möglich, daß noch Biele ihre höchsten irdischen Gäter, ihre Kinder, der religionslosen Staatsschule anvertrauen?

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Im Großen und Ganzen wird allerdings noch die Bibel in den öffentlichen Schulen geduldet; aber selbst anglo-amerikanische Pädagogen wundern fich darüber, daß das christliche Volk sich mit der bloßen Idee, die Bibel in der Schule zu haben, begnügt, ohne sich im Geringsten den Kopf darüber zu zerbrechen, wie sie gebraucht wird. Das Bischen Christenthum in der Staatsschule, wenn man es überhaupt so nennen kann, ist also doch eigentlich, statt Hauptsache zu sein, nur so eine Art geduldete Contrebande und als Faktor bei der sittlichen Erziehung des Schülers im Allgemeinen kaum in Betracht zu ziehen.

Die Art und Weise wie bisher die Bibel in den öffentlichen Schulen gehandhabt wurde, genügt auch den verständigeren Amerikanern nicht. Es

bricht sich in maßgebenden Kreisen die Ansicht Bahn, daß es anders werden muß, denn erst bei der lezten Versammlung der ,,State Teachers' Association" vom Staate Ohio wurden folgende Grundsäße aufgestellt:,,Di rechte sittliche Erziehung seiner Schüler ist die erste und höchste Pflicht des Lehrers", (The right moral training of his pupils is the first and highest duty of the teacher) und:,,Die Lehre, daß die Ausbildung des Verstandes die einzige Pflicht der öffentlichen Schule sei, ist falsch und höchst verderblich", (The doctrine that the cultivation of the intelligence is the sole province of the public school, is false and pernicious in the extreme.) Wie es nun anzufangen ist, um zu dem gewünschten Ziele zu gelangen, ist nach eigenem Geständnisse des Vorsizers der oben erwähnten „,Association" bis Dato noch ein ungelöstes Problem, und man scheint die Befürchtung zu hegen, daß der Staatsschule große und tiefgehende Umwälzungen bevorstehen.

Das Gebiet der menschlichen Thorheiten im Allgemeinen und das der pädagogischen im Speciellen ist reich bebaut: Der berüchtigte Franzose Rousseau wollte, daß dem Kinde in der Jugend alle und jede Religion vorenthalten. werde, damit es sich, wenn es zu Jahren und Verstand gekommen sei, unter den etwa vorhandenen Religionen die ihm gerade zusagende auswählen könne. Unsere fortgeschrittenen Schulmeister brauen sich ein unbestimmtes Etwas, eigentlich ein absolutes Nichts, zurecht und seßen es unter dem Namen ,,Sittenlehre" auf den Stundenplan. Man sollte denken, daß unser freies Land alle nöthigen Bedingungen in sich berge, um die Idee Rousseau's in ausgedehntestem Maßstabe in Ausführung zu bringen, und bisher hatten. wir auch wohl etwas Aehnliches, nur mit dem Unterschiede, daß die Meisten derer, die zu Jahren, möglicher Weise auch zu Verstand, kamen, sich eben gar keine Religion aussuchten; aber man scheint zu diesem Plane doch kein rechtes Vertrauek zu begen, denn einige von unsern anglo-amerikanischen Collegen sind auf eine Idee gerathen, die der Rousseau's radikal entgegengesezt ist. Sie behaupten nämlich, der herrschende Sectengeist hindere die Schulen, die Kinder ehrlich, aufrichtig und gottesfürchtig zu machen. Sie meinen, wenn alle Kirchenparteien aufhören würden, sich gegenseitig zu bekriegen, und sich zu dem einen großen Zwecke vereinigten, der Jugend dieses Landes eine solche Erziehung zu geben, die sie uneigennüßig, redlich, wahrheitsliebend u. f. w. macht, so wäre die unangenehme Tagesfrage, die sittliche Erziehung der Jugend betreffend, glücklich gelös't. Man möchte also gewissermaßen die Lehren der verschiedenen Kirchengemeinschaften in einen Destillirkolben thun, um einen Erziehungsfaktor daraus zu gewinnen, der alle gewünschten Eigenschaften besißt - gleichsam einen Nürnberger Trichter für die Moral.

Wenn dieser Zeitpunkt gekommen ist, dann hat auch gewiß Sisyphus seinen Stein auf den Berg hinaufgewälzt, und jenes Vöglein mit seinem Schnabel den meilengroßen Diamantberg weggeweßt, denn wenn man bei

der allgemeinen Vereinigung uns Lutheraner auch großmüthig bei Seite liegen lassen würde, so steht doch als bedenkliches Gespenst die in diesem Lande so mächtige Pabstkirche im Vordergrunde da, die es schon längst gelüftet, ihre Hand mit in dem öffentlichen Schulsysteme zu haben. Eine Vereinigung mit der Pabstkirche auf gleicher Basis wird aber Jedem, der nur einigermaßen die Geschichte dieser Kirche kennt, sofort als eine Absurdität erscheinen, denn die Pabstkirche führt hinsichtlich derer, die nicht zu ihr gehören, nur das eine Wort,,Herrschen" auf ihrem Panier. Man darf auch nicht außer Acht lassen, daß das ganze amerikanische Volk, für das ja die Staatsschule da ist, keineswegs aus lauter sogenannten Kirchenleuten besteht, denn die Zahl der Freien" ist keine geringe, und diese sind ja bekanntlich nächst der römischen Priesterschaft das unduldsamste und fanatischste Völkchen, was es gibt Freiheitsmänner, die am liebsten Jeden, der nicht mit ihnen Farbe bekennt, mit derselben Genugthuung über die Klinge springen ließen, als Rom.

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Es läßt sich also wohl mit ziemlicher Gewißheit annehmen, daß die wahre sittliche Erziehung in der Staatsschule bis jezt nicht nur sehr im Argen liegt, sondern auch sobald noch nicht besser werden wird. Nur da, wo alles Wissen in den Dienst les göttlichen Wortes gestellt wird, wo der ganze Unterricht von wahrer christlicher Zucht durchdrungen wird, wo die Sittlichkeit aus dem Glauben, der Glaube aus der Predigt und die Predigt aus dem Worte Gottes kommt, findet die rechte Erziehung Statt. Wo das nicht ist, da zieht man wohl schöne, rothe Aepfel, aber sie sind wurmstichig; da glänzt man wohl schön nach Außen, aber inwendig herrscht die Sünde mit unumschränkter Gewalt, denn noch ein Mal:,,Es muß verderben alles, was nicht Gottes Work ohne Unterlaß treibt!"

Gedanken über den frageweisen Unterricht.

(Auf Beschluß der Cleveland Lehrerconferenz eingesandt von —ss—)

1. Die Frage nach dem „Was" des Unterrichts ist die Cardinalfrage. 2. Die Frage nach dem Wie" ist auch nicht unwichtig; denn der Erfolg des Unterrichts hängt theilweise von der angemessenen unterrichtlichen Behandlung ab.

3. Die Frage nach dem ,,Wie" (der Methode) über die nach dem ,,Was" stellen ist verkehrt; aber falsch ist es auch, von derselben sehr gering, oder gar nichts zu halten.

4. Unter allen Unterrichtsformen ist die fragende die vorherrschende, die geistbildendste, die anregendste aber auch die schwerste.

5. Bei Handhabung der fragenden Unterrichtsform kommt es natürlich zuerst auf richtige Fragstellung an.

6. Die Fertigkeit darin wird der Lehrer nur durch fleißige Uebung erlangen können und die erfolgreiche Anweisung dazu wird ihm durch gute Vorbilder gegeben werden müssen.

7. Doch ist es auch nöthig, daß er die wichtigsten Regeln über die Fragstellung weiß und dieselben wiederholt sorgsam betrachtet.

8. Was die Eigenschaften der Schulfrage anbetrifft, so soll diese
a. möglichst kurz sein, d. h. nur möglichst wenig Worte enthalten,
nur die nöthigsten Bestimmungen haben. Die Fragen: Wer hat
die Welt erschaffen? Wie hieß der erste König in Israel? Unter
welchem Kaiser ist Christus geboren? - sind kurze Fragen. Die
Frage: Welcher römische Kaiser beherrschte, als Christus in der
Stadt Bethlehem, genannt Bethlehem Ephratha, geboren wurde,
das unermeßlich große römische Reich, die lehte der sogenannten vier
großen Weltmonarchien? ist viel zu lang.

Besonders in den Unterclassen, wo die Schüler im Auffassen, Denken und Reden noch ungeübt sind, hat der Lehrer sich möglichst kurzer Fragen zu befleißigen.

b. bestimmt. Das ist sie, wenn sie das aufmerksame, nachdenkende Kind, so zu sagen, zwingt, nur eine bestimmte Antwort zu geben. Man kann solche Fragen deshalb auch zwingende nennen.

Auf die Frage: Was muß ein König haben? läßt sich mit gleichem Rechte vieles antworten sie ist unbestimmt. Bestimmter ist sie in dieser Fassung: Was muß ein König haben, wenn er Krieg führen will?

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Besonders hüte man sich vor zu häufiger Anwendung der Wörter haben, sein und werden.

c. einfach, d. h. nur einen Fragepunkt haben. Die Frage: Wer hat die Welt erschaffen und wann ist sie erschaffen? fragt nach dem Schöpfer und nach der Zeit der Schöpfung ist mithin eine Doppelfrage.

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d. Nachdenken erwedend, d. h. sie muß dem Kinde wirklich etwas zu denken geben. In dieser Beziehung verlangt jede Schule und jede Classe je nach der Denkgeübtheit der Kinder ihre besondere Frageweise. Zur Meisterschaft in der Fragekunst gehört auch dies, daß der Lehrer sofort durchfühlt, wie stark die Kinder im Denken sind, und daß er demgemäß seine Fragen bildet.

9. Die Frage darf nur in einer Form auftreten, d. h. man darf nicht eine Frageform, ohne die Antwort abzuwarten, unmittelbar mit einer andern vertauschen. Beispiel: Welche Form hat dieses Blatt? Wie ist es gestaltet? Mit welcher andern euch bekannten Form hat dieses Blatt Aehnlichkeit?

Bei dieser schwankenden Frageweise verwischt immer jede neue Frage den Eindruck der früheren und wenn Antworten erfolgen, so müssen dieselben an gleicher Unbestimmtheit leiden, weil sie entweder an die erste, oder an die zweite,

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