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27. Bisweilen führten die Priester besondere Titel. So werden in Megara Priester des Poseidon Hieromnemonen1) genannt, in Tarsos der des Herakles Stephanephoros, 2) in Theben der des Apollon Daphnephoros,3) eine Priesterin der Aphrodite in Sikyon Lutrophoros.') Auf epidaurischen Inschriften später Zeit werden häufig лνo̟çóó̟о genannt, vornehme Jahrespriester, die nach Ablauf ihres Amtes einer Gottheit einen Altar stiften.5) Namentlich den oregavrgógo begegnen wir häufig. In Magnesia sind sie die eponymen Beamten,) in einer kyzikenischen Inschrift') scheinen damit alle sakralen Beamten mit Einschluss der Priester bezeichnet zu werden, eine pergamenisches) erwähnt Stephanephoren der Zwölf Götter und des verstorbenen Königs Eumenes, in Gambreion ist ein Stephanephoros eponym,) ebenso in Milet 10) und in Iasos. 11) Überhaupt sind in Asien die Titel besonders mannigfach.12) Ein Archiereus findet sich erst in späten Urkunden, namentlich in Kleinasien. 13) Der Titel wird zuweilen dem Präsidenten eines Priesterkollegiums beigelegt, zuweilen führt ihn der Vorsteher eines an den betreffenden Orten bestehenden Kultes. 14) Verhältnismässig selten kommen Archiereiai vor. 15)

28. Auch äusserlich unterschieden sich die Priester durch ihre Tracht von der Menge. Sie waren mit dem langen, ungegürteten Chiton bekleidet, 16) der von Männern im gewöhnlichen Leben seit der Mitte des fünften Jahrhunderts nicht mehr getragen wurde. In der Regel war dieser von weisser Farbe, bisweilen von purpurner, 17) oder er hatte einen Purpursaum.18) Eine pergamenische Inschrift aus der Zeit Attalos' [19) bestimmt als die Tracht des Priesters eine weisse Chlamys und einen Kranz vom Ölbaum mit purpurner Schleife. Ein Purpurgewand ist auch die Amtstracht des Asklepiospriesters in Pergamon. 20) Der Archon von Plataiai, ein Hoherpriester, trägt weisse Kleider, legt aber an dem Tage, wo er den in den Perserkriegen Gefallenen das grosse Totenopfer bringt, purpurne an,21) wie denn überhaupt die Purpurfarbe im Kult der Unterirdischen bevorzugt wurde, 22) während den obern Göttern Weiss genehmer

223 f., 248. LEHMANN Berl. Phil. Wochenschr. S. 876 f., 887 f. MARQUARDT Staatsverw. Ia XII 85.

1) Plut. Quaest. symp. VIII 8, 4.

2) Athen. V 215 B. Vgl. KEIL Schedae epigraph. 1855 S. 32.

3) Paus. IX 10, 4.

4) Mehr Beispiele bei HERMANN G. A.2 § 35 A. 2. SCHOEMANN Gr. A.3 II 421 ff. DOERMER a. a. O. 36 u. 71 f. CHANTEPIE DE LA SAUSSAYE Relgesch. II 126.

5) Ephem. arch. 1894 S. 19 ff.

6) KERN Inschr. v. Magn. 8 ff.

7) Dittenberger Syll. 279, 22.
*) Pergam. VIII 1 n. 246 Zl. 27 f.
9) CIG 3562.

10) CIG 2852. Arch. Ztg. 1876 S. 128.
11) LEBAS AS. Min. 251 ff.

12) S. die Zusammenstellung von HELLER Fleckeis. Suppl. XVIII 263 ff. u. S. 237.

13) CIG. 2184, 2421. Bull. de corr. 1887 S. 249, 299 f. u. s. w. Vgl. G. HIRSchfeld Ber. d. Berl. Akad. d. Wiss. XXXV (18-8)

1881 S. 504 ff. MOMMSEN Röm. Gesch. V 319. MONCEAU de communi Asiae prov. Paris 1885. DITTENBERGER Ind. lect. Halle 1889/90 S. IV f.

V.

14) Vgl. NEWTON D. griech. Inschr. übers. IMELMANN 60.

15) IG Sic. et It. 2454. IGSept. I 111. 16) Abbildungen bei MICHAELIS Parthenon Taf. XIV Fig. 34. v. SYBEL Katalog der Skulpturen zu Athen 153, 2130. MICHAELIS in d. Festschrift für OVERBECK Leipzig 1893 S. 181 f.

17) Strab. XIV 648. Vgl. Athen. V 211 B.
18) Athen. V 215 B.

19) Pergam. VIII 1 n. 40 S. 36 f.
20) Ael. Aristid. X p. 125, 4 f. Dind.

21) Plut. Aristid. 21.

22) Aisch. Eum. 1028. Eur. Or. 1430. [Lys.] VI 51 p. 107. Strab. XIV 648. Apoll. Rhod. IV 1662. Vgl. DIELS Sib. Bl. 70 Anm. Herm. XXXI 361. GRUPPE in BURSIANS Jahresber. 1895 S. 277 f.

war.) Weiss ist die Binde des Juηólos in Sikyon, aber am Fest des Aratos trägt er eine weiss und rot gestreifte.2) Auch sonst legten die Priester bei feierlichen Gelegenheiten einen besondern Ornat an, vor allem die sie auszeichnende Kopfbinde (orgógiov)3) oder Kränze1) auf dem lang gehaltenen Haar;5) in den Händen hatten sie Stäbe, wie schon Chryses bei Homer (415) mit einem goldverzierten Scepter erscheint, Priesterinnen aber den grossen altertümlichen Tempelschlüssel.") An einigen Orten scheinen sie den Kranz sogar immer als Zeichen ihrer Würde getragen zu haben.) In Eleusis trug der Daduchos bei den Mysterien die Fackel, angethan mit einem purpurnen Gewande und einen Myrtenkranz auf dem Haupt,) und noch prächtiger war das Kostüm des Hierophanten.") Auch kam es vor, dass bei gewissen Feiern Priester und Priesterinnen in der Tracht und mit den Attributen der Gottheit, der sie dienten, erschienen. In Pellene trat die Priesterin der Athena - ἡ καλλίστη καὶ μεγίστη τῶν лаоévшν bewaffnet und mit dem Helm auf dem Haupte auf,10) die παρθένων Priesterin der Artemis Laphria zu Patrai fuhr in einem von Hirschen gezogenen Wagen, 11) ein Priester der Demeter zu Pheneos legt sogar die Maske der Göttin an,12) und eine athenische Inschrift aus dem 3. Jahrhundert n. Chr., 13) die sich auf die Genossenschaft der Iobacchen bezieht, erwähnt Darsteller des Dionysos, Palaimon, der Kore und Aphrodite. 14)

b. Das übrige Kultpersonal.

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29. Aristoteles 15) nennt unter den priesterlichen Beamten der grösseren, ein zahlreicheres Kultpersonal und einen umfassenderen Verwaltungsapparat erfordernden Heiligtümer die ἱεροποιοί, ναοφύλακες und ταμíaι tov iɛgov zonuárov. Wie schon die Namen zeigen, sind die Funktionen aller sehr verschieden, und darnach auch ihre Stellung und ihr Verhältnis den eigentlichen Priestern gegenüber. — Am nächsten stehen den Priestern die iεоолооí, 16) ihre Untergebenen sind auch sie kaum, wenn sie auch verpflichtet gewesen sein werden, bei der Ausübung ihres Amtes in diesem oder jenem den Weisungen der Priester Folge zu leisten. In Athen wählt die Volksversammlung durchs Los zwanzig iɛo̟oлоοí, die zehn sog. έnì và xúμara, d. h. die die ausserordentlichen von den Sehern verlangten Opfer darbringen und mit ihnen zusammen die Zeichen beobachten, und die zehn sog. xar' viavτóv. 17) Diesen lag namentlich die

1) Plat. Leg. XII 956 A.

2) Plut. Arat. 53.

3) Ephem. arch. 1895 S. 114. Plut. Aristid. 5, Arat. 53.

4) Schol. Soph. Oid. Kol. 681.

5) Herod. II 36. Plut. Aristid. 5. 6) xindovyo. DIELS Parmenides 123 ff. mit Abbildgg.

7) Vgl. die karische Inschr. Bull. de corr. XV 169 ff. Pergam. VIII 1 nr. 40 S. 36 f. VIJI 2 nr. 251 Zl. 7 ff.

8) Schol. Soph. Oid. Kol. 673. Vgl. Ephem. arch. 1883 S. 82.

9) Bull. de corr. XV 173. Arrian. Epikt. III 21, 16. TÖPFFER Att. Gen. 46 f. 10) Polyaen. VIII 59 p. 331 Wölfl.

11) Paus. VII 18, 12.

12) Paus. VIII 15, 1. Mehr Beispiele bei BACK De Graecorum caerimoniis, in quibus homines deorum vice fungebantur. Berl. Diss. 1883.

13) Athen. Mitt. XIX 248 ff.

14) Vgl. die Mysterieninschrift von Andania DITTENBERGER Syll. 388 ZI. 24.

15) Polit. VII (VI) 8 p. 1322b; vgl. Ath. Pol. 30.

16) DOERMER De Graecorum sacrificulis qui iɛooлotoi dicuntur, Dissert. Argent. 1883. BOECKH Staatsh. I 273. HOMOLLE Bull. de corr. VI 1 ff., XIV 418 ff.

17) Aristot. Ath. Pol. 54. Etym. M. 469.

Sorge für die penteterischen Opfer ob, das nach Delos gesandte, die Brauronien, Herakleen und das zu den grossen Eleusinien nach Eleusis geschickte. Es fehlen also die grossen Panathenaien. Möglich ist aber, dass sie noch im 5. Jahrhundert auch an diesen die grosse Hekatombe darzubringen hatten. 1) Daneben finden wir nicht ständige isQолoloí. Das sind Festkommissionen, in der Regel ein vom Rat aus seiner Mitte ernannter Ausschuss, 2) seltener vom Volk erwählt.3) Wir kennen solche Kommissionen für die kleinen Panathenaien, 4) Hephaistien, Dionysien, Asklepieen, Bendideen, Theseen. 5) Bisweilen finden wir sie neben den ständigen thätig, namentlich bei der Feier der Eleusinien.6) Eine auf die kleinen Panathenaien bezügliche Inschrift4) trägt ihnen auf, für einen bestimmten Preis die Opfertiere anzukaufen, sie in feierlichem Zuge zum Altar der Athena Polias zu führen und zu opfern, und dann das Fleisch demenweise an die einzelnen Bürger zu verteilen. In Eleusis nehmen sie das den Göttinnen von den Hellenen dargebrachte Getreide in Empfang, bewahren es auf, verkaufen es) in Gemeinschaft mit dem Rat und schaffen dafür vom Volk beschlossene Weihgeschenke an. 8) Auch mit der Beaufsichtigung und Verwaltung der Heiligtümer und der Tempelschätze haben sie zu thun,9) und bei der Niederlegung ihres Amtes Rechenschaft abzulegen. 10) Wie den Priestern kann auch ihnen Strafgewalt übertragen werden, 11) wie diese erhalten sie Anteile von den Opfertieren 12) und nach guter Amtsführung Belobung und Kranz.13) Auch an andern Orten treten sie meist als Kollegium auf: zwölf in Kameiros auf Rhodos, 14) anderswo vier, 15) oder zwei, 16) selten nur wird einer erwähnt; 17) überall haben sie vornehmlich mit den Opfern zu thun und alles Notwendige dazu vorzubereiten und zu beschaffen. 18) Die ständigen werden das Amt ein Jahr bekleidet haben.19) Verwandt mit den isoоrooi sind die (in nichtattischen Inschriften häufig erwähnten) μnvio.20) Sie sind ein Jahr im Amte, 21) aber treten nur in den einzelnen Monaten in Funktion. 22) Fleischverteilung 23) und Anordnung der grossen Opfermahle 24) scheint ihnen vorzugsweise obgelegen zu haben. Auch sie erhalten Anteile von den geopferten Tieren 25) und die übliche

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12) DITTENBERGER Syll. 380. Inschr. v. Kos bei PATON u. HICKS S. 81 nr. 37. 13) CIA II 581. IGSept. I 4254. 14) CIG Ins. I 705.

15) CIG 2953b. Bull. de corr. VI 6 in Delos, v. SCHÖFFER Berl. Stud. IX 118 ff. Vgl. CIA II 581.

16) CIG 2157.

17) CIG 2056. Vgl. DOERMER a. a. O. 19. 18) DITTENBERGER Syll. 373. Inschr. aus Keos, HALBHERR Mus. Ital. I 220 Zl. 11 ff. 19) Vgl. Bull. de corr. VI 6. 20) DOERMER a. a. O. 65 ff. 21) CIG 3641b.

22) BOECKH im CIG. II p. 1133.

28) Bull. de corr. VI 256 f. Karische Inschr. Wien. Akad. 1894 S. 14.

24) Μουσ, τῆς ἐναγγελ. σχολ. in Smyrna 1880 n. 186 p. 141.

9) CIG 2266, 2953b. Vgl. FRÄNKEL a. a. O. Anm. 268. FOUCART Des ass. rel. 24. 10) CIA II 581. Bull. de corr. Vl 6 ff., 25) CIGIns. II 330. GREEK inser. Brit. 11) CIA II 631. SCHOELL a. a. O. 18 ff. Mus. IV 1 nr. 896 Zl. 41 ff.

57 ff.

Anerkennung nach tadelloser Amtsverwaltung.') Dass die iεqoлooi wie die euro an einigen Orten, wo ihre Funktionen dann freilich auch noch andere gewesen sein mögen, höchst angesehen waren, geht daraus hervor, dass sie dort die eponymen Beamten sind.2) Auch die uns öfter begegnenden ἱεροθύται) und ἀρχιεροθύται) scheinen hauptsächlich mit den Opfern zu thun gehabt zu haben, und dasselbe lässt sich von den θυηπόλοι vermuten, während wir die ἱερονόμοι) auch mit der Verwaltung heiliger Gelder betraut finden.') Ferner gehören hierher die sog. Parasiten, die unter anderm die dem Tempel zukommenden Getreidelieferungen eintrieben und die Festschmäuse ausrichten halfen,8) und die κήρυκες oder ἱεροκήρυκες.) Sie verkünden an Festen die Namen und Ver dienste der vom Volk durch Ehren ausgezeichneten Männer und rufen sonst etwa notwendige Bekanntmachungen aus, 10) verrichten Gebete,11) sind aber auch, wie schon in homerischer Zeit 12) bei den Opfern behilflich 13) und erhalten gleich den Parasiten 14) ihren Anteil vom Opferfleisch oder Wein. 15) Eine bestimmte Art von Herolden sind die σлоvdоgógot, die wir namentlich in Eleusis und Olympia finden; noch näher stehen ihnen die ayεigo und oivoxóo, denen wir gleichfalls in Eleusis, Olympia und anderswo begegnen. 16) Zur Anschaffung der Opfertiere werden durch die Volksversammlung in Athen auch eigene Booral gewählt, 17) und in Delos verkaufen sie die Häute der Opfertiere und stiften dafür Krüge in den Tempel. 18) In Delphoi finden wir auch von den éлμɛλŋtaí Opfer dargebracht, 19) priesterlichen Beamten, die auch an andern Orten vorkommen. 20) Die spätere Zeit treibt die Teilung der priesterlichen Funktionen immer weiter. Eine Inschrift aus Rhegium21) nennt ausser andern Kultbeamten z. B. einen θύτης, ἱεροσαλπιστής, ἱεροπαρέκτης, καπναύγης.

30. Nächst der würdigen Feier der Feste und Opfer, also der Sorge für die gebührende Verehrung der Gottheit, lag den Priestern die Sorge für den Tempel und den heiligen Bezirk überhaupt ob. Unterstützten die vorher genannten Beamten und Gehilfen sie vorzugsweise in jener, so standen ihnen solche hierbei nicht weniger zur Seite, und eben diese scheint Aristoteles a. a. O. kurz mit vaoyúlaxɛç zu bezeichnen. Dazu gehören z. B. die häufig erwähnten vεwлоiоí, 22) deren Aufsicht alles, was den Bau und

1) PATON u. HICKS Inscr. of Cos 382. 2) DITTENBERGER Syll. 159. CIG 3723, 3595 etc.

3) CIG 5491. Bull. de corr. XIII 281. Paus. VIII 42, 5 u. s. w.

4) Inschr. aus Selge in Pisidien bei LANCKORONSKI Pamphil. u. Pisid. II 233 n. 247 f.; aus Lindos CIG Ins. I 768, 788.

5) CIG 956. Aristoph. Pax 1124. Plut. Arat. 53.

6) DITTENBERGER Syll. 156. Pergam. Ins. VIII 1 n. 246.

7) Pergam. Ins. VIII 1 n. 161. Vgl. SWOBODA Rhein. Mus. 1891 S. 507.

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9) z. B. Pergam. Ins. VIII 1 n. 246.
10) CIGIns. II 249.

11) CIA II add. 57b.
12) г 245. T 251.

13) Athen. XIV 79 p. 660.
14) Athen. VI 27 p. 235.

15) Messen. Inschr. Athen. Mitt. XVI 353. 16) Kleidemos bei Athen. XIV 660 vgl. X 425. Herod. VI 60 (Sparta). CIG 1793b, 1849c. DITTENBERGER Herm. XX 29f. TÖPFFER Att. Geneal. 151 f.

17) CIA II 163. BоECKH Staatsh.3 I 274.
18) Rechnungsurkunde v. J. 193 Zl. 16.
19) Bull. de corr. V 164.

20) in Oropos 1GSept. I 453.
21) IG Sic. et Ital. 617.

22) DITTENBERGER Syll. 353, 371 u. s. w.

die Erhaltung der Tempel betraf, unterstand.1) Sie schliessen die Kontrakte mit den Bauunternehmern ab, denen in einzelnen Raten nach Fertigstellung bestimmter Teile die Summe gezahlt wird. 2) Neben ihnen stehen die ἱεροφύλακες. 3) Grössere Heiligtümer hatten eigene Architekten. In Athen gab es ausser zehn durchs Los gewählten ἱερῶν ἐπισκευασταί, die jährlich dreissig Minen zu den nötigsten Reparaturen erhielten1) einen ἀρχιτέκτων ἐπὶ τὰ ἱερά,5) in Eleusis einen für die Tempelgebäude der Demeter und Kore,) in Delphoi für die des Apollon,') ebenso in Delos.8) Am häufigsten aber finden wir die νεωκόροι oder ζάκοροι mit ihren υποCáxogo erwähnt.9) Der Name bedeutet ursprünglich Tempelfeger. Sie hatten für Reinigung der Tempel zu sorgen, 10) die Tempelthüren zu schliessen und zu öffnen und die Eintretenden mit Weihwasser zu besprengen, 11) und Küsterdienste verrichtet auch der reoxogos, der am Amphiaraosheiligtum in Oropos angestellt ist.12) Sie bewahren auch die Tempelurkunden 13) und die beschädigten Weihgeschenke auf14) und gehn in Epidauros den Ärzten zur Hand. 15) Gleich den Priestern werden sie für gute Amtsführung durch Dekrete geehrt. 16) Mitunter war es dem Priester gestattet, sich selber einen vaxóoos zu wählen.17) Auch weibliche vεwxógot kommen vor.18) In späteren Jahrhunderten hat der vɛwxópos mit den niedern Tempeldiensten nichts mehr zu thun, und der Name wird, wenigstens in Asien, ein Titel von höchster Auszeichnung. 19) Ja seit Claudius wird ganzen Städten der ehrende Beiname veuxóoos verliehen, so Tralles, 20) Ephesos, 21) und Smyrna erhält gar von Hadrian das Prädikat δὶς νεωκόρος. 22)

31. An dritter Stelle nennt Aristoteles a. a. O. die rauía tov iɛg@v zonμátor, d. h. die Schatzmeister der in den Tempeln aufbewahrten Schätze. Uns gehen hier nur die isqoτauíaι23) an, die nicht mit der Verwaltung der grossen in den Tempeln deponierten Staatsvermögen zu thun haben, sondern mit den zur Erhaltung des Heiligtums und zu gottesdienstlichen Zwecken bestimmten Summen. 24) In der Regel führen auch sie nur den

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3) CIG 5545 u. a.

4) Arist. Ath. Pol. 50.

5) CIA II 405, 405b.

6) CIA IV 27b. Bull. de corr. VII 391. 7) Lebas Voy. arch. n. 840. Bull. de corr. VI 450.

8) Bull. de corr. XIV 462 ff. Zl. 44 ff. und mehr Beispiele ebenda S. 477 f. Vgl. WERNICKE Herm. XXVI 58 f.

9) z. B. DITTENBERGER Syll. 358, 467. Xen. Anab. V, 3, 6. Am ausführlichsten über sie BÜCHNER De neocoria, Giessen 1888. 10) Eur. Ion 116 f., 794 f.

11) Ael. Arist. I 447 f. Dind.

12

Inschr. Herm. XXI 91 ff. mit den Bem. von WILAMOWITZ 94. Vgl. HOMOLLE im Bull. de corr. XIV 485 f. und 396.

18) Bull. de corr. V 409. WESCHERFOUCART n. 247 f., 321.

14) Ephem. arch. 1889 S. 3 ff. Vgl. BR.

KEIL Herm. XXV 618 ff. und IGSept. I 303. 15) Hipp. Rheg. bei Aelian. Var. hist. IX 33. Vgl. Ael. Arist. I 459 f.

16) CIA II 624 col. 34. Athen. Mitt. VI 167.

17) PATON u. HICKS a. a. O. nr. 28 S. 51. 18) z. B. Paus. II 10, 4. Mehr bei FouCART Des ass. rel. 192.

19) CIG. 3190, 3201. PETERSEN Und v. LUSCHAN Reisen im sw. Kl.As. I n. 53 D b. 20) Athen. Mitt. XIX 114 ff.

21) C. CURTIUS Herm. IV 187.

22) CIG 3148 Zl. 34 ff. Vgl. DITTENBERGER Olymp. V 54. USENER Rhein. Mus. XXIX 39.

23) Vgl. SWOBODA Wiener Stud. XI 65 ff. 24) DITTENBERGER Syll. 357. Bull. de corr. VII 481. Denn Staats- und Tempelschatz werden natürlich getrennt verwaltet, und auch die aus letzterem zu bestreitenden Ausgaben werden staatlicherseits kontrolliert. Vgl. KIRCHHOFF Zur Geschichte des Athen. Staatsschatzes im 5. Jahrh., Abhdlgg. der

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