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Gelingen des gemeinsamen Werkes! - Die zur Verhandlung gestellten Thesen „über die Stellung der Kirche zur Schulgeseßgebung“ wurden von dem Referenten Pfr. Dieffenbach und dem Correferenten Pfr. Möbius erflärt, begründet, bezichungsweise rectificirt und war die Discussion darüber eine belebte, belehrende und anregende. Aus der Erfahrung heraus, welche seit Einführung der modernen Schulgeseße gemacht werden konnte, mußte dargestellt werden, daß man die evangelische Schule ihres evangelischen Charakters entkleidet habe und daß sich in der Beschränkung der Religions- und Confirmandenstunden 2c. ein die Kirche schädigender und barum feindlicher Einfluß eines materialistischen Liberalismus geltend mache. Die Bersammlung constatirte gleichwohl: „Dennoch soll die Kirche und insbesondere der Diener der Kirche sich nicht von der Schule zurückziehen, um hierdurch alle Verantwortung von sich zu schieben. Vielmehr soll die Kirche, eingedenk ibres HErrn und Hauptes, dienen ic.“ Wenn auch gegen kirchenfeindliche Tendenzen Zeugniß abzulegen ist,,, entbindet uns das nicht von der Pflicht, die zu Recht bestehenden Gefeße gewissenhaft auszuführen.“ Tie Versammlung erklärte ihre Zustimmung zu den Thesen und wurden die Vorstände beauftragt, für Herbst 1879 eine zweite Conferenz vorzubereiten. Wie jede Conferenz ihre besondere Aufgabe hatte seither, so werden auch jeder derselben für die Zukunft besondere Aufgaben bleiben. Daß aber ein Zusammentagen möglich ist, wenn Jeder in seiner kirchlichen Stellung unangetastet gelassen wird, hat diese Conferenz in schönster Weise dargethan. Bei allem Ernste und aller Gründlichkeit der Behandlung trat das Bestreben einer brüderlichen Verständigung zu Tage und darin liegt die Bürgschaft, daß fernere gemeinsame Conferenzen möglich sind.“

Für seine Volksschulen bringt das preußische Königreich jährlich 72,000,000 Mark ($18,000,000) auf. Den größten Theil dieser Summe tragen die Gemeinden und Gutsherren. Die Erziehungskosten für ein die Volksschule besuchendes Kind berechnen sich auf 20 Mark; 18 Mark werden aus öffentlichen Mitteln, 24 Mark durch das Schulgeld gedeckt. Im Jahre 1877 gab es 56,680 Lehrerstellen; um allen Bedürfnissen gerecht zu werden, müssen noch 8,000 Lehrer angestellt werden. Der Durchschnittsgehalt eines preußischen Volksschullehrers ist 1,000 Mark ($250.00); nach 10jährigem Dienst tritt Anspruch auf Alterszulage ein. 540 Lehrer stehen 50 Jahre und darüber im Schulamte.

Die Taubftummen. In Preußen bestehen 38 Taubstummenschulen. In diesen Schulen werden 2257 Kinder, Knaben und Märchen gemeinsam, von 108 Lehrern unterrichtet. Es gibt aber in Preußen mit Einschluß von Hohenzollern nicht weniger als 6521 taubstumme Kinder im Alter von 8-16 Jahren. Ohne allen und jeden Unterricht bleiben 2849 Kinder. 1415 Kinder werden in den betreffenden statistischen Nachrichten als sonst unterrichtet aufgeführt. Die meisten derselben werden wohl auf den Bänken der Volksschulen sizen, wo sie den Lehrern oft viele Noth machen und selbst sehr geringen Gewinn haben. (D. W.)

Straßburg. Die Frequenz der höheren Lehranstalten in Elsaß-Lotbringen ist in Stetigem Steigen begriffen. Das Lyceum zu Straßburg zählte im verflossenen Schulfahre 610 Schüler, das zu Meß 596. Bemerkenswerth erscheint, daß die Zahl der einheimischen Zöglinge von Jahr zu Jahr zunimmt. Das Straßburger Lyceum besuchen gegenwärtig 177, das Meßer 170 eingeborne Schüler. Leßtere Anstalt hatte 1872 nur 26 und 1875 73 Einheimische. Allerdings steht auch jezt noch die Zahl der elsaßlothringischen Schüler nicht im richtigen Verhältniß zur Bevölkerungsziffer, so daß der von dem Landesausschuß schon mehrfach ausgesprochene Wunsch, künftighin nur Eingeborne als Beamte anzustellen, auch für die nächste Zeit nicht erfüllt werden kann.

Lodesfall. Unerwartet schnell hat ein Schlagfluß (?) dem Leben des wohl berühmtesten Geographen unserer Zeit, des Dr. A. H. Petermann in Gotha, ein Ende gemacht. Der Tod dieses Mannes ist ein großer Verlust nicht blos für Deutschland, sondern für die ganze civilisirte Welt. Wie der „Baltimore Wecker“ ganz treffend sagt, „galt Dr. Petermann seit längerer Zeit als der erste Geograph der Welt, als die höchste Autorität in Allem, was die Wissenschaft der Geograpbie betrifft. Nicht blos in Europa, sondern überall und namentlich hier in Amerika wurde sein Rath vor allen Dingen bei neuen Entdeckungs- und Forschungsreisen eingeholt und war sein Urtheil über deren Ergebniß maßgebend. In unermüdlicher Ausdauer war er nicht blos literarisch beschäftigt, sondern wirkte auch raftlos für alle Unternehmungen, welche die Kenntniß der Erde zu erweitern versprachen, sei es durch mündliche und schriftliche Agitation (besonders für die leßte deutsche Nordpol-Erpedition), sei es durch Beschaffung von Mitteln dafür. Sein Tod ist ein wirklich schwerer Verlust für die Wissenschaft. August Heinrich Petermann wurde am 18. April 1822 zu Bleicherode am Harz geboren. Er sollte Theologie studiren, aber seine Vorliebe für die Geographie machte ihn schon früh dieser Bestimmung untreu. Nachdem er sich gründliche Kenntnisse erworben und mehrere Jabre in England thätig war, wurde er im Jahr 1854 zum Vorstand der geographischen Anstalt von Justus Perthes in Gotha ernannt, und begründete die in allen Welttheilen verbreitete, vorzügliche geographische Monatsschrift,,Mittheilungen aus J. Pertbes' geographischer Anstalt“, welche viel zur Belebung der geographischen Forschungen beigetragen hat. Eine Menge größerer Kartenwerke verdanken ihm die Entstehung und die vorzüglichsten Karten der neuesten (1875) Ausgabe des Stieler'schen Atlas entstammen seiner Hand. Vor zwei Jahren stellte er auch für den New Yorker,Herald' die Resultate der Stanley'schen Forschungen in Afrika zusammen. Im Jahre 1876 besuchte Petermann die Philadelphia Weltausstellung.“ Nachträglich ist es bekannt geworden, daß sich Petermann selbst entleibt hat.

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D. R.

Die Freunde des verstorbenen Dr. A. Petermann erklären jezt auf das Entschiedenste das Gerücht, dersclbe habe sich erhängt, für eine boshafte Erfindung und versuchen den Nachweis zu führen, daß ein Gehirnschlag dem Leben des berühmten Geographen ein Ende gemacht habe.

(Weltb.)

Curiosum. Weilburg (Nassau), November 1878. Hierselbst hat am 31. v. M. ein landwirthschaftlicher Cursus für Elementarlehrer begonnen. Von 20 dazu von der f. Regierung einberufenen Lehrern sind nach dem „Rh. C.“ bis jezt 16 erschienen. Die Unterrichtsgegenstände sind Pflanzenbau, Chemie, Zoologie in wöchentlich 24 Stunden, woran sich noch 8 Stunden reihen, in denen die Cursisten als Hospitanten die Lehrstunden der Landwirthschaftslehre, Conversation über dieselbe besuchen und wobei sie außerdem noch Vorträge über landwirthschaftliches Unterrichtswesen hören können. Zufolge Verfügung der zustehenden Behörde wird sich hieran im nächsten Jabre ein zweiter mehrwöchentlicher Cursus anschließen, in welchem über Thierproduktionslehre, Chemie, Botanik, besonders über Anfertigung und Ausführung von Lehrplänen für ländliche Fortbildungsschulen Belehrung gegeben werden wird. (D. Reichspost.)

Lüneburg. Im Fürstenthum Lüneburg stehen für die Wiederbeseßung von 96 Elementarlehrerstellen nur 26 Seminaristen zur Verfügung.

Schulwesen in Japan. Nach dem leßten Jahresbericht des Unterrichtsministers gab es im Jahre 1877 in Japan 14,225 Elementarschulen, darunter 2,238 Privatschulen. Das bedeutet gegen das Vorjahr eine Zunahme von 4292 öffentlichen und eine Abnahme von 84 Privatschulen. Die Zahl der Schüler betrug 1,926,126 d. h. 211,258 mehr als im Vorjahr; die Zahl der Lehrer 44,501. Nimmt man rie Einwohnerzahl zu 34,008,987 und die Zahl der schulfähigen Kinder zu 5,167,667 an, so kommt auf je 1404 Einwohner

eine Elementarschule und auf je 100 schulfähige Kinder kommen 35, die wirklich in die Schule gehn. Die Zahl der die Schule besuchenden Mädchen ist nur 463,169. Im Jahre 1875 wurde durch einen Regierungserlaß angeordnet, daß die besten Schüler, nachdem sie ein Concurrenzeramen in Tokio bestanden, ins Ausland gehen dürften, um auf Staatskosten sich weiter auszubilden. Eilf junge Leute wurden so in die Fremde geschickt, 9 nach Amerika, 1 nach Frankreich und 1 nach Deutschland. Im Jahre 1876 wurden wieder 10 Studenten ausgesandt, 8 nach England und 2 nach Frankreich. Jährlich erhielt jeder dieser jungen Männer 1000 Jen. ¡Das stellte sich als zu kostspielig heraus; andere Bedenken kamen dazu und wurde dies ganze System wieder aufgegeben. Bis 1874 gab die Regierung für ihre Elementarschulen jährlich 300,000 Jen aus, von 1875 an aber 700,000 Jen. Der Bericht schließt mit der Bemerkung, daß eine Gesellschaft von Gelehrten sich bilden sollte, um pädagogische und literarische Fragen gründlich zu verhandeln. (Ev. Missions-Magazin.)

Geographisch e s.

Die Erde hat gegenwärtig 1,439,145,300 Bewohner, gegen 1434 Millionen im vorigen Jahre, so meldet uns der so eben erschienene fünfte Jahrgang einer sehr verdienstvollen Uebersicht über neue Arealberechnungen, Gebietsveränderungen, Zählung:n und Schäßungen der Bevölkerung auf der gesammten Erdoberfläche, welcher von den Herren C. Behm und Professor Wagner herausgegeben ist und das 55. Ergänzungsbeft zu Petermann's,Geographischen Mittheilungen“ bildet. Im deutschen Reiche ließen sich die Angaben ohne besondere Schwierigkeit erlangen. Die Hauptzahlen sind hier 9803.9 geographische Quadratmeilen mit 42,727,360 Einwohnern. Auch in den übrigen europäischen Staaten, mit Ausnahme der Türkei, war im Großen und Hanzen das neueste statistische officielle Material vorhanden, so daß wir daraus folgende Zahlen mittheilen können: Desterreich-Ungarn 37,350,000 Einwohner auf 11,304.2 Quadratmeilen, das europäische Rußland 72,393,927 Einwohner auf 90,899 5 Quaeratmeilen, Frankreich 36,705,788 Einwohner auf 9599.4 Qnadratmeilen, Großbritannien 34,242,996 Einwohner auf nur 5719.8 Quadratmeilen u. A. m. Selbst in interessante Details ist bei den europäischen Staaten eingegangen worden. Die Bevölkerung Frankreichs ist seit 1872 um etwa 800,000 Seelen gestiegen und vertheilt sich die gegenwärtige Gesammtzahl auf etwa 73 Millionen Ehepaare gegen 19 Millionen Unverheirathete und 3 Millionen Verwittwete. Europa hat 179,725.3 Quadratmeilen und 312,898,480 Einwohner, Asien 814,124 Quadratmeilen und 831,000,000 Einwohner, Afrika 543,604.6 Quatratmeilen und 205,219,500 Einwohner, Austra'ien und Polynesien 161,009 Quadratmeilen und 4,411,300 Einwohner, Amerika 743,484 Quadrat.nçilen und 86,116,000 Einwohner in Summa 2,441,947 Quadratmeilen und 1,439,145,300 Einwohner. Das macht also 589 Einwohner auf die Quadratmeile Erdoberfläche. Die Mehrzahl der Berechnungen stüßt sich auf das Jahr 1876, von dem für eine lange Reihe von Staaten besondere Zahlenangaben officiell vorhanden waren. (D. Warte.)

Berichtigung.

In der November - Nummer

S. 335 Zeile 8 von oben sind die Worte,,im Princip“ zu streichen.

E. 341 Zeile 11 von unten sind nach dem Fragezeichen die folgenden Worte einzuschieben: „Der Herr Einsender vertritt die Ansicht, bei Zinn handle es sich um mechanisches Zählen, nicht ich“, . . .

Schulblatt.

Monatsschrift

für

Erziehung und Unterricht.

Herausgegeben

von der

deutschen evangelisch – lutherischen Synode von Missouri, Ohio u. a. Staaten.

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