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Warum ist er aber nicht bekehrt worden?

Weil er sich nicht bekehren lassen wollte.

Was hat er also gethan, als Gott ihm seine Gnade anbot und auch in ihm den Glauben wirken wollte?

Er hat den Wirkungen des Heiligen Geistes muthwillig und boshaft widerstrebt.

Worin ist er in Folge dessen geblieben?

Er ist im Unglauben geblieben.

Was verursacht aber der Unglaube?

Der Unglaube verursacht die Vercammniß.

Wie weißt du das?

Wer nicht glaubt, wird yerdammt, und der Zorn Gottes bleibet über ihm.

Welcher Spruch lehrt uns, daß der Mensch selber an seiner Verdammniß schuld ist? Hos. 13, 9.: „Israel, du bringest dich in Unglück; denn dein Heil stehet allein bei mir.“

Wer bringt also den Menschen in Unglück?

Der Mensch selber.

Auch der liebe Gott?

Nein, der liebe Gott nicht.

Darum merkt euch, Kinder: Unser Heil kommt allein von dem HErrn, aber alles Verderben bringt der Mensch selbst über sich. Es ist darum keineswegs so, daß Gott Menschen „zur Schmach des Lebens und zum Verderben des Todes geschaffen hat“, wie Calvin lästerlicher Weise behauptete. Was bezeugt uns vielmehr der Apostel Paulus 1 Theff. 5, 9.?

,,Gott hat uns nicht gesezt zum Zorn, sondern die Seligkeit zu besißen, durch unsern HErrn JEsum Christum."

Die meisten Menschen aber wollen von Christo nichts wissen. Was ist nun davon die Folge?

Sie werden das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibet über ihnen.

Welcher Spruch lehrt uns das?

Joh. 3, 36.: „Wer an den Sohn glaubet, der hat das ewige Leben; wer dem Sohn nicht glaubet, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibet über ihm."

(Schluß folgt.)

Wie soll jedes Glied einer Lehrerconferenz dazu beitragen, daß diese für Alle den möglichst größten Nuken und Segen haben möge?

Rede,

gehalten zur Eröffnung der Jahresconferenz der Lehrer von St. Louis und Umgegend in Chester, Jlls., am 10. Juli 1878 bon J. G. Я.

(Auf Beschluß der Conferenz an die Redaction des „Schulblattes“ eingesandt.)

Geliebte Brüder! Der beilige. Apostel Paulus schreibt an die Christen zu Thessalonich: Weiter, lieben Brüder, bitten wir euch und vermahnen in dem HErrn JEsu, daß ihr immer völliger werdet." Selbstverständlich denkt der Apostel hier allerdings nicht an ein Völligerwerden in allerlei weltlichen Kenntnissen, sondern nur an das Wachsthum im geistlichen

Es ist aber gewiß der Auslegung im Glauben nicht zuwider, wenn ich bei dieser Gelegenheit die Ermahnung des Apostels auch auf unsern Lehrerberuf ausdehne, um so mehr nicht, da dieser im Christenberuf seine Wurzeln hat. Ich frage nun zunächst: In welchen Stücken sollen wir als christliche Lehrer immer völliger werden?

Vor allen Dingen in der christlichen Erkenntniß, damit wir immer tüchtiger werden in der Hauptsache unsers Lehrerberufs, nämlich unserm theueren, hochgelobten Heiland die uns anvertrauten, von ihm theuer erkauften Seelen zuzuführen. Daß die Jugend in der heilsamen Lehre unterrichtet werde, ist ja der einzige Beweggrund, warum unsere Gemeinden Schulen in diesem Lande aufgerichtet haben. Ja, es brauchte uns selbst die Erhaltung der deutschen Sprache nicht so sehr am Herzen zu liegen, wenn wir Gottes Wort und Luthers Lehr' nicht unsern Nachkommen überliefern wollten.

Immer völliger werden sollen christliche Lehrer aber auch in weltlichen Kenntnissen und Geschicklichkeiten. Auf diesem Gebiet nimmt die Sprache Die erste Stelle ein, und zwar darum, weil Sprachkenntniß und Sprachverständniß die Grundbedingung alles Lernens und aller Bildung ist. Lehrer, der selbst nicht logisch und richtig sprechen kann, vermag auch die Schüler diesem Ziele nicht zuzuführen. Außer Sprachkenntniß und einer gewissen Sprachfertigkeit muß man billig von einem Lehrer verlangen, daß er auch von Mathematik mehr versteht, als sein Schulplan fordert; deßgleichen von Geographie, Geschichte und andern gemeinnüßigen Wissenschaften. Für eine segens- und erfolgreiche Führung unsers Amtes ist es nothwendig, daß die Leute eine gute Meinung vou unserm Wissen und Können haben; denn nur dann kommen sie uns mit Vertrauen entgegen. Den Leuten blauen Dunst vormachen, bloße Zungenfertigkeit, Prahlhansereien (was ja Alles auch einem Christen nicht ziemt) halten uns in dieser Beziehung nicht lange über Wasser: es muß in Wirklichkeit gediegene Bildung und gründliches Wissen und Können vorhanden sein.

Dazu kommt noch ein Ding und ein Hauptstüd, in dem wir uns bestreben sollen, immer völliger zu werden. Das ist das eigentliche Schulehalten, die Anwendung dessen, was wir wissen und können, in der Schule. Da haben wir, liebe Brüder, unser Leben lang zu lernen, und lernen es nicht aus, wie wir's anzufangen haben, daß unsre Schüler nicht allein etwas Ordentliches lernen, sondern auch zur Gottesfurcht erzogen, daß sie brauchbare Staats- und vor allen Dingen dereinst auch Himmelsbürger werden.

Aus dem Gesagten erhellt, daß wir, wollen wir anders die rechte Treue in unserm Amte beweisen, beständig selbst Schüler bleiben müssen und nicht aufhören dürfen zu lernen, damit wir dem Ziele immer näher kommen, nämlich der Meisterschaft. Im alten Vaterlande nennt man in vielen Gegenden die Lehrer Schulmeister, mit welchem Namen es trefflich ausgedrückt ist, was wir sein sollen, aber leider oft nicht sind. Lasset uns daher allen Fleiß anwenden, uns in unserm Beruf immer mehr zu vervollkommnen, und zu dem Ende mit regem Eifer an unsrer Fortbildung arbeiten! Denn Stillstand ist Rückgang. Das ist eine alte Erfahrung. Ich habe einen Lehrer gekannt, der beim jährlichen Schulexamen an allen Gliedern zitterte und aus großer Befangenheit nicht im Stande war, eine ordentliche Frage zu stellen. Aber was war die Ursache? Er war ein leutseliger Mann und sehr dienstbereitwillig (wäre er's nur auch in der Schule gewesen!). Er half seinem Nachbar Heu aufladen, oder gab ihm guten Rath, wie er seine Kartoffeln pflanzen müsse. Seine Collegen besuchte er gerne, aber bei Leibe nicht in der Schule. Er war auch die Liebe und Freundlichkeit selbst, wenn man ihm einen Besuch abstattete. Aus lauter Vielgeschäftigkeit (er hatte auch einen prächtigen Garten und einen wohlgepflegten Bienenstand) dachte er indessen nicht an seine Schule; man sah ihn auch nie studiren oder nur in einem Buche lesen. So war er verbauert und versauert und von Jahr zu Jahr untüchtiger und ungeschickter geworden, seiner Schule vorzustehen. Meine Brüder!,,Stillstand ist Rückgang."

Die nächste Frage wäre nun: Welche Mittel sollen wir anwenden oder gebrauchen, um als Lehrer immer völliger zu werden? Da über die Fortbildung des Lehrers der Conferenz ein besonderes Referat vorgelegt werden soll, so will ich blos diese Mittel hier anführen. Ich rechne dahin vor Allem fleißiges Forschen in dem Buch der Bücher, der Bibel, und in echt lutherischen Schriften, sodann das Studium pädagogischer Werke und Schriften gemeinnüßigen Inhalts, als Welt- und Kirchengeschichte, Geo. graphie, Naturgeschichte, Physik u. s. w., das Lesen von Schulblättern, kirchlichen Zeitschriften, Synodalberichten, auch gut redigirten politischen Zeitungen; ferner die tägliche Vorbereitung auf den Schulunterricht, den regelmäßigen Besuch der Gottesdienste, Gemeindeversammlungen, Synodalfizungen, ja auch selbst ein pünktliches Abhalten von Hausgottesdiensten und ganz besonders eine rege Theilnahme an den Schullehrerconferenzen.

Daß ich auch den Hausgottesdienst zu den Fortbildungsmitteln zähle,

Unstreitig fördert uns

wird wohl Niemanden unter uns Wunder nehmen. derselbe sehr in der Erkenntniß des Heils in Christo. Zudem ist doch auch das Wort Gottes die rechte Seelenspeise, womit sich jeder Christ täglich stärken soll gegen Teufel, Welt und Fleisch. Wie sehr bedarf aber erst der christliche Lehrer dieser Stärkung! Wir müssen ja nicht nur in uns selbst, sondern auch in einer ganzen Schaar von Kindern mit diesen Seelenfeinden beständig im Streite liegen. Sobald wir unsere Schule betreten, befinden wir uns in Wahrheit auf einem äußerst schwierigen Kampfplage. Unser Beruf fordert von uns, daß wir allen Geistesmängeln und Seelenübeln der uns Anbefohlenen lindernd, heilend, hebend begegnen und daß wir, um dieser Aufgabe gewachsen zu sein, mit Fleiß, Ausdauer, Weisheit und Geduld gewappnet seien. Wahrlich, da thut uns Stärkung Noth! Laßt uns darum, liebe Brüder, ja nicht träge sein, Gottes Wort auch fleißig in unsern Häusern zu gebrauchen! Und da alles Gute von oben kommt, vom Vater des Lichts, so wollen wir bei unserm schweren Tagewerk immerdar auch unsere Augen aufheben zu den Bergen, von welchen uns Hilfe kommt, eingedenk der Worte Dr. Luthers: Fleißig gebetet, ist über die Hälfte studirt."

Ueber das oben zuleßt erwähnte Mittel zu unserer Fortbildung will ich mich nun noch ausführlicher verbreiten, weil es mir besonders angemessen erscheint, zur Eröffnung unserer diesmaligen Sizungen den lieben Collegen allerlei schöne Wahrheiten in Betreff unserer Conferenzen und namentlich der von den Meisten gewiß lieb gewonnenen Jahresconferenz zu Gemüthe zu führen.

Da die Verbandlungen unserer Lehrerconferenzen sich nicht blos auf Religion und die Unterweisung darin, sondern auf Unterricht und Erziehung im Allgemeinen erstrecken, so geben uns dieselben eine ausgezeichnete Gelegenheit an die Hand, uns in unserm Berufe zu vervollkommnen. Allerdings wirken Conferenzen nicht absolut, wie eine Arznei in einem derselben entsprechenden Erkrankungsfalle; o nein, Conferenzen müssen von ihren Gliedern erst nußbringend eingerichtet und von jedem Einzelnen gewissenhaft benußt werden. Fehlt es an dem einen oder andern, so kann auch ihr eigentlicher Zwed nur unvollkommen erreicht werden. Daher wollen wir uns die Frage zu beantworten suchen:

Wie soll jedes Glied einer Lehrerconferenz dazu beitragen, daß diese für Alle den möglichst größten Nußen und Segen haben möge?

1. Die erste Pflicht eines jeden Conferenzgliedes ist unstreitig die, daß es sich zur Regel mache, die Conferenzen ohne die höchste Noth nicht zu versäumen. Denn vom regelmäßigen Besuch derselben hängt ja selbstverständlich ihr Bestehen ab. Welchen entmuthigenden Eindruc macht es auf die Anwesenden, wenn die Conferenz spärlich besucht ist, ja wohl gar die Hälfte fehlt, wie es 1874 in Venedy der Fall war! Es muß die Erschienenen doch sehr herabstimmen, zu sehen, wie für ein so entschieden wichtiges Bildungsmittel bei vielen Collegen so wenig Interesse vorhanden ist.

Fehlen nun gar noch mehrere von denen, welche die Conferenz mit Nahrungsstoff versehen, d. h. schriftliche Vorlagen machen sollen, so ist dieselbe erst recht in einer bejammernswerthen Lage und die Zusammenkunft nur in sehr beschränktem Maße von Nußen.

Da werden alle möglichen Entschuldigungen angeführt: Mangel an Reisegeld, Besuch von Freunden und Verwandten während der Ferienzeit, Familienverhältnisse, Krankheit u. s. w.

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Meine lieben Collegen! Was Mangel an Reisegeld betrifft, so will ich blos an eine alte Anekdote anknüpfen, um diese Ausrede zu widerlegen. Bei einem Gastmahl wußten es die Freunde eines gewissen Gastes so einzurichten, daß das Leibgericht desselben zuleßt aufgetragen wurde. Dieser Gast hatte schon, wie man zu sagen pflegt, den Schlüssel auf's Grab gelegt, und mehrere Gerichte vorbeigehen lassen mit den Worten: „Danke, kann nicht mehr." Da endlich kommt sein Leibgericht. Was nun thun? Er besinnt sich nicht lange, greift herzhaft zu, als wenn es der erste Gang wäre. Als sich seine Freunde darüber verwundern und ihm sein „Kann nicht mehr“ vorhalten, spricht er: „Ja, meine Herrn, da geht es, als wenn eine Gasse dicht gedrängt voller Menschen steht, und es heißt auf einmal:,der König kommt! Meine Herren, da gibt's immer noch Plaz!" Der König aber, meine lieben Brüder, unter den Mitteln zu unserer allseitigen Fortbildung, das sind unsere Conferenzen. Ach, die sollten eines jeden Lehrers Leibgericht sein! Was sind alle Bücher über Pädagogik gegen eine Conferenz, wo jeder Theilnehmer aus dem Schaße seiner Erfahrung Altes und Neues hervorsucht! Die Geldfrage kommt da gar nicht in Betracht. Ist nur die rechte Begeisterung für die Sache da, wie beim Volk der Respect und die Pietät gegen den König; so wird schon Plaß gemacht, d. b. Rath geschafft, die paar Thaler für die Conferenzreise aufzubringen.

Besuche von Freunden und Verwandten sollten uns auch nicht abhalten, aus dem einfachen Grunde, weil es unweise ist, das Angenehme dem Nüßlichen vorzuziehen. Ich denke hier hauptsächlich an unsere Sommerconferenz. Es ist oft ein gutes Stück Einbildung, auch wohl Bequemlichkeit im Spiel, wenn man meint, man müsse die ganze Ferienzeit zu einer solchen Besuchsreise verwenden. Oft hört man indéssen: „Ja, zu beiden Reisen habe ich kein Geld!" Bruder, denke an: „der König kommt!“ Noch weniger sollte uns, was auch bei Manchen nicht selten vorkommt, Empfang von Besuch veranlassen, die Conferenz in die Schanze zu schlagen. — Aehnlich verhält es sich auch, wo Familienverhältnisse als Verhinderungsgrund angeführt werden. Nun wird man ja Keinem zumuthen, todkranke Kinder oder sein Weib in kritischen Umständen um der Conferenz willen zu verlassen. Allein, wo die Gefahr nicht augenscheinlich ist, da sollte ein Mann getrost dem HErrn die Seinen befehlen und sich nicht abhalten lassen, die Wege seines Berufes zu wandeln. Es kann außer dem Angeführten noch mancherlei wirkliche oder vermeintliche Abhaltungen geben. Wer kann in

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