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Quelle schont, zugleich aber durch Hinzufügung von den Sinn völlig umkehrt, ist für seine Arbeitsweise sehr charakteristisch.

b) Die Heldennatur Jakobs scheint bei J nur ganz leise durch Gen. 29, 10, wo Jakob in ritterlicher Weise den Stein, den alle Hirten nur vereint heben können, allein vom Brunnen wälzt, damit Rahel ihre Schafe tränken kann (GUNKEL). Dafs tatsächlich die Anschauung von Jakob als Helden lebendig war, sehen wir aus dem Jakobssegen und aus Gen. 48, 22. Dort sind in dem Spruch an Joseph drei Verse enthalten, die sich ursprünglich auf Jakob beziehen: Gen. 49, 24-26. Er wird gepriesen, weil sein Bogen Stand hielt gegen den Andrang von Pfeilschützen. Zu derselben Tradition gehört Gen. 48, 22. Hiernach hat Jakob die Amoriter mit Schwert und Bogen bekämpft und dabei Land (Sichem) erobert. Diese Sagenform hat also von dem riesigen Recken Jakob erzählt, der im grimmigen Kampfe für seine Nachkommen das Land erobert.

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Vielleicht können wir auch noch Folgendes heranziehen. Die Jakobssage zerfällt deutlich in zwei Teile: 1. Jakob und Esau, 2. Jakob und Laban. Esau sowohl wie Laban stehen zu Jakob in demselben Verhältnis wie Gen. 32, 25-30 der El, mit dem Jakob kämpft. Als Jakob zum Heros wurde, spaltete sich die Tradition: hier trat Esau, dort Laban an die Stelle des Gottes. (Als dann Jakob Israel wurde, wurde Esau Edom und Laban Aram). Wir müssen erwarten, dafs die Auseinandersetzungen Jakobs mit Esau und Laban in der Heldensage nicht so friedlich erfolgt sind, wie wir es jetzt lesen1). Darauf deutet wohl noch c. 33, wo Esau Jakob mit einem Heere entgegenzieht, und 31, 32. 37. 46. 54, wo Jakob „Brüder" (N) zur Seite stehen2). Mit ihnen zusammen schliefst er den Vertrag mit Laban am Gebirge Gilead. „Eine noch ältere Meinung könnte gewesen sein, dafs die Väter das Gebirge Gilead selbst zur Grenze aufgeschüttet haben, wobei sie als Giganten vorgestellt werden, vgl. Jud. 15, 17“ 3).

1) S. Gen. 32, 29: „Du hast mit Göttern und Menschen gerungen und bist obgelegen.".

2) So auch STEUERNAGEL, Einw. d. isr. St., S. 37, der allerdings in Konsequenz seiner ganzen Anschauung als „Bruderstämme" des Stammes

Jakob auffafst.

3) GUNKEL zu Gen. 31, 44.

So verstehen wir auch die Beurteilung Jakobs bei Amos. Jahwe verabscheut Jakobs „Stolz" und seine Burgen 6, 8. An der ironischen Verwendung von ap 8, 7 erkennen wir, dafs ,,Stolz" etwas typisches für Jakob sein mufs ein Zug, den wir aus J nicht verstehen würden.

c) Der Jakob der Heldensage war in Israel durchaus noch nicht vergessen. Aber bekannter und beliebter war doch der Jakob, der die Züge der damaligen Menschen angenommen hatte und in typischer Weise den israelitischen Landbewohner repräsentierte (Zeitalter der Schwänke, Märchen, Volksbücher). Jetzt konnte besonders glücklich der Zug verwertet werden, den er schon als Gott gehabt hat, der in seinem Namen liegt: das Überlisten des Gegners. In drei Variationen wird erzählt, wie er seinen Bruder Esau überlistet: Beweis genug, wie beliebt dies Thema war. Ebenso treibt er es mit Laban. J steht hierin bekanntlich der Tradition näher als E. E empfindet Jakobs Verhalten als anstöfsig und sucht es zu mildern und zu entschuldigen. Jakob geht nicht gleich auf Rebekkas Rat ein, den Vater zu betrügen. E sucht Jakobs Vergehen abzuschwächen, bedenkt aber nicht, dafs es dadurch nur schlimmer wird; denn Jakob verübt jetzt einen bewussten Betrug1).

Der Jahwist hat Sinn für die humoristische2) Derbheit der Späfse seines Helden. Auch Jahwe hat Freude daran. Darum schliefst sich J auch in der Jakobssage viel enger an die Tradition an als E, dem das Humoristische frivol erscheint. Aber dennoch legt er in dieser volkstümlichen Erzählung eine Auffassung zu Grunde, die dem Stoffe von Hause aus fremd ist. Es ist der religiöse Grundgedanke (der in dem Schwank 25, 27-34 ganz fehlt): dafs alles der Güte Jahwes verdankt wird, den Jakob ausspricht 32, 11: „Ich bin zu gering aller Wohltaten und aller Treue, die du deinem Knechte getan hast."

Dieses Grundgedankens wegen schlofs sich J gerade an die volkstümliche Tradition und nicht an die Heldensage an. In jener steht Jakob Leuten gegenüber, die von Natur stärker sind als er; da kann sich Jahwes Herrlichkeit bewähren. Das wäre

1) GUNKEL glaubt, dafs E darin das Altertümlichere hat, dafs Jakob seinen Vater mit den Fellen betrügt, nicht durch den Geruch der Kleider wie bei J. Mir scheint vielmehr E hier zu vergröbern, da ihm unwahrscheinlich ist, dafs der alte Isaak noch solches Geruchsvermögen hat.

2) Hierzu ist bes. GUNKEL zu vergleichen.

nicht möglich gewesen, wenn Jakob Züge hätte, die an den Heros erinnern.

Also selbst hier nicht einfach Übernahme, sondern Auswahl nach ganz bestimmten Grundsätzen.

Auch neue Stücke hat J der Jakobssage hinzugefügt. Die Übertragung des Namens Israel auf Jakob wird von ihm stammen1). Nicht als ob man nicht Jakob schon vorher für den Stammvater Israels gehalten hätte, aber man hat ihn nicht Israel genannt. Wichtiger ist aber das Zusammentreffen mit Esau Gen. 32. 33. Hier ist Jakob nicht mehr der verschmitzte Bauer. Sein Verhalten zu Esau stimmt garnicht zu dem Bilde, das wir von Jakob haben, sodafs HOLZINGER 2) von einer „,zweifelhaften Rolle" spricht, die Jakob spielt. Diese Rolle ist ihm der beste Beweis dafür, dafs die Sage an einem Heiligtum überliefert worden sei, das von Israeliten und Edomitern gemeinsam besucht wurde. Zugleich beweise diese Erzählung, wie treu die israelitischen Erzähler das ihnen vorliegende Material wiedergegeben haben.

Dafür, dafs diese Erzählung Kultsage ist, fehlt jedoch auch der geringste Beweis. Kein Altar, keine Massebe wird zur Erinnerung geweiht, kein Opfer gehalten. Nicht einmal lokalisiert ist der Vorgang. Höchstens könnte Machanajim in Betracht kommen. Aber dieser Ort erhält nach J seinen Namen nicht von den zwei Lagern Esaus und Jakobs, sondern nach den zwei Lagern Jakobs. Und E, der die Tradition nicht selten getreuer wiedergibt, leitet den Namen davon her, dafs Jakob dort die Engel Gottes begegnen. So berechtigt es an sich ist anzunehmen, dass die Kultsagen der Heiligtümer irgendwie Eingang in J und E gefunden haben, so liegt doch die Gefahr vor, in der Zurückführung der Erzählungen auf Kultsagen zu weit zu gehen.

Aus der volkstümlichen Tradition kann diese Erzählung noch viel weniger stammen. Denn die würde dieses Verhalten Jakobs allerdings mifsbilligen und diesen Fleck auf seiner Ehre nicht sitzen lassen. Diese Erzählung stammt sicher von J selbst, wenigstens in ihrer jetzigen Gestalt, wenn auch ältere Sagen von wesentlich anderem Charakter zugrunde liegen werden. Es ist gewifs nicht zufällig, dafs der vorhin zitierte Grundgedanke

1) S. ZATW. 21, 74 f.

2) Kommentar zur Genesis, S. 212.

32, 11 sich gerade hier findet. Hier können wir am deutlichsten sehen, welche Anschauungen J hat, da er nicht durch den Stoff gebunden ist. Allein die Demut vor Jahwe, dem wir alles verdanken, kann aus den Gefahren retten. Es ist nicht nur menschlich, sondern auch ästhetisch ein schöner Zug, dafs J

dabei auch den Gegner idealisiert.

Gen. c. 32 und 33 stehen bei J1) ziemlich am Schlufs der Jakobgeschichte. Mit grofsem Geschick hat der Erzähler seine Beurteilung Jakobs ans Ende gestellt. Der Leser und noch mehr der Hörer betrachtet nun alles unter diesem Gesichtspunkt; wenn sie am Anfange stände, würden die einzelnen Geschichten den Grundgedanken völlig verwischen.

Der Gottesname in den Vätersagen.

J gebraucht in der Genesis stets den Gottesnamen Jahwe, E dagegen Elohim. Der Grund dazu ist bei E leicht zu erkennen: bei ihm offenbart sich Jahwe erst an Mose Exod. 3, 14. Bei J dagegen ist Jahwe von Uranfang an der Gott Israels. Aber widersprachen dem nicht mannigfaltige Tatsachen? Dafs Isaak und Jakob (vielleicht auch Rachel?) einst Götter gewesen waren, hatte noch deutliche Spuren hinterlassen, mochte auch die Tatsache selbst dem Volksbewusstsein entschwunden sein. Man denke nur an die Polemik der Propheten gegen die Kultusstätten von Betel und Beerseba! Dem entspricht, dafs E den Namen Jahwe in der Genesis nicht braucht. Jakob nennt

אל בית אל in Betel ,330 אל אלהי ישראל den Altar zu Sichem

35, 7. In Beerseba offenbart sich s dem Jakob als b

7 46, 3. E glaubt zu wissen, dafs in früheren Zeiten nicht Jahwe verehrt worden ist, sondern dafs er sich erst Mose offenbart hat. Deshalb vermeidet er in der Genesis diesen Namen, läfst aber Exod. 3, 6. 13 erkennen, dafs Jahwe nur eine andere Bezeichnung desselben Gottes ist; Jahwe ist, ohne dafs sein Name bekannt war, auch der Gott der Väter gewesen.

J kennt gleichfalls ältere Gottesnamen (16, 13 nennt Hagar den Namen Jahwes," "; 21,33 pflanzt Abraham eine Tamariske zu Beerseba und ruft dort den Namen Jahwes „N ban), aber er identifiziert sie mit Jahwe. Deshalb erwähnt er 12, 8. 13, 4. 21, 33 ausdrücklich, dafs an den dort erbauten

1) Gen. 34 gehört nicht zu J1, s. u. über die Tamargeschichte. Ed, Meyer, Alttestamentl. Untersuchungen.

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Altären der Name Jahwes angerufen wird. Er ist stets bemüht, eine andere Auffassung als die seine unmöglich zu machen. Er will in der Vätersage ein ideales Ab- und Vorbild seiner Zeit aufstellen, und dazu gehört auch die Jahweverehrung. Deshalb scheut er sich nicht, Jahwe zum Gotte Abrahams etc. zu machen. Nach seiner Ansicht ist Jahwe von Urbeginn an nicht nur der Gott Israels gewesen, sondern der der Welt. J2 kennt schon eine Zeit, wo Jahwe nicht verehrt worden ist: 4, 26 begann man zur Zeit des Set und Enoš Jahwe anzurufen. E verschiebt den Anfang der Jahweverehrung in noch viel spätere Zeit.

2. Die Mosesagen.

Diesen Teil habe ich auf Grund der vorangehenden Untersuchungen ED. MEYERS Vollständig neu arbeiten müssen. Denn erst jetzt kennen wir die Erzählung des Jahwisten in den Büchern Exodus-Numeri. Er ist bis auf wenige Lücken, unter denen allerdings eine grofse ist - Auszug aus Ägypten und das Fest in der Wüste, vollständig vom Redaktor aufgenommen worden. Er berichtet die Ereignisse in kurzer Darstellung, die sich auf das Wesentliche beschränkt. Besonders tritt das bei den Vorgängen aufserhalb von Midian und Qadeš hervor: unaufhaltsam geht die Darstellung weiter, jeder Satz enthält ein wichtiges Ereignis. Alles ist gut miteinander verbunden und trefflich motiviert.1) Nur zwei Stücke möchte ich J nicht zuweisen, die M. für jahwistisch hält: Exod. 4, 24-26 und 4, 1–9.

1. Exod. 4, 24-26 kann nach meinem Gefühl nicht zu J gehören. Das Wesen Jahwes, wie es in diesem Fragment aufgefafst ist, entspricht ganz primitiven religiösen Vorstellungen und ist himmelweit entfernt von dem Wesen Jahwes in der Auffassung des Jahwisten. Sagen mit einer derartig anthropomorphen Gottesvorstellung nimmt er auch sonst nicht auf. Die eine Ausnahme Jakobs Kampf mit Jahwe ist leicht begreiflich: er will die Übertragung des Namens Israel auf Jakob erklären. Ferner enthält sein Werk keine ätiologischen Erzählungen (dafs er weder die Einsetzung des Mazzenfestes noch des Passah berichtet, hat ja E. M. nachgewiesen). Wahrscheinlich ist ihm die Beschneidung von der Jahweverehrung unzer

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1) s. S. 14. 31. 32. 43.

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