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Erkenntniß schwache Gemeinde, die noch dazu den betreffenden StaatsSchuldistrict fast allein bewohnt, um einiger Amerikaner oder Andersgläubiger willen, genöthigt ist, eine Staatsschule zu errichten und mit erhalten zu helfen, und demzufolge das Bestehen der Gemeindeschule davon abhängig wird, ob der Lehrer die Staatsschule zugleich mit übernimmt oder nicht.

Es ist jedoch hierbei wohl darauf zu sehen, daß Staats- und Gemeindeschule nicht vermischt werden, sondern gesondert neben einander bestehen, ferner, daß weder die Gemeinde als solche in die Dinge jich mische, die die Staatsschule betreffen, noch auch daß die Gemeindeschule vom Staate controlirt werde. Hält der Lehrer z. B. des Vormittags Gemeindeschule, so steht er in seinem eigentlichen göttlichen Berufe von der Gemeinde; hält er aber des Nachmittags die Districtsschule, wenn auch die meisten oder alle Kinder der Gemeinde dieselbe besuchen, so steht er da als Diener des Staates, wird auch nur als solcher vom Staate besoldet und hat sich nach den Vorschriften des Staates zu richten.

Die Conferenz einigte sich aber auch darin, daß das anzustrebende Ziel unter uns sein sollte, daß unsere Lehrer nur in der Gemeindeschule thätig feien, auf die Schule der Gemeinde alle ihre Kraft und Zeit verwenden und so nur Diener der Gemeinde werden und bleiben.

Es wurden dabei die in der vorliegenden Arbeit berührten Punkte recht hervorgehoben und, da die Sache von so großer Wichtigkeit und Tragweite ist, beschlossen, daß Herr Pastor Wagner gebeten werde, an der Hand der Arbeit des Herrn Lehrer Albers einen Artikel für den „Lutheraner“ zu schreiben, damit so diese wichtige Frage auch unseren lieben Gemeinden nahe gelegt und dieselben auf die betreffenden Mißstände und Gefahren aufmerksam gemacht werden.

Da am ersten Sizungstage der Conferenz Herr Lehrer Simon in Monroe sein fünfundzwanzigjähriges Amtsjubiläum feierte, so konnte die Conferenz nicht umhin, auch ihrerseits des lieben Amtsbruders zu gedenken und theilzunehmen an seiner Freude, eingedenk des Wortes Gottes: „So ein Glied wird herrlich gehalten, so freuen sich alle Glieder mit“; daher wurde beschlossen, daß Herr Lehrer Paul im Namen der Conferenz dem Jubilar einen herzlichen Glückwunsch telegraphisch übersende.

Auch im Betreff des „Schulblattes" wurden Ermahnungen und Ermunterungen aus dem Lehrerkreise laut, daß doch jeder Lehrer unserer Synode dasselbe halten und lesen solle; noch mehr aber wurde aufgefordert und angereizt, der Redaction durch Arbeiten zu Hülfe zu kommen, damit das Blatt immer mehr und mehr sein Ziel erreichen und seinen hohen und herrlichen Beruf erfüllen könne. Jm Bezug hierauf sei folgender Passus dem Protokoll wörtlich entnommen: „Für das praktische Schulleben würde mehr gethan werden, wenn aus dem Lehrerstande sonderlich die älteren erfahrenen Brüder sich dazu verstehen könnten, aus ihrer Praxis Einzelnes zu schreiben, wenn ste besondere Fälle im Zuchtverfahren in geschichtlicher Weise verabfaßten,

Auseinanderseßungen der Lehrweisen der Unterrichtsfächer lieferten, auch kurze Säße an die Redaction einschickten, wodurch sie in für sie schwierigen bedenklichen Fragen Erklärungen verursachten, und endlich aus anderweitigen Blättern Interessantes, Wichtiges herausnähmen und der Redaction des Schulblattes zur beliebigen Verwerthung zuschickten." Es wurde auch der Wunsch ausgesprochen, dem „Schulblatte" eine musikalische Beilage einzu. verleiben.

Eine Arbeit des Herrn Lehrer Fischer, betitelt: „Die Bormannsche Schulkunde in ihrem neuen Kleide", wurde besprochen und zur Veröffentlichung im Schulblatt“ empfohlen.

Längere und zugleich recht lebhafte Debatte rief die Arbeit des Herrn Lehrer Krüger über den anschaulichen Unterricht in der deutschen Sprache hervor. Nachdem sich die Conferenz die Wichtigkeit und Nothwendigkeit des deutschen Sprachunterrichts in unseren Gemeindeschulen vergegenwärtigt hatte, wurde mit dem Eintritt des Kindes in die Schule begonnen und nun bei den einzelnen Unterrichtsfächern das,,Wie" des anschaulichen Unterrichtes theoretisch und praktisch dargelegt.

Referent hob hervor: „Auch der deutsche Sprachunterricht verlangt anschauliche Behandlung, wenn er von Erfolg sein soll. Die Sprache ist die Aeußerung des Geistes durch Worte. Sie sezt aber Vorstellungen voraus, gewonnen aus der Anschauung der das Kind umgebenden Welt. Je klarer und bestimmter nun das Bild von den Gegenständen ist, die sich der Wahrnehmung des Kindes darbieten, desto klarer und bestimmter wird auch seine Aeußerung über dieselben sein. Es ist darum vor allem im Sprachunterrichte nöthig, anschaulich zu verfahren. Aber nicht die Anschauung allein wird eine gute Sprache zu geben im Stande sein, sondern es wird zu der Anschauung d. i. genauen Auffassung des dem Kinde dargebotenen Objectes nothwendig das Wort des Lehrers kommen müssen, wenn ein gutes und klares Sprechen und Schreiben erzielt werden soll; denn nur dann, wenn das Kind im Stande ist, seine oder fremde Gedanken mündlich und schriftlich correct darzustellen, ist das Ziel des Sprachunterrichts erreicht." —

,,Mag darum der Lehrer, der diesem Ziele zustrebt, in den ersten Schuljahren einen gesonderten Anschauungsunterricht betreiben oder denselben mit dem Schreibleseunterricht verbinden, er wird nur dann einen Erfolg erzielen, wenn er bei den Kindern auf genaues Auffassen des Unterrichtsobjectes hält und sie dabei anhält, das Angeschaute in klarer und deutlicher Rede wiederzugeben."

Ist das Kind dahin gebracht, daß es lesen kann, „so wird der anschaulich unterrichtende Lehrer das zu behandelnde Lesestück nicht allein sinngemäß vorlesen, sondern auch den Inhalt desselben durch zergliederndes Abfragen dem Geistesauge des Kindes vorführen und dasselbe veranlassen, die Erfassung desselben durch mündliche Rede, sinngemäßes Vortragen und schriftliche Darstellung zu bezeugen. Schon das Vortragen des Lehrers, wenn es rechter

Art ist, führt den Inhalt dem Kinde anschaulich vor, so daß es meistens nur weniger Zuthaten bedarf, um das gewonnene Bild klar und deutlich vor den Kindesgeist zu stellen."

,,Was den Unterricht in der Grammatik anbetrifft, so muß jenes Dociren, wonach zuerst die Regel den Kindern gegeben und dann von ihnen verlangt wird, so und so viele Beispiele nachzubilden, vollständig verworfen werden. Das anschauliche Verfahren verlangt Entwickelung der Regel an Beispielen. Ist diese von den Kindern unter Anleitung des Lehrers aufgefunden und festgestellt, alsdann folgt die Einübung. In der Orthographie kann der Lehrer ohne Anschauung der Wortbilder seitens der Kinder absolut nichts erreichen. Die Ab- und Aufschreibeübungen werden daher die Hauptübungen sein."

Der vorjährige Beschluß der Conferenz, daß jede Localconferenz wenigs stens Eine ausführliche Arbeit für die allgemeine Conferenz liefere und auch vertrete (die Themata bleiben den Localconferenzen anheimzestellt), wurde auf's Neue eingeschärft und zugleich beschlossen, daß jeder einzelne Lehrer zu Anfang der allgemeinen Conferenz irgend eine in das praktische Schulleben einschlagende Frage vorzulegen hat.

Die freundliche Einladung der Gemeinde in Racine, Wisc., die Conferenz möge im nächsten Jahre in ihrer Mitte sich versammeln, wurde mit Freuden angenommen und die Zeit des Beginnes der Conferenz auf den leßten Dienstag im Juli 1879 festgeseßt. T. J. G.

Bermischtes.

Die Haupt-Weltsprachen. Auf der Erde sprechen jest nach sorgfältiger Schäßung 90 Millionen Menschen das Englische, und zwar in Großbritannien, Nord - Amerika, auf den Bermuden, in Jamaica, Georgetown, am Cap der guten Hoffnung, in Australien, Vandiemeneland, Neuseeland und Ostindien. Ungefähr 75 Millionen sprechen das Deutsche, und zwar in Deutschland nebst Elsaß und Lothringen, in der Schweiz, in Desterreich-Ungarn, Rußland, Nord- und Süd-Amerika (in Valdivia), den LaPlata Staaten, Rio Grande 2c., Australien und vereinzelt in Ostindien. 55 Millionen sprechen das Spanische, und zwar in Spanien, Cuba, Meriko, den südamerikanischen Republiken, Manilla 2. 45 Millionen sprechen das Französische, und zwar in Frankreich, Belgien, in der Schweiz, in Orten Canada's, in Cayenne und zerstreut in Nord - Amerika. Das Französische wird also von halb so vielen Menschen gesprochen, als das Englische, und von nur drei Fünftel so vielen als das Deutsche.

Amtseinführungen.

(Verspätet.)

Am 9. December v. J. wurde Herr J. P. Meibohm in sein Schulamt an der ev. - lutherischen Dreieinigkeits- Gemeinde in Toledo, Ohio, während des öffentlichen Gottesdienstes feierlich eingeführt von

Adresse: Mr. J. P. Meibohm,

H. W. Querl.

392 Vance Str., Toledo, O.

Am 10ten Sonntag nach Trinitatis wurde der Schulamtscandidat Herr Wilhelm Spuhler, ausgebildet auf unserm Seminar zu Addison, als Lehrer der ev.-lutherischen St. Pauls-Gemeinde an der Clifty, Bartholomew Co., Ind., öffentlich in sein Amt eingeführt. -Der HErr seße ihn zum Segen unter uns!

Columbus, den 14. September 1878.
Man beliebe zu adressiren:

Mr. W. M. Spuhler.

A. Heitmüller.

Box 313, Columbus, Ind.

Am 10ten Sonntag nach Trinitatis wurde Herr E. J. A. Stahmer, Zögling unseres Seminars zu Addison, als Lehrer der ev.-luth. Gemeinde an der Middle Creek, Seward Co., Nebr., öffentlich eingeführt.

Adresse: Mr. E. J. A. Stahmer.

K. Th. Gruber.

Box 258. Seward, Nebr.

Am 2. September wurde Herr Lehrer C. W. Sauer, bisher an der St. Jobannes Gemeinde dahier, in sein neues Amt an der St. PaulsGemeinde zu New Orleans, La, eingeführt.

Der HErr segne ihn in seinem neuen Amt!
New Orleans, den 18. September 1878.
Adresse: Mr. Chas. W. Sauer,

C. G. Mödinger.

616 Love Str., New Orleans, La.

Am 11ten Sonntag nach Trinitatis wurde Herr A. F. W. Kringel ausgebildet auf unserem Seminar zu Addison, als Lehrer der ev.-lutherischen Bethlehems-Gemeinde zu Richmond, Va., eingeführt.

Adresse: Mr. A. F. W. Kringel,

F. Dreyer.

217 E. Broad Street, Richmond, Va.

Am 13ten Sonntage nach Trinitatis, den 15. September d. J., wurde Herr Lehrer Christian Rödiger, aus unserem Schullehrer - Seminar in Addison berufen von einem Theile der ev.-lutherischen Immanuels-Gemeinde bei Blue Earth City, Minn., im öffentlichen Gottesdienste unter Verpflichtung auf die ev. lutherischen Bekenntnißschriften in sein erstes Schulamt vom Unterzeichneten eingeführt.

Gott der HErr sei ihm Sonne und Schild! J. v. Brandt.
Adresse: Mr. Christian Roediger.

Box 80. Blue Earth City, Faribault Co., Minn.

Am 15. Sonntag nach Trinitatis, welcher zugleich das Michaelisfest war, ist nach lutherischem Brauch der von Convoy, Ohio, an unsere Gemeindeschule berufene Lehrer, Herr H. Steuber, in sein Amt eingewiesen worden. Luzerne, Jowa, den 1. October 1878. Ph. Studt. Adresse: Mr. H. Steuber,

Luzerne, Iowa.

Lodesanzeige.

Kaum von einem dreimonatlichen, wegen eines Halsleidens auf Rath der Aerzte unternommenen Aufenthalt in Colorado zurückgekehrt und so weit wieder hergestellt, daß er den Unterricht in seiner Schule wieder hatte fortseßen können, ist Herr Oswald Humbsch, seit zwei Jahren Lehrer an der ev.-luth. Gemeinde zum heiligen Kreuz in St. Louis, durch den plößlichen Tod des Ertrinkens beim Baden am 21. d. M. im 28. Jahre seines Alters *) von seinem Wirkungskreise abberufen worden. Derselbe hatte durch seinen gottseligen Wandel und durch seine vortreffliche Begabung zum Lehramte sich die Achtung der ganzen Gemeinde und die Liebe seiner Schüler in hohem Grade erworben. Davon gab Zeugniß die liebevolle und zahlreiche Theilnahme derselben sowie aller hiesigen Collegen bei seinem Begräbniß.

St. Louis, den 27. August 1878.

Dant.

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H. E.

Herr Lehrer Spuhler hat für die hiesige Schülerbibliothek ein gut erhaltenes Eremplar von ,,Barth's Explorations and Travels in Central Africa" geschenkt, wofür wir bestens danken.

Addison, den 24. September 1878.

C. A. T. Selle.

*) Herr Oswald Wilhelm Arnhold Humbsch wurde am 11. December 1851 zu Marschüß im Königreich Sachsen geboren und kam 1875 nach Amerika.

L.

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