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Zeus wurde an ihnen durch ein grosses Opfer1) und eine Pompe bekränzter Reiter) gefeiert.

125. In der heissen Sommerzeit des nächsten Monats, des Thargelion, wurde das grosse Sühnfest der Oagrýlia begangen.3) Der Name bezeichnet eigentlich die von der heissen Sonne gereiften1) Erstlinge der Feldfrüchte,5) und diese opferte man auch an dem Feste den Gottheiten, die sie gezeitigt hatten, dem Helios und den Horen, 6) und wie an dem Erntefest der Pyanopsien wurden Eiresionen dargebracht.) Doch war die eigentliche Bedeutung des Festes noch eine andre. Wie beim Beginn des Frühlings an den Diasien Zeus versöhnt werden musste, so jetzt beim Eintritt der gefährlichen, oft Seuchen mit sich bringenden Sommerzeit Apollon, der schon den λοιμός der Hlias veranlasst hatte, der Sühngott κατ' ἐξοχήν. Am 7. war sein Geburtstag, da musste die Stadt rein sein; so wurde am Artemistage, dem 6.,8) eine grosse Lustration vorgenommen. Demeter Chloe anf der Burg empfing einen Widder und ein Schaf,9) die Moiren wahrscheinlich ein Schweineopfer, 10) und noch in historischer Zeit führte man zwei Männer (yaquaxoi)11) oder nach einer andern Überlieferung12) einen Mann und eine Frau aus der Stadt und schlachtete sie als Sühnopfer. Wie lange dieser Brauch bestand, ist schwer festzustellen, in Ionien hat er im 6. Jahrhundert sicher noch bestanden, 13) vielleicht aber viel länger; jedenfalls hat man bei Misswachs und Seuchen auch in Athen noch spät yaquaxoi geopfert; 14) doch als der Redner gegen Andokides ([Lys.] VI 53) schrieb, scheint die regelmässige Tötung von Menschen abgeschafft gewesen und das Opfer „nur über die Grenze gestossen" worden zu sein. 15)

Wie grosse Bedeutung der Staat dem Feste beimass, geht wohl auch daraus hervor, dass der Archon selbst mit der Sorge dafür betraut war. 16) Der nächste Festtag hatte einen heitern Charakter, wie wir dieser Vereinigung von Trauer und Freude, von Gedenken und zagem Verehren der chthonischen Mächte und von frohem Dank gegen die Himmlischen in den griechischen Festen ja schon häufiger begegnet sind.17)

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S. 53.

10) Leg. sacr. 48 B 28 u. S. 53. 11) Istros bei Harpokr. u. paquazós. Hellad. bei Phot. Bibl. 534. ROHDE Psyche2 II 78.

12) Hesych. u. qaquaxoi. Vgl. xqıòs xai kea bei v. PROTT a. a. O. auch Paus. VII 19, 2.

13) Hipponax Frgm. 37 BERGK S. 475. Thargelien in Milet Parthen. Narr. 9; in der milesischen Kolonie Apollonia am Pontos Arch. Epigr. Mitt. aus Oest. XI 33 nr. 32 Zl. 29 f. (vgl. KEIL Herm. XXXI 474); in Paros und Thasos Archil. Frgm. 113.

14) Die Zeugnisse im Herm. XXII 92. 15) USENER a. a. O. 60. Vgl. auch Plat. Leg. VI 782 C.

16) Poll. VIII 89.

17) Verglichen werden kann damit unser Osterfest mit dem voraufgehenden Karfreitag. Vgl. BÖTTICHER Tekt. IV 173 A. 123.

Apollon empfing die ersten vom heissen Sonnenstrahl gereiften Früchte, Männer- und Knabenchöre traten in musikalischen Agonen auf,1) zu deren Ausrüstung die Phylen fünf Choregen bestellten, je zwei, die darin abwechselten, einen. Auch fand eine Prozession und Kampfspiele statt.")

Am 19.-20. beging man seit der Zeit des Perikles3) der thrakischen Göttin Bendis zu Ehren die Bevdideia.4) Es war eine der Artemis verwandte und früh mit ihr identifizierte 5) Gottheit, deren Kult sich zuerst im Peiraieus festsetzte, wo sie nahe der Artemis Munichia einen Tempel besass.") Schon im 5. Jahrhundert unter die Staatsgötter recipiert,') empfing sie an ihrem Fest auch ein von Staatswegen veranstaltetes Opfer.8) Eine besondere Merkwürdigkeit verlieh dem Feste ein Fackelwettrennen zu Pferde,) offenbar thrakischen Ursprungs. 10) Auch Prozessionen fanden statt, und zwar die der Athener und der thrakischen Ansiedler gesondert.") Auf denselben Tag fielen nach Photius 11) die Kalλvvergia, die in engem Zusammenhange mit den Ivvrýgia stehn. 12) Das Datum der letzteren ist nach Photius a. a. O. der 29., nach Plutarch Alkib. 3413) der 25. Wahrscheinlich sind sie also nicht immer zu derselben Zeit gefeiert worden, und die Verlegung mag mit der Fixierung der Bendideen auf den 19.-20. zusammenhängen. 14) Es waren Sühn- oder Reinigungsfeste, die man der Athena feierte, von andern vor allem dadurch unterschieden, dass die Reinigung zunächst nicht den Feiernden selbst, sondern dem Tempel und dem Bilde der Göttin galt. 15) Kalhvvrýgia bedeutet wohl das Ausfege-, 16) Пhvvrýgia das Waschfest. Während der Säuberung war der Tempel durch Seile abgesperrt; 17) am 25., jedenfalls dem Hauptfesttage, wurden dem Götterbilde Kleider und Schmuck von den sogen. Praxiergiden abgenommen,1%) und nachdem die πλυντρίδες oder λουτρίδες19)

1) Demosth. XXI 10 p. 517. Lys. XXI 1. Antiph. VI 11. DITTENBERGER Syll. 420 cf. 112, 34.

2) Aristot. Ath. Pol. 56. CIA II 553. Lys. XXI 1. REISCH De mus. certam. 25 f. 3) Plat. Rep. I p. 327 ff. mit Schol. Prokl. zu Tim. 9 B, 27 A. BERGK Rel. com. Att. 76 ff. 4) Strab. X 470 f. HERMANN G. A.2 § 60 A. 22. MOмMMSEN Heort. 425 f. PRELLER-ROBERT Gr. M. I 327 f.

5) Herod. IV 33, V 7. TRENdelenburg Bendis, Progr. des Askan. Gymnas. Berlin 1898.

6) Xen. Hell. II 4, 11.

7) CIA I 210 Frgm. K.

8) DITTENBERGER Syll. 374.

9) Plat. Rep. Anf.

10) ROSCHER Mythol. Lex. S. 780. WECKLEIN Herm. VII 438. ROHDE Psyche2 II 105, 1. 11) u. Καλλυντήρια.

12) SCHOEMANN Gr. A. II 472 und PETERSEN Feste der Pallas, Hamburg 1855, S. 11 stellen die Plynteria voran. Dagegen MoммSEN Heort. 429, PREUNER Hestia-Vesta 483. MOMMSEN 439 ist geneigt, Kallynterien wie Bendideen für eine Vorbereitung oder Vorfeier der Plynterien anzusehen. AD. SCHMIDT

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a. a. O. 299 nimmt zweitägige Bendideen
an; der erste Tag, die sogenannten Kallyn-
terien", sei auf den 19ten gefallen, die
eigentlichen Bendideen" auf den 20ten. Über
das Fest selbst vgl. auch TÖPFFER Att. Ge-
neal. 133 ff. BÖTTICHER Tekt. IV 164 ff.
13) Vgl. Diog. Laert. II 44.

14) CIA IV 3 Zl. 8 f. und v. PROTT Fasti gr. 8 f. SCHOEMANN u. a. suchen beide Angaben in der Weise zu vereinigen, dass sie das Doppelfest vom 19-20ten dauern lassen. Vgl. ausser MoMMSEN Heort. 427 ff. PRELLERROBERT Gr. M. I 209 A. 3 u. AD. SCHMIDT

a. a. O. 299 f. Letzterer hält eintägige Plynterien für sicher und den Tag der Feier für wandelbar.

15) Vgl. die Bestimmungen über die Reinigung des Heiligtums der Aphrodite Pandemos, die am Tage, wo die лоμл zu Ehren der Göttin stattfindet, vorgenommen werden soll: Athen. Inschr. Bull. de corr. XIII 163. CIA I 93.

16) BÖTTICHER a. a. O. 169. MOMMSEN Heort. 428.

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und der xatavíning alles gereinigt hatten, die Statue selbst verhüllt und in Prozession zum Bade ans Meer geführt, 1) am Abend aber unter Fackelschein) in die Stadt zurückgebracht. Dieser Tag galt für unglücklich, weil die Göttin nicht in der Stadt anwesend war, und kein öffentliches Geschäft durfte dann vorgenommen werden.3) In der Prozession wurden Feigen umhergetragen,1) angeblich weil sie die erste Nahrung des zur Kultur übergehenden Volkes gewesen waren,5) in Wirklichkeit, weil sie bei Lustrationen sehr häufig angewandt wurden ;") Athena aber empfing ein Schaf als Sühnopfer.') Die Sage brachte die ganze Feier mit Aglauros in Verbindung, die als erste Dienerin oder Priesterin der Göttin für ihr Haus und ihren Schmuck zu sorgen gehabt habe, nach deren Tode aber alles ein Jahr lang ungereinigt geblieben sei,) und sicherlich wurde bei der Feier auch ihrer gedacht.")

126. Der letzte Monat, Skirophorion, hatte seinen Namen von dem Fest der Exigogógia, 10) das am 12.11) der Athena gefeiert wurde. 12) Ein anderer Name desselben Festes war Exiga, 13) Beide sind abzuleiten von axioos, der weisse Kalksteinboden. 14) Es war ein Weiberfest wie die Thesmophorien, 15) und wie an diesen, so war auch hier den Teilnehmern Keuschheit geboten. 16) Eine Prozession begab sich unter Führung des Erechtheuspriesters, der einen grossen Sonnenschirm (σxío̟ov) trug, nach Skiros, einem zwischen Athen und Eleusis gelegenen Ort, wo das erste Ackerfeld gewesen sein sollte,17) und wahrscheinlich ein Tempel der Athena Skiras stand. 18) Man meint, dass der Sonnenschirm andeuten sollte, die Vegetation bedürfe in der heissen Jahreszeit des Schutzes gegen den Sonnenbrand. 19) Gewiss ist, dass auch Sühnceremonien stattfanden. 20)

Eng zusammengehörig mit diesem Feste scheinen die 'Egongógia oder Agongógia21) gewesen zu sein. Dass sie in den Skirophorion fielen, ist überliefert, ebenso dass sie der Athena galten, 22) über alles Übrige sind wir fast nur auf Vermutung angewiesen; auch der Name ist unerklärt. 23) Zwei

1) MOMMSEN Heort. 430 ff.

2) μετα φωτός CIA II 469 Ζ1. 10; 470, 11; 471, 11. S. aber auch DITTENBERGER De epheb. Att. 63, der dies auf die Oschophorien bezogen wissen will.

3) Plut. Alk. 34. Xen. Hell. I 4, 12. Vgl. Poll. VIII 141.

4) Hesych. u. Phot. u. ǹynıŋoia. Etym. M. 418, 49. Eustath. zur Od. w 341 p. 1399, 30.

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Skiros ein Sühnopfer gebracht worden sei
(S. 377 f.). Dagegen ROHDE a. a. O. 117 ff.
Dass neben der Athena auch der Demeter ge-
dacht wurde, scheint sicher. Vgl. Schol. Arist.
Ekkles. 18. TÖPFFER Att. Gen. 119 f.

13) ROBERT a. a. O. 362 f.
14) ROBERT a. a. O. 349 ff.

15) Schol. Arist. Thesm. 834. Steph. Byz. u. oxioos. ROBERT 364. Vgl. ROHDE 116. 16) Philochoros Frgm. 204. Phot. u. τροπηλίς.

17) Plut. Coni. praec. 42. Lysimachides bei Harpokr. u. oxigov. Paus. I 36, 3. RoBERT a. a. O. 361 f.

18) ROHDE Herm. XXI 120 f.

19) S. SCHOEMANN a. a. O. II 474, TÖPFFER Att. Geneal. 120 u. a., aber auch ROBERT 361. 20) Suid. u. Διὸς κῴδιον.

21) Lys. XXI 5. SCHOEMANN Gr. A.3 II 474. MOMMSEN Heort. 443 ff. PRELLER-ROBErt Gr. Myth. I 210 f. TÖPFFER a. a. O. 121. 22) Etym. M. 149, 13.

23) PRELLER-ROBERT Gr. M. I 211 A. 1.

Mädchen im Alter von 7-11 Jahren1) aus vornehmen Familien, die im Dienst der Athena Polias auch bei andern Kultakten verwandt wurden, spielten bei diesem Feste, von dem sie auch ihren Namen (άgongóçoi) erhalten hatten, die wichtigste Rolle. Die Priesterin der Athena übergab ihnen Kisten mit geheimnisvollen Heiligtümern, die sie nachts in eine Grotte bei dem Heiligtum der Aphrodite v xiros trugen, von wo sie wieder andere άлógoα nach der Burg zurückbrachten.) Vielleicht hatte das Fest, das in die heisseste Jahreszeit fiel, den Zweck, reichlichen Tau zur Erfrischung der Pflanzen herabzuflehn.3)

Am 14.4) wurden dem Zeus die nólia mit merkwürdigen Ceremonien, die den Namen Buphonia führten, gefeiert.5) Auf einen Altar des Zeus Polieus auf der Burg, dessen Priester dem Geschlecht der Thauloniden entnommen sein musste, legte man Opferkuchen, Weizen und Gerste. Dann wurde der in die Nähe geführte Opferstier sich selbst überlassen, und sobald er von den Körnern frass, trat der sog. Sovgóvoç6) heran und erschlug ihn mit dem Beil, ergriff aber selbst sogleich die Flucht, das Beil zurücklassend. Man verfolgte ihn zum Schein, holte ihn aber nicht ein und begab sich in das Prytaneion, um dem Basileus die That zu klagen. Dieser verurteilte, da der Thäter entkommen war, das Beil, mit dem das Tier getötet worden war, und liess es über die Grenze schaffen.) Darnach fand das eigentliche Dipolienopfer statt, wo man, wie bei andern Festopfern, viele Rinder schlachtete.8) Der Sinn der eigentümlichen, schon im 5. Jahrhundert als sonderbar empfundenen Ceremonie,) ist wohl, dass es einer besondern Entschuldigung, einer fortgesetzten wenigstens scheinbaren Bestrafung dafür bedürfe, dass man in einem Kult, der nach alter Überlieferung unblutige Opfer verlangte 10) und einstmals sich auch wirklich darauf beschränkt hatte, nun doch Tiere schlachtete. Der Priester, der es zuerst gethan hatte, war nach der Sage dafür in die Verbannung gegangen, und die alljährlich wiederholte guy des Stiertöters bewahrte das Gedächtnis daran.11)

Wahrscheinlich schlossen sich an dies Fest die auf den Steinen 12)

1) Aristoph. Lys. 641. BEKKER Anecd. 202 u. Harpokr. u. dgongooɛiv. Etym. M. 149, 20. PRELLER-ROBERT Gr. M. I 210 A. 3.

2) Paus. I 27, 4. Vgl. Schol. Aristoph. Lysistr. 642.

3) Istros im Schol. zu Aristoph. Lysistr. 642 ἐρσηφορία τῇ γὰρ Έρσῃ πομπεύουσι τῇ Kέxоолоs vуaroi. Vgl. LOBECK Agl. 873 und CIA III 887.

4) Schol. Arist. Pax 419. Etym. M. 210, 30.

5) HERMANN G. A. § 62 A. 15 ff. SCHOEMANN Gr. A.3 II 505 f. MOMMSEN Heort. 449 ff. BAND De Diipoliis, Leipz. Diss., Halle 1873. G. F. UNGER Philol. XXV 6. O. JAHN Giove Polieo, Leipz. 1865. BERNAYS Theophrast 121 ff. TÖPFFER Att. Gen. 149 ff. DAREMBERG - SAGLIO Dict. II 269 ff. MANNHARDT Mythol. Forschgg. 1 ff. STENGEL Herm. XXVIII 489 ff. v. PROTT Rhein. Mus. 1897 S. 187 ff. STENGEL ebenda 391 ff.

6) Paus. I 24, 4. Schol. Arist. Nub. 984. Suid. u. Oavkov. Porphyr. De abstin. II 29, BERNAYS Theophr. 88 f. Hesych. u. Bovτúnos, Bovgovia, Bourns. S. auch MAASS Gött. Gel. Anz. 1889 S. 828 f.

7) Paus. I 24, 4; 28, 10.

8) Etym. M. 210, 31. BEKKER Anecd. 221 u. Bovgoria. Vgl. TREU Progr. v. Ohlau 1880 S. 56.

9) Aristoph. Nub. 984.

10) STENGEL Herm. XXVIII 497. Rhein. Mus. 1897 S. 408 ff.

11) Ähnlichkeit mit der athenischen Ceremonie zeigt der in Lindos begegnende Brauch (Conon narr. 11. Apollod. II 118 WAGNER), dem Herakles unter Verwünschungen Pflugstiere zu opfern. Möglich dass hier auch ein blutiges Opfer alte änvoa er

setzt hat.

12) CIA II 162c, 466, 469, 741.

öfters erwähnten Opfer für Zeus Soter oder die Diisoterien an,1) von denen im Jahre 334 das Hautgeld 1050 Drachmen betrug,) wobei aber der Erlös aus den Fellen der am Dipolienfeste geopferten Tiere mit eingerechnet sein, ja wohl den grössten Teil geliefert haben wird. Hauptort der Feier war der Peiraieus, 3) wo Zeus Soter und Athena Soteira einen Tempel hatten1) und mit Lectisternien geehrt wurden.5) In der Stadt selbst aber brachten am letzten Tage des Jahres die Archonten demselben Gotte ein anderes feierliches Opfer, 6) dessen Ausführung in späterer Zeit dem Priester übertragen worden zu sein scheint.")

127. Ausser den genannten gab es in Athen noch mehrere andere Feste, deren Datum sich nicht ermitteln lässt. Dazu gehören die Brauronien, die man alle vier Jahre der Artemis in Brauron feierte.) Die Mütter stellten der Göttin ihre jungen fünf- bis zehnjährigen Töchter vor,9) die unter dem Namen άoxto10) wahrscheinlich fünf Jahre lang im Heiligtum der Göttin bestimmte Dienste zu verrichten hatten. Es war also ein Frauenfest.11) Die Art der Feier, über die wir nur sehr unvollkommen unterrichtet sind, zeigt in mehr als einer Beziehung Spuren von früher einmal der Göttin dargebrachten Menschenopfern. Es werden ihr Ziegen geschlachtet, 12) und einem Manne wird mit mit einem Schwert am Nacken eine Wunde beigebracht, damit zur Versöhnung der Göttin Menschenblut fliesse.13) Ebenfalls penteterisch feierte man, wenigstens seit dem Jahr 329/28, die Hephaistien. 14) Im 5. Jahrhundert gestiftet,15) muss die grössere und kostspielige penteterische Feier entweder später, etwa aus Mangel an Mitteln, eingestellt worden sein, bis man sie unter dem Archontat des Kephisophon erneuerte, oder die Hephaistien gehörten bis 329/28 überhaupt noch nicht zu den Penteterides. 16) Fackelwettlauf17)

1) MOMMSEN Heort. 452 f. FRÄNKEL in Böскнs Staatsh.3 II S. 110 Anm. AD. SCHMIDT a. a. O. 300. KÖHLER not. zu CIA II 741 S. 103. Vgl. DITTENBERGER Syll. S. 549 Anm. 15. ROBERT in PRELLERS Gr. Myth.* I 151 f. Anm. 3.

2) Dittenberger Syll. 374. Böcкí Staatsh.3 II 108.

3) Vgl. Avator IX 234.

4) Strab. IX 395. Paus. I 1, 3.

5) RANGABE Ant. hell. 794.

6) Lys. XXVI 6 p. 790.

7) CIA II 325 u. 326. Vgl. ROBERT a. a. O. v. WILAMOWITZ Antigonos v. Karystos 249 u. 345. KÖHLER Rhein. Mus. XXXIX 296 Anm. 1.

8) Aristot. Ath. Pol. 54. CIA II 729, 751 ff. Paus. I 23, 9. HE MANN G. A. § 62 A. 15, 18 ff. MоMMSEN Heort. 409 ff. SCHOEMANN Gr. A.3 II 480 f. PRELLER-ROBERT Gr. M. J 312 ff.

9) Schol. Aristoph. Lys. 645. Harpokr. u. Suid. u. άρκτεῦσαι.

10) LOBECK Agl. 74 v. äoxɛodal. LEHRS Rhein. Mus. XXVI 638 von άɛoxto. Gewöhnlich mit Bärinnen erklärt. Vgl. v. WI

LAMOWITZ Herm. XVIII 259 A. 1. SAM WIDE
Athen. Mitt. XIX 281 f.

1) Vgl. Herod. VI 138 u. IV 145.
12) Hesych. u. Boavowrios. Varro De
re rust. I 2, 19. Vgl. Poll. VIII 107.

18) Eur. Iph. Taur. 1458 ff. Zur Lokalität vgl. v. WILAMOWITZ Herm. XVIII 254.

BACK De Graecorum caerimoniis, in quibus homines deorum vice fungebantur, Berl. Diss. 1883 S. 28 vermutet, dass die άoxto als Bären ausstaffiert worden seien, und die Priesterin im Kostüm der Jägerin Artemis sie verfolgt habe.

14) Arist. Ath. Pol. 54. KEIL Herm. XXX

473 ff.

15) CIA IV 2, 35b mit KIRCHHOFFS Bem. R. SCHOELL Ber. d. Münch. Akad. d. Wiss. 1887 S. 1 ff. AD. WILHELM Anz. d. Wien. Akad. 1897 Nr. XXVI 2 f. hat das Datum 421/20 nachgewiesen. REISCH Wien. Arch. Jahrb. I 64 ff. Vgl. Beiblatt S. 43.

16) Dann wäre also das CIA II 35b Zl. 23 erhaltene [εv]Tεrnoid mit Kirchhoff auf die grossen Panathenaien zu beziehn. Dagegen v. WILAMOWITZ Arist. u. Athen. I 229. 17) Harpokr. u. λaμnás. Herod. VIII 98.

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