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nur scheinbar günstigen Resultate, die in den Staatsschulen erzielt werden, und vergißt mehr oder minder den herrlichen Vorzug, den unsere Schulen vor jenen haben; man will auf keinen Fall hinter den Public Schools zurückstehen und stellt wohl gar alles Ernstes die hohe Forderung: In den deutschen lutherischen Gemeindeschulen müssen es die Kinder in der Englischen Sprache (im richtigen Sprechen, Lesen und Schreiben derselben) und in den für das bürgerliche Leben nothwendigen Kenntnissen (im Rechnen, in der Geographie, in der Geschichte, Naturlehre u. s. w.) eben so weit bringen können, als es in den besten Public Schools der Fall ist!

Es ist wahrlich der Mühe werth, höchst nöthig und deshalb sehr zeitgemäß, jene Ansichten und namentlich die leßte Forderung einmal näher zu besehen, zu untersuchen, was sie eigentlich bezwecken, und was das Resultat sein würde, wenn man sie wirklich (wohl gar allgemein) in Ausführung zu bringen suchte.

(Schluß folgt.)

Katechese*)

über die 93. Historie: „Vom Hauptmann Cornelius.“

Jhr lieben Kinder! Wir wollen heute wieder eine liebliche Geschichte betrachten, die uns zeigt, wie nach dem ersten christlichen Pfingstfest das Evangelium auch zu den armen Heiden gekommen ist.

Wie heißt der Mann, dem mit seinem ganzen Hause diese große Gnade widerfährt?

Er heißt Cornelius.

Aus welchem Volf hatte doch Gott nach dem Pfingstwunder sich die erste große christliche Gemeinde gesammelt?

Aus den Juden.

Wie viel waren da in kurzer Zeit gläubig geworden?

leber 3000 Seelen.

Durch wessen Predigt war dies geschehen ?

Durch die Predigt des Apostels Petri.

Aus welchem Volk hatte sich Gott bald darnach eine Gemeinde gesammelt?'

Aus den Samaritern.

Welcher Almosenpfleger hatte sie gesammelt?

Der Almosenpfleger Philippus. †)

*) Diese Katechese hat eine Oberklasse vor Augen. Es wird vorausgesezt, daß sie den Kindern zum gründlichen Studium vorher aufgegeben ist. Ein dieser Katechese vorangegangenes Erzählen der Geschichte hält Schreiber dieses bei einer Oberklasse durchaus nicht für zweckentsprechend.

†) Daß dies nicht der Apostel Philippus sein kann, geht deutlich daraus hervor, daß es Kap. 8, 1. heißt, die Apostel haben sich um der Verfolgung willen nicht in die Länder

Das waren also die beiden ersten christlichen Gemeinden, die eine aus den Juden, die andere aus den Samaritern gesammelt. Nun werden wir auch bald die Entstehung einer Gemeinde aus rein heidnischem Volke kennen lernen. Ehe das aber geschah, wird uns zuerst von einzelnen Heiden erzählt, wie sie zum Evangelio gekommen sind. Wer nennt mir doch den Heiden wieder, von dessen Bekehrung wir neulich gehört haben? Das war der Kämmerer aus Mohrenland.

Wer war das Werkzeug zu seiner Bekehrung?

Der Almosenpfleger Philippus.

Und welchen Heiden führt uns die heutige Geschichte vor?

Den Hauptmann Cornelius.

Wo wohnte Cornelius?

Er wohnte in Cäsarien. *)

Wo liegt Cäsarien?

Es liegt am Mittelländischen Meer und gehört noch zu Samarien. **)

Was für ein Amt bekleidete Cornelius?

Er war ein Hauptmann.

Zu welchem Volke gehörte er?

Zu den Römern. †)

In welcher Religion war er also erzogen?

In der heidnischen Religion.

Was rühmt aber unsere Geschichte von diesem heidnischen Hauptmann?

Er war gottselig und gottesfürchtig und gab dem Volk viel Almosen und betete immer zu Gott.

Seht, mit Cornelio ist eine große Veränderung vor sich gegangen. Denn wie lebt kein Heide von Natur?

Er lebt nicht gottselig.

Wornach leben die Heiden?

Nach den Lüsten ihres Fleisches.

Judäa und Samaria zerstreut; und nachdem V. 4. gesagt ist: „Die nun zerstreuet waren, gingen um und predigten das Wort“, so fährt Lucas also fort: „Philippus aber kam hinab in eine Stadt in Samaria und predigte ihnen von Christo.“

*) Es ist dies Caesarea Palaestina, welches sonst Stratonice hieß, von dem das Matth. 16, 13. erwähnte Caesarea Philippi, welches weit gegen Mitternacht lag, wohl unterschieden werden muß.

**) Hoffentlich haben Oberklassen eine passende Karte, um solche Ortschaften, besonders auch später bei den Reisen Pauli, den Schülern vor das Auge führen zu können. Ein vortrefflicher kleiner Hand-Atlas für die Schüler, der sich in der biblischen Geschichtsstunde gut brauchen läßt, ist: „Atlas zur biblischen Geschichte zum Gebrauch in Gymnasien, Bürger- und Realschulen 2c. von Wilhelm Jßleib und Th. König.“

†) Die heilige Schrift sezt noch hinzu, daß Cornelius ein Hauptmann war von der Schaar, die da heißet die Wälsche, weil dieselbe etwa hauptsächlich aus wälschen oder römischen Leuten bestand. Es befand sich nämlich in diesem unweit Joppe liegenden Cäsarien allemal eine starke römische Besazung.

Was für ein Leben führt aber unser Cornelius?

Er führt ein gottseliges Leben.

Vor wem hatte sich ferner Cornelius fürchten gelernt?

Vor dem wahren Gott Israels.

Vor wem hatte sich wohl der Heide früher gefürchtet?"

Vor seinen heidnischen Gößen.

Was hat also Cornelius jezt mit seinen heidnischen Gößen gethan?
Er hat sie verlassen und verworfen.

Wen erkannte er für den wahren lebendigen Gott?

Den Gott Israels.

Wozu muß daher Cornelius gekommen sein?

Er muß zum wahren Glauben gekommen sein.

Bedenkt, ihr lieben Kinder, daß Cornelius unter den Juden wohnte. Da hatte er denn Gottes Wort gehört, das Wort von Mose und den Propheten. Von wem, das wißt ihr ja, schreiben Moses und die Propheten gar viel?

Von dem zukünftigen Heiland der Sünder.

Und was hat diese Predigt von dem zukünftigen Messias in Cornelio angezündet? Sie hat den wahren Glauben in ihm angezündet.

Sagt mir doch, warum muß Cornelius den wahren Glauben an den zukünftigen Messias gehabt haben?

Weil ohne den wahren Glauben niemand gottselig und gottesfürchtig leben kann.

Durch welche anderen guten Werke hat sich der wahre Glaube Cornelii noch offenbart? Er gab dem Volk viel Almosen.

Welchem Volk gab er viel Almosen ?

Dem Volk der Juden.

Wie war er also gegen die Juden gesinnt?

Er muß sie lieb gehabt haben.

Warum hatte er sie denn so lieb?

Weil er das Wort Gottes von ihnen gehört hatte.

Was wird uns endlich von Cornelio gerühmt?

Er betete immer zu Gott.

Nun, wovon ist das wiederum ein Beweis?

Daß Cornelius den wahren Glauben gehabt hat.

Worum mag Cornelius Gott wohl fleißig angerufen haben?

Um Vergebung seiner vielen Sünden.

Ohne Zweifel hat Cornelius auch zu Gott fleißig geschrieen, daß er ihm den rechten Weg zur Seligkeit immer deutlicher zeigen und ihn auf demselben führen möchte. Und was für einen herrlichen Einfluß hatte dieser gläubige Heide auf sein ganzes Haus? Auch sein ganzes Haus war gottselig und gottesfürchtig.

Wer ist hier unter seinem ganzen Hause zu verstehen?

Nicht nur sein Weib und seine Kinder, sondern auch das Gesinde. Später werden wir hören, wie sein Veispiel selbst auf seine Verwandten und Freunde und sogar auf die ihm untergebenen Soldaten Einfluß gehabt hat. Nun will ich einmal eine Zwischenfrage stellen: Hat Cornelius schon gewußt, daß JEsus Christus, der im jüdischen Lande vor kurzem gekreuzigt und getödtet war, der verheißene Heiland sei?

Nein, das wußte er noch nicht.

Seht, das mußte er aber erkennen und glauben lernen, sonst wäre sein schöner Glaube wieder verloren gegangen. Was hat denn Gott da zunächst gethan, daß Cornelius den schon erschienenen Heiland kennen lernt?

Er hat zunächst einen Engel zu ihm gesandt.

Um welche Stunde des Tages kam der Engel hinein zu Cornelio?

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Nun, welchen Auftrag Gottes hat jeßt der Engel ausgerichtet?

Er sprach zu ihm: „Dein Gebet und deine Almosen sind hinaufgekommen in's Gedächtniß vor Gott. Und nun sende Männer gen Joppen und las fordern Simon, mit dem Zunamen Petrus, welcher ist zur Herberge bei einem Gerber, Simon, deß Haus am Meer liegt; der wird dir sagen, was du thun follst."*)

O seht doch, ihr Kinder, wie gütig und barmherzig Gott sich gegen diesen armen Heiden und sein ganzes Haus erzeigt! Was hat doch Gott nach des Engels Worten sich wohl gemerkt und in Gnaden angesehen?

Das Gebet und die Almosen Cornelii.

Und auf welche Weise soll nun Cornelio geholfen werden, daß er den erschienenen Heiland kennen lernt?

Der Apostel Petrus soll gerufen werden und ihm sagen, was er thun soll. Wie soll aber Cornelius den ihm unbekannten Petrus finden, von dem wir noch dazu in der vorigen Geschichte gehört haben, daß er allenthalben durchzog?

Der Engel hat ihm genau angegeben, wo sich Petrus gerade jezt aufhält.
Wo war das nämlich?

In Joppen bei dem Gerber Simon, deß Haus am Meer liegt.

*) Alle directen Reden sollten die Schüler einer Oberklasse, so viel wie möglich, wörtlich wiedergeben können.

Wo liegt also auch Joppe?

Es liegt am Mittelländischen Meere.

Liegt es von Täsarien nach Jerusalem zu oder noch weiter weg von Jerusalem
als Cäsarien?

Es liegt zwischen Cäsarien und Jerusalem.

Woran sehen wir denn nun, daß Cornelius diese Offenbarung Gottes mit Freuden aufgenommen hat?

Als der Engel binweggegangen war, rief Cornelius sogleich zwei seiner Hausknechte und einen gottesfürchtigen Kriegsknecht zu sich und sandte sie gen Joppen.

Was hat er diesen Leuten auch genau erzählt?

Alles, was er soeben gesehen und gehört hatte.

Was für Leute nahm also Cornelius nur zu diesem wichtigen Auftrag?
Nur gottesfürchtige Leute.

Von wem wird uns nämlich ausdrücklich gesagt, daß er gottesfürchtig gewesen sei?

Bon dem Kriegsknecht.

Da seht ihr also, daß des Hauptmann's Glaube und gottesfürchtiger Wandel auch auf etliche seiner Soldaten solchen Einfluß ausgeübt hat, daß auch sie gläubig und gottesfürchtig geworden sind. Was sind das daher auch sicherlich für Hausknechte gewesen, die mit den Kriegsknechten gehen sollten?

Es sind auch gottesfürchtige Männer gewesen.

Wie werden diese Leute den Auftrag Cornelii ausgeführt haben?

Eilig und mit Freuden.

Nun wollen wir sie wandern lassen und uns in der Stadt Joppe nach Petro umsehen. Was that doch Petrus am andern Tag um die sechste Stunde, also um 12 Uhr Mittags? Er ging hinauf auf den Söller, zu beten.

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Was geschieht da unter dem Beten Merkwürdiges mit Petro? Friedrich! erzähle uns das recht genau.

"

,,Er ward entzückt und sabe den Himmel aufgethan und herniederfahren zu ihm ein Gefäße, wie ein groß leinen Tuch, an vier Zipfeln gebunden, und ward niedergelassen auf die Erde; darinnen waren allerlei vierfüßige Thiere der Erde, und wilde Thiere und Gewürme, und Vögel des Himmels. Petrus hörte darauf eine Stimme: Stehe auf, Petre, schlachte und iß. Petrus aber sprach: O nein, HErr; denn ich habe noch nie etwas Gemeines oder

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