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fagen, L. K.? Es ist wahr, wir haben die Natur, ihre Kräfte und Gesehe besser erkannt als die Alten; ja wir haben uns diese in einer Weise dienstbar gemacht, wovon unsere Vorfahren keine Ahnung hatten. Aber bis jezt hat man troß der so erfolgreichen Erforschung der Natur noch kein Gesez entdeckt, noch keine Kraft aufgefunden, dadurch Wasser in Wein verwandelt, ein Aussäßiger durch ein Wort gereinigt, ein Gichtbrüchiger aus der Ferne ohne Mittel geheilt, einem Blinden das Gesicht, einem Tauben das Gehör, einem Stummen die Sprache, vollends einem Todten das Leben wiedergegeben worden ist. Seht, diese Thaten lassen sich nicht natürlich erklären, mag man auch noch weitere Fortschritte machen, sogar den ganzen Umfang der Natur und ihrer Kräfte kennen lernen. (Was wohl nie der Fall sein wird. D. E.) Dieses sind Thaten, die nicht durch die Natur, sondern über der Natur her, nicht durch natürliche, sondern durch übernatürliche Kräfte geschehen sind. Es ist unmöglich, sie natürlich zu erklären; wer es thut, macht sich lächerlich. —

Also: Wunder sind möglich (bei Gott), heben die Naturgeseße nicht auf, sind nicht natürlich zu erklären.

Audiphon.

Mit diesem Namen wird eine neue, höchst einfache, aber großartige Erfindung bezeichnet, ein Instrument, wodurch die Tauben vermittelst der Zähne hören. Der Erfinder ist Richard G. Rhods von Chicago, selbst ein Taubstummer, welcher dadurch, daß er das Ticken seiner Uhr vernahm, als er sie zwischen die Zähne gebracht hatte, auf die Idee zu diesem Instrument gekommen ist. Dasselbe hat die Form und Größe eines Fächers, aus einer Guttapercha ähnlichen Mischung, zur Leitung der Schallwellen wohlgeeignet und von G. Rhods selbst erfunden. Dieser Hör-Fächer, „Audiphon" ge= nannt, sammelt die Töne, concentrirt sie und führt sie durch die darauf zusammengebissenen Zähne den Gehör-Nerven von Jnnen durch den Mund zu.

Ueber angestellte Versuche zu New York berichtet die „New Yorker Revue" wie folgt:

"

Bei den mit den Taubstummen angestellten Versuchen hörte ein junger Mann, der seit seiner Kindheit taub war, im gewöhnlichen Unterhaltungston gesprochene Worte. Ein kleines taub geborenes Mädchen gab durch Erstaunen ausdrückende Zeichen und Geberden zu verstehen, daß sie den Ton von Stimmen, von Menschenstimmen, zum ersten Mal in ihrem Leben hörte und natürlich der räthselhaften Töne Sinn nicht entziffern konnte.

,,,Audiphons wurden hierauf unter sämmtliche Mitglieder der Taubstummen-Classe vertheilt; eine Dame sang und eine andere begleitete dieselbe auf einer Zimmer-Orgel. Bei den ersten Tönen malte sich Erstaunen

auf dem Antlig der Taubstummen; als aber in süßer Harmonie die von schwellenden Orgeltönen begleitete Stimme der Sängerin erschallte, da traten Freudenthränen in die Augen der Armen, die noch nie der Stimme süßen Klang, noch nie die Harmonie der Musik gekannt. Verklärt war ihr. Antlig und Betenden gleich hoben sie ihre Hände mit dem Steigen der Töne und ließen sie langsam mit den leise verklingenden Accorden in den Schooß sinken.

„Des Erfinders Behauptung, daß vermittelst seines, von ihm Audiphon (Gehörträger) genannten Instruments Tauben das Hören und Stummen dann das Sprechen gelehrt werden könne, ist, nach den angestellten Experimenten zu urtheilen, vollständig berechtigt."

Neue,,Rechtschreibung“ im Englischen.

Die "Chicago Tribune" hat ihrem Arbeiter - Personal folgende Weisung zugehen lassen:

„In Zukunft schreibe und drucke man gewisse Wörter für die “Tribune" wie folgt.

Auszulassen ist:

1. ue in demagog, catalog, pedagog, synagog, dialog, decalog, und andern Wörtern, die auf log und gog endigen;

2. das überflüssige me in program, gram;

3. das zweite m in dilema;

4. das überflüssige te in cigaret, etiquet, parquet, und alle ähnlichen Wörter außer Gazette, wenn es als Name einer Zeitung gebraucht wird.

5. Schreibe definit in allen zugehörigen Formen ohne e am Ende; also: definit-ly, -ness; indefinit-ly, -ness.

6. Schreibe infinit ohne e nach dem t, ebenso infinit-ly, -ness. 7. Man lasse das e am Schluß weg in hypocrit, favorit; ebenso in opposit, und Zusammenseßungen wie opposit-ly, -ness; und apposit -ly,

-ness.

8. In Wörtern, die auf lessness endigen, lasse man ein s in less aus, carlesness, thanklesness 2c.

9. Das vierte s lasse man aus in assassin (assasin) und anderen Formen dieses Wortes.

10. Schreibe somerset, nicht somersault.

11. Schreibe canyon oder mit dem spanischen ñ ohne y.

12. Schreibe f statt ph in fantom, fantasm und allen anderen Formen dieses Wortes, ebenso fonic, fonografy, orthografy, alfabet, digraf, difthong."

Das Teftament Luther's.

Die Evangelische Kirche in Ungarn behauptet, wie bereits früher be· richtet, im Besiß einer kostbaren Reliquie zu sein, des Original-Testaments von Dr. Martin Luther. Der vorjährige Convent hatte eine besondere Commission entsendet, der es oblag, die Echtheit des seltenen Documents zu prüfen. Diese Commission hat nun, wie „Egyetertes“ mittheilt, dem Convent folgenden Bericht erstattet: „Die Unterzeichneten wurden im Sinne des Punktes 16 des Protokolles des vorjährigen Generalconvents zu dem Behufe ausgeschickt, daß sie die im Convents-Archiv aufbewahrten werthvolleren kirchenhistorischen Manuscripte prüfen und über die Authenticität derselben Bericht erstatten. Die Mitglieder der Commission fanden sich auch am 13. November 1878 im Archiv ein und unterbreiten nun achtungsvoll das Ergebniß ihrer Untersuchung. Bei dem vom Jahre 1542 datirten Testament Martin Luther's untersuchten wir zuerst das Papier, auf welches dieses bedeutsame Testament geschrieben wurde, und fanden, daß dasselbe mit dem darauf befindlichen doppelten Wasserdruck der eine stellt das sächsische Wappen mit dem Kurfürstenhut, der andere ein F und einen Adler dar wirklich aus der Zeit und aus dem Lande stamme, in welchem Luther lebte. Die Handschrift selbst verglichen wir a) mit jenem unzweifelhaften Originalbrief, welchen der große Reformator im Jahre 1535 am St. Donatustage an Johann Friedrich, Herzog von Sachsen, schrieb und der gegenwärtig im Archiv des ungarischen National - Museums aufbewahrt wird; b) mit dem Facsimile einer anderen Schrift Luther's, welche aus dem Jahre 1542 stammt und sich gegenwärtig im Besize des Schriftführers des Convents, Ludwig Haan, befindet; c) mit einem Manuscript, das Luther in seiner Jugend geschrieben und das den Titel führt, ,Von der Freiheit eines Christenmenschen. Dasselbe gelangte als Schenkung Christian Johann Kreß' in die Nürnberger Bibliothek des Johann Sigmund Mörl; von dort erhielt es der galizische evangelische Superintendent Samuel Bredeczky zum Geschenk und von diesem gelangte es durch den Eperieser Seelsorger Michael Schwarz in das Conventsarchiv. Auch hier sehen wir dieselbe Hand, nur daß die Schriftzüge bestimmter und energischer sind, und nachdem diese, sowie die Schrift der auf dem Testamente Luther's als Zeugen unterschriebenen Melanchthon und Bugenhagen, sich bei mehrfachen Vergleichungen als echt erwiesen haben, sprach die Commission einstimmig die Ueberzeugung aus, daß die im Conventsarchiv befindlichen Manuscripte: Von der Freiheit und das Testament unzweifelhaft eigenhändige Originalschriften des großen Reformators sind. Außer der Feststellung dieses erfreulichen Factums hält es jedoch die Commission für nothwendig und der Würde des Generalconvents angemessen, daß diese bedeutenden historischen Reliquien, für welche das Ausland gewiß große Summen zu geben geneigt wäre, fürderhin nicht unter den gewöhnlichen und minder werthvollen Schriften aufbewahrt,

sondern im Archivlocale in einem eigenen Glaskasten ausgestellt werden mögen, damit sie dem Publikum, besonders aber der zur Confirmation sich vorbereitenden Jugend leicht zugänglich seien, damit diese sie sehen, prüfen und an denselben sich für die Ergebnisse jenes geistigen Fortschrittes begeistern könne, welche die Welt der Reformation zu verdanken hat. Unterzeichnet: Franz Pulszky. Ludwig Haan. Alexander Doleschal. Baron Albert Nyary. Michael Zsilinszky. Wilhelm Györy." Im Anschluß an diesen Bericht theilt das genannte Blatt mit, daß der Kirchenconvent zum Andenken an die Installation des Baron Anton Radvanszky die erwähnten Originalschriften Luthers, sowie mehrere andere interessante Schriften veröffentlichen wird.

Dagegen wird aber im Wiener Fremdenblatt" ein Schreiben veröffentlicht, in welchem der Historiker Karl Reuß erklärt, durch die gründlichen Forschungen Ranke's in seiner Geschichte der Reformation sei zur Evidenz nachgewiesen, daß das einzige von Luther eigenhändig geschriebene Testament sich gegenwärtig in der Heidelberger Bibliothek befindet, wo es noch jezt den Besuchern unter Glas und Rahmen gezeigt wird; daß ferner das im Besitz der evangelischen Kirche in Ungarn angeblich befindliche Original-Testament Luther's nicht von ihm, sondern von dessen Schüler Honterus, einem Kronstädter Sachsen, der die Reformation nach Siebenbürgen brachte, und der mit Luther befreundet war, herrührt. Als nämlich Honterus drei Jahre nach Luther's Tod 1549 nach Deutschland reis'te, um das Grab seines großen Lehrers und Freundes in der Schloßkirche zu Wittenberg zu besuchen, gestattete ihm Luther's Wittwe, als Dank für das ihr überbrachte Ehrengeschenk der Siebenbürger Sachsen, von dem damals noch in ihren Händen befindlichen Original-Testament Luther's einige Abschriften zu nehmen, um dieselben den Freunden und Gesinnungsgenossen des Verstorbenen als ein Andenken zu überbringen. Die Aehnlichkeit der Handschrift in den Copien mit der Handschrift Luther's rührt daher, daß es im 16ten Jahrhundert Sitte war, beim Copiren die Originalhandschrift auf das treueste nachzuahmen. (Germ.)

Vermischtes.

Lehrbücher der Mäßigkeit. Die vereinigten Mäßigkeitsvereine unseres Landes betreiben jezt die Einführung besonderer Lehrbücher für den Unterricht in der Mäßigkeit; die Kinder sollen lernen, welchen Einfluß Alkohol auf das Gewebe, das Gehirn und den Charakter des Menschen ausübt. Richardson's "Temperance Lesson Book" wird schon in New York gebraucht; für die niederen Schulen wird noch Colman's "Temperance Text Book" empfohlen. Der allgemeine Mäßigkeitsverein in London will nächstens ein öffentliches Preisexamen für junge Leute über Temperenzgrundsäße abhalten.

Bibelverbreitung. Die New Yorker Bibelgesellschaft hat im vergangenen Jahre nicht weniger als 89,854 Exemplare der heiligen Schrift verbreitet. Seit Januar dieses Jahres sind von Philadelphia aus über 60,000 Bibeln nach Australien und den Inseln des Stillen Oceans gesandt worden. Die Genfer Bibelgesellschaft hat in jüngster Zeit jedem Schullehrer in Frankreich, diesem römisch-katholischen Lande, ein Exemplar der Bibel zum Geschenk gemacht. Die Bibel wird gegenwärtig in 302 Sprachen gedruckt und verbreitet; 216 Uebersetzungen hat allein die britische Bibelgesellschaft besorgt.

Geographische Merkzahlen. Art und Anzahl der das deutsche Reich bildenden Staaten ist jest leichter dem Gedächtniß einzuprägen, als zur Zeit der Gründung des deutschen Bundes, wo es deren 40 waren. Man merke sich folgendes Zahlenspiel: Addirt man 3+4+5+6+7+1, so hat man mit 26 die Zahl der jetzigen deutschen Reichsstaaten. Dabei prägt man sich leicht die Art ein, denn wir haben 3 freie Reichsstädte: Hamburg, Lübeck, Bremen; 4 Königreiche: Preußen, Sachsen, Bayern, Württemberg; 5 Herzogthümer: Anhalt, Braunschweig, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg-Gotha, Sachsen-Meiningen-Hildburghausen; 6 Großherzogthümer: Baden, Oldenburg, Hessen am Rhein, Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelit, Sachsen-Weimar; 7 Fürstenthümer: Lippe-Schaumburg, Lippe-Detmold, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, Waldeck-Pyrmont, Reuß-Schleiz, Reuß-Greiz, und 1 Reichsland: Elsaß-Lothringen.

Curiosum. Unsern Spelling-reformers zu geneigter Berücksichtigung empfohlen. Hr. Isaac Staples, ein Holzhändler in Stillwater, Minn., hat eine ausgedehnte Correspondenz. Sein Buchführer hat folgende 51 Variationen des Vornamens seines Prinzipals in den durch seine Hände gegangenen Zuschriften entdeckt:

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Am 22sten Sonntag nach Trinitatis, den 9. November 1879, wurde Herr Lehrer C. Zeige durch den Unterzeichneten beim öffentlichen Gottesdienst feierlich in sein Amt, als erster Lehrer an unserer Gemeindeschule, eingeführt. M. Tirmenstein, Pastor. Adresse: Mr. C. Zeige. 11 Iglehart Str., St. Paul, Minn.

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