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Leben und die Seligkeit betrifft, abzwadt!!

Und das wird

überall da geschehen, erst leise beginnen, dann in immer weiterem Umfange ausgeführt werden, wo man anfängt, die Kenntnisse, die dem zeitlichbürgerlichen Leben dienen, eben so hoch (ja vielleicht gar: noch höher) zu schäßen, als die Erkenntniß Gottes und seines Wortes, als den lebendigen Glauben und gottseliges Leben.

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Und das ist es eigentlich, was der „,Zeitgeist" einstweilen (!!) begehrt, — wozu uns der Teufel gern verführen möchte, wohin viele fleischlich gefinnte Menschen arbeiten: auf Koften des Wortes Gottes der weltlichen Wissenschaft größere Wichtigkeit beizulegen, ihr mehr Zeit einzuräumen, ihr mehr Kräfte zu widmen! So nach und nach, je länger desto mehr, soll das seligmachende Evangelium und das Geseß des HErrn eine geduldete Nebensache werden, bis es endlich, als völlig überflüssig, in den Rumpelkasten geworfen wird!

Es fällt uns ja nicht ein, irgend wie leugnen zu wollen, daß auch die bürgerlichen Wissenschaften edle Gaben Gottes, und daß sie für das zeitliche Leben nothwendig sind; aber ungleich edler, herrlicher und nöthiger ist doch Alles, was uns Gott aus besonderer Gnade, um Christi willen zur Erlangung eines göttlichen Lebens und der ewigen Seligkeit gegeben hat. Und sehen wir auf den Hauptzweck der lutherischen Gemeindeschule, so kann und darf der nie ein anderer sein, als die Kinder in Gottes Wort zu gründen, damit sie als Kinder des Allerhöchsten leben und sterben können.

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Aber diesen Hauptzwed der Schule möchte uns der Teufel (ja, der Teufel!!) gern aus den Augen rücken. Deshalb soll der lutherische Lehrer neben dem mühsamen und zeitraubenden Unterricht, der das Höchste und Edelste bezweckt, auch in anderen Dingen dasselbe leisten, was in den besten Public Schools geleistet wird! Für das Brod des Lebens möchte er, der alte böse Schulfeind, unsern lieben Kindern Steine bieten, für edles Gold dürres Holz und Stroh.; denn Steine, Holz und Stroh werden die an sich guten und nöthigen Künste und Wissenschaften, die diesem Leben dienen, wenn sie von Christen als gleich werthvoll mit Gottes Gnadenoffenbarung gepriesen und den Kindern als eben so nöthig, oder wohl gar als noch nöthiger dargeboten werden.

Welcher wahre Lutheraner möchte aber seine liebe Gemeinde-Schule, diese unaussprechlich kostbare Gabe Gottes, dazu erniedrigt sehen, daß sie vornehmlich dem zeitlichen und bürgerlichen Leben dienen müßte, daß JEsus und sein Evangelium in ihr nicht höher geachtet würden, als Grammatik, Geographie, Naturlehre, Weltgeschichte u. s. w., daß Gottes Wort endlich nur noch ein geduldeter Unterrichtsgegenstand wäre?

Es gibt in dieser leßten betrübten Zeit leider allzuviel Menschen, die sich wohl Christen" und auch,,Lutheraner" nennen, aber vom Christen- und Lutherthum nur den Namen haben. Sie finden sich auch in unseren Ge

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meinden, und je näher das Ende kommt, desto mehr werden sie sich finden. Solche Leute werden stets völlig zufrieden sein, wenn Christi Wort in der Schule geduldet wird; sie werden es huldvollst gestatten, daß ein Theil der kostbaren Schulzeit auf das Lehren solcher Dinge verwendet wird, von denen die Kinder doch noch nichts verstehen“; denen aber in Wahrheit jede Stunde eine verlorene ist, die nicht auf's Englische, auf's Rechnen ic. verwendet wird, die sehr befriedigt sein würden, wenn die Gemeinde-Schule ganz wie eine Public School eingerichtet, und die „Religion“ ausschließlich dem Pfarrer überlassen würde, der ja diese im leßten Halbjahr vor der Confirmation den Kindern „beibringen“ kann.

Der HErr helfe, daß solche Leute nie das Regiment bekommen und die Gemeinde Schule nach ihrem Willen einrichten können; denn wenn dieses geschähe, würde sie über kurz oder lang nur dem Namen nach lutherisch, in Wahrheit aber eine Weltschule sein, die nur zeitlichen Interessen dienen, nur das Fortkommen in dieser Welt fördern, die Seelen der Kinder aber verwahrlosen und verderben lassen würde.

Eine solche Einrichtung der Schule, da man, um mehr Zeit für die weltlichen Dinge zu gewinnen, den nöthigen Unterricht in Gottes Wort beschränken, ihn nicht zu dem ihm gebührenden Recht kommen lassen, — ihn mehr oder minder als Nebensache behandeln wollte: eine solche Einrichtung, sagen wir, würde nichts anderes sein, als eine grobe Undankbarkeit gegen Gott, ja eine Verachtung desselben, eine Verleugnung seines Worts und unseres Bekenntnisses, eine erschreckliche Versäumung der Kinder, ein Frevel an ihren Seelen!

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Und der Lehrer, der die göttlichen Dinge, die biblische Geschichte, den Katechismus 2c., so treiben und behandeln würde, als wären sie ihm nicht die große Hauptsache — nicht das Erste und Nothwendigste, das ein Kind zu lernen hat; ein Lehrer, der die Fächer, die nur dem bürgerlichen Leben dienen, für eben so wichtig und nöthig als Gottes Wort halten, und dieses dann auch etwa durch besondern Eifer für diese Gegenstände, — durch ungleich größeres Lob derselben 2c. offenbaren und kund geben wollte: der würde den herrlichen Ehrentitel eines evangelisch - lutherischen Lehrers" nicht mehr mit Wahrheit führen, der würde kein rechtschaffener Diener JEsu Christi sein, der würde die Sache seines HErrn und Heilandes schnöde an die Welt und an den Gott dieser Welt verrathen und verkaufen, der würde wohl arbeiten und seine Besoldung einstreichen; aber JEsus würde nicht mit ihm sein,-Gottes Segen würde seiner Arbeit fehlen.

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Dahin aber möchte die alte böse Schlange uns gern bringen. Darum belügt und betrügt sie Diese und Jene, daß sie schreien: Wetteifern mit den Staatsschulen!! Unsere Gemeindeschulen müssen dasselbe leisten, was die besten Staatsschulen erreichen!! - Er, der alte erfahrungsreiche schlaue Feind, weiß es sehr gut, daß unsere Schulen verloren sind, - daß sie ihm nicht mehr schaden, daß sie dem Reiche

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Christi nicht mehr dienen, sobald wir uns das Ziel verrüden lassen, so bald wir vergessen, welches ihr eigentlicher und vornehmster Zweck ist, sobald wir das aus den Augen seßen, daß Gottes Wort der höchste Schmuck, die herrlichste Zierde unserer Schulen in den Augen der hochgelobten heiligen Dreifaltigkeit, in den Augen aller heiligen Engel und aller Kinder Gottes auf Erden ist!

Deshalb sollen wir Lutheraner die Augen aufthun und wachsam sein! Lasset uns nicht sicher sein, nicht schlafen und schnarchen, als wäre tiefer Friede. Es ist kein Friede, es ist Krieg! Je friedlicher und freundlicher sich unser Feind stellt, desto gefährlicher ist er! Und leicht könnte es sein, daß er hie und da schon mehr erobert oder erschlichen hätte, als die Gemeinde und ihre Schulvorsteher, als Pastor und Lehrer nur ahnen. Eine stete, gewissenhafte, ernste und sorgfältige Prüfung des Lehr- und StundenPlanes, des Verhaltens beim Unterricht, der Einrichtung der Schulprüfung, des Lobes der Leistungen der Schule, kurz alles dessen, was auf diese Bezug hat, wird keinem Pastor, keinem Lehrer, keinem Schulrathe schädlich sein; fie wird sich vielmehr nüßlich, heilsam und segenbringend erweisen. Wer dann zu irgend einer Zeit findet, daß er abgeirrt ist vom rechten Wege, der lenke ein und beffere es, ehe unter christlichem Namen und Schein ein Geschlecht groß wird, das weltliche Kunst und Wissenschaft höher schäßt, als das ewige Evangelium, das Gottes Sohn aus dem Himmel auf die Erde gebracht hat, und dann mit den offenbaren Kindern des Teufels gemeinsame Sache macht und spricht: Wir wollen nicht, daß dieser über uns herrsche!

Jeder wohlunterrichtete Lutheraner läßt auch dem weltlichen Wissen, den menschlichen Künsten, was beides Gott schon durch die Schöpfung gegeben, den Werth, der ihnen gebührt. Er muß wünschen und begehren, daß seine lieben Kinder auch das lernen, was sie befähigt, als Bürger des Landes, als einstige Hausväter und Hausmütter ihren Beruf treu zu erfüllen; er muß fordern, daß der Lehrer dieses treulich lehre und daß die Schüler es fleißig lernen; er sucht nach der Seite hin das möglichst Vollkommenste zu erlangen; aber er sucht es nicht auf Kosten des Nothwendigsten, - nicht mit Beiseitseßung und Verachtung dessen, was die Seele vom Tode erretten und ihr das ewige Heil geben muß.

Ein wahrer Lutheraner weiß es und glaubt es von Herzen, daß Ein Wort aus JEsu Munde, Ein Wort, das er aus dem Herzen des Vaters vom Himmel herunter gebracht hat, mehr werth ist, als alle Künste und Wissenschaften der ganzen Welt, ja als diese selbst mit all ihrer Herrlichkeit! Er ist sich dessen göttlich gewiß, daß sein Kind, wenn es die biblischen Geschichten wohl inne hat, Besseres und Köstlicheres weiß, als in allen Geschichtsbüchern der Welt zu finden ist! Er ist sich

gewiß, daß der Katechismus, die Bibelsprüche und geistlichen Lieder, die sein Kind in Kopf und Herz aufnimmt, nüßlicher und segenbringender sind, als alle Weisheit, die in den Millionen menschlicher Bücher enthalten ist, die von den Gelehrtesten aller Zeiten geschrieben wurden! Er ist sich dessen unwidersprechlich gewiß, daß sein Kind, wenn es gelernt hat, in allen Nöthen bei JEsu Zuflucht zu suchen, sich seiner Gerechtigkeit zu getrösten und ihn mit einem geistlichen Liede zu loben, den eignen Willen zu brechen und in Liebe dem Nächsten zu dienen, daß es dann eine bessere Kunst gelernt hat, eine lohnendere Kunst treibt, als alle Kunstverständigen der Welt, heißen sie Maler und Bildhauer, oder Redner und Schriftsteller!

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So steht ein Lutheraner, auch ein lutherischer Lehrer, das Evangelium, den Glauben, das Gebet, den Gesang, ein frommes Leben 2c. an, wenn er diese geistlichen und göttlichen Dinge mit den Künsten und Wissenschaften vergleicht, die schon in der Natur begründet sind und so vielfach nur der Sünde dienen müssen. Er würde es für eine Verleugnung JEsu Christi, für einen Abfall von Gott halten, wenn er dem Ersteren denselben Werth beilegen wollte, als dem Anderen. Er würde sehr erschrecken, wenn er inne würde, daß derartige verkehrte Gedanken und Urtheile in seinem Herzen Wurzel geschlagen hätten!

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Und in diesem Sinne richtet er dann auch seine Gemeinde-Schule ein, in diesem Sinne beurtheilt er ihre Leistungen, beurtheilt er den Lehrer, und in diesem Sinne wacht er eifrig darüber, daß die Schule ihren lutherischen Charakter bewahre, sorgt, daß sie immer völliger ihm entspreche! ——

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Auf denn, lieben Brüder, auf, alle, die irgendwie für unsere Schulen oder an denselben zu arbeiten haben, auf, lasset uns in diesem Sinne und Geiste unser Werk thun! Lasset uns es aufs neue lebendig erkennen und es nie wieder vergessen, welch ein Kleinod wir an unsern Gemeinde- Schulen besizen, und was es eigentlich ist, das ihrer Existenz die Berechtigung gibt, das alle Unkosten und Mühe rechtfertigt, das sie vor Gottes und seiner Kinder Augen so werth, köstlich und herrlich macht!

Lasset uns mit aller Treue das Kleinod bewahren, das uns vertrauet ist! Lasset uns es auch vertheidigen gegen die klugen Narren, die uns weis machen. wollen, als ständen unsere Schulen hinter den Staatsschulen zurück, — gegen den Teufel, der uns zu einem falschen Wetteifern reizen will, damit wir die von Christo verheißene Krone vergessen, nach eitler Ehre haschen und beim Laufen Hals und Beine brechen, d. i. elend verderben möchten.

Unser Ziel ist uns klar vorgezeichnet in den Worten unsers HErrn: Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit; so wird euch solches alles zufallen" (Matth.

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6, 33.). Wenden wir dieses Wort auch auf unsere Schulen, auf unseren Unterricht, auf unsere Erziehungs-Bemühungen an, — suchen wir vor allem unseres Gottes Ehre und die ewige Seligkeit unserer Kinder, so wird sich der HErr zu uns und zu unserer Arbeit bekennen, er wird uns segnen, wird uns viel Freude erleben lassen an unsern Schülern und Schülerinnen, und wird sie väterlich und herrlich durch dieses Leben führen, auch wenn sie es in unsern Gemeinde-Schulen nicht so weit gebracht haben, als man es in den besten Public Schools bringt. Wer ihn ehret, den ehret er wieder; und wer sein heilig feligmachend Wort für den größten Schaß achtet, auch Fleiß thut, es auf seine Kinder zu bringen, den segnet er an Leib und Seele, in Zeit und in Ewigkeit, der wird hier leben mit friedevollem Herzen, dann aber die Krone ererben, die denen verheißen ist, welche treu bleiben bis in den Tod. Offenb. 2, 10.

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Die Lehrartikel der Augsburgischen Confession.

(Vorgetragen im Schulseminar zu Addison, Jl., von C. A. T. Selle.)

Artikel 13. Bom Gebrauch der Sacramente.

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Müller: S. 202 ff. 263 ff.)

(Vergleiche S. 192 ff. 257 ff. Das Wort,,Sacrament" heißt zu Deutsch: Heiligthum". In der heiligen Schrift selbst kommt es in dem in der Kirche firirten Verstande gar nicht vor. Die Beantwortung der Frage, wie viele Sacramente es gebe, muß demnach davon abhängen, wie man den Begriff des Wortes Sacrament faßt. So nehmen die Papisten sieben Sacramente an, nämlich: Taufe, Abendmahl, Firmelung, Buße, Ehe, Priesterweihe und leßte Delung,-. unter denen wohl die Priesterweihe am allerwenigsten ein Heiligthum genannt werden darf, da sie, zur Schmach des alleinigen Opfers Christi, befähigen soll zum Opfern für die Sünden der Lebendigen und der Todten. Melanchthon zählt in der Apologie (S. 193. Müller S. 202) in einem weiteren Sinne des Wortes neben Taufe und Abendmahl auch die Absolution zu den Sacramenten, indem er hier das Vorhandensein eines äußerlichen sichtbaren Zeichens, des Elements —, nicht mit in den Begriff eines Sacraments aufnimmt, während sonst derselbe in der lutherischen Kirche also firirt ist: „Ein Sacrament ist eine kirchliche Handlung, von Christo selbst eingeseßt, darin unter äußeren sichtbaren Zeichen ewige himmlische Güter ausgetheilt werden", oder nach Dietrich: Ein Sacrament ist eine heilige Handlung, von Gott geordnet, worinnen durch gewisse äußerliche Mittel himmlische Dinge ausgespendet werden, dadurch Gott die Gnadenverheißungen des Evangelii den Menschen anbeut, zueignet und versiegelt." In diesem Verstande gibt es, entsprechend den zwei Sacramenten des alten Testaments (Beschneidung und Passahmahl) nur zwei Sacramente: Taufe und Abendmahl. Diesen gestehen selbst die Papisten zu, daß sie vornehmlich verdienen, Heiligthümer genannt zu werden.

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