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waren die Opfernden selbst. Sie legten weisse Gewänder an1) und setzten sich Kränze aufs Haupt.) In homerischer Zeit fehlt der Kranz noch, später ist er so unentbehrlich, dass bei Aristophanes 3) eine Frau klagen kann, sie habe früher mit Kranzwinden viel Geld verdient, aber seitdem Euripides die Menschen gelehrt habe, es gebe keine Götter, und es sei thöricht zu opfern, gehe es ihr schlecht. Der Kranz war nicht nur ein Schmuck, sondern entsprechend der heitern Stimmung, die bei jedem Speisopfer herrschen sollte und herrschte, auch ein Zeichen der Freude,*) und man fühlte sich, so lange man ihn trug, unter dem Schutze der Gottheit;5) denn das Bekränzen war ein Zeichen der Weihung oder Heiligung.) Als Xenophon während eines Opfers die Nachricht vom Tode seines Sohnes empfängt, nimmt er den Kranz ab, aber als er hört, dass er tapfer kämpfend gefallen sei, setzt er ihn wieder auf und vollendet das Opfer.") Auch Minos soll, als er auf Paros den Chariten opfernd den Tod des Androgeos erfuhr, den Kranz abgenommen haben, woher es dann auf der Insel Sitte geworden sei, bei den Opfern dieser Göttinnen unbekränzt zu erscheinen. 8) Auch nach dem Opfer behielt man den Kranz auf dem Haupte.9) Die Wahl der Blumen oder Blätter, aus denen man die Kränze wand, hing davon ab, welchem Gotte das Opfer dargebracht wurde, denn die meisten hatten ihre Lieblingspflanzen, die ihnen besonders wohlgefielen, und verschmähten wiederum andere. 10) Doch waren hierin Glaube und Gebräuche an den verschiedenen Orten nicht übereinstimmend. 11) In einem schönen Korbe, der oft von Silber, 12) bisweilen wohl auch vergoldet war,13) befanden sich die Opfergeräte, die heilige Gerste, und was sonst etwa noch erforderlich war;14) dieser, wie auch das Becken, das das Wasser (xéory) enthielt, wurde vor dem Beginn der Opferhandlung in der Richtung von links nach rechts um den Altar herumgetragen. 15) Dann nahm man von dem auf dem Altar brennenden Feuer ein Scheit (dákov)16) und tauchte es in das Wasser, 7) das dadurch geweiht wurde. Der Altar und die Anwesenden wurden damit besprengt; 18) auch benetzten sie ihre Hände und besprengten sich selber;19) ebenso ward das Opfertier besprengt.20) Hierauf

Staatsh. II 84 ff. Der Preis für die Vergol-
dung betrug pro Rind etwa eine Mark.
1) Aischin. III 77. Plut. Cons. ad Apoll.
34 p. 119 B.

2) Xen. Anab. VII 1, 40. Athen. XV 676 B.

3) Thesm. 447 ff.

4) Soph. Oid. tyr. 82 f. Plut. Lykurg. 26. Athen. XV 16 p. 674. Der Archon Basileus legt, wenn er in Mordsachen zu Gericht sitzt, den Myrtenkranz, sein Amtszeichen, ab (Arist. Ath Pol 57).

5) Vgl. Aristoph. Plut. 21.

6) v. WILAMOWITZ Eur. Her.2 II 156 zu V. 677. ROHDE Psyche I 220 A. 2.

7) Diog. Laert. II 54. Plut. Cons. ad Apoll. 34 p. 119 A. Vgl. Anthol. Pal. VII

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8) Apoll. Bibl. III 15, 7. Vgl. Plut.

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Das

wurde mit Salz gemischte,') wahrscheinlich ungeschrotene 2) Opfergerste (ὀλαί, auch προχύται,) bei Homer οὐλαί, οὐλοχύται) herumgereicht,4) von der ein jeder ein weniges in die auf dem Altar lodernde Flamme3) und auf den Kopf des Opfertiers) streute. Der Sinn des Hineinwerfens in das Feuer auf dem Altar kann wohl nur gewesen sein, den Göttern, die an dem Mahle teilnehmen sollten, auch von der Brotfrucht zu bieten, wie sie ja auch Fleisch und Wein erhielten ganz wie die Menschen, die sie zu Gaste luden;) doch scheint man es als eine Art Voropfer angesehen zu haben, das eine gewisse Selbständigkeit hatte.8) Das Bestreuen der Tiere wird kathartische Bedeutung gehabt haben.") Opfertier stand der Stricke, an denen man es geführt hatte, 10) entledigt frei vor dem Altar. 11) Dass es als ein gutes Zeichen angesehen wurde, wenn es ruhig zur Opferstätte ging und dort mit dem Kopfe nickte, und dass man dies Zeichen auch auf künstliche Weise herbeizuführen verstand, haben wir bereits gesehen (S. 58). Ein Herold fragte is ride; worauf die Antwort ertönte olhoí xaya Joi, 12) Hierauf wurden dem Tier einige. Stirnhaare abgeschnitten und ins Feuer geworfen, 13) eine Spende gegossen 14) und ein Gebet (xarevy) gesprochen. 15) Damit waren die vorbereitenden Handlungen, die Einleitung des Opfers (xardozεo 9α), beendigt. 16) Sie zu vollziehen lag bei Staatsopfern dem dazu bestellten Vertreter der Gemeinde ob, der nicht notwendig ein Priester zu sein brauchte,17) bei Privatopfern dem, der das Opfer brachte. Das Tier hatte durch das Abschneiden der Haare die Todesweihe empfangen, 18) und der eigentliche Opferakt nahm seinen Anfang. Alle Anwesenden wurden zu frommem Schweigen aufgefordert (εὐφημεῖτε oder εὐφημία ἔστω).19)

1) Schol. Aristoph. Equ. 1167. Schol. II. A 449, dessen letzter Teil, von μrýμn ab, Citat aus Theophrast ist (vgl BERNAYS Theophr. 55). Od. y 441. STENGEL Herm. XXIX 627 ff.

2) Aristoph. Pax 961 f. wird Opfergerste unter das Publikum geworfen; Mehl wäre dazu wenig geeignet gewesen Auch der folgende obscöne Witz scheint nur klar, wenn man unter xoidai Körner versteht, die man σπείρειν kann (so gewöhnlich für τίκτειν, dass man es als Metapher kaum noch empfand, z B. Soph. Oid. tyr. 1498. Eur. Or. 552). Vgl. Od. 358. v. FRITZE Herm. XXXII 240 ff. Die älteren Abhandlungen darüber verzeichnet SCHOEMANN Griech. Altt." II 239 A. 6. Cf. auch Plut. Quaest. gr. 6 p. 292 C und BERNAYS Theophr. 41 u. 52.

3) Eur. Iph. Aul. 955, 1112. Apoll. Rhod. I 425. Vgl. Herod. I 160. v. FRITZE a. a. O. 246 f.

4) Aristoph. Pax 962 ff.

5) Eur. El 804. Iph. Aul. 1470 f. Schol. Apoll. Rhod. I 409.

6) Schol. Aristoph. Nub. 260. Equ. 1167. Schol. II. A 449, welche Stellen v. FRITZE a. a. O. 237 ff. mir nicht glücklich zu interpretieren scheint. Dion. Hal. VII 72.

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12) BERGK Poet. lyr. III 658. Aristoph. Pax 968 mit Schol. Suid u. tis tydɛ. 18) Od. y 446 Eur. El. 811. Vgl. auch Verg. Aen. VI 243.

BERGK a. a. O. BERGK a. a. O. Eur. Her. 529. 327 S. 458. S.

14) Aristoph. Pax 433 f. 15) Aristoph. Pax 973 f. 16) Aristoph Av. 959 Iph. T.,244. Frgm. NAUCK DITTENBERGER Ind. lect Halle 1889 90 S. VI ff. 17) z. B. Arr. Anab. II 26.

18) Vgl Eur. Alk. 74 ff., auch Verg. Aen. IV 698.

19) II. I 171. Aristoph. Ach. 237 mit Schol. Av. 958. Thesm. 295. Koische Inschr. V. PROTT Leg. sacr. S. 20 Zl. 32 u. s. w. Vgl. KAIBEL Soph. El. 171 und die Abbildung SCHREIBER Kulturhist Atl. XIV 4.

Nur bei einem Heraklesopfer in Lindos soll es üblich gewesen sein zu fluchen,') wofür die Legende einen Grund anzugeben wusste, 2) und bei einem Apollonopfer in Anaphe zankten Männer und Frauen,3) während sonst gerade jedes Schmähwort streng verpönt war.4) Man rief den Gott an, das Opfer gnädig anzunehmen,5) und es ertönte Flötenmusik.“) Dann wurde das Tier geschlachtet. Grössere, namentlich Rinder, pflegten dabei zuerst durch einen Schlag, der mit einem Beile oder einer Keule auf den Kopf geführt wurde, betäubt zu werden,) oder es ward ihnen mit der Schneide des Beiles der Nacken) oder der Hals durchschlagen.o) Doch richtete man das niedergestürzte noch einmal auf, 10) beugte ihm den Kopf zurück (aveqúer), so dass es den Himmel anzuschauen schien, 11) und beim Offnen der Schlagader12) das Blut in die Höhe spritzte. Kleineren Tieren, wie Schafen und Ziegen, schnitt man mit einem Messer13) den Hals durch, oft so, dass man sie dabei hochhielt. 14) Auf eine eigentümliche Art wurden der Despoina zu Methydrion in Arkadien die Opfertiere geschlachtet man hieb sie in Stücke. 15) In Hermione war es an den der Demeter gefeierten Chthonien Brauch, dass vier alte Frauen vier Kühe mit Sicheln im Tempel selbst schlachteten. 16) Das Blut liess man entweder direkt auf den Altar laufen (Taf. I Fig. 3) oder fing es in einer

1) Konon Narr. 11. Apollod. II 118 WAGNER. HILLER V. GAERTRINGEN bei PAULYWISSOWA u. Βουκόπια Θευδαίσια.

2) Der wirkliche scheint zu sein, dass man einen ursprünglich unblutigen Kult in einen blutigen verwandelt hatte, wie in Athen durch Einführung der Buphonien beim Fest des Zeus Polieus, und die doéßɛia, die darin lag, durch den sonderbaren Brauch, der bald zu einer unverstandenen Ceremonie erstarrte, bekennen wollte (v. WILAMOWITZ Vorrede zu Eur. Her. S. 8 A. STENGEL Rhein. Mus. 1897 S. 399 ff.).

3) Apoll. Rhod. IV 1728.

4) Soph. El 630 f.

6) II. I 171 f. Aristoph. Thesm. 295 ff. 6) Wie der Kranz wurde auch diese erst in nachhomerischer Zeit üblich, ist dann aber bei jedem Speisopfer ebenso unentbehrlich wie jener. Dem Herodot ([ 132) fällt es als eigentümliche persische Sitte auf, dass keine Flötenmusik die Opfer begleitete, und die Stellen, an denen ihrer Erwähnung geschieht, sind nicht minder zahlreich als das Vorkommen des Instrumentes selbst auf bildlichen Darstellungen von Opferscenen. Poll. I 38, IV 86 ff. Athen. VIII 349 C. Paus. VIII 38, 6. Plut. Quaest. symp. II 1, 5 p. 632 D. Dio Chrysost. Or. XXII 57. Abbildungen bei BAUMEISTER Denkmäler des klass. Altert. u. Opfer II 1107, Arch. Ztg. 1845 Taf. 35 u. 36. Das Unterbleiben des Flötenspiels beim Opfer ist ein Zeichen der Trauer, wie das Fehlen des Kranzes, und kommt daher ebenso ausnahmsweise oder noch seltener vor. Ein Beispiel liefert das

bereits erwähnte Opfer der Chariten in Paros (Apoll. Bibl. III 15, 7. Plut. Praec. sanit. 19 p. 132 F), wo der Mythos den seltsamen Brauch zu erklären versucht. Vgl. Plut. De aud. poet. II p. 16 D u. or ovde syv čotiv ἡδέως κ. Ἐπικ. 21, 8 p. 1102 A. In Tenedos gab es ein Heiligtum, das kein Flötenspieler betreten durfte (Plut. Quaest. graec. 28 p. 297 D), augenscheinlich weil es eine Stätte der Trauer sein sollte.

7) Dion. Hal. VII 72 p. 1459. Apoll. Rhod. I 426. Od. § 425.

8) Od. y 449. Apoll. Rhod. I 429 f. 9) Eur. Hel. 1584. Soph. Ai. 296 ff. Plut. Quaest. symp. VI 8, 1.

10) ανελόντες ἔσχον Od. γ 448, später αἴρεσθαι τοὺς βοῦς CIA II 467 f., CIA IV 2, 35b. Theophr. Char. 27 p. 152. STENGEL Herm. XXX 339 ff.

11, II. A 459 mit Schol. Orph. Arg. 316. W. SCHULZE Quaest. epic. 59. STENGEL Herm. XXV 322. Vgl. die Abbildung des Stieropfers für Mithras in BAUMEISTERS Denkm. 925 n. 996.

12) σφάζειν Od. ξ 426, γ 454.

13) Strab. XV 733. Abbildungen von Opfermessern bei DAREMBERG-SAGLIO I 1584 f.

14) Die Beine nach oben auf der Abbildung bei DAREMBERG-SAGLIO 1187 Fig. 2127. Vgl. Eur. El. 813 f. Apoll. Rhod. IV 1595. Mehr bei STENGEL Ztschr. f. d. Gw. 1880 S. 739 ff. Vgl. die Abbildung Taf. I Fig. 3.

15) Paus. VIII 37, 5.
16) Paus. II 35, 4.

Schale (opayɛtov)1) auf und goss es darauf.2) Damit glaubte man wohl das Leben des Tieres selbst der Gottheit darzubringen. In homerischer Zeit stiessen die beim Opfer etwa anwesenden Frauen, wenn das Tier den Todesstreich empfing, (y 450) einen Freudenruf3) aus (ódolvyý, ókoλvyμós, óloλúčεiv), vielleicht nach einer herkömmlichen Melodie, wodurch man den Gott herbeirufen wollte, 4) und noch eine pergamenische Inschrift (VIII 2 nr. 255) erwähnt neben einer auλrroís eine ỏλoλvxrgía.5) Hierauf zog man dem Tier die Haut ab, schnitt ihm die Zunge aus,6) nahm die inneren Teile (σлλάɣɣνα) heraus, zerlegte es und sonderte die Stücke, welche die Götter empfangen sollten.) Zuerst verbrannte man unter Spendegüssen) einzelne Teile der σлλάуxуα, und zwar ungesalzen, 9) wohl die wertlosesten wie die Galle, 10) die nur bei Opfern, die der Hera als Ehegöttin gebracht wurden, fortgeworfen wurde. 11) Mit völlig ungeniessbaren Teilen geschah dies überhaupt. 12) In die Flamme geworfenes Talg beförderte das Verbrennen, und Weihrauch beseitigte die aufsteigenden unangenehmen Gerüche. 13) Darauf kosteten alle ein weniges davon, wonach man das Übrige wohl den Dienern und Sklaven zu verzehren gab. 14) Die Götter empfingen in homerischer Zeit namentlich die Schenkelknochen (urgía), 15) die in Fett eingehüllt samt einigen Fleischstückchen auf dem Altar verbrannt wurden. 16) Eumaios schneidet von jedem einzelnen der grossen Stücke, in die der Eber zerlegt ist, etwas ab, um es den Göttern zu opfern, 17) verbrennt dann aber noch ein grösseres Stück Fleisch als hauptsächlichste Opfergabe. 18) Später verbrannte man namentlich den unteren Teil des Rückgrats und den Schwanz, 19) aber auch andere Knochen, an denen man mehr oder weniger Fleisch liess. 20) Doch war in diesem Punkt die Praxis nicht nur der einzelnen, sondern auch der Völker immer verschieden. Die Frommen liessen den Göttern mehr zukommen, 21) andere beschränkten sich auf das Notdürftigste, um nur der

1) Poll. X 65. Vgl. 97.

2) Athen. VI 261 E. Dion. Hal. VII 72 p 1459 u. s. w. Vgl. die Abbildung bei DAREMBERG-SAGLIO I 1587 Fig. 2127.

3) Od. x 408, 767 ff. Vgl. Aisch. Ag. 1118; Choeph. 385; Sept. 268, 825.

4) Z 301. d 767. Eur. Erechth. Frgm. 353 NAUCK S. 369.

5) Vgl. Herod. IV 189.

6) Od. y 334. Menandr. Kock Frgm. com. III 82 nr. 292.

7) die anaozai (Od. § 446. Schol. Aristoph. Plut. 660. Dion. Hal. VII 71.)

6) Menandr. Frgm. 292 bei Kock III S. 82. 9) Athenion bei Kock Frgm. com. III S. 370. Schol. Aristoph. Plut. 1130.

10) Menandr. bei Athen. IV 27 p. 146. 1) Plut. Coni. praec. 27.

12) Vgl. Schol. Aristoph. Pax 717. Plut. Phok. 1; De cup. div. 5.

13) Inschr. v. Kos v. PROTT Leg. sacr. S. 25 VI 19 f.

14) A 464. Aristoph. Pax 1040. STENGEL Arch. Jahrb. IX 114 ff.

15) Vgl. HERMANN G. A. § 28 A. 21 und

PALEY Upon the sacrificial sense of ungoi and ungia in den Transact. of Cambr. Phil. Soc. 1879 p. 202 f., der ungia als Fleischstreifen, Koteletts, erklärt. Dagegen auch JEBB Soph. Ant. (Cambridge 1888) zu V. 1011. Ein Beispiel des Verbrennens von Schweineschenkeln findet sich bei Homer

nicht.

16) A 460, B 423, y 458, u 360. Vgl. Schol. zu Apoll. Rhod. III 1033 u. NITZSCH zur Odyssee I 223. ROHDE Psyche I 324 f.

17) 428. Vielleicht ist diese Sitte ab und zu auch später noch beobachtet worden, s. Dion. Hal. VII 72 p. 1494 ff.

18) 435 f. Vgl. BERNHARDI a. a. O. S. 4. 19) Menandr. bei Athen. IV 27 p. 146. Schol. Aristoph. Pax 1054 u. Ran. 223. Vgl. WIESELER Philol. X 389 f. O. JAHN Münchener Vasen 1022.

20) Aristoph. Plut 1128 mit Schol. Av. 900. Soph. Ant. 1010. Vgl. die Abbildung in BAUMEISTER'S Denkm. 1107 n. 1303.

21) Vgl. G. HERMANN zu Aisch. Prom. 100 f. SCHOEMANN Prometheus 115.

Form zu genügen. 1) Den Lakedaimoniern sagte man nach, dass sie bloss Knochen verbrannten, 2) und die Kärglichkeit der karischen Opfer war sprichwörtlich.") In dem Opferkalender von Kos1) wird angeordnet, dass von den Opfertieren für Hera und Zeus Polieus die Erdoqa érdéqetai und auf dem Altar im Tempel verbrannt werden. Es sind damit wahrscheinlich die nicht abgehäuteten Köpfe und Füsse der Rinder gemeint,5) die dem getöteten Tier gleich zu Anfang abgeschnitten und bei Seite gelegt werden. 6) Der mykonische Kalender) bestimmt, dass dem Zeus Chthonios und der Ge Chthonia deprà uεhava geopfert werden sollen, Tiere, deren Fell man vorher abgezogen hatte, was sonst bei Opfern für chthonische Gottheiten nicht geschah.8) Bei Homer finden wir auch ein Zungenopfer erwähnt. 9) Abends als die Gesellschaft nach Hause aufbricht, werden mit der letzten Spende auch die Zungen der geschlachteten Tiere dem Gotte zu Ehren verbrannt. Nur eine Reminiscenz und bewusste Nachahmung der Homerstelle liegt Apoll. Rhod. I 516 ff. vor, woraus auf die Thatsache späteren Vorkommens derselben Sitte also nicht geschlossen werden darf; zwar bleibt es Brauch, dem Opfertier die Zunge auszuschneiden und sie besonders zu legen, 10) aber man verbrennt sie nicht mehr den Göttern, sondern es empfangen sie entweder die Priester11) oder, namentlich bei den dηuorelɛis voía, die Herolde, die bei der Opferhandlung Dienste geleistet haben. 12) Das übrige Fleisch wurde, wenn es an Ort und Stelle verzehrt werden sollte, gebraten, nur bei den Opfern der Horen in Athen gekocht. 13) Wenn die Opfergaben auf dem Altar verbrannten, goss man Spenden von gemischtem Wein darauf, '4) und zwar beteiligten sich hieran alle Anwesenden. 15) Ebenso brachte man nachher während des Opfermahles von jedem neugemischten Mischkrug eine Libation dar, 1") und die ganze Festlichkeit schloss wohl stets mit einer Spende. Man weihte sie, Man weihte sie, bisweilen mit noch einer andern letzten Opfergabe, entweder dem Gotte, dem man die Tiere ge

1) Aristoph. Av. 900. Menandr. bei Athen. IV 27 p. 146. Pherekr. bei Clemens Stromat. p. 716.

2) [Plat.] Alkib. II p. 149A. Vgl. Plut. Apophthegm. 1 p. 182 A u. p. 228 D; Lyk. 22. 3) Suid u. Καρικὸν θύμα.

*) v. PROTT Leg. sacr. S. 20 ZI. 48. 5) Vgl. Hesych. u. evdoara.

6) Vgl. die Anm. v. HICKS im Journ. of Hell. Stud. IX 335 u. STENGEL Berl. Philol. Wochenschr. 1895 S. 685 f.

7) DITTENBERGER Syll. 373, 26.

8) STENGEL Herm. XXVII 164 ff. 9) y 341.

10) Aristoph. Av. 1705 und Didymos im Schol. dazu. Menandr. bei Athen. XIV 659 E. Plut. Phok. 1; De cup. div. 5. Apoll. Rhod. I 518.

11) DITTENBERGER Syll. 373 u. 376. Inschrr. aus Chios Athen. Mitt. XIII 166, aus Sinope Bull. de corr. XIII 300.

12) Aristoph. Plut. 1110 u. Kallistratos im Schol. dazu. Ausführlicher darüber STEN

GEL Jahrb. f. Phil. 1879 S. 687 ff. Mit Angaben wie Poll. VI 55 Ἑρμοῦ δὲ κλῆρος ἡ πρώτη τῶν κρεῶν μοῖρα, oder Platon Kratyl. p. 401D πρὸ πάντων θεῶν τῇ Ἑστία πρώτη προθύειν ist bei der Dürftigkeit der Nachrichten nicht viel anzufangen. Über das letzte vgl. PREUNER Hestia-Vesta 9 ff., auch PRELLER-ROBERT Gr. M. I 427 f. BERNHARDI Trankopfer bei Homer, Progr. des Kgl. Gymnasiums zu Leipzig 1885 S. 22 f. v. FRITZE De libatione vet. S. 48 f.

13) Philochoros bei Athen. XIV 656 A. Eine Abbildung mit Opfertieren beschäftigter μayɛgo bei DAREMBERG u. SAGLIO I 1501 Fig. 1938.

1) Inschr. v. Kos v. PROTT Leg. sacr. 20 Zl. 49 f. Apoll. Rhod. I 1133, 1185, IV 1128 f., 1187 und mehr STENGEL Herm. XVII 329 f.

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