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nennt damit eher zu viel als zu wenig. Denn Gänse hat man wohl nur der Isis geopfert, und vielleicht auch ihr nicht als Speisopfer,1) Hühner oder Hähne wurden nur gewissen Gottheiten, wie dem Asklepios 2) und Herakles3) häufiger geopfert, und auch sie wurden meistens ganz verbrannt.4) Da man nun Eselfleisch nur ass, wenn man nichts Besseres hatte,5) und diese verschmähte Speise den Göttern nicht anbieten durfte, 6) bleiben nur die vier erstgenannnten Tiere übrig. Unter ihnen sind nicht alle jedem Gotte gleich willkommen. Demeter zieht die Schweine vor,1) Dionysos Schweine und Ziegen, 8) angeblich weil diese Tiere Saaten und Weinpflanzungen am meisten beschädigen,9) dem Poseidon sind Stiere die liebsten Opfertiere, 10) der Athena Kühe, 11) der Artemis opferte man vorzugsweise Ziegen 12) u. s. W. - Manche Gottheiten verschmähten, wenn nicht überall, so doch an einigen oder an den meisten Orten diese oder jene Opfertiere. 13) So Aphrodite die Schweine, 14) doch opferte man ihr solche in Argos an einem Fest, das darnach seinen Namen hatte (Yorýqia),15) und in Pamphylien. 16) Verboten werden diese Opfer wahrscheinlich auch überall da gewesen sein, wo Schweine vom Tempelbezirk fernzuhalten waren, 17) oder selbst der, welcher Schweinefleisch genossen oder schweinslederne Schuhe anhatte, diesen nicht betreten durfte. 18) Der Hera opferten Ziegen nur die Lakedaimonier 19) und vielleicht die Korinthier. 20) In Epidauros und Tithorea durfte man dem Asklepios keine Ziegen opfern, 21) während dies in Kyrene geschah; 22) auf die Burg von Athen durften sie überhaupt nicht hinauf gebracht werden. 23) In Phokis gab es ein Heiligtum der Isis, wo weder Schweine noch Ziegen dargebracht werden durften, 24) u. HICKS nr. 38 Zl. 46. Vgl. STEPHANI compte rendu 1863 S. 245 ff. LÖSCHCKE Arch. Ztg.

1) Vgl. BERNAYS Theophr. 106 u. 186. WOLFF die Geflügelopfer der Griechen Philol. XXVIII 188 ff.

2) Plat. Phaid. 118 A. Artemid. Oneir. V 9. Dem Apollon Anthol. VI 155 JACOBS. 3) Plut. Quaest. symp. VI 10, 1. CIA III 77.

4) CIA III 77. Plut. Ages. 33. Plat. Phaid. 118 A. Paus. II 11, 7. Luk. Iup. trag. 15. Vgl. die boiotischen Reliefs Athen. Mitt. II Taf. 20, 22; III 377. Arch. Ztg. 1883 S. 311 und namentlich die Darstellungen auf bakchischen Sarkophagen. Dagegen Speisopfer Plut. Quaest. sympos. VI 10, 1. Ael. De nat. anim. V 28. Herondas IV 89 f.

5) Porphyr. De abst. I 14. Xen. Anab. II 1, 6. Luk. Asin. 33. Schol. Aristoph. Vesp. 194. Poll. IX 48.

6) Ob in Delphoi dem Apollon Esel geopfert worden sind, ist mehr als zweifelhaft; vgl. Böскн zu CIG 1688, AHRENS Dialekte 484, SCHOEMANN Gr. A.3 II 232. Nach Antonin. Lib. XX 1 opfern die Hyperboreer Apollon Esel. Aber nur von ihnen will er solche Opfer, sonst Ziegen, Schafe, Rinder (2 f.). Vgl. Strab. XV 11 p. 14. Journ. of Hell. Stud. XIV 88.

7) Schol. Aristoph. Ran. 338. Ael. De nat. anim. X 16. Hygin. Fab. 277.

8) Schol. Aristoph. Plut. 1129. Kornut. Пɛgì 9εor 30 p. 217. Inschr. v. Kos PATON

XXXIX 31 f.

9) LOBECK Agl. 828.

10) y 6. Soph. Oid. Kol. 887.

11) Z 92. CIA II 163. Schol. Aristoph. Nub. 385.

12) Xenoph. Anab. III 2, 12. Ael. Var. hist. II 25. LENORMANT Recherches archéol. à Eleusis n. 25 p. 70 ff.

13) Vgl. STENGEL Quaest. sacrif. Progr. des Joach. Gymn. Berlin 1879 S. 27 ff.

14) CAUER Del. inscr. n. 435. Aristoph. Acharn. 793. Paus. II 10, 4. PAULY-WISSOWA I 2767.

15) Athen. III 49 p. 96. Eustath. zur Il. ▲ 417 p. 853.

*16) Der A. Kaorviÿtis Kallim. bei Strab. IX 483.

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und die schon erwähnte Inschrift aus Thasos1) verbietet den Nymphen und dem Apollon Schafe und Schweine, den Chariten Ziegen und Schweine zu opfern. Es ist dies das einzige Beispiel, dass auch Schafopfer untersagt werden. Rinder durfte man jedem Gotte opfern, nur die Ackerstiere sollten geschont werden, 2) doch kommen auch hier Ausnahmen vor: in Lindos auf Rhodos werden sie dem Herakles,) von den Thebanern dem Apollon) geopfert. Auch Ochsen, die als Zugtiere dienten, opferte man nur, wenn nichts anderes mehr da war. 5) Sehr auffallend muss es auf den ersten Blick erscheinen, dass unter den Speisopfern niemals) Wild und sehr selten Fische erwähnt werden, obwohl beides in historischer Zeit zu den beliebtesten Speisen gehörte. Der Grund ist offenbar der, dass man kein totes Tier an den Altar der Götter bringen durfte. Wild jedoch wurde meistens auf der Jagd erlegt; wenn es aber gefangen war, so war der Transport des lebenden Tieres nicht leicht, und hatte es sich, wie dies gewiss oft genug der Fall war, im Netze oder Fangeisen eine Verletzung zugezogen, so war es zum Opfer ohnehin nicht mehr geeignet. Mit den Fischen verhält es sich nicht viel anders. Ohne Schwierigkeit kann nur der Aal lebend nach einem entfernteren Orte befördert werden, und so ist es denn auch nicht gar zu auffallend, dass die Boioter ihre gepriesenen Aale aus dem Kopaissee auch den Göttern darbrachten, wenngleich allen Fremden dies sonderbar schien.") Natürlich wurde den Göttern dann nicht ein bestimmter Teil des Fisches, sondern ein ganzer,) oder vielleicht auch mehrere verbrannt. Von Thunfischfängern erhält Poseidon nach einem reichen Fange den ersten Fisch,9) und auch der Hekate, 10) Kore11) und dem Priapos 12) soll eine bestimmte Fischart (voiyan) geopfert worden sein. Wie es mit den letztgenannten Opfern gehalten worden ist, wissen wir nicht; Speisopfer pflegen diesen Gottheiten sonst nicht dargebracht zu werden. Die Thunfische hat man dem Poseidon sicherlich an dem Orte, wo der Fischzug stattgefunden hatte, auf einem improvisierten Altar geopfert; wenn aber berichtet wird, dass die Phaseliten einem Heros eingesalzene Fische opferten, 13) so ist

1) IGA 379.

"

2) Ael. Var. hist. V 14; De nat. anim. XII 34. Babr. Fab. 37. Schol. Arat. Phain. 132. 3) Philostr. Imag. II 24. Vgl. Parthen. Dieg. 11. Lactant. De falsa rel. I 21.

4) Paus. II 10, 1; IX 12, 1. In homerischer (vgl. Herm. XXVIII 496) und wiederum in später Zeit scheinen Opfer von Pflugochsen gewöhnlicher gewesen zu sein. Luk. Пlegi 9vo. 12. Vgl. Iuvenal X 270.

5) Xen. Anab. V 14, 22 u. 25, ein ogáytov. 6) Wenigstens an keiner auf Glaubwürdigkeit Anspruch machenden Stelle. S. Herm. XXII 95. Auch wenn die betreffenden Worte des Porphyrios De abst. II 25, wie BERNAYS S. 108 meint, von Theophrast herrühren, können sie nichts beweisen, denn die ganze Auseinandersetzung ist tendenziös (S. BERNAYS 103 ff.). Um zu zeigen, dass die Menschen um des eigenen Genusses willen nicht von den verwerflichen Tieropfern las-¦

sen, werden die wohlschmeckendsten Tiere erwähnt, die nicht leicht zu erlangen sind. Für wahrscheinlicher aber halte ich es, dass Porphyrios, der phoinikische Hirschopfer kannte (vgl. Jahrb. f. Phil. 1883 S. 365 Anm. 20), die Hirschopfer zugesetzt hat. Am ausführlichsten über die Wild- und Fischopfer der Griechen STENGEL Herm. XXII 94 ff.

7) Athen. VII 297 C u. D. Vgl. Menandr. bei Athen. VIII 67 p. 365 und IV 27 p. 146. 8) xadayiser bei Menandr. Athen. VIII 67 p. 365.

9) Athen. VII 297 E und 303 B. Polyaen. VI 24.

10) Apollodor bei Athen. VII 126 p. 325. Vgl. Kornut. 34 p. 232.

11) Athen. VII 325F u. 330 C.

12) Anthol. Pal. X 9, 14 u. 16. Vgl. Iulian Orat. V 176 D.

13) Antigonos von Karystos bei Athen. VII 297 E, vgl. 303 B.

ein solches Opfer nur zu den unblutigen zu rechnen, nicht anders als Backwerk oder Käse. Auf den Inseln scheinen Fischopfer auch im Totenkult vorgekommen zu sein. 1)

71. Eine eigentümliche Art von Speisopfern - denn dahin müssen wir sie wohl rechnen sind die sog. Jeoria, die lectisternia der Römer, Göttermahle, die namentlich den Dioskuren,2) doch auch andern Göttern, wie dem Herakles, der Demeter, dem Dionysos 3) dargeboten werden. Das Opferfleisch wird dabei von den Priestern und eingeladenen Gästen verzehrt.

72. Wir kommen jetzt zu der zweiten Klasse der Opfer.

Dahin gehören erstens alle, die man chthonischen Gottheiten darbrachte.

Von diesen aber scheiden oder können wenigstens ausscheiden solche, mit denen man die X9ório lediglich in ihrer Eigenschaft als Gottheiten des Ackerbaus ehrte.) In Mykonos hat man von den Opfern des Zeus Chthonios und der Ge Chthonia gegessen, 5) ebenso in Magnesia von dem des Zeus Sosipolis,) und in Hermione, wo der Kult der chthonischen Gottheiten besonders blühte und die X9ória das Hauptfest waren, ist es wahrscheinlich nicht anders gewesen; wenigstens vermischte sich der Kult der Mächte des Todes mit dem der Segen spendenden Erdgottheiten auch dort,) wenn auch wohl nicht so innig wie in Eleusis,) wo neben den Altären der Göttinnen ein Altar Plutons stand,9) dem eine eigene Priesterin diente. 10) Denn der Name Hades, den man ungern nannte,11) begegnet hier nicht mehr, dem Pluton oder dem Zeus Eubuleus bringt man die Opfer, wie in Delos, 12) Paros, 13) Aphrodisias) und an andern Orten. 15) Wohl mag die Heiterkeit und die laute Freude, die bei andern Opfern herrschte, in diesen ernsteren Gottesdiensten gefehlt haben, aber mit Scheu und Grauen, 16) wie den wirklich in der Unterwelt hausenden Göttern, hat man sie nicht dargebracht. Denn das ist der charakteristische Unterschied: die Verehrung der Mächte der Unterwelt soll nur vor ihrem Zorn, vor Schaden und Verderben schützen und ihre bösen Wirkungen fernhalten; Segen und gute Gaben erfleht und erhofft man von den höheren Wesen, denen man selber seine Gabe darbringt. Ein Speisopfer durfte man den Unterirdischen nicht bieten; wer davon kostete, wäre ihnen verfallen, da muss das ganze Tier hingegeben werden. So

1) CIG Ins. II 330 ZI. 191 aus Thera. COLLITZ Dialektinschr. 3634b aus Kos.

2) DENEKEN De theoxeniis, Diss. Berlin 1881 S. 4. KÖHLER Herm. VI 106 ff. FURTWÄNGLER Sitzgsber. d. Münch. Akad. 1897 S. 401 ff.

3) DENEKEN a. a. O. 25 ff. Vgl. CIA II 305, 453c.

4) S. ROHDE Psyche2 I 204. STENGEL Festschrift f. L. FRIEDLÄNDER Leipz. 1895 S. 419 ff.

5) DITTENBERGER Syll. 323, 25 f. 6) KERN Arch. Anz. 1894 S. 78 ff. 7) IGA 47, 48. Vgl v. WILAMOWITZ Eur. Her. II 138 zu V. 615. ROHDE Psyche2 I 214 f.

8) S. Bull. de corr. IV 227. Mehr bei FOUCART Bull. de corr. VII 384 ff.

9) CIA II 834b col. 2 Zl. 4 f. Ephem. arch 1894 S. 198.

10) Ephem. arch. 1895 S. 99.

11) Plat. Kratyl. 403 A.

12) Bull. de corr. XIV 505 A. 4.
13) Arvatov V 15 nr. 5.

14) Μουσ. τῆς Εὐαγγελ. σχολ. 1880 S. 180. 15) S. CIA II 948-950. PRELLER-ROBERT Griech. Myth. I 802 A. 1. Auch KÖHLER Herm. VI 108. WASSNER De heroum cultu 8 ff.

16) μɛtà otvyrótηtos Schol. Luk. Ikarom. 24; Plut. Thes. 20. μetà oɛurótytos Zosim. bei DIELS Sib. Bl. 132 ZI. 7.

sind die Opfer für die eigentlichen X9ório denn auch sehr selten. Hades hat in keiner Stadt einen Altar, sagt der Scholiast zu II. I 158, und dass in der That das Vorhandensein eines solchen etwas Aussergewöhnliches war, beweist der Umstand, dass eine besondere Legende erklären musste, wie man in Elis dazu gekommen war.') Von Opfern aber ist hier so wenig die Rede, wie bei Strabon (VIII 344), der von einem réueros des Gottes in derselben Landschaft berichtet.) Wenn ihm überhaupt Opfer gebracht wurden, so geschah dies wohl nur von Totenbeschwörern und Leuten, die Totenorakel befragten. In Athen haben von den Gottheiten mit ausgeprägt oder ausschliesslich chthonischem Charakter nur die Eumeniden einen eigentlichen Kultus gehabt, und die Sage erzählt ausführlich, wie sie dieser Ehre teilhaftig geworden sind. 3) In ihrem Heiligtum, das kein Unberufener betreten durfte, und dem niemand ohne einen Schauer nahen mochte,) brachte man ihnen nachts) blutige") und unblutige') Opfer dar, nachdem man vorher dem Hesychos, dem Daimon des Schweigens, geopfert hatte.) Der Leib der Tiere wurde verbrannt.) In Athen opferte man ihnen vor der Geburt von Kindern und vor Eheschliessungen, 10) die Sikyonier feierten ihnen alljährlich ein Fest, wobei sie trächtige Schafe darbrachten, ") und in Megalopolis wurde ihnen und den Chariten zusammen geopfert. 12) Die Trankopfer (2013) oder zor),14) die man ihnen spendete, durften keinen Wein enthalten, 15) sondern bestanden aus einem Gemisch von Honig und Milch, wohl mit Wasser verdünnt, 1) dem sogenannten μɛlíxgatov, das man den Unterirdischen auszugiessen pflegte;17) denn das heiter und froh stimmende Getränk der Lebenden, der Wein, ziemte ihnen nicht. 18) Oidipus soll zwei Spenden reinen, fliessenden Wassers giessen, einen dritten Krug, Wasser und Honig enthaltend, ganz ausschütten. 19) Zu den entschieden chthonischen Gottheiten gehört ferner Hekate. Bei Apoll. Rhod. III 1029 ff. haben wir eine ausführliche Schilderung eines ihr dargebrachten Opfers. Medeia weist Iason an, er solle, nachdem er im Fluss gebadet, um Mitternacht allein eine kreisförmige Grube graben, über ihr ein Schaf schlachten, einen Scheiterhaufen schichten und den unzerstückelten Körper des Tieres darauf verbrennen, dabei Honiggüsse spendend. Dann solle er, ohne umzublicken, sich schnell

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13) Eur. Iph. T. 169.

14) Eur. Frgm. 912 N.2.

15) Soph. Oid. Kol. 100 u. 481. Aisch. Eum. 107. Vgl. Jahrb. f. Phil. 1887 S. 651 Anm. 7 u. 653 Anm. 17.

16) Eur. Iph. T. 169. Schol. Soph. Oid. Kol. 155. Eustath. z. Od. x 519. STENGEL Philol. 1880 S. 379 und Jahrb. f. Phil. 1887 S. 653.

17) Porphyr. De antro Nymph. 18. Vgl. die Inschrift von Kos v. PROTT Leg. sacr. S. 20 Zl. 33 ff. (PATON U. HICKS 37), wo neben dem Speisopfer ein Schwein ganz verbrannt ([κ]αρπῶντι τὸν μὲν χοῖ[ρον]), und demnach sowohl οἶνος κεκραμένος wie μελίκρατον gespendet wird.

18) Aisch. Eum. 727 ff.
19) Soph. Oid. K. 469 ff.

von der Stätte entfernen. Sehr gewöhnlich opfert man ihr Hunde.') Auch war es Brauch, dass Wohlhabende an jedem Neumond abends Töpfe mit zubereiteten Speisen an die Kreuzungspunkte der Strassen stellten, um die sie sich dann nicht weiter kümmerten.) Dass arme Leute sie nach Hause trugen und davon assen, beweist, dass man diese Gaben mit andern einer chthonischen Gottheit geweihten Opfern doch nicht ganz gleichstellte. In Aigina soll sie vor allen andern Göttern verehrt worden sein.3) Dagegen zeigen wieder durchaus chthonischen Charakter die Opfer, welche die Windgottheiten empfangen. 4) Ihr Kult hängt eng mit dem Seelenkult zusammen; die Harpyien, identisch mit den 22a,5) sind Seelen Verstorbener, die Toronάrooεs sind Windgeister und Seelen der Vorfahren.6) Dem Typhon wird ein schwarzes Lamm geopfert, 7) dem Boreas schlachtet Xenophon ogáɣia,8) und in Titane bei Sikyon bringt ein Priester den Winden alljährlich in einer Nacht geheimnisvolle Opfer dar.9) - Von andern Gottheiten empfängt am häufigsten Persephone-Kore chthonische Opfer, namentlich wo ihr Kult mit dem des Pluton oder (Zeus) Eubuleus verbunden ist. Mit Demeter vereinigt wird ihr aber auch vielfach wieder die Verehrung der Himmlischen zu teil und sie erhält Speisopfer wie diese. Überhaupt kann fast jeder Gott einen finstern, dem Wesen der chthonischen Mächte ähnlichen Charakter annehmen, sei es dass die Vorstellung des Menschen, der ihm seine Verehrung bezeugen will und ihm mit Gebet und Opfer naht, diesen auf ihn überträgt, sei es dass ein vereinzelter althergebrachter Kult ihn bewahrt hat und festhält. Zeus wird sehr gewöhnlich als Chthonios oder Meilichios angerufen und verehrt, der Gott des Weines und der ausgelassenen Festfreude, Dionysos, steht der Unterwelt so nahe, wie kaum ein anderer, ja selbst Apollon empfängt Opfer wie die Unterirdischen; 10) ebenso Hermes, Demeter, Poseidon, Artemis und andere. Man kann da nicht mehr scheiden zwischen Opfern, die diesen Gottheiten zum Zeichen der Verehrung dargebracht werden und die dann eben nur deswegen nicht Speisopfer sind, weil sie chthonischen Göttern geweiht werden, und zwischen eigentlichen Sühnopfern. Die Veranlassung beider ist dieselbe: das Gefühl der Angst, die dunkle Empfindung, man müsse den erzürnten oder seiner Natur nach dem leicht lebenden Menschengeschlecht immer abholden Gott versöhnen; und die Ausführung beider ist dieselbe: das völlige Hingeben des Opfers, an dessen Genuss teilzunehmen man ein Grauen empfindet. Mag man ein Opfer, wie es die lakonische Inschrift CIG 1464 oder die attische CIA III 77 anordnet, für ein chthonischen Gottheiten zu Ehren dargebrachtes erklären, und ein

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