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einander allerdings sehr. Aber die Notiz, die Landtruppen seien erst aus den einzelnen Orten nach Mykale beordert, kann nicht aus Herodot stammen und ist jedenfalls seiner Angabe, daß die ganze persische Deckungsarmee konzentriert bei Mykale wiederum ein Moment, die Bedeutung des nach Herodot athenischen Erfolges zu steigern stand, entschieden vorzuziehen, weil letzteres sehr unpraktisch gewesen wäre, da ja die Griechen mit ihrem Angriff an einem anderen Punkt Kleinasiens einsetzen konnten, und weil dieses Deckungsprinzip für die Hellespontgegend von Herodot1) ausdrücklich bezeugt ist. Der Rest von Kap. 34 enthält die Erzählung, wie Leotychidas die Griechen auf persischer Seite zum Abfall auffordert. Das Motiv: Sieg in Griechenland, ist realer als das Herodots, aber das Ganze macht doch den Eindruck, als ob Herodot hier bloß von Ephorus modernisiert ist. Auch Kap. 35 (das Gerücht vom Sieg bei Platää ermutigt die Griechen) scheint nichts als rationalisierter Herodot..

Mit Kap. 36 ändert sich das Bild. Grote 2) schreibt: „Diodor XI 36 scheint von Herodot verschiedenen Autoritäten zu folgen, ist aber weniger wahrscheinlich." Busolt3) meint: „Ephorus ist bei der Darstellung der Schlacht bei Mykale überaus willkürlich zu Werke gegangen." Ed. Meyer1) äußert sich ähnlich, aber vorsichtiger als Busolt: „Ephorus schildert die Schlacht selbst sehr abweichend, aber doch wohl nur nach freier Konstruktion. Die Tendenz ist, den kleinasiatischen Griechen größeren Ruhm zukommen zu lassen und die Bedeutung des Kampfes zu steigern." Aber gerade den ersten Teil der Tendenz greift Macan") als besonders wichtig auf, denn er schreibt: „Das endliche Resultat kann nur erklärt werden, wenn man dem Anteil der Ionier viel mehr Wert beilegt, als in den attischen Quellen zu finden ist". Danach wäre also dieser Zug Diodors ein besonderer Vorzug vor Herodots die Athener herausstreichender Schilderung. Und gleich der erste Paragraph spricht deutlich aus, was wir bei Herodot nur angedeutet fanden, daß nämlich die Perser auf den Sieg rechneten. Daraus folgt, daß die Überlieferung, die Ephorus gibt, Herodot wohl bekannt war, aber von ihm nicht benutzt worden ist, folglich beide aus der gleichen Quelle geschöpft haben werden, wofür sich auch anführen läßt, daß die Lage vom persischen Standpunkt aus betrachtet wird. Auch erfüllt die Angabe mit Vertrauen, daß die griechische Macht nur klein war, und daß die Perser die Griechen angreifen, während sie sich bei Herodot defensiv verhalten. Als die Perser, nun so kühn vorrücken, erscheinen die Samier und Milesier auf dem Schlachtfeld, um zugunsten der Griechen einzugreifen. Beide Aufgebote werden von

II p.

1) IX 115. 2) Griech. Gesch. III p. 154 (Übersetzung).

745.

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3) Griech. Gesch.

4) G. d. A. III § 238 Anı. 5) Herodotus VII-IX vol. II p. 388.

Herodot dies hat Ephorus1) übernommen sorgfältig unschädlich gemacht, damit sie ja nicht den Athenern den Ruhm wegschnappen. Doch bei den Milesiern sahen wir, daß sie an einer Stelle in Herodot gar nicht stehen, wo sie nach einer anderen gestanden haben sollen, die Ephorus ihnen zuweist. Diodor wird also hier, da er nicht gleich Herodot an Widerspruch leidet, letzterem vorzuziehen sein.

Leider bricht, wenigstens fürs erste, hier die vom persischen Standpunkt geschriebene Vorlage wieder ab, und es folgt eine ganz neue Darstellung der Schlacht. Daß dem so ist, geht klar aus dem Umstand hervor, daß Perser und Griechen sowohl in 36, 1 als in 36, 3 einander in Sicht kommen, und daß die Samier und Milesier sowohl in 36, 2 als in 36, 4 auf dem Kampfplatz erscheinen. Der Hauptunterschied zwischen ihr einerseits und der vorangehenden sowie herodoteischen andrerseits beruht darin, daß hier die Griechen gar nicht an Angriff denken, sondern sich schleunigst auf die Schiffe retten möchten und nur notgedrungen den Angriff der Perser erwarten. Übereinstimmt hingegen mit der anderen Beschreibung bei Diodor, daß in beiden Fällen die Samier und Milesier den Ausschlag geben, woran dann in der zweiten Version die Teilnahme der Äoler und anderer Griechen geknüpft ist. Dieses Hervorheben der Äoler und die arge Herabsetzung der Leotychidastruppen sowie die Steigerung des Kampfes, in dem die Sieger mehr als 40000 Feinde niedermetzeln, scheinen mir gleich Ed. Meyer allerdings eine von Ephorus herrührende Schlachtschilderung zu sein, so daß die zweite Diodorversion als freie Konstruktion zu gelten hat, die gegen Herodots Darstellung nicht ins Feld zu führen ist.

Im völligen Gegensatz hierzu steht die nun bei Diodor folgende, überaus schlichte Notiz nachstehenden Inhalts: „Von denen, die sich aus der Schlacht retteten, entrannen die einen in die Verschanzung, die anderen zogen ab nach Sardes". Hier ist also von einer Eroberung des persischen Lagers und der dort stationierten Schiffe mit keinem Wort die Rede und wie bei Herodot IX 107 der Weg über die Höhen von Mykale nach Sardes frei. Daher werden wir, zumal die Landungstruppe des Leotychidas nur verhältnismäßig schwach war, aus allem den Schluß ziehen, daß Herodot zum größeren Ruhm Athens das Gefecht bei Mykale gewaltig aufbauschte, so daß sein Bericht ein leeres, athenisches Phantasiegebilde des Kampfes ist, daß wir aus der Geschichtsdarstellung auszumerzen haben.

Über die angebliche Beratung, ob die Ionier damals nach Griechenland verpflanzt werden sollten, hat Ed. Meyer2) geurteilt, diese Erzählung sei vielleicht erst zur Zeit des archidamischen Kriegs erfunden, um den

1) Diodor XI 35, 4. 2) G. d. A. III 2391.

Ioniern die Bedeutung Athens für sie vor Augen zu führen. Ich möchte es etwas anders fassen. Die Verhandlungen zu Samos werden historisch sein, da die Schutzmaßregeln für die neuen Genossen der nationalen Sache, namentlich für die auf dem asiatischen Festland, eine brennende Tagesfrage bildeten; denn mochten auch die auf den Inseln unangefochten in ihren Wohnsitzen bleiben, weil die griechische Flotte die See beherrschte, so waren die in Kleinasien wohnenden Griechen in einer Lage, die den Gedanken einer Übersiedlung nach einem gesicherten Orte nahe legen mußte nach den Erfahrungen, die man dort mit persischen Angriffen von der Landseite her gemacht hatte. Diese Verhandlungen aber werden an den festländischen Griechen in Kleinasien gescheitert sein, die nicht ohne zwingende Notwendigkeit ihre alte Heimat zu verlassen dachten. Dieser letzte Zug ist in unserer Überlieferung verwischt, in der die Kleinasiaten willenlose Geschöpfe sind, die sich nach den Athenern richten; d. h. ich meine: der historische Kern ist auch hier mit athenischen Farben übermalt. Über den Umfang der in den nationalen Bund aufgenommenen Gebiete unterscheiden sich Herodot und Diodor scharf. Nach diesem sind Insel- und Festlandsgriechen aufgenommen, nach jenem nur die Inselgriechen. Ich bin überzeugt, daß Ephorus im Recht ist. Die Milesier, die bei Mykale die Entscheidung gebracht hatten, konnten unmöglich preisgegeben werden.

Später trennen sich die Peloponnesier unter Leotychidas von den Athenern und fahren nach Hause, während die Athener Sestos angreifen. Auch über den Punkt, wo diese Trennung vor sich ging, weichen Herodot und Diodor voneinander ab. Nach Diodor nämlich fand sie gleich bei Samos statt, nach Herodot erst bei Abydos, als die Griechen sich über das Schicksal der Hellespontbrücken informiert hatten. Wenn wir aber bedenken, daß über deren Schicksal die neu aufgenommenen Bundesgriechen sehr gut schon bei Samos Auskunft geben konnten, so werden wir hier uns für Ephorus entscheiden, zumal wir hiermit gleich wieder auf einen neuen wunden Punkt bei Herodot stoßen. Ephorus spricht es mit voller Schärfe aus, daß neben den Athenern noch zahlreiche andere Kontingente aus Ionien und den Inseln an der Belagerung teilgenommen haben, Herodot hingegen sucht den Anteil der letzteren nach Möglichkeit zu vertuschen, indem er in Kap. 114, 117, 118 und 121 nur von Athenern spricht. Aber in Kap. 119 spricht er ausnahmsweise von Hellenen und verrät damit, daß ihm die Version des Ephorus hier ebenso wenig fremd ist, wie in früheren Fällen d. h. beide haben die gleiche Vorlage benutzt. Den möglichen Einwand, Ephorus habe hier nicht die gemeinsame Quelle benutzt, sondern Thucydides1) zugrunde gelegt, halte ich nicht für stichhaltig, da ein dreifacher Unterschied besteht:

1) I 89, 2.

1. Ephorus nennt als Bundesgenossen der Athener Inselgriechen und Ionier, Thucydides Hellespontier und Ionier;

2. Ephorus weiß gleich Herodot nichts davon, daß die Belagerung von Sestos sich bis ins Jahr 478/9 hinzog, was Thucydides berichtet; 3. Ephorus läßt das eingenommene Sestos was, da einzig vernünftig, ganz richtig sein wird — durch eine Besatzung sichern, wovon Thucydides nichts weiß.

An Material, das der schriftlichen Vorlage sicher entlehnt ist, haben wir also:

Diodor XI 34, 2 Die griechische Flotte fährt ohne chiische Einwirkung

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bis Delos.

XI 34, 3 Die persische Landmacht steht nicht bei Mykale konzentriert, sondern eilt erst von allen Seiten zu Hilfe.

XI 36, 1 u. 6 u. 7 Schlacht bei Mykale.

XI 37, 4 Leotychidas fährt gleich von Samos aus mit den Peloponnesiern nach Hause; den Athenern schließen sich Ionier und Inselgriechen an.

XI 37, 5 Belagerung und Besetzung von Sestos.

Dazu aus Herodot:

VIII 130 Die Neubesetzung der Admiralstellen auf persischer Seite.
IX 102
Die Angaben über das Schicksal der persischen Feldherrn in
dem Gefecht bei Mykale.

IX 107 Der Rückzug der Perser über die unbesetzten Höhen von
Mykale zu Xerxes nach Sardes.

Das übrige Material bei Herodot liegt nur in athenischer Übermalung vor.

Abronychos 124.

Abydos 5, 19, 58, 75, 171, 217.
Achäer 5, 44.

Achämenes 36, 40, 91, 150.
Achaja Phtiotis 4, 10, 42, 43.
Adeimantus 16, 104, 114, 159.

Agina 6, 13, 70, 135, 209.

Register.

Anaphes 79.

Anaxander 103, 104.

Androkratesheiligtum 2f., 187, 188, 193.
Andros 119, 169, 171, 172.
Anopeapfad 8, 9, 12, 43, 109.
Anticyra 100.

Aphetä 94, 99, 114, 115, 117, 118.

Ägineten 14, 17, 63, 69, 70, 71, 119, 137, Apotripiquelle 21, 189, 201.

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Araber 80, 81, 89.

Arbela-Gaugamela 82.

Ägypter 1, 37,46, 92, 93, 120,151,163,213 VIII Argiopiosgebiet 199.

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