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drei Jahren. Das älteste Mägdlein, als es dem Tode nahe war, tröstete es seine damals noch gesunde Mutter mit der Gegenwart des gütigen Gottes, der gesagt hätte: Ich bin bei ihm in der Noth 2c., fing darauf an zu sagen, wie bald sie und ihre beiden kranken Geschwister abscheiden würden, wie auch, daß die Mutter und der älteste Sohn zwar auch erkranken, aber wieder aufkommen und genesen, dem kleinsten *) aber, das an der Mutter Brüsten lag, kein Leid widerfahren würde, welches auch hernach erfolgte. Das Mägdlein von fünf Jahren fing an, mit einer ungewöhnlich hellen und lieblichen Stimme den Gesang: Gott der Vater wohn uns bei u. s. w., und dessen drei Verse, wie es in der Kirche gesungen wird, ganz deutlich zu singen, da man doch denselben nie von ihr gehört, auch nicht vermeint, daß ihr solch Lied bekannt, und schloß damit fröhlich ihr zeitliches Leben. Das Knäblein, wie es in der Todesangst lag, fing mit heiterem und fröhlichem Gesicht an: Ach Mutter, seht! seht! Sie: Was denn, mein Sohn? Er: Ein güldener Wagen vor unserer Thüre. Sie: Wer wird darauf fahren? Er: Jch, in in den Himmel; welches auch bald darauf geschehen.

Ferner erzählt Scriver: Wir haben dergleichen im Jahr 1681, da uns in dieser Stadt (Magdeburg) der gütigste Gott, nach seinem heiligsten Rath, auch mit der Pest-Ruthe hart gestäupet, mit Freuden erfahren. Ich habe bemerkt, daß der gnädige und langmüthige Gott, der nicht will den Tod des Sünders, sondern daß er sich befehre und lebe, gemeiniglich in einem Hause, welches er heimzusuchen beschlossen, den Anfang gemacht von den Kindern, und zwar von den kleinsten; wenn er die hatte zur Ruhe gebracht, hielt er zuweilen vierzehn Tage, zuweilen drei oder vier Wochen inne, daß die Erwachsenen Zeit hatten, zum seligen Abschied bußfertig sich zu bereiten; die Jugend aber starb vielfältig mit Freuden und großer Versicherung des Himmels und der Seligkeit. Wir haben Kinder gehabt, die den Himmel offen gesehen und vor Freuden gelacht, die Hände zusammengeschlagen und mit Lust gestorben. Ich will nur ein Erempel, das sehr ausnehmend ist, erzählen. Ein Knäblein von neun Jahren, eines frommen Vaters frommes Kind, war in währender Pestzeit immer fröhlich, sang, betete und preisete Gott zu großer Berwunderung seiner Eltern. An einem Morgen hatte es ein Gesicht, seinem Bericht nach, nicht im Schlaf, sondern wachend; es ward die Schlafkammer mit Klarheit erfüllt, und erschien ihm ein Mann, der ihm bei Namen rief, und sagte: Schicke dich und bete, über vierzehn Tage will ich wieder kommen, und dich in den Garten führen, da diese schönen Blumen wachsen. Er trug aber einen Korb, der sehr glänzte, mit überaus lieblichen und schönen Blumen,

*) Obwohl Scriver bei dieser Erzählung die Namen verschweigt, so ist doch aus seiner Lebensgeschichte zu schließen, daß er selbst dieser Säugling war. Denn in eben dem Jahr 1629, den 2. Januar, wurde Scriver geboren, und in demselben Jahr sein Bater, ein angesehener Bürger und Kaufmann in Rendsburg, von der Pest hingerafft. Auch seine ihn noch stillende Mutter wurde damals von der Seuche ergriffen und tödtlich frank; aber wunderbarer Weise wurde das Kind bewahrt und die Mutter genas ebenfalls.

dergleichen ich, sprach das Kind, mein Lebenlang nicht gesehen. Ach! wie habe ich mich über den Glanz des Mannes und die Schönheit des Korbes und der Blumen erfreut! Indeß fuhr es fort mit seinem Singen und Fröhlichsein, bis ee am eilften Tage nach solchem Gesichte erkrankte. Am leßten Tage seines zeitlichen Lebens, welches der vierzehnte war, ließ es seine Mutter rufen, dankte ihr herzlich und mit einer Rede, die man sonst von solchem Kinde nicht erwarten kann, für alle mütterliche Liebe und Treue, die sie an ihm erwiesen, für alle Mühe, die sie mit ihm gehabt, und insonderheit, daß sie ihn zur Schule gehalten und den Katechismus und viel Psalmen und Sprüche lernen lassen, wünschte ihr Gottes Gnadenvergeltung, befahl sie in Gottes Schuß und ermahnte, daß seines Absterbens halber sie sich nicht betrüben sollte; er würde nun bald in den Garten kommen, da die schönen Blumen wüchsen, davon er ihr vor vierzehn Tagen gesagt bätte; bat sie auch, sie möchte ihrem Handelsdiener, den er mit Namen nannte, sagen: Er meinete zwar, er wolle mit einem guten Trunk Wein, den er täglich mit Lust in guter Gesellschaft zu sich nehme, sich vor der Pest bewahren, es würde ihm aber nicht helfen, er müßte mit fort, darum möchte er sich gefaßt machen, nach sieben Tagen würde er folgen müssen. Welches auch geschehen. Hierauf legte er sich wieder zu Bette (denn er hatte mit der Mutter am Fenster stehend geredet), und fing bald hernach an, mit fröhlichem Gesicht zu rufen: Ach sehet, der glänzende Mann mit seinen schönen Blumen ist da! und entschlief also in dem HErrn selig, nachdem er den Tod nicht, wohl aber das Leben geschmeckt.

Amtseinführungen.

Am 7ten Sonntag nach Trinitatis wurde Herr C. H. F. M. Appel, Zögling unseres Seminars zu Addison, als Lehrer der ev. -lutherischen St. Johannes Gemeinde zu Pekin, Jlls., öffentlich eingeführt.

H. C. Witte.

Adresse: Mr. C. H. F. M. Appel. Box 131. Pekin, Ills.

Am 12ten Sonntage nach Trinitatis wurde Herr Lehrer Ernst Wambeganß, auf unserm Schullehrer - Seminar zu Addison ausgebildet und von dort mit einem guten Zeugniß entlassen, von mir öffentlich in sein Amt eingeführt. A. W. Bergt, Pastor.

Adresse: Mr. E. Wambsganss, Uniontown, Perry Co., Mo.

Am 21sten Sonntag nach Trinitatis wurde Herr Lehrer P. G. Schaus, berufen von der ev. lutherischen St. Johannes- Gemeinde zu Town Sigel, Wood Co., Wis., öffentlich in sein Amt eingeführt.

Der HErr segne ihn in seinem neuen Amte! F. Leyhe, Pastor.
Adresse: Mr. P. G. Schaus. Box 191. Centralia, Wood Co., Wis.

Altes und Neues.

Inland.

Das ,,nationale deutsch - amerikanische Lehrer- Seminar“, dessen Geburt so viele jahrelange Schmerzen kostete, ist nun endlich in Milwaukee, in einem einfachen Schulzimmer, in's Leben getreten. Der Leiter der „Anstalt“ ist Herr Isidor Keller, ein Jude aus Posen, wo er eine seminaristische Bildung genossen hat. Die Anstalt ist antihristlich. Der Volksfreund“ bemerkt darüber sehr treffend: „Das vom Gott seiner Väter abgefallene Judenthum marschirt an der Spiße der antichristlichen Civilisation unserer Tage. Es ist daher auch kein Zufall, daß der Director des neuen Seminars ein Jude ist. Er mag ein tüchtiger Lehrer und persönlich achtbarer Mann sein, dennoch bleibt es dabei: wer unser deutsches Volk um einen christlichen Glauben bringen hilft, der reißt ihm das Herz aus dem Leibe; der nimmt ihm das Beste, Heiligste, ohne ihm einen Ersaß bieten zu können.”

(L. Kz.)

Virginia. Laut einer Depesche aus Richmond haben der Gouverneur Holliday, der Staatsschaßmeister und der Revisor der öffentlichen Kassen mit den Präsidenten der Banken eine Zusammenkunft gehabt, um ein Anlehen von $250,000 zur Bezahlung der Kosten des Unterhalts der öffentlichen Schulen zu Stande zu bringen. Es fehlt am nöthigen Gelde, um die rückständigen und laufenden Gehalte der Lehrer zu bezahlen. Leßtere haben sich an einzelnen Orten geweigert, ihre Thätigkeit im neuen Schuljahre zu beginnen, wenn ihnen nicht das aus dem Vorjahre rückständige Gehalt bezahlt würde. Ungeachtet der dringenden Vorstellungen des Gouverneurs Holliday fanden sich die Bankpräsidenten zur Bewilligung des Anlehens nicht geneigt. (Weshalb? Weil Virginia durch die Repudiation seiner Schulden den Credit verloren hat. So steht die öffentliche Schule der,,Old Dominion" vor'm Ruin. (Germ.)

Eine Taubftummen - Universität. Die,,American Annals of the Deaf and Dumb berichten über eine in Washington gegründete Hochschule oder Universität für die studirenden taubstummen Jünglinge. Dieselbe recrutirt sich aus fast fünfzig mehr oder weniger reich ausgestatteten Taubstummen - Anstalten. Das in seiner Art einzig dastehende Etablissement verdankt seine Entstehung dem genialen Präsidenten E. M. Gazaudet, dessen Vater die edle Taubstummenlehrkunst nach dem Modell der Pariser Taubstummen - Anstalt von Europa nach Amerika verpflanzt hatte. Die Hochschule ist von dem Präsidenten Hayes als Staatsinstitut anerkannt worden und somit berechtigt, den Candidaten, welche bei den Professoren ihren Cursus durchgemacht und im Uebrigen Proben von wissenschaftlicher Bildung abgelegt, aber auch denjenigen taubstummen Personen, welche sich um irgend eine Kunst oder Wissenschaft verdient gemacht haben, academische Grade zu verleihen. (D. Warte.)

Ausland.

Etwas Erfreuliches aus Deutschland. Folgendes lesen wir in der „Deutschen Reichspost“ (Frankfurt a. M., Nr. 246 d. l. Jahrggs): „Generalversammlung des Evangelischen Lehrerbundes. Aus dem Elsaß, 17. October. Am 3. October hielt der Evangelische Lehrerbund Augsburgischer Confession in Elsaß - Lothringen seine dritte Generalversammlung in Straßburg. Es ist etwas recht Erquickendes in dem Treiben dieser Zeit, von einem solchen Vereine sprechen zu dürfen, welcher in aller Stille und Bescheidenheit sein Werk vor drei Jahren begonnen, eben so seine Aufgabe fortseßt und ohne Lärm und Prunk seine allgemeine Versammlung hält. Sämmtliche Glieder: Lehrer, Laien und Geistliche, treffen da zusammen, nicht um Reden zu halten und ResoJutionen zu fassen, sondern um auf Grund des göttlichen Wortes sich im Glauben, im

Beruf und in der Gemeinschaft zu stärken. Mit Wohlwollen hat die Landesregierung diesem Lehrerbund die geseßliche Autorisation gewährt, und wenn auch die Gunst der großen Mehrheit und der officiellen Lehrweisheit demselben nicht zugewendet ist, so bat doch die Zahl seiner Mitglieder stets zugenommen und ist in diesen drei Jahren von etlichen 50 auf 83 Active, d. h. Lehrer, und 68 Ehrenmitglieder, d. h. Geistliche und Laien, gestiegen. Diese Zunahme ist mit tiefem Dank gegen Gott zu erwähnen. Denn obwohl unter dem Einfluß der römischen Kirche und des im Allgemeinen gottesfürchtigen Sinnes unseres elsässischen Volkes unser Lehrerstand noch niemals den radicalen Umtrieben des modernen Humanismus und Materialismus gehuldigt hat, so gehört doch nicht wenig Muth und Selbstverleugnung dazu, sich einem Bunde anzuschließen, welcher sein ganzes Wirken auf Gottes Wort und das Bekenntniß unserer lutherischen Kirche gründet. Mit tiefer Bewegung erwähnte der Vorsißende, Herr Lehrer Schneider, in seinem Eingangsgebet und in seinem Jahresbericht den Segen, welchen Gott auf das Werk gelegt hat; herrlich klangen die zu Gottes Lob gesungenen rhythmischen Choräle mit alter und neuer Melodie; herzerquickend war der Anblick einer Versammlung, in welcher Geistliche, Lehrer, Lehrerinnen und Laien in brüderlicher Gesinnung neben und unter einander saßen, in einer Zeit, da anderswo so viel über das Verhältniß von Pfarrer und Schullehrer gestritten und geklagt wird; mit einem Male erscheint da dieses Seitenstück zur socialen Frage gesöst, indem Pfarrer und Lehrer sich gemeinsam als Brüder bekennen, welche ihr Heil, ihre Ehre und Freude bei Dem allein suchen, der aller Länder Heiland geworden ist. Nach Verlesung des Jahresberichts hielt Lehrer Engel von Bischheim eine Betrachtung über Matth. 5, 13.: ‚Ihr seid das Salz der Erde' 2c. Er sprach von der äßenden und würzenden Kraft des Salzes, welches ein rechtes Bild des Christen überhaupt und des Lehrers insbesondere ist. In der Gemeinschaft mit Christo, welcher die Welt vom Sündenverderbniß erlös't, hat Gott gleichsam eine Saline eröffnet, durch welche der Fäulniß der Welt entgegengearbeitet werden kann; diese Heilquelle steht auch dem Lehrer in seinem Berufe zu Gebote. Darum nur keine confessionslose, keine religionslose Schule, keinen Religionsunterricht ohne Dogmen, da ja die Lehre von Gott selbst schon das erste und wichtigste Dogma ist. Christen sollen allesammt Träger und Vermittler der in Christo offenbar gewordenen Erlösungsthat sein, und ihr lebendiger Glaube an das geoffenbarte Wort gibt ihnen das einzige Mittel zur Hand, in die durch die Sünde faul gewordene Welt rettend und heilend einzugreifen. Das Salz aber wird dumm, wenn ein Christ seiner wiedergeborenen Natur (?) verlustig wird, wenn er sich von dem dreieinigen Gott, auf dessen Namen er getauft ist, lossagt, und sich wieder zu einer anderen Dreieinigkeit wendet, Teufel, Welt und Fleisch, die ihn zum Knecht der Finsterniß macht. · Dies die Hauptgedanken der von einem Lehrer gehaltenen Betrachtung, welcher die Versammlung mit Andacht und Erbauung folgte. Hierauf verlas Lehrer Rieger aus Berstett bei Straßburg eine Arbeit über die Frage von dem Verhältniß der Familie zur Schule. Dieses Verhältniß wird durch die Erziehung bedingt. Von dem Begriff der wahren Erziehung ausgehend, zeigte der Vortragende, daß dieselbe weder die naturalistische noch die humanistische, sondern nur die christliche Erziehung sein kann, durch welche die Kinder zum Bilde Gottes herangezogen werden. Diese soll in der Familie, nicht im Institut (Pestalozzi) gegeben werden; daher die heilige, schwierige und so wichtige Aufgabe der christlichen Eltern, bei welcher beide, Vater und Mutter, betheiligt sein müssen, indem sie beide von frühe an die Keime der Gottseligkeit in die Herzen der Kinder zu legen haben, weshalb die Erziehung schon lange vor den Schuljahren beginnen muß. Die Kunst der Kinderzucht versteht aber der natürliche Mensch nicht, denn ihr Ausgangspunkt ist die Taufgnade, in welcher die Kinder vor Allem erhalten werden müssen, wenn sie in den aus dieser Gnade fließenden Tugenden, als Gehorsam, Aufrichtigkeit, Wahrhaftigkeit

u. s. w., heranwachsen sollen. Nur wenn die Eltern ihre hauspriesterlichen Pflichten treu erfüllen, wird die Erziehung eine christliche sein und ihre Wirkung in der Schule erweisen. Die Schule selbst hat ihren Hauptzweck nicht in dem Wissen, sondern in der kirchlichreligiösen Bildung zu suchen. Sie soll weiter bauen, was die Eltern begonnen, die ausgestreuten Keime sorgfältig pflegen, und je nach den verschiedenen Gebieten des Lernens auch nach verschiedenen Seiten hin entwickeln; sie soll aber auch das bessern, was die Eltern verdorben haben, weshalb die Schule ohne Zucht in Wort und That nicht denkbar ist. Eine Verleumdung ist es, wenn man behauptet, daß die christliche Schule die Kinder zu Frömmlern und Muckern mache; was wird die Schule hervorbringen, wenn sie erst einmal sich ganz vom Christenthum losgesagt haben wird! Die Beispiele liegen auf der Hand und die Statistik der Rohheit gibt die Belege dazu. Aus dem ergibt sich die vereinte Aufgabe der Familie und der Schule. Auf beiden Seiten wird den Kindern gegenseitig Achtung und Liebe zu Eltern und Lehrern eingeflößt; von beiden Seiten her lernen die Kinder das Eine, was noth ist, kennen und suchen, Gottes Wort lieben und halten, den Sonntag heiligen, Sünde und Laster verabscheuen und der Genußsucht widerstehen, welche in unserer Zeit so furchtbare Verheerungen unter dem Volke anrichtet. — Gern hätten wir in diesem ebenso ernsten als gediegenen Vortrag auch die praktische Seite hervorgehoben gesehen, nämlich wie die Schwierigkeit zu lösen ist, wenn gerade zwischen Familie und Schule Differenzen entstehen. Allein diese weitführende Frage konnte ja für sich behandelt werden, und die Zeit reichte nicht aus. War es doch schon hinreichend, aus dieser Arbeit solch köstliche Winke über das Verhältniß der Familie zur Schule zu erhalten und die wahrhaft christlichen Grundsäße zu vernehmen, nach welchen dieses Verhältniß anzusehen und zu behandeln ist. Blieb auch keine Zeit zur Discussion übrig, so hat doch jeder Zuhörer einen bleibenden Eindruck und Segen von beiden Vorträgen mitgenommen: deß sind wir gewiß. Kein Banket beschloß die Feier, keine Toaste wurden vernommen, keine Telegramme in die weite Welt abgesandt. Aber ein Jeder ging nach Hause mit der festen Ueberzeugung, daß der HErr der Kirche auch fernerhin diesen auf den ewigen Fels der Wahrheit gegründeten Lehrerbund segnen, stärken und schüßen wird.“

Schulweisheit. Es ist ein trübseliges Geschäft, die Zerbröckelung der alten, aufs Christenthum begründeten Cultur unseres Volkes in ihren einzelnen Momenten und ihrem Fortgange zu beobachten. Man wird ganz krank davon, und wenn Herr Dernburg in der „Nationalzeitung“ seiner Zeit das berühmte Wort niedergelegt hat, es sei eine Lust, heute zu leben, so ist wohl manches Herz, das sein Volk nicht weniger liebt, dafür in den Seufzer ausgebrochen: man bekommt Lust zu sterben, wenn man heutzutage lebt. Und doch muß und soll man leben, und soll sogar munter die Hände regen. Man würde es nicht können, wenn die Welt neben all' dem Traurigen, das sie bietet, nicht auch ein gutes Theil derben, tüchtigen Lachstoffes lieferte. Nüßen wir denn den Unsinn, dem wir nicht steuern können, als eine Gabe Gottes zu unserer Erheiterung! Vor uns liegt eine nette Broschüre unter folgendem Titel: „Das Verfassungs- und Verwaltungsrecht des Großherzogthums Hessen, nebst dem Wissenswerthesten aus der Verfassung und Geseßgebung des Deutschen Reiches. Mit dem ersten Preise gekrönte und in allen hessischen Fortbildungsschulen obligatorisch eingeführte Preisschrift von Adolf de Beauclair, Großh. Registrator im Ministerium des Innern. Darmstadt, 1878." Es sind 50 Seiten Octav, denen wir eine geschickte Behandlung ihres Gegenstandes gar nicht absprechen wollen. Aber obligatorisch eingeführt in allen Fortbildungsschulen des Landes, um in einer oder zwei Stunden wöchentlich die Geistesnahrung derjenigen zu bilden, die nach durchlaufener Elementarschule und erreichtem 14ten Lebensjahre in Gefahr stehen, die erlangte Sicherheit in den Geheimnissen des

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