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Vorbemerkung

Inhalt.

Seite VII

Erster Abschnitt.

Die Frage und ihre verschiedene Beantwortung.

Die Frage: ob man religionslose Völkerstämme kennt, wird verschieden beantwortet. Ursachen der sich widersprechenden Berichte der Reisenden, Mangel an Sprachkenntniss. (S. 1 fg.) Unzweckmässigkeit der Fragen in Bezug auf das Religionswesen der Wilden. Das Inquiriren überhaupt ist unzulänglich, um jenes zu erforschen. Scheu der Wilden vor Fremden. (4.) Die ältern Missionare, meist einseitig gebildet, waren gehässig gegen die Wilden (6 fg.); im kirchlichen Dogmatismus befangen, verwechseln die Missionare gewöhnlich Kirchenglauben mit Religion, so Baegert. (8.) Der Schluss von dem Vorhandensein des Ausdrucks auf das Vorhandensein des Begriffs ist richtig, aber nicht umgekehrt. (8 fg.) Das Fehlen eines geregelten Gottesdienstes setzt nicht Religionslosigkeit voraus. (10.) Die reisenden Naturforscher berücksichtigen das Religionswesen der Wilden meistens flüchtig. (11.) Die religiösen Elemente sind bei den Wilden oft unter Sitten und Gebräuchen verborgen, daher schwer zu erkennen. (12.) Solche Gebräuche werden gewöhnlich als „, , Aberglaube" nicht oder zu wenig beachtet. (13.) Aberglaube und Religion; ihr gemeinsames Grundmerkmal. (15.) Aberglaube und Krankheit. Der Aberglaube nach Wuttke, Feuerbach. (16.) Pfleiderer's gründliche Erforschung des Aberglaubens an sich. (17.) Pfleiderer's Theorie des Aberglaubens ist richtig bei Voraussetzung einer gleichartigen Vorstellung des Uebersinnlichen. (20.) Der Mensch als Organismus sowol in leiblicher als geistiger Hinsicht. (22.) Die Wilden stehen ausserhalb der Geschichte der Menschheit. Bedenken gegen die Ausdrücke,,Wilde, Naturvölker“. (23.) Der Wilde verglichen mit dem Kinde. (23.) Nicht alle Naturvölker sind als Degenerationen zu betrachten. (25.) Das Studium der religiösen Anschauungen der Naturvölker ist der Religionswissenschaft förderlich. (25.) Die rohen Vorstellungen der Wilden werden oft im Sinne christlicher Cultur gedeutet. (27.) Völkerstämme ohne europäische Religionsbegriffe werden als religionslos geschildert. (28.) Der richtige Grundsatz für den religionsgeschichtlichen Forscher nach Hegel. (29.)

Tylor fordert beim Studium der Religionen der niedern Rassen eine rudimentäre Definition der Religion; Lubbock sucht die Stellung einer Religion nach ihrer Auffassung der Gottheit zu bestimmen. (30.) Er gibt die ersten hervorragenden Stadien des religiösen Lebens an. (31.) Einwendungen dagegen. Lubbock's Unbestimmtheit in Bezug auf das, was als Religion gelten könne. (31.) Was Lubbock entschieden nicht als Religion gelten lässt: blosses Furchtgefühl. (33.) Erklärung der Bangigkeit des Kindes im finstern Raume. Das Gefühl der Furcht erfüllt nicht den Begriff der Religion. Die Geistesthätigkeit des Menschen auf niederster Stufe geht über die Sinnesempfindungen hinaus, d. h. er ist Mensch, und weil er Mensch ist, hat er Religion. (34.)

Zweiter Abschnitt.

Die angeblich religionslosen Volksstämme.

Die Australier (35-40); die Bewohner von Queensland (41); die Buschmänner (42—44); die Hottentotten (44-49); die Feuerländer (49—-51); die Mincopie oder Bewohner der Andamanen (51-52); die Tasmanier (52); die Grönländer und Eskimos (54-56); die Lappen (56-60); die Canadier (60-64); die Indianer Californiens (64-66); die brasilianischen Stämme (66-68); die Tupinambas (68); Coroados (69); Botocuden (71); die Indianer von Paraguay (71-77); die Indianer am obern Amazonenstrome (77); südamerikanische Stämme (79); Polynesier, Neuseeländer (84-92); die Samoa - Insulaner (92-94); die Bewohner der Carolinen (96–100); die Bewohner der Pelewinseln (100); die Bewohner der AruInseln (101-103); Arafuras (103); die Bewohner von Mallicolo (104); die Bachapins (105); die Koussakaffern, Bamharas (108); die Neger von Wassoulo, die amerikanischen Wurzelgräber, Damood-Insulaner (109 fg.).

Dritter Abschnitt.

Das Religionswesen der rohesten Völkerstämme.

a. Das Gemüth.

Das Gemüth als Quelle der Religion. Rosenkranz über das Gemüth. Das Gemüth äussert sich als Theilnahme und Mittheilung (110); es fasst Gefühl und Selbstbewusstsein in sich. Definitionen des Gemüths: Erdmann, Thomasius, Lenhossek, J. G. Gruber (113); Schelling, Hegel, Fr. Vischer, Rothe (115); J. H. Fichte, Herbart, Perty, Wirth; Herz und Gemüth; Lazarus (116); Religion muss die Merkmale des Gemüths, dem sie entstammt, die Totalität der menschlichen Individualität, Fühlen, Denken

und Wollen an sich tragen. Der menschliche Geist, ein Organismus, seine Thätigkeiten in Wechselwirkung. (118.) Entwickelung auf dem Gebiete der Religionen vom Rohen zum Gebildeten, entsprechend dem Zustande des Gemüths. Das Gemüth des Wilden ist roh, demnach auch seine Religion, ist aber des Studiums werth. (119.) Das Misliche bei Untersuchungen über die Religion der Naturvölker nach Lipsius. Jeder Verfall ist ein Rückfall auf eine niedrigere Stufe. Im rohesten Zustande besteht doch eine Scheidelinie zwischen Mensch und Thier. (120.) Das Verletzende bei der Entwickelungstheorie im Hinblick auf thierische Anfänge; dagegen Pfleiderer. (122.) Bastian. Unrichtigkeit des Satzes: der Mensch ist ein Thier mit Bewusstsein, nach Feuerbach. (123.) \

b. Der Glaube an böse Wesen.

Wie er entsteht. (124.) Materielle Nothlage der rohesten Naturvölker, deren geistiger Zustand. Der Wilde hat Bewusstsein und Selbstbewusstsein, diesem mangelt aber Klarheit und Festigkeit; die Scheidelinie zwischen jenem und der Natur erscheint noch nicht scharf gezogen. (125.) Egoismus des Wilden und des Kindes; Grundtrieb der Selbsterhaltung. (126.) Die Noth treibt den Wilden zur Thätigkeit; seine gewöhnliche Trägheit. (127.) Er fühlt das physische Wohlbehagen, führt es aber nicht zu Bewusstsein. Erscheinungen, die sein Dasein bedrohen, erwecken in ihm das Gefühl der Furcht und zugleich die Annahme einer Ursache jener Erscheinungen. Das Causalitätsgesetz; Bethätigung desselben auch in der Leiblichkeit des Menschen; es ist das Grundgesetz der Welt. (128.) ,, Metaphysischer Trieb" nach Rümelin. Der Wilde führt die schlimme Erscheinung auf ein schlimmes Wesen zurück; da er es nicht sieht, ein übersinnliches. (129.) Es ist Ursache aller Uebel. (130.)

c. Die Zauberei.

Der Glaube an Zauberei findet sich bei allen Völkerstämmen auf niederer Stufe. Tendenz der Zauberei: Lösung des Widerspruchs des Wilden mit der Natur. Selbst zu unmächtig, nimmt er seine Zuflucht zu einer höhern, übersinnlichen Macht, deren Anerkennung in seinem Gemüthe auftaucht. (130.) Mit ihrer Hülfe sucht sich die Individualität durch Zaubern sicherzustellen. Das Zaubern als Reaction des Selbstbewusstseins gegen die Natur beruht auf der Annahme einer übernatürlichen, freundlichen Macht. Castrén über das Schamanenthum. (131.) Die höhere, übersinnliche Macht tritt nicht in den Vordergrund des Bewusstseins, gewinnt keine bestimmte Form, daher keine Verehrung. Der Leichtsinn des Wilden. (132.) Er sucht mit dem Zauberer in gutem Vernehmen zu stehen, ebenso mit dem Fetisch; Fetischismus und Zauberei. (134.) Soldan über Definitionen der Zauberei. (135.) Mechanische Auffassungsweise des Wilden. Die Bedeutsamkeit des Glaubens an Zauberei; der

Mensch wird sich seiner Endlichkeit bewusst und strebt zugleich über sie hinaus. Zauberei setzt einen Dualismus von Mächten voraus. (136.) Dualismus im alttestamentlichen Begriffe von Zauberei; im Mittelalter. (119.) Der Dualismus in der Zauberei des Wilden. Das Beten und Zaubern nach Hegel; Pfleiderer. (137.) Der Wilde behandelt seinen Fetisch wie das Kind sein Spielzeug. Beispiele ähnlichen Verfahrens in der Geschichte. (139.) Eigenthumsrecht des Wilden auf den Fetisch. Unterschied im Verhalten des Wilden von dem des Kindes; jener strebt nach Einheit mit dem Fetisch. (140.) Vorstellung des Wilden vom Zauberer, dieser kann feindlich und freundlich wirken. Verwendung der Zanberei bei Ordalien. (141.) Peschel's Ansicht davon. Bastian's Erlebniss. Voraussetzung einer die Ordnung schützenden Macht. (142.) Die im Glauben an Zauberei enthaltenen Momente: Anerkennung einer übersinnlichen Macht, das Gefühl der Furcht, Bewusstsein der Abhängigkeit von jener Macht, Reaction des Selbstbewusstseins gegen die Naturgewalt, als Wesenstheile des Religionsbegriffs. (143.) Der Glaube an Zauberei verdient den Namen ,, Religion". Ed. von Hartmann's Ansicht: Unzufriedenheit führe zur Religion, daher die pessimistische Stimmung überhandnehmen müsse. Gefühl und Intellect als Factoren in der Zauberei, der Glaube an die Macht der Zauberei lebt im Gemüthe des Wilden. (144.)

d. Die Sittlichkeit des Wilden.

Herrschende Begriffsverwirrung in dieser Hinsicht. Seine Sittlichkeit besteht in der Uebereinstimmung mit dem Collectivbewusstsein des Volksstammes, das in der Sitte sich ausdrückt. (145.) Lazarus: alle Sitten sind sittlich. Entstehung der Sitte. Sie ist dem Wilden traditionelles Gesetz, dem er, sich selbstverleugnend, fügt. Anders verhält er sich dem Einzelwesen gegenüber, dem er an Kraft überlegen ist. (146.) Stellung des Weibes bei allen Wilden. Macht ist das Einzige, was dem Wilden imponirt, ihm Achtung einflösst; er erhebt sie zum Rechtsprincip. Verschiedenheit der Ansichten über das Sittliche, wie über Schamhaftigkeit. (147.) Die Sittlichkeit des Wilden ist verschieden von der unserigen, abhängig vom Begriffe des Guten. Die Willkür des Wilden wird durch die Sitte normirt, er hält für sündhaft, was gegen die althergebrachte Sitte ist. (149.) Die Sitte gilt ihm für heilig. Am Ursprung der Sitte steht der Utilitarismus. (151.) Erweiterung des Begriffs vom Nützlichen zum Gemeinnützlichen. Fortschreitende Verallgemeinerung der Bestimmung thut dem Egoismus immer mehr Abbruch. Der Wilde ist nur imputabel in Beziehung auf die Sitte seines Stammes. Seine Sittlichkeit ist eine rohe wie seine Sitte. (152.)

e. Zauberei und Sittlichkeit.

Lubbock's Ansicht über deren Unabhängigkeit voneinander. Tylor's Auffassung. Fr. Schultze findet ein pädagogisches Element im Feti

schismus.

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Nach Waitz treten sittliche und religiöse Vorstellungen, die aus verschiedenen Quellen fliessen, erst auf einer höhern Culturstufe in irgendeine Beziehung zueinander. (153 fg.) Diese Beziehung ist wol als eine bewusste" zu fassen, denn es kann schon früher eine unbewusste stattfinden. Im gesammten Alterthum war Religion und Sittlichkeit in unmittelbarer Einheit. Beide haben im menschlichen Wesen ihren Grund, sind in organischem Zusammenhange. (155.) Religion und Sittlichkeit entstammen dem Gemüthe, das aber von verschiedenen Seiten angeregt wird; zur erstern durch die Naturumgebung, zur letztern durch die Menschenwelt. Einfluss des Glaubens an Zauberei auf die Sittlichkeit, er legt Pflichten auf: freiwillige Entbehrungen (156), Fasten, Einsamkeit. (157.) Ihre Bedeutung ist die eines Opfers an der eigenen Persönlichkeit. Deutlicher zeigt sich der Einfluss des Fetischismus auf die Sittlichkeit. Ordal, Eid, Bündnisse unter dem Schutze des Fetisches. Gelübde. (158 fg.) Macht des Fetisches, moralische Uebel zu vertreiben. (161.) Der Fetisch hat auf alles Einfluss. (162.) Den Fetischen werden Opfer gebracht. Scheu vor dem eigenen Fetisch; Furcht vor dem fremden. Enthaltsamkeit durch das Totem, dem Amerikaner auferlegt. (163.) Verbotene Heirathen. Das Kobong der Australier. Das Tabu. Bedeutung des Wortes. Anerkennung des Tabu in ganz Polynesien und Mikronesien. Aeusserung der göttlichen Kraft des Tabu. Misbrauch desselben von den bevorrechteten Ständen. (164 fg.) Tabu, zur Sicherung des Eigenthums verhängt. Der Einfluss religiöser Anschauungen auf die Handlungsweise in vielen andern Sitten erkennbar: Fingeropfer, Ausbrechen der Vorderzähne, Selbstpeinigungen. (166.) Ursprüngliche religiöse Bedeutung der Tätowirung. Amulete u. dgl. Der religiöse Einfluss auf das Verhalten des Wilden hat zwar keine veredelnde, aber doch eine bändigende Wirkung. Wie seine Sittlichkeit ist auch sein Tugendbegriff verschieden von dem unserigen. Die Berufung auf das Gewissen im allgemeinen als absolutes Regulativ in Sachen der Religion und Sittlichkeit erweist sich als unrichtig. Das Gewissen ist etwas Relatives. Gewissen im absoluten Sinne ist die Reaction des rein Menschlichen. (168.) Dem Gemüthe des Wilden entspricht sowol seine Religion als auch sein Ideal. Worin letzteres besteht. (169.) Ergebniss der bisherigen Untersuchung: der Glaube an böse Wesen und Zauberei enthält das Gefühl der Gebundenheit und das Moment der zurückbindenden Wirkung auf das Leben entspricht dem eigentlichen Sinne des Wortes,religio", darf als Religion gelten und mit diesem Namen bezeichnet werden. (170.) Die Furcht als vorwiegendes Gefühl im Glauben an böse Wesen und Zauberei begreift auch achtende Anerkennung, Achtung in sich. Happel will nicht von blosser Furcht reden, sondern von einem Schauer. (171.) Der Wilde glaubt an Zauberei, weil er auf die Gunst einer idealen, freundlichen Macht hofft. Sein Streben nach dem Gefühle der Einheit mit derselben theilt er mit durch Anrufung, Opfer u. s. w.; sein Gemüth ist nicht ganz verschlossen; eine weitere ErRoskoff, Das Religionswesen.

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