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Nach welchem Sprüchwort?

,,Der Hund frisset wieder, was er gespeiet hat; und die Sau wälzet sich nach der Schwemme wieder im Koth."

Es gibt also wahrhaft Wiedergeborne, die aber vom Glauben wieder abfallen, und nun ein viel ärgeres Leben führen als vor ihrer Bekehrung. Das lehrt uns auch

Luc. 11, 24-26. Wie beißt die Stelle?

,,Wenn der unsaubere Geist von dem Menschen ausfähret, so durchwandelt er dürre Stätten, suchet Ruhe und findet ihrer nicht; so spricht er: Ich will wieder umkehren in mein Haus, daraus ich gegangen bin. Und wenn er kommt, so findet er es mit Besemen gekehret und geschmücket. Dann gehet er hin und nimmt sieben Geister zu sich, die ärger sind, denn er selbst; und wenn sie hinein kommen, wohnen sie da; und wird hernach mit demselbigen Menschen ärger denn vorhin."

Wann fährt der unsaubere Geist von dem Menschen aus?

Wenn der Mensch zum Glauben kommt.

Was geschieht aber, wenn der Mensch sicher wird?

Der unsaubere Geist kommt wieder, und bringt mit sich sieben Geister, die ärger sind, denn er selbst.

Wie lebt der Mensch alsdann?

Aerger als vorhin, vor seiner Bekehrung.

Was lesen wir ferner Hos. 18, 24.?

Und wo sich der Gerechte kehret von seiner Gerechtigkeit, und thut Böses, und lebet nach allen Greueln, die ein Gottloser thut, sollte der leben? Ja, aller seiner Gerechtigkeit, die er gethan hat, soll nicht gedacht werden; sondern in seiner Uebertretung und Sünden, die er gethan hat, soll er sterben.“

Was kann also nach diesem Spruche geschehn?

Ein Gerechter kann sich kehren von seiner Gerechtigkeit, und Böses thun, und leben nach allen Greueln, die ein Gottloser thut.

Wird nun ein solcher Mensch auch selig werden?

Nein, sondern in seiner Uebertretung und Sünden, die er gethan hat, soll er sterben.

Wie wird es also allen Wiedergebornen gehn, die bis zu ihrem Tode vom Glauben

abfallen?

Sie werden alle verdammt werden.

Ein Beispiel dazu, daß ein Wiedergeborner bis zu seinem Tode vom Glauben wieder abfallen kann, haben wir an Demas. Was schreibt nämlich Paulus über denselben an seinen treuen Schüler Timotheus, 2 Tim. 4, 10.?

„Demas hat mich verlassen und diese Welt lieb gewonnen."

Wie nennt er aber denselben Demas in einem früheren Briefe an Philemon, Philem. 24.,?

Er nennt ihn seinen Gehülfen.

Demas also hat im Glauben gestanden, ja, er war ein Missionar, der den Heiden das Evangelium verkündigte; aber später gewann er die Welt wieder lieb und — ging verloren.

Darum, geliebte Kinder, seid nicht sicher, sondern wachet, und bittet den treuen Gott, daß er uns bei rechtem Glauben und reiner Lehre erhalten wolle bis ans Ende, damit wir durch einen seligen Tod eingehen in den himmlischen Freudensaal, wo wir mit allen Engeln und Auserwählten seine herrliche Gnade loben und preisen wollen in Ewigkeit. Amen.

(Eingesandt.)

Anfrage an die Redaction.

Geehrte Redaction!

C., den 31sten October 1878.

Was ist denn eigentlich in Bezug auf die Rechenmethode los? Die da hineinschlagenden Artikel in der Juli- (S. 213 ff.) und September-Nummer (S. 263 ff.) des,Schulblatts“ sind doch wirklich nicht danach angethan, einen bis dato im alten Schlendrian befangenen Kopf in die endgültig richtige Positur für's Rechnen zu bringen, noch weniger, sich darüber klar zu werden,,,which is which", wie der Amerikaner sagenw ürde. Auf Seite 215 wird behauptet, daß Striche als Anschauungsmittel das Rechnen nur anscheinend concret machen, das Ganze bleibe troß der Striche ein abstractes Rechnen. Auf Seite 219 wird dann nachgewiesen, daß Striche ebenso concrete Dinge find als Kugeln, Cente, Marbles und dergl. Darauf wird S. 263 erwidert, die Behauptung, Striche seien etwas Abstractes, wäre nicht gemacht worden. Wie reimt sich das zusammen? Auf Seite 221 lesen wir: Gerade auf den Unterstufen muß die nothwendige Fertigkeit erlangt werden; später, wenn die in den Erempeln zu berücksichtigenden Verhältnisse complicirter werden, ist es für Erlangung von Fertigkeit meist zu spät. Das lehrt die Erfahrung." Hat die Erfahrung den Altmodischen auch immer gelebrt. Aber er wird zweifelhaft, wenn er auf Seite 267 findet: „Ich habe immer gefunden, daß, den Kindern eine richtige Einsicht in die Geseße der bürgerlichen Rechenkunst erst auf den späteren Stufen zu geben, eine ebenso große Schwierigkeit bietet, als hier die richtige Einsicht in die Geseze des reinen Zahlen-Rechnens zu vermitteln, wenn solches auf der Unterstufe nicht in genügendem Umfange geschehen ist." Ergo ist das Erkenntnißvermögen eines 13jährigen Knaben dem eines 6jährigen naturgemäß gleich. Oder darf dieser Schluß hier nicht gefolgert werden? Es kommt aber noch bunter. S. 221 wird uns gesagt: „Und wer vermöchte zu erweisen, das Leben verlange keine schnelle Ausrechnung, keine Fertigkeit? Den besten Beweis gegen solche Behauptung bieten die oft gehörten Klagen der Väter: die Kinder können nicht addiren, sie rechnen so langsam u. s. w." Dem direct entgegen

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finden wir S. 268: „Für mich ist das nicht der beste, wohl aber der schwächste Beweis." Das habe ich mir, ob richtig oder falsch, so überseßt: Ihr alten, erfahrenen Hausväter wißt nicht, was sich für's Leben gehört — das müssen wir Lehrer beurtheilen können. So weit wäre die Sache denn klar; aber weiter unten auf derselben Seite bricht sich wieder ein Schatten Bahn, wenn man lies't: „Ob der aus der Schule entlassene Schüler sehr schnell rechne, darauf kommt es gar nicht hauptsächlich an. ... Selbst der kaufmännische Beruf stellt keine derartige Forderung; eine zu bewundernde Fertigkeit verlangt er nicht, wenn auch eine mäßige, verbunden mit der erforderlichen Sicherheit." Geehrte Redaction! Muß der Schüler einfach schnell, bewundernd schnell, oder mäßig schnell rechnen können?

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Noch einige Fragen in aller Bescheidenheit: Unterrichtet nicht jeder alte, erfolgreiche Praktikus anschaulich im Rechnen, selbst wenn er das Wort ,,Anschauungsunterricht“ nie gehört hat? Kann nicht der Anschauungsunterricht in seiner Anwendung auf die verschiedenen Disciplinen ganz leicht ebenso mechanisch betrieben werden als die allermechanischste Dressur? Liegt nicht die Gefahr sehr nahe, daß durch übertriebenen Anschauungsunterricht hohle, nichtssagende, geist und gemüthlose Schwäßer aus den Kindern herangebildet werden? Ist nicht die übermäßige Betonung der Anschauungsmethode, auf der Unterstufe besonders, eine Manie, die bald einer andern, 3. B. der Anfühlungsmethode, Plaß machen könnte?

Um gütige Aufklärung bittet ergebenst

Fr. R.

Der geehrte Herr Einsender wird wohl eine genügende Beantwortung seiner Fragen in dem nächstfolgenden Artikel finden.

D. R.

=

Antwort auf den Artikel in der September - Nummer: ,,3u Seite 213."

Im Januar 1877 wurde im,,Schulblatt" ein dem Brandenburger Schulblatt" entnommener Artikel: „Neue Methode der Addition im Zahlenraum von 1-20. (Von Zinn.)" mitgetheilt. Im Juli laufenden Jahres (Jahrg. XIII, S. 213 ff.) erschien eine Kritik jener Methode, welche die selbe als alten Schlendrian verurtheilte, aber in ihren Behauptungen in so auffälliger Weise gegen den Wortlaut des Zinn'schen Aufsaßes verstieß, daß die daran gemachten Ausstellungen in keiner Beziehung als gerechtfertigte erscheinen konnten. Bei Gelegenheit dieser Kritik legte der Herr Verfasser derselben auch seine Ansichten in Bezug auf die bei der fraglichen Rechnungsart zu befolgende Methode dar. Weil mir nun diese leßteren in einzelnen Stücken ins Extreme zu gehen schienen, schrieb ich eine „Entgegnung“, die

fich S. 219 ff. des laufenden Jahrganges findet. Die Widerlegung der gegnerischen Ausstellungen an dem Zinn'schen Aufsaße unterließ ich darin. Handelte es sich ja doch für die Zwecke des .,Schulblatts" in der Hauptsache nicht um Zinn, sondern um eine Rechenmethode, und widersprachen ja die Ausstellungen dem klaren Wortlaute in einem Maße, daß es der Leser bei der Bergleichung leicht selbst herausfinden konnte. (Vgl. S. 219, Abs. 2. der „Entgegnung".) Die methodischen Grundsäße des Herrn Einsenders erkannte ich im Princip für richtig an (vgl. S. 219, den leßten Saß des ersten Absages). Diejenigen Punkte in den Ausführungen des Herrn Einsenders, gegen welche ich geschrieben habe, find in der „Entgegnung“ leicht zu erkennen. Da finden wir nun in der September - Nummer ein neues „Eingesandt“ von demselben Herrn Verfasser, laut seiner Ueberschrift dazu bestimmt, das erste „Eingesandt“ (S. 213 ff.) zu erläutern, zu vervollständigen, die früher geübte Kritik besser zu begründen u. s. w. Gegen Zinn wird darin genau verfahren, wie vorher. Was der Wortlaut und der innere Zusammenhang des Zinn'schen Aufsaßes fordert, wird nicht in Betracht gezogen. Und meine,,Entgegnung"! Nun, der eignet man einfach die eigene, unrichtige Auffassung des Zinn'schen Aufsaßes zu. Jest reime es sich mit ihrem Wortlaut, oder nicht: mit Zinn gefangen, mit Zinn gehangen! Nicht genug, daß man den Wortlaut der „Entgegnung“ einfach ignorirt, legt man ihr Worte in den Mund, die zu den thatsächlich gebrauchten, mit deutlichen Typen gedruckten, in directem Gegensaß stehen. Daneben wird (S. 263) die Beschuldigung gegen mich erhoben, ich habe die Unhaltbarkeit der gegnerischen „Ausstellungen“ (?) durch unrichtige Darstellungen nachzuweisen versucht.

Hierdurch ist nun diese Angelegenheit leider in eine Phase getreten, die mich nöthigt, von der Sache, d. i. dem Handel über Rechenmethode, an fich, abzusehen. Gern unterließe ich unter diesen Umständen auch alle und jede Antwort: allein, sowohl die erhobene Beschuldigung, als auch die ganze gegnerische Darstellung werfen auf mich, persönlich und als Lehrer, einen so üblen Schein, daß ich antworten muß. Ich thue dies, indem ich jene Beschuldigung beleuchte und im Uebrigen darthue, in welcher geradezu empörenden Weise mit dem Wortlaut des Zinn’schen Aufsaßes und dem der,,Entgegnung" umgegangen ist. Daraus wird, wie ich hoffe, zur Genüge hervorgeben, daß einer Kampfesweise wie der gegnerischen gegenüber jedes weitere Wort über die Sache ein verlorenes wäre.

Es würde mir wohl anstehen, wenn ich mit der Selbstprüfung den Anfang machte und zunächst auf die erhobene Beschuldigung einginge. Da indeß hierdurch Wiederholungen nöthig würden, die aus Rücksicht auf den Leser und den Raum im „Schulblatt“ zu vermeiden sind, so verlege ich meine Rechtfertigung auf später.

Die gegnerischen Ausstellungen an dem angeblichen Inhalte des Zinn’schen Aufsages summiren sich in der Hauptsache in den Sägen (vgl. S. 215

Mitte): Der Verfasser (Zinn) macht den Anfang mit Vorwärts- und Rückwärtszählen von 1-20. Jft darin ein Ausgehen von der concreten Einheit ersichtlich? Nein. In den beiden darauf folgenden Uebungen ebensowenig. Mit der Uebung 4. wird das Rechnen anscheinend dadurch concret, daß der Verfasser hier Striche als Anschauungsmittel*) heranzieht. Ich sage, anscheinend, denn in Wirklichkeit ist er dadurch dem Princip des anschaulichen Rechnens noch keineswegs näher gerückt. Das Ganze ist und bleibt ein abstractes *) Rechnen, ein Rechnen mit reinen*) Zahlen." Fast auf jeder Seite der beiden Aufsäße (S. 213 ff. u. S. 263 ff.) geht man vom Inhalt dieser Säße aus, oder kommt man darauf zurück. Und in der That steht auch Alles, was uns in den beiden Auffäßen vorgetragen wird, in engerem oder minder engem Zusammenhang damit. Das Einzige, was nicht hieher zu rechnen wäre, ist das über Regelrechnen Gesagte, und das wird S. 274 in den lehten Zeilen soweit modificirt, daß ich mich, dem Zwecke dieser Zeilen gegenüber, gern damit zufrieden gebe.

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Was fordert nun der Wortlaut des Zinn'schen Aufsaßes und zwar, wie dies ja selbstverständlich ist, unter Berücksichtigung des inneren oder Gedankenzusammenhanges der Arbeit? Die Arbeit zerfällt in drei Theile: 1) Einleitung, 2) Specielles der Methode und 3) Allgemeines über die Methode. In demjenigen Theile, der von seiner Methode im Allgemeinen handelt, sagt Zinn (vgl. Januar-Nummer 1877, Seite 23 unten):,,Von einer guten Rechenmethode verlangt man 1. Anschaulichkeit.“ Seite 24, Zeile 4 von oben, nennt er seine Methode „, anschaulich; denn sie geht stets von der Betrachtung der concreten Einheit aus“. Seite 25 unten ertheilt er Böhme und Menzel das Lob, daß deren Additionsverfahren auch anschaulich sei, das seinige aber biete größere Vortheile für die größeren Zahlen im Raume von 11-20. In den nächsten Zeilen endlich schließt er seinen Aufsaß mit den Worten:,,Die Zeiten, denke ich, sind vorüber, wo man sich mit dem bloß gedächtnißmäßigen Einprägen und Hersagen der Resultate begnügte. Man verlangt vielmehr mit Recht, nicht nur im Rechnen, sondern für jeden Unterrichtsgegenstand überhaupt, daß derselbe nicht bloß mechanisch dem Gedächtniß eingepaukt werde, sondern vielmehr durch die Artf) der Einübung zugleich alle daran betheiligten Kräfte des Kindes errege und stärke." Die angeführten Stellen beweisen zunächst soviel: Zinn will keinen Mechanismus, er will Anschauung, er will Anschaulichkeit im Rechenunterricht. Da findet sich nun (Seite 19 oben, Januar '77) die folgende Stelle im Aufsage: „Die Reihenfolge der Uebungen ist folgende: 1. Vorwärts- und Rückwärtszählen von 1-20. 2. Vorwärtszählen mit Ueberspringung je einer Zahl." Die Beispiele hierzu sind in nackten Zahlzeichen gegeben. Von Anschauung keine Spur. Nicht einmal

*) Vom Herrn Einsender selbst hervorgehoben. +) Von Herrn Zinn selbst hervorgehoben.

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