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neben E einen E2 kennen gelernt haben, so müssen wir in cp. 1. 2 und in der Geschichte der Plagen und des Auszugs erst recht mehrere Hände J und J2, E1 und E2 erkennen, die ich nicht immer zu scheiden vermag. Da für uns die kritische Analyse der Texte keineswegs Selbstzweck ist sondern nur eine gesicherte Grundlage für die Untersuchung der Sagen schaffen soll, dürfen wir manche dieser Fragen bei Seite lassen; in den für uns wichtigsten Problemen wird sich fast immer ein sicheres Resultat gewinnen lassen.

Ich beginne mit dem Schlufs, dem Auszug und der Verfolgung. Hier liegt die Contamination von zwei Quellen deutlich 14,5 vor: „Da wurde dem König von Ägypten berichtet, dafs das Volk geflohen sei; || da verwandelte sich das Herz Pharaos und seiner Knechte gegen das Volk und sie sprachen: was haben wir da getan, dafs wir Israel aus unsrer Dienstbarkeit entlassen haben?" Der erste Satz stammt aus J, der, wie wir gesehen haben, „König von Ägypten" sagt, der zweite, mit Pharao und Israel, aus E. Die beiden nächsten Verse enthalten die Fortsetzung: v. 6 „da schirrte er seinen Wagen, und sein Volk nahm er mit sich" gehört zu J, v. 7 da nahm er 600 auserlesene Wagen [und alle Wagen Ägyptens]'), und auf allen waren Dreimänner", stammt aus E.2) E gibt nicht nur eine breitere Ausmalung, für die vielleicht das Lied Exod. 15 benutzt ist, aus dem die be Dreimänner" zu stammen scheinen"); sondern die Situation ist hier eine ganz andere als bei J. Denn nach v. 5 b hat der Pharao unter Zustimmung seiner „Knechte", seines Hofstaats, die Israeliten aus der Knechtschaft entlassen, d. h. ihnen den dauernden Auszug aus Ägypten gewährt, entsprechend der früher besprochenen Forderung Moses, und bereut das jetzt. Nach

1) Das ist wohl Zusatz.

2) Es folgt aus P und Jahwe verhärtete das Herz Pharaos des Königs von Ägypten", entsprechend Jahwes Ankündigung 14, 4.

רכב בחור Daher ist woll auch .4 ,15 ומבחר שלשיו בעו בים סוף (3

14,7 entlehnt. als Bezeichnung des Wagenkämpfers und speziell des neben dem Fürsten auf dem Wagen stehenden Kriegers, der zu ihm steht wie der viozos bei den homerischen Helden, ist in der israelitischen Königszeit ganz gewöhnlich (Reg. I 9, 22. II 7, 2. 17. 19. 9, 25. 10, 25. 15, 25). Ursprünglich ist es offenbar die Bezeichnung der „drei" Krieger des chetitischen Streitwagens, der in Syrien der herrschende gewesen sein wird, während bei den Ägyptern wie bei den Assyrern und den Griechen bekanntlich nur zwei Mann zum Wagen gehören.

v. 5a dagegen ist das Volk entflohen, und als der König das hört, will er sie wieder zurückbringen. Hier ist also von einer definitiven Entlassung sowenig die Rede wie von Frohndiensten; sondern das Volk hat die Erlaubnis zum Wüstenfest erhalten und diese benutzt um zu entfliehen, genau entsprechend den früheren Angaben von J. Da ist es durchaus natürlich, dafs der König den Entflohenen nachsetzt; eine Sinnesänderung wie bei E ist hier nicht erforderlich.

Von der Fortsetzung gehören zu E 14, 19 a. 20 a. c: „und [der Mal'ak] Elohim['s], der (bisher) vor dem Heere Israels einhergegangen war, brach auf und ging hinter ihnen her, und trat zwischen das ägyptische und das israelitische Heer, sodafs die ganze Nacht hindurch von hier und von dort keiner dem andern nahe kommen konnte" 1) — vgl. Josuas Worte Jos. 24, 7 „und Jahwe setzte eine Finsternis (8, nur hier) zwischen euch und die Ägypter". Diese Worte werden auch bei E gestanden haben; der Redaktor mufste sie auslassen, weil nach J Jahwe bei Tage in einer Wolkensäule vor ihnen wandelte um ihnen den Weg zu zeigen, und bei Nacht in einer Feuersäule um ihnen zu leuchten; und nicht wich die Wolkensäule bei Tage und die Feuersäule bei Nacht vor dem Volke (13, 21 f.)". Jetzt aber „brach die Wolkensäule auf von ihrer Front und stellte sich hinter sie...2) und erleuchtete die Nacht (14, 19 b. 20 b)". Diesen Zug wollte der Redaktor nicht aufgeben und mufste daher die Finsternis bei E streichen. Auch hier zeigt sich wieder, dafs E von J abhängig ist, selbst im Ausdruck (0); aber er hat die mythische Auffassung gestrichen und an die Stelle des Naturphänomens, aus dem die Gottheit wirkt, eine übernatürliche und daher sinnfällig nicht zu beschreibende Erscheinung der Gottheit selbst gesetzt. Bei J hat der Gott des Dornbusches seine Verheifsung (wenn die S. 4, A. 5 gegebene Interpretation von 3, 8 richtig ist) erfüllt: Jahwe selbst ist nach Ägypten gegangen und führt jetzt sein Volk in die Freiheit. Er ist noch durchaus ein Naturgott: wie er im Dornbusch in einer Feuerflamme sein Haus hat, so zieht er jetzt in der Wawerlohe dem Volk voran. Bei Nacht ist das Phänomen in voller Majestät sichtbar; bei Tag erscheint

1) Diese Schlufsworte (20 c) rechnete man meist fälschlich zu J.
3) Die Worten

14, 20b xai čorŋ zai éyéveto ozótos xai yróços sind unheilbar verderbt. Der Sinn mufs gewesen sein und als die Dunkelheit eintrat, ward sie zur Feuersäule“.

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die Flammensäule als Wolke - wie die Flammen einer Feuers brunst oder eines Schlots oder die eines Vulkans.

Während der Nacht setzt Jahwe nun auch das Strafgericht über die Feinde ins Werk, auch hier durch Benutzung der Naturgewalten: durch einen kräftigen Ostwind legt er das Meer trocken (21b). „Zur Zeit der Frühwache" (v. 24), d. h. im letzten Drittel der Nachtzeit, schaut er auf das ägyptische Heer aus der Feuer- und Wolkensäule, so dafs es von Verwirrung und panischem Schrecken ergriffen wird und sich zur Flucht wendet.') „Da kehrte das Meer beim Morgengrauen in sein gewohntes Bett (b) zurück, während die Ägypter ihm entgegenliefen; und Jahwe trieb (schüttelte) die Ägypter mitten ins Meer. Und Jahwe rettete an diesem Tage Israel aus der Hand Ägyptens, und Israel sah Ägypten tot am Gestade des Meeres" (v. 27 b. c. 30).

Zwischen 14,6 und 19 b, dem Aufbruch des Königs und dem Dazwischentreten der Wolkensäule, wird kaum etwas zu J gehören aufser etwa ,,und er setzte den Buê Israel nach" v. 8 b.) Nur dafs der König das Volk in der Nähe des Meeres erreicht hat, mufs noch gesagt gewesen sein.

Somit gibt der Bericht des Jahwisten, was sich die modernen Interpreten keineswegs immer klar gemacht haben, ein von der traditionellen Auffassung vollkommen abweichendes Bild. Von einem Durchzug durchs rote Meer ist bei ihm gar keine Rede; Jahwe legt das Meer trocken nicht um die Israeliten hindurchzuführen sondern um die Ägypter zu vernichten. Die Israeliten sind in die Wüste gezogen, natürlich, wenn wir topographische Angaben einsetzen wollen, die dem Jahwisten ganz fern liegen, von Gosen aus etwa zwischen dem Timsâch- und dem Bittersee hindurch, und ziehen jetzt nach mehrtägigem Marsche an der Ostseite des Golfs von Suez entlang wie hätte ein

1) v. 24 a. 25 b, die gröfstenteils auf J zurückgehn. Man hat versucht auch hier reinlich zu scheiden; ich habe indessen zu den Ergebnissen kein Zutrauen. v. 25 b „ich will vor Israel fliehen, denn Jahwe kämpft für sie" haben die Ägypter bei J gewifs nicht gesagt, wenigstens nicht bei J1. Auch ist hier das Lied 15, 3 benutzt:,,Jahwe ist ein Kriegsmann, Jahwe ist sein Name".

2) Die Vorwürfe der Israeliten gegen Mose 14, 10-14 stammen schwerlich aus J, wenigstens nicht aus J', sondern scheinen eine sekundäre Erweiterung, die auf die Situation kaum irgendwelche Rücksicht nimmt. Denn die Israeliten klagen garnicht über die Gefahr in der sie schweben, sondern über die Not in der Wüste, wie in den gleichartigen späteren Szenen.

natürlich empfindender Erzähler auch darauf kommen sollen, sie jenseits (westlich) der Landenge in die trostlose Wüste Ägyptens ziehen zu lassen, sodafs sie durch das Meer abgeschnitten sind und dann allerdings nur durch ein Wunder gerettet werden können? Der König setzt ihnen nach und ereilt sie. Da schützt Jahwe sein Volk bei Nacht durch die Feuersäule und erregt vor Morgengrauen eine Panik unter den Ägyptern, sodafs sie in eiliger Flucht sich gradeswegs nach der Heimat zurückwenden und so in das durch den Wind trockengelegte Meer hinein rennen. Da kehren die Wasser zurück und sie ertrinken; ihre Leichen liegen am (östlichen) Gestade vor den Augen des Volks. So hat Jahwe sein Volk ohne Kampf gerettet, durch den Gottesschrecken, der die Feinde betört und ins Verderben stürzt.

Ganz wesentlich ist, dafs der ganze Vorgang bei Nacht spielt, bis zur Dämmerung (p); mit Tagesanbruch ist alles zu Ende. Das ist nach alter Anschauung, die uns noch oft wieder begegnen wird, für Jahwes Wirken durchaus charakteristisch. In der Nacht wirken die dämonischen Mächte, vor dem Tageslicht verhüllt sich die Gottheit.

Dieselbe Auffassung zeigt das Lied Exod. 15, 1--18. „Rofs und Reiter hat Jahwe ins Meer gestürzt", das ist die Grofstat des Kriegsgottes, die der alte Kern v. 1-21 verkündet, und die in der Erweiterung v. 2-18 weiter ausgemalt wird, die sicher aus weit späterer Zeit stammt, als der Berg von Jerusalem bereits als der Wohnsitz Jahwes galt (v. 13. 17). Hier wird das Wunder gegen die schlichte Erzählung des Jahwisten bereits wesentlich gesteigert: „,durch den Hauch deiner Nase türmten sich die Wasser; es standen wie eine Mauer die rinnenden, es erstarrten die Urwasser inmitten des Meeres (v. 8)". Diese poetische Schilderung hat dann bekanntlich der Priestercodex 14, 16 b. 22 c. 23. 29 als geschichtliche Tatsache wiedergegeben, und hat weiter gefolgert, dafs Israel vorher zwischen diesen Wassermauern hindurchgezogen sei, wovon das Lied nichts weifs.) Soweit wir

1) Charakteristisch ist auch, dafs es die Philister zur Zeit des Exodus bereits in Philistaea wohnen läfst v. 14, wohin sie bekanntlich erst im 12. Jahrhundert gekommen sind. Die Ansicht, das Lied (und sogar v. 1=21) sei nachexilisch, welche namentlich BENDER ZATW. XXIII 1 ff. näher zu begründen versucht hat, kann ich nicht für richtig halten.

*) Dabei ist jedenfalls auch die Erzählung von der Durchschreitung des Jordans Jos. 3 von Einflufs gewesen, in der das Stillstehen der Wasser und der Durchzug durch das trockene Flufsbett ursprünglich ist; vgl. die Eliageschichten.

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sehen können, kennt auch der Elohist den Durchzug der Israeliten noch nicht. Zwar liegen von seiner Erzählung in Exod. 14 nur einzelne Trümmer vor, die ein vollständiges Bild nicht gewinnen lassen; aber weder Deut. 11, 4 noch Jos. 24, 6 f., wo der Bericht von E rekapituliert wird, noch in den sonstigen Erwähnungen (Jud. 6, 8. 13. 11, 16. Sam. I 4, 8. 12, 8) ist von einem Durchzug des Volkes die Rede.

Dagegen ist aus E das vorangehende Stück Exod. 13, 17-19 rein erhalten: „als Pharao das Volk entliefs, führte Elohim sie nicht auf die Strafse nach dem Philisterlande, obwohl das die nächste war, denn Elohim dachte, dafs Volk könnte Reue empfinden, wenn es Krieg zu sehen bekomme, und nach Ägypten zurückkehren; so liefs Elohim das Volk auf die Wüstenstrafse zum Schilfmeer abbiegen. Und in Fünferschaften geordnet zogen die Bnê Israel aus Ägypten hinauf; und Mose nahm die Gebeine Josephs mit u. s. w.", entsprechend Gen. 50, 24. Jos. 24, 32. Man sieht, der Elohist hat gewissermafsen die Karte zur Hand; er bemerkt, dafs der grade Weg nach Palästina niemals an der Küste des Golfs von Suez (des Schilfmeeres) entlang führen kann, und sucht ein Motiv, weshalb das Volk von Gott hierhin geführt wird. Denn dafs das eigentliche Ziel des Auszugs Kanaan sein mufs, ist für ihn selbstverständlich; es entspricht der vorher von Gott gegebenen Verheifsung. Die steht freilich auch beim Jahwisten; aber die Sagen, die dieser wiedergibt, haben damit gar nichts zu tun: sie spielen in der Wüste, und jeder einheitliche historische Zusammenhang ist ihnen fremd. Der ist erst durch J geschaffen, und E zieht daraus die Konsequenzen.

Joseph in Ägypten. Die Plagen.

Wenn in den bisher mit Sicherheit geschiedenen Abschnitten lediglich E das Fremdwort Pharao gebraucht, während J durchweg (Exod. 2, 23 a. 3, 18. 19. 5, 4. 14, 5 a) nur „König von Ägypten" sagt, so können wir in Gen. 40 erkennen, dafs in der Josephsgeschichte ursprünglich derselbe Sprachigebrauch die Quellen schied. Hier hat meines Erachtens GUNKEL die Quellenscheidung am vollkommensten durchgeführt. Nach E wird Joseph von den Midianitern an den Obersten der Schlächter, Pharaos Eunuchen Potiphar" verkauft (37, 36, daraus eingesetzt in 39, 1a); „er fand

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