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ob es aber noch am Leben ist, kann Schreiber dieses nicht sagen, da er außer den ersten Nummern nie wieder etwas von ihm gehört oder gesehen hat.

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Im Jahre 1870 machte die,, Amerikanische Schulzeitung" als ,,Organ des deutsch-amerikanischen Lehrerbundes" zu Louisville, Ky., ibre Erscheinung, um nochmals eine Lanze für die sehr bedrohete „Freiheit“ und für den immer wieder ins Stocken gerathenen,,Fortschritt" einzulegen. Aber auch dieses Mal leisteten gerade die Herrn Lehrer, die doch billig an der Spize marschiren sollten, nicht die erwartete (Geld-)Hilfe; es mußte deshalb auch die,,Familie“ ins Interesse gezogen werden. Mit Nr. 1. des dritten Jahrgangs begann das Blatt seinen Lauf als Monatsschrift für Schule und Haus". Doch schon nach Jahresfrist änderte es abermals seinen Namen und heißt seitdem „Erziehungs-Blätter für Schule und Haus“. Zu gleicher Zeit siedelte es mit seinem bisherigen Redacteur und Herausgeber, Hrn. W. N. Hailmann, nach Milwaukee, Wis., über. Es erschien seitdem in Groß-Quart; aber selbst wenn man sich auf den Standpunkt eines sehr fortgeschrittenen Fortschrittlers" und eines höchst gebildeten „Aufgeklärten“ stellt, muß man sagen, daß es auf seinen 16 Seiten gar wenig bietet, was wirklich einer nur vernünftigen" (!) Erziehung dient! Grimmige Feindschaft gegen alles Christenthum ist ein Hauptkennzeichen dieses Organes des deutsch-amerikanischen Lehrerbundes“, woraus es sich denn auch genügend erklärt, daß diese ins Heidenthum versunkenen Teutonen einen Semiten zum Director ihres Seminars gemacht haben. Eine bessere Wahl konnten sie nicht treffen! So ist jede Möglichkeit, ein bischen Christenthum in ihre Lehrer- Bildungs-Anstalt einzuschmuggeln, von vorn herein unmöglich gemacht; und keinem Christen wird es einfallen, als Schüler in jenes heidnisch-jüdische Seminar einzutreten. Die Erziehungs-Blätter" werden neuerdings von „Hailmann und Dörfflinger" in Milwaukee, Wis., herausgegeben; aber von Herrn L. R. Klemm in Cleveland, dem noch andere Mitarbeiter zur Seite stehen, redigirt. Völlig gesichert ist die Sache des Fortschritte" rückwärts ins Heidenthum hinein immer noch nicht. Klagen über Mangel an Betheiligung und über säumige Subscribenten, die keineswegs selten find, lassen darauf schließen, daß in jenem Lager die,,Begeisterung" keineswegs allgemein ist. Wir werden es ja erleben, wie hoch dieses Fortschritts-Organ sein Alter bringen wird.

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Die neueste Erscheinung auf dem Gebiete der deutschen pädagogischen Literatur Amerika's ist die,, Schul-Zeitung. Monatlich herausgegeben vom Lehrervereine der Ev.-Luth. Synode von Wisconsin. In dessen Auftrage redigirt von Dr. F. W. A. Noß.“ Die erste Nummer erschien im Februar 1876. Seitdem ist dieses 16 Seiten in Gr. Detav enthaltende Blatt regelmäßig an seine Abonnenten versendet worden. In jüngster Zeit ist auch Herr Professor Gräbner als Mitredacteur aufgeführt.

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Unser Ev.-Luth. Schulblatt" ist somit diejenige deutsche pädagogische Zeitschrift in Amerika, die (bis jeßt) ihr Leben am höchsten gebracht hat. L.

(Eingesandt von H. Erd.)

Wie beweis't ein chriftlicher Lehrer Treue in seinem Amte?

2.

Wenden wir uns nun dem zweiten Theil unserer Aufgabe zu und sehen, wie ein christlicher Lehrer Treue beweis't in Rücksicht auf seinen Unterricht.

Die Hauptaufgabe und der eigentliche Zweck unseres Amtes ist also, die Kinder dem HErrn Christo zu erziehen; der untergeordnete Zweck ist, sie auch für ihren irdischen Beruf mit den nöthigen Kenntnissen und Fertigkeiten auszurüsten. Das Mittel, wodurch wir dieses zu erreichen suchen, ist der erziehliche Unterricht und die Gewöhnung. Da erfordert denn die Treue, daß ein Lehrer bei all seinem Unterricht immer sein Ziel im Auge habe, die Kinder einestheils zur Erkenntniß ihrer selbst, ihres großen sündlichen Verderbens, zu bringen, in Folge dessen sie von Natur im geistlichen Tode liegen und gänzlich unfähig sind, sich daraus zu erheben, daher sie denn ewiglich würden. verloren sein; anderntheils aber auch ihnen zu zeigen, wie Gott sich ihrer erbarmt habe in seinem Sohne JEsu Christo; wie durch dessen unschuldiges Leiden und Sterben Gott versöhnt sei, und wie nun Alle, die an ihn glauben, können selig werden; wie solcher Glaube auch in ihnen in der heiligen Taufe gewirket sei; wie derselbe immer müsse genähret und gestärket werden durch das Wort Gottes; wie aber der böse Feind, der Teufel, die Welt und ihr eigenes böses Fleisch immer trachten, das neue Leben in ihnen zu unterdrücken, und wie sie daher in der heiligen Taufe sich verpflichtet haben, gegen diesen Feind immerwährend zu kämpfen. Diese Erkenntniß in den Schülern zu wirken, ihr Gemüth zu Gott zu erheben und sie zu gewöhnen, solcher Erkenntniß gemäß zu leben, ist der Zweck alles Religionsunterrichtes. Dieser „soll also die Schüler unterweisen und auch erbauen; er soll nicht nur ihre religiöse Erkenntniß mehren, sondern auch das Herz zu Gott erheben und das Wachsthum des innern Menschen fördern. Die Kinder müssen angeleitet werden, ihr natürliches Verderben, ihr fündliches Thun und Laffen zu erkennen; ihre Erkenntniß und ihr Gewissen müssen geschärft werden, daß sie je länger je mehr die Sünde in ihrer Mißgestalt erkennen, über das Ende ihrer Wege nicht im Unklaren bleiben und darum um so lieber den Weg des Friedens nach der Richtschnur des Wortes Gottes ergreifen. Der Lehrer darf also nicht die Sünde in der Seele und im Leben des Kindes schonen, beschönigen oder bemänteln, wenn auch das Gefühl oft schmerzlich verleßt und der Wille gebeugt und gebrochen werden muß. Es ist besser, der Wille bricht in der Jugend, als im Alter das Herz.“ „Darum soll man das Wort Gottes nahe bringen, aber auch zubereiten und mit dem Leben in Verbindung sehen, sonst gibt man das Schwert in die Hand, lehrt es aber nicht ziehen und führen, sammelt Schäße, die nicht verwerthet werden. Dabei soll man

logisch und planmäßig verfahren, nicht bloß abfragen, oder dogmatische Begriffe aus den Kindern herausarbeiten, sondern auch entwickeln, auseinanderlegen, aber nicht in der Weise, daß man die Wahrheit beweisen will, sondern daß man den Kindern das Verständniß öffne und ihr Herz erwärme. Dies geschieht nicht durch Begriffe und Definitionen, sondern am sichersten durch Anschauung. Für Kinder gibt es aber keine b.ssere Anschauung in religiösen Dingen als Beispiele, und wiederum gibt es keine treffenderen Beispiele, als die aus dem Munde Gottes uns vorgehaltenen Beispiele der Bibel.” — „Aus jeder biblischen Geschichte, Katechismusstück, Spruch, Liedervers 2c. muß immer etwas fest verstanden, ein Gedanke klar und verständlich ins Herz niedergelegt worden sein, er muß einem bestimmten Zwecke dienen, eine Lücke ausfüllen. Daran muß sich dann das Unverstandene zum weiteren Verständniß anreihen und anschließen wie eine sich entwickelnde Knospe, die des Regens und freundlichen Sonnenscheins barret, um sich zur duftenden Blüthe zu entfalten. Gott gab ja dem Menschen im Gedächtniß und dessen wunderbarer Kraft einen Boden, in welchem manches Keimlein uns unbewußt schlummert, um zur rechten Zeit aufzugeben und erquicklich zu wachsen. Mögen wir nur gleich Joseph in Egypten darauf Bedacht nehmen, in den sieben fruchtbaren Jahren des Schullebens reichlich zu sammeln, damit dann in den dürren Jahren des Alters sich Keime finden, die aufsproffen können. Manches Samenkorn liegt Jahre lang unter der Erde, und wenn dann Licht und Wärme und Feuchtigkeit ihm günstig sind, so geht es doch noch auf. Manches Wort Gottes, das man in der Jugend gelernt hat, ohne es recht zu verstehen, wird wohl vergessen und scheint verborgen. Da kommt der Heilige Geist und weht die Decke hinweg mit seinem stillen sanften Sausen, und siche, unter Schutt und Asche glimmt noch der Funke. Die Umstände sind ihm günstig; da wird es plößlich klar und lebendig, heilend das Herz und rettend die Seele. Der die Verbeißung gegeben, daß sein Wort nicht leer zurückkehre, sondern ausrichte, wozu er es sendet, der wird schon den Erklärer und Versteher schicken zu seiner Zeit. Das Leben versteht sich sehr wohl auf den Unterricht, den katechetischen sowohl als den heuristischen, und auf die Erziehung noch besser. Da gibt es schlaflose Nächte, abgebärmte Wangen, Seufzer und Thränen, Reue und Kummer, Sorge und Noth. Dann bricht der Sommer an für die Erntezeit, wo der Heilige Geist seine Garben sammelt.“ Lassen wir uns daher nicht irre machen, meine Freunde, durch die Forderung der zumeist christusfeindlichen Päragogik unserer Zeit, daß in der Schule nichts gelehrt werden soll, was nicht von den Kindern verstanden ist. Mag dieser Grundsay Berechtigung haben in Bezug auf die Gegenstände menschlichen Wissens: in Anwendung auf den Unterricht im Worte Gottes ist er eine Ausgeburt des Geistes, der die Vernunft über Gottes Wort seßt und die lebendigmachende Kraft des Wortes Gottes und damit die Wirkung des Heiligen Geistes durch dasselbe leugnet.

Zur Beweisung rechter Treue im Unterricht gehört aber auch, nicht nur

daß der Lehrer seine Schüler und deren Bedürfnisse im Allgemeinen kenne, sondern auch, daß er eine genaue Kenntniß von jedem einzelnen derselben nach seinen besonderen Bedürfnissen zu erlangen suche. Die rechte Kenntnik vom einzelnen Kinde erlangt der Lehrer durch treue Aufsicht und Wachsamkeit, aber auch durch einen innigeren Lebensverkehr, in den er sich zu seinen Schülern verseßt. Jedes Kind hat schon seinen Antheil an Weh und Leid, an Lust und Freude. Wer da in der rechten Weise sich zu ihm herabläßt und mit Trost und Theilnahme ihm nahe tritt, wird nicht bloß des Kindes Herz gewinnen, es wird sich ihm aufschließen in seiner ganzen Eigenthümlichkeit, und Anleitung und Gewöhnung werden wohl zu beachtende Winke und Fingerzeige erhalten. Und nicht bloß auf das Schulzimmer und die Schulstunden beschränkt sich solche Aufsicht und Wachsamkeit, sondern die rechte Treue führt den Lehrer auch hinaus in die Familien, zu den Eltern der Schüler. Da öffnet sich ihm nicht allein der Blick in die Verhältnisse der Schüler, wodurch ihm mancher treffliche Wink über seine Thätigkeit in der Schule und über seine Beurtheilung der einzelnen Schüler zu Theil wird, sondern er wird auch manche Ermahnung, Warnung und Belehrung un mittelbar, zur rechten Zeit und am rechten Ort geben können. Dabei können auch die Eltern an ihre Pflicht gemahnt und darauf aufmerksam gemacht werden, wie Kinder angeleitet und gewöhnt werden müssen.“ „Vor Allem aber sollen die kranken Schüler den Lehrer einführen ins elterliche Haus. Nichts verbindet Schule und Haus mehr als das Krankenbett eines Schülers und nichts gewinnt das Herz der Eltern für die Schule mehr, als wenn der Lehrer tröstend und theilnehmend am Krankenbette ihres Kindes weilt. Was der Lehrer zum kranken Schüler redet, das wird mit Andacht gehört, das geht zu Herzen und bleibt unvergeßlich; und es gehört gewiß zur wahren. Treue im Amt und Beruf, daß man der kranken Schüler nicht vergesse.“

Wenn in dem bisher Gesagten allein auf den Unterricht im Worte Gottes Bezug genommen ist, als welcher die unmittelbare Weide für die Lämmer Christi darbietet, so steht doch auch der Unterricht in den Fächern weltlichen Wissens mehr oder weniger in mittelbarer Beziehung hierzu, insofern entweder die durch diese Gegenstände bewirkte Uebung und Bildung der geistigen Kräfte und Fähigkeiten auch der Auffassung der Heilslehren Vorschub leistet, oder insofern dieselben, wie z. B. das Lesen, den Unterricht in Gottes Wort wesentlich erleichtern. Es erfordert daher auch der Unterricht in den Fächern, die den Schüler für seinen irdischen Beruf befähigen sollen, nicht minder die Treue des Lehrers, als der Unterricht in Gottes Wort. Und diese Treue erweis't sich dadurch, daß er auch hierbei sein Ziel, die Schüler dem HErrn Christo zuzuführen, nicht aus den Augen verliert. Er muß mit allem Ernst dem auch schon bei den kleinsten Schülern dieses Landes sich bemerkbar machenden Geiste, der alles Wissen und Können abschäßt nach dem Gewinn, den es bringen kann, entgegentreten und ihnen zur rechten Erkenntniß von dem Zweck und Werth ihres irdischen Berufs und der für denselben

nöthigen Kenntnisse und Fertigkeiten verhelfen, welcher eben darin besteht, nicht daß man damit der Habsucht und dem Geiz, sondern Gott und dem Nächsten diene.

Während so,,das unwissende Kind, in seinem unentwickelten Zustande, zur Weckung und Uebung seiner geistigen Kräfte besonders an den Unterricht gewiesen ist, so ist dagegen das fehlende Kind mit seinen sündhaften Neigungen und Gebrechen an die Schulzucht gewiesen, deren Zweck ist, das Kind vom Bösen ab und zum Guten anzuhalten, bis es sich ganz der Zucht des Geistes Gottes hingibt, von ihm sich leiten und führen läßt und die Herrschaft des sündlichen Fleisches unterdrückt.“ „Die rechte Zucht in der Schule ist immer mit dem Unterricht verbunden und äußert sich besonders in treuer Aufsicht, Ermahnung, Warnung und Strafe von Seiten des Lehrers. Der Lehrer foll Aufsicht üben über seine Schüler, er soll ihr Seelsorger sein, der da wachet über ihre Seelen und einst Rechenschaft dafür geben muß. Oft ge= nügt ein ernster, liebevoller Blick des Lehrers, den Schüler von einem Fehler zurückzuhalten, zurückzubringen, oder ihn zu etwas Gutem anzutreiben. Und wo ein Blick den Zweck erreicht, da spare der Lehrer die Worte, damit sie den Kindern nicht wohlseil werden. Weit öfter aber wird der Lehrer mit Worten, durch Ermahnungen, Warnungen, durch Bitten und Vorstellungen anleiten und gewöhnen müssen. -Soll die Ermahnung zu Herzen gehen und nicht als ein leerer Schall zurückkehren, so muß sie einmal von Herzen kommen und dann zur rechten Zeit, und nicht in Aufregung und im Zorn geschehen; sie muß kurz, bündig, überlegt und feine lange Predigt sein. Am kräftigsten wirkt sie, wenn sie im Geiste und mit den Worten der Bibel geschieht; Beweggründe des Eigennußes und Ehrgeizes sind unnüz und auch schädlich. Der Lehrer muß in seiner Ermahnung fest und entschieden sein. Wenn die Schüler merken, daß er schwankend und nachgiebig ist, daß er wohl befehle, aber auf dem Befohlenen nicht fest bestehe, daß er wohl drohe, aber die Drohung nicht halte, dann kann er noch mehr ermahnen, warnen, drohen, es wird in den Wind gefäet sein und weder Herz und Gemüth, noch Verstand und Willen werden geleitet und gewöhnt werden.“ Bei aller Ermahnung soll unsere erste Sorge als Lehrer nicht bloß die sein, das Kind zu ermahnen, wie es in diesem oder jenem Falle leben soll, sondern besonders die, dahin zu wirken, daß sein Herz fest werde im Worte Gottes, und dadurch keusch und züchtig und eine Wohnung des Heiligen Geistes, der die rechte Kraft gibt zum Wollen und Vollbringen. Nach vergeblicher Ermahnung und Warnung muß der Schüler die schmerzlichen Folgen seiner Abweichung vom Wege der Gottesfurcht fühlen die Ruthe. Der Lehrer gebrauche aber nie die Ruthe in der ersten Aufregung und im Zorne. Das schwere Herz, mit dem jeder treue Lehrer zur Züchtigung des ungezogenen Schülers schreitet, gibt ja wohl Zeugniß, daß er selbst dabei am meisten leidet." „Alle Schüler im Auge haben, und doch nicht den einzelnen vergessen, Besorgung aller Seelen, daß sie Eigenthum des HErrn bleiben, und Wachsamkeit und

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