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Literarisches.

„Evangelical Lutheran Almanac for A D. 1879. Published by St. Peters Evangelical Lutheran Church of Baltimore. commended by Joint Synod of Ohio etc."

Re

Dieser Kalender ist auf Beschluß der Ehrw. Synodalconferenz herausgegeben worden und kann bestens empfohlen werden. Zu beziehen ist er von Herrn F. F. Einwaechter, 116 Columbia Ave., Baltimore, Md.

„Das Heraemeron und die Geologie. Eine Vertheidigung des Mosaischen Schöpfungsberichts gegen die falschen geologischen Theorien. Von P. Eirich, Pastor zu Albany, N. Y. St. Louis, Mo., 1878." Dieses Buch, das schon in Lehre und Webre" genugsam empfohlen ward, sei auch hier angezeigt, weil es gewiß geeignet ist, die Herren Lehrer, die es studiren, in der Ueberzeugung zu befestigen, daß die Bibel allein einen wahrhaften Schöpfungsbericht enthält, und daß die entgegenstehenden geologischen Theorien eitel Hirngespinnste sind.

Altes und Neues.

Inland.

L.

In Milwaukee sind Anfangs September zwei neue Lehranstalten eröffnet worden : das Predigerseminar der lutherischen Synode von Wisconsin, mit 3 Professoren und 7 Studenten, und das Lehrerseminar des ungläubigen Lehrerbundes.

Synode von Pennsylvanien. Sprechende Zahlen nennt man solche, die auffällig genug sind, um keiner weiteren Erklärung zu bedürfen. Der fleißig und schön ausgearbeitete Secretariatsbericht über die lehte Synodalversammlung in Easton ist mir so eben zugekommen. Gebührendermaßen habe ich ihn durchgegangen und mich dabei veranlaßt gefunden, die Tabelle der Parochialberichte genauer zu mustern. Ich muß offen bekennen: es hat mich traurig gestimmt, als ich die Zahlenreihen in den leßten 2 Rubriken „Sonntagschulen und Gemeindeschulen“ addirte. Unsre ehrwürdige alte Synode hat blos 153 lutherische Sonntagschulen, und blos 19 Gemeindeschulen, dagegen aber 301 gemeinschaftliche, d. h. un lutherische Sonntagschulen. Auf die 153 lutherischen Sonntagschulen kommen 1,950 Lehrer und 15,431 Schüler, auf die 19 Gemeindeschulen 23 Lehrer und 1,255 Schüler; dagegen auf die 301 unlutherischen Sonntagschulen 3,837 Lehrer und 30,431 Schüler. Ist das nicht himmelschreiend?

Ausland.

(Pilger.)

Halberstadt. Die hundertjährige Jubiläumsfeier des hiesigen SchullehrerSeminars, wozu sich gegen 600 Gäste eingefunden hatten, ist in festlicher Weise verlaufen. Außer einer vom jeßigen Director Kehr verfaßten Festschrift, empfingen die Theilnehmer ein Verzeichniß der ehemaligen Zöglinge der Anstalt (1393), ein solches der Festtheilnehmer (635) und eine vom Graveur Otto Schmidt verfertigte Festmedaille, welche auf dem Avers das Seminar, auf dem Revers die drei Gründer desselben zeigt.

Preußen. Der Minister des Innern hat den Oberpräsidenten von Schlesien angewiesen, den Inhabern von Gast- und Schankwirthschaften, von Conditoreien, Restaurants und öffentlichen Vergnügungslokalen bei einer Geldstrafe von 30 Mark zu untersagen, Schüler öffentlicher Lehranstalten jeder Art, sofern sich dieselben nicht in Begleitung ihrer Eltern, Vormünder oder Lehrer befinden oder die Genehmigung des Vorstehers der Lehranstalt, welcher sie angehören, zum Besuche des bezüglichen Lokals nachgewiesen haben, in ihren dem Publikum geöffneten Räumen verweilen zu lassen oder ihnen Speisen und Getränke zu verabreichen.

Die freien chriftlichen Lehrer-Seminare in der Schweiz, 5 an der Zahl, entstanden eines nach dem andern, in dem Grade, wie sich der Unglaube in den staatlichen Lehrerseminarien breit machte. Arm, senfkornartig haben diese christlichen Werke begonnen und jest machen sie sich recht fühlbar und sind zum Bedürfniß und Segen fürs Volk geworden. Ein großer Theil der in den Staatsseminarien gebildeten Lehrer bes suchen keine Kirche mehr und in vielen größeren Gemeinden dienen, weil sich kein Lehrer dazu hergeben will, einfache, ungebildete Leute als Vorfänger. Dagegen aber dienen viele dieser Jugenderzieher als Führer von Gesang,, Turn und anderen Vereinen, sind nicht selten die Hauptfactoren bei Maskenbällen, öffentlichen Fastnachtspielen und Kneipereien. Wer nun im freien Lande Kopf und Herz hat und noch etwas von seinen Kindern hält, dem wird angst und bange vor den Staatsstußern und mit Freuden begehrt er nach einem Lehrer, dem er das Kind ohne Furcht anvertrauen darf. (Pilger.)

Holland. In den Niederlanden sammelt jeßt die evangelische Bevölkerung Unterschriften zu einer Bittschrift an den König, die folgendermaßen schließt: „Euere Majestät möge geruhen, auf verfassungsmäßigem Wege eine Schulverfassung anordnen zu wollen, bei der es dem Aermsten sowohl wie dem Reichsten in Eurer Majestät gesegneten Landen möglich ist, für seine Kinder eine, Schule mit der Bibel' erlangen zu können.“ Bisher war es nämlich nur Vermögenderen möglich, ihre Kinder den religionslosen Staatsschulen zu entziehen und sie in christliche Privatschulen zu schicken, weil sie die dadurch entstehenden Doppelkosten zu tragen im Stande waren. (Pilger.)

Das,,Verzeichniß der Berliner Gemeindelehrer und Lehrerinnen“, das alljährlich von Rector A. Gaulke herausgegeben wird, weis't in diesem Jahre 100 Rectoren, 876 Klassenlehrer, 62 Anwärter, 310 Lehrerinnen und 47 Aufwärterinnen, im Ganzen also 1395 Stellinhaber nach. Handarbeitslehrerinnen sind vorhanden 392, Gehilfinnen beim Handarbeitsunterricht 62. Am 1. April d. J. bestanden 100 Gemeindeschulen mit 1395 Klassen und 77,000 Kindern.

Bibelverbreitung. Zu Anfang unsers 19ten Jahrhunderts waren etwa 5 Millionen Bibeln in der ganzen christlichen Welt in etwa 50 Sprachen vorhanden; heute aber gibt es deren gegen 135 Millionen in 250 Sprachen, deren viele damals kaum dem Namen nach bekannt waren und ungeheure Schwierigkeiten boten, wie z. B. das Chinefische mit seinen 40,000 Worten, deren jedes sein besonderes Zeichen hat! Die englische Bibelgesellschaft bat seit ihrer Gründung (1804) allein 79 Millionen heiliger Schriften verbreitet, im vorigen Jahre über 24 Millionen. Auch solche Länder, die dem geschriebenen Gottesworte bislang verschlossen waren, haben das Buch der Bücher in ihren Sprachen. So z. B. Oesterreich, in dessen 13 Sprachen seit 10 Jahren doch über 1 Millionen heilige Schriften verbreitet werden konnten. Selbst das streng päbstliche Tyrol bekam über 5,000 Eremplare, das streng katholische Belgien –0,000 im Jahre 1876. In Polen wurden 20,000, in Numänien über 11,000, in Italien 44,000, in Spanien 57,000, in Portugal gegen 5,000, in Frankreich nahe an 98,000, in Rußland 270,000 in 58 Sprachen in demselben Jahre abgeseßt. Die Türkei erhielt 28,500, China über 50,000, Ostindien über 200,000 Stück. Japan hat seine Bibelverkaufsstellen, nicht minder die Sandwichsinseln. (Pilger a. Sachsen.)

Evang. Luth. Schulblatt.

13. Jahrgang.

October 1878.

No. 10.

(Eingesandt auf Beschluß der St. Louis Lehrer-Conferenz von Herm. H. Meyer.) Katechese von der Gnadenwahl.

Wir kommen heute, liebe Kinder, zu der Lehre von der Gnadenwahl. Es ist das allerdings eine schwierige Lehre, aber zugleich auch eine herrliche, tröstliche, köstliche; ja, „sie faßt alles Süße, Köstliche, Trostreiche, was Gottes Wort nur enthält, zusammen". Der HErr gebe uns darum zum Lehren und Lernen derselben seinen Geist und Gnade. Amen.

Schon aus Frage 320 haben wir gelernt, daß durch Gottes Erwählung den Gläubigen, die im wahren Glauben bis ans Ende verharren, das Reich bereitet ist von Anbeginn der Welt. Was ist daher die Gnadenwahl Gottes nach Frage 321?

,,Sie ist diejenige Handlung Gottes, da er nach dem Vorsaß seines Willens allein aus seiner Gnade und Barmherzigkeit in Christo alle diejenigen selig zu machen beschlossen hat, die beharrlich an Christum glauben werden, zu Lob seiner herrlichen Gnade."

Wessen Handlung ist also die Gnadenwahl?

Sie ist Gottes Handlung.

Warum heißt sie eine Handlung Gottes?

Weil der 1. Gott dabei etwas gethan hat.

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Alle diejenigen felig zu machen, die beharrlich an Christum glauben werden.

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Warum sagst du: Allein seine Gnade und Barmherzigkeit?

Weil es geschehen ist aus lauter Gnade und Barmherzigkeit ohne alle unser Verdienst und Würdigkeit.

Wie konnte aber der liebe Gott solches beschließen, unbeschadet seiner Heiligkeit und
Gerechtigkeit?

Er hat uns erwählt aus seiner Grade und Barmherzigkeit in Christo.
Was heißt das: Wir sind erwählt in Christo?

Wir sind erwählt um des Verdienstes Christi willen.

Welchen Zweck aber hat der 1. Gott dabei gehabt?

Zu Lob seiner herrlichen Gnade.

Was soll also gelobet werden?

Die Gnade Gottes soll gelobet werden.

Wie wird die Gnade Gottes hier genannt?

Sie wird herrlich genannt.

Warum wird sie herrlich genannt?

Weil sie nicht allein an sich herrlich ist, sondern auch die Auserwählten durch dieselbe unaussprechlich herrlich werden.

Nun wollen wir das Gesagte auch aus der heiligen Schrift beweisen. Wie heißt es Eph. 1, 3-6.?

„Gelobet sei Gott und der Vater unsers HErrn JEsu Christi, der uns gesegnet hat mit allerlei geistlichem Segen in himmlischen Gütern durch Christum. Wie er uns denn erwählet hat durch denselbigen, ehe der Welt Grund gelegt war, daß wir sollten sein heilig und unsträflich vor ihm in der Liebe; und hat uns verordnet zur Kindschaft gegen ihn selbst, durch JEsum Christ, nach dem Wohlgefallen seines Willens, zu Lob seiner herrlichen Gnade; durch welche er uns hat angenehm gemacht in dem Geliebten.“

Was thut der Apostel in den ersten Worten dieses Spruches?

Er lobt Gott.

Mit welchen Worten?

,,Gelober sei Gott und der Vater unsers HErrn JEsu Christi."

Worüber lobt er Gott?

Daß er uns gesegnet hat mit allerlei geistlichem Segen in himmlischen Gütern durch Christum.

Welches himmlische Gut nennt nun der Apostel zu allererst?

Die Erwählung.

Mit welchen Worten?

„Wie er uns denn erwählet hat durch denselbigen, ehe der Welt Grund gelegt war."

Gibt es also eine Gnadenwahl oder Erwählung?

Ja, freilich gibt es eine Erwählung.

Mit welchen Worten wird das hier bezeugt?

Er hat uns erwählet.

Gott hat uns erwählt.

Wer hat uns erwählt?

Wessen Handlung ist also die Gnadenwahl ?

Sie ist Gottes Handlung.

In wem oder durch wen aber hat uns Gott erwählt?

Durch denselbigen.

JEsus Christus.

Wer ist das?

Wann hat uns Gott erwählt?

Ehe der Welt Grund gelegt war.

Was heißt das?

Vor der Schöpfung der Welt.

Wie nennt man darum die Erwählung?

Man nennt sie ewig.

Wird also dann ein Mensch erwählt, wenn er sich bekehrt?

Nein, sondern er ist schon erwählt von Ewigkeit.

Wozu sind wir aber erwählt?

Daß wir sollten sein heilig und unsträflich vor ihm in der Liebe.
Ist also unsere Heiligkeit der Grund unserer Erwählung? ;
Nein, unsere Heiligkeit ist nicht der Grund unserer Erwählung.

Wie steht es vielmehr?

Sie ist der Zweck der Erwählung.

Gott hat uns also nicht erwählt, weil er vorausgesehn hätte, wir würden heilig und unsträflich wandeln; sondern im Gegentheil: er hat uns erwählt, damit wir heilig und unfträflich wandeln. Wie heißt es weiter im Spruch?

Und hat uns verordnet zur Kindschaft gegen ihn selbst durch JEsum Christ.

„Damit wird uns nun die ganze Herrlichkeit der Erwählung dargelegt." Was hat also der 1. Gott gethan?

Er hat uns verordnet.

Wozu hat er uns verordnet?

Zur Kindschaft gegen ihn selbst.

Was hat also der 1. Gott schon vor Grundlegung der Welt über uns beschlossen ?

Daß wir seine Kinder sein sollen.

Sind wir aber seine Kinder, so sind wir auch seine Erben, und Miterben Christi. Weshalb auch der Apostel Johannes voll Verwunderung ausruft: Sehet, welch eine Liebe hat uns der Vater erzeigt, daß wir Gottes Kinder sollen heißen! Nicht umsonst wiederholt darum der Apostel die Worte: Durch Christum. Was will er damit anzeigen?

„Daß wir alles Heil, und sonderlich die Erwählung einzig und allein in Christo zu suchen haben.“

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