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erhält Mose den Befehl: „Geh, versammle die Altesten Israels, und sprich zu ihnen: Jahwe der Gott eurer Väter ist mir erschienen und hat gesagt: ich habe mein Augenmerk auf Euch gerichtet und auf das was Euch in Ägypten angetan wird, und ich will Euch aus der Not Ägyptens in das Land des Kanaanäers führen. Sie werden auf deine Stimme hören; dann sollst Du mit den Ältesten Israels zum König Ägyptens gehen und ihr sollt zu ihm sprechen: [Jahwe]) der Gott der Hebräer ist uns begegnet; und nun wollen wir einen Weg von drei Tagen in die Wüste gehen, um unserem Gotte Jahwe zu opfern". Mose hat Zweifel, ob sie wirklich auf ihn hören werden; da verwandelt Jahwe seinen Stab in eine Schlange und bedeckt seine Hand mit Aussatz, und gibt ihm den Auftrag diese Zeichen zu wiederholen. Als Mose den gefährlichen Auftrag dennoch ablehnen will unter dem Vorwande, er sei kein Redner, schlägt Jahwe den Zweifel nieder: Wer hat dem Menschen einen Mund gegeben, oder wer macht ihn stumm oder taub oder sehend oder blind? Bin doch ichs, Jahwe. Geh also, und ich werde mit deinem Munde sein und dich unterweisen, was du sagen sollst".2)

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Auch bei E (3, 9-14) hat Mose, als Elohim ihm seine Aufträge gegeben hat, zunächst Bedenken: „wer bin ich, dafs ich zum Pharao gehen und Israel aus Ägypten führen soll?" Elohim antwortet: „ich werde mit Dir sein. Dies sei Dir das Zeichen, dafs ich Dich entsandt habe: wenn Du das Volk aus Ägypten

1) In der Ausführung des Auftrags 5, 3, wo genau dieselben Worte gebraucht werden, fehlt der Gottesname mit Recht. Der König von Ägypten weifs weder von Israel noch von Jahwe, er kennt nur ein Volk der Hebräer, die selbstverständlich auch irgend einen Nationalgott haben. Daher ist es allein korrekt, dass die Führer des Volks in den ersten Worten, die sie an ihn richten, den Gottesnamen nicht gebrauchen, ebenso natürlich aber, dafs sie ihn verwenden, wenn sie hinzufügen, dafs sie ihrem Gotte Jahwe opfern wollen. In solchen Dingen ist der Jahwist immer sehr fein und völlig natürlich und korrekt. Das hat auch E empfunden, aber zu einem weiteren Trumpf benutzt: bei ihm redet Mose 6,1 zum Pharao allerdings von Jahwe und Israel, aber der Pharao antwortet von seinem Standpunkt aus ganz richtig v. 2: „Wer ist Jahwe, dafs ich auf seine Stimme hören und Israel entlassen sollte? Ich kenne den Jahwe nicht, und so werde ich auch Israel nicht entlassen".

2) Es ist ganz unerträglich, dafs, wie die meisten Kritiker meinen, Mose jetzt noch einmal abgelehnt haben soll: „Bitte schicke irgend einen andern. Da entbrannte Jahwes Zorn gegen Mose". Diese Worte (v. 13. 14a) können dem ursprünglichen Text von J unmöglich angehören, sondern sind die Einleitung zu der nun folgenden Aharongeschichte; s. u. S. 14.

geführt hast, sollt Ihr Elohim auf diesem Berge dienen". Jetzt fragt Mose nach dem Eigennamen Gottes; dieser aber gibt die berühmte Antwort: ich bin der ich bin; so sollst Du den Israeliten sagen: Bin hat mich zu Euch gesandt". Aus Ehjeh ,,Bin" ist dann, so ist die Meinung, durch geringe Entstellung Jahweh geworden eine Etymologie, die ebenso ernst gemeint und ebenso indiskutabel ist, wie nur irgend eine der zahlreichen in der Genesis. Der Sinn der Antwort ist, dafs Gott, indem er scheinbar seinen Namen nennt, tatsächlich der Frage ausweicht') und zugleich seine volkstümliche Benennung Jahwe des Eigennamencharakters entkleidet und in eine Aussage umwandelt, die lediglich die Tatsache seiner Existenz enthält. Zu grunde liegt natürlich der uralte Glaube an die Zauberkraft des geheimnisvollen Namens der Gottheit (vgl. u.); aber hier ist er bereits dahin gewandt, dafs die Gottheit zwar eine scharf individuelle Persönlichkeit ist, dafs aber ihr Wesen nicht, wie das eines Menschen, in einem Eigennamen erfasst werden kann, sondern dafs das einzige, was von ihr ausgesagt werden kann, die Tatsache ihrer Existenz ist: ich bin.

In dieser Auffassung zeigt sich der gewaltige Fortschritt des religiösen Denkens, der, gegenüber den naiveren und eben darum viel natürlicheren und poetisch weit höher stehenden Erzählungen des Jahwisten, dem Werk des Elohisten die Signatur gibt. Aber auch sonst tritt dieser Unterschied in diesen Kapiteln überall hervor. Voraussetzung ist bei beiden, dafs die Gottheit an einer bestimmten Stätte ihre eigentliche Wohnung hat und sich hier, wie in so vielen Sagen der Genesis, dem offenbart, der sich zufällig ihr naht. Bei J ist das noch völlig naiv gedacht: so mächtig die Gottheit, die den Menschen und seine Sinneswerkzeuge geschaffen hat (4, 11), sich in der Welt erweist, so ist sie doch an diese Stätte gebannt; erst dadurch, dafs der Fremde den geweihten Boden betritt, merkt Jahwe, dafs er naht, und die Verkündung der Heiligkeit des Ortes und der dafür vorgeschriebenen Kultussitte, des Ausziehens der Schuhe, bildet den eigentlichen Inhalt der Offenbarung. Daran schliefst sich erst sekundär die das Volk betreffende Verkündung. Gerade umgekehrt ist bei E die Lokalität accessorisch. Nicht dafs die Gottheit hier wohnt, sondern dafs sie der Gott Israels und seiner

1) Ähnlich in der Geschichte vom Jakobskampf, s. u.

Ahnen ist und dafs sie ihr Volk erretten will, bildet hier den Inhalt der Erzählung, eine Offenbarung, die ebensogut auch an anderer Stätte erfolgt sein könnte. Daher ist hier auch von irgend welchem Ritual nicht die Rede; Mose verhält sich, wie ein jeder, der fürchten mufs, durch das Schauen der Gottheit den Tod zu finden (vgl. Gen. 32, 31 E). Die ursprüngliche Bedeutung des Gottesberges klingt nur noch darin nach, dafs Elohim hier, an seiner eigentlichen Wohnstätte, soviel von seinem Wesen enthüllt, wie er überhaupt dem Menschen offenbaren kann, und dafs verkündet wird, dafs das Volk nach dem Auszug zum Gottesberge kommen wird, um hier Elohim zu opfern. Diese Verkündung soll zugleich als nachträgliches Beglaubigungszeichen für Mose dienen (v. 12).

Diese seltsame Fassung des Auftrags als eines Zeichens"! () ist nur dadurch zu erklären, dafs bei J Mose echte Wunderzeichen zur Beglaubigung erhält.2) E hat derartige Zeichen offenbar an dieser Stelle, unmittelbar neben der heiligsten Gottesoffenbarung, nicht geben wollen; denn diese erfordert unbedingten Glauben und nicht Wunder. Von einem Zweifel, dafs die Israeliten dem Mose Glauben schenken werden, ist bei E 3, 11 ff. keine Rede. Dagegen hat er aus J den Gedanken übernommen, dafs Mose vor dem ihm gewordenen Auftrag zurückschreckt und sich nicht für befähigt hält vor den Pharao zu treten; dafür, dafs er ans Werk geht, bedarf er allerdings einer Bekräftigung: die erhält er in der Verheifsung, dass er sein Volk zum Gottesberge führen soll. Dafs E das ein „Zeichen“ nennt, ist nur durch seine Abhängigkeit von J verständlich; aber es ist ein Zeichen nicht etwa für Israel oder gar für den Pharao, sondern ausschliefslich für Mose (n), dessen Vertrauen durch diese Aussicht gestärkt werden soll.

Auch die Ankündigung dieses Festes am Gottesberge hat

1) Bei J dagegen wird wiederholt ausdrücklich betont, dafs Jahwe „sich von Mose hat sehen lassen" (3, 2. 16. 4, 1. 5), so gut wie er Adam oder Abraham leibhaftig erschienen ist.

2) Ich wage nicht zu entscheiden, ob 4,5 und 4, 8. 9, wo inmitten der Wundererzählungen unvermittelt zwei direkte Reden Jahwes stehen, in denen er die Wunder für Beglaubigungszeichen erklärt, die Mose vor den Ältesten wiederholen soll, zum ursprünglichen Bestande von J gehören und ob dann etwa beide Male ausgefallen ist, oder ob diese Verse Erweiterungen des ursprünglichen Textes sind.

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E aus dem Fest in der Wüste bei J entnommen. Nur ist das Fest bei J lediglich Vorwand, um den König zu betrügen und ihm die Erlaubnis zu entlocken, das Volk auf wenige Tage in die Wüste ziehen zu lassen, während E es hier vom Auszug völlig losgelöst hat.') Seine geläuterte Anschauung erträgt es nicht mehr, dafs Gott den Pharao listig betrügt (vgl. Abraham und Sara bei Abimelech Gen. 20 und die Behandlung der Labangeschichte bei E), was für J ganz unanstöfsig ist. Auch hier führt der Fortschritt der Religion zu einem Rückgang der poetischen Gestaltungskraft: J schafft einen Konflikt zwischen List und Gewalt, in dem jene durch das Eingreifen Jahwes obsiegt, ganz ähnlich wie in der Labangeschichte. Auch sonst kann es keinem Zweifel unterliegen, dafs die beiden Erzählungen nicht von einander unabhängig sind. Beiden gemeinsam ist die Ankündigung, dafs die Gottheit die Not ihres Volkes gesehen hat?) und es aus Ägypten führen will, der Auftrag an Mose, zum Pharao zu gehen, und die Forderung der Festfeier; ferner vor allem die Anknüpfung der Verkündung der Befreiung an ein zufälliges Erscheinen Moses an der Wohnstätte Jahwes. Ursprünglich hat beides so wenig miteinander zu tun, wie in den Geschichten der Patriarchen die Erscheinung Jahwes an einer heiligen Stätte mit der Verheifsung, dafs ein Volk aus ihren Lenden hervorgehen soll. Die Verkündung der Befreiung und die Sendung Moses gehören in die Geschichte von Israel in Agypten; die Erzählungen vom Dornbusch und vom Gottesberg dagegen besagen, dafs die Gottheit hier wohnt und diese für alle Zeiten gültige Tatsache dem Mose, als er einmal in diese Gegend kam, geoffenbart hat. Hier schlägt einmal die fortgeschrittene Auffassung des Elohisten auch für seine Darstellung zum Vorteil aus: dadurch, dafs bei ihm der Gottesberg und sein Kultus ganz in den Hintergrund tritt, wird seine Erzählung zwar nicht poetischer aber einheitlicher. Beim Jahwisten dagegen fällt, eben weil er der echten Sage viel näher steht, sobald wir genauer zusehen, die scheinbar einheitliche Erzählung in zwei ursprünglich selbständige Bestandteile auseinander: Jahwe ist dem Mose im

1) In der Forderung an Pharao erscheint es nachher 5, 1 auch bei E, s. u. S. 9.

wirklich aus J stammt, so ואת צעקתם שמעתי מפני נגשיו 7 .Wenn v (2 .ihn sogar wortlich benutzt הנה צעקת בני ישראל בא אלי 9 .hat Ev

Aber

ich halte es für wahrscheinlicher, dafs 7b späterer Zusatz ist (vgl. auch den Wechsel des Numerus in den Suffixen).

feurigen Busch erschienen, und Jahwe hat sein Volk unter Moses Leitung aus Ägypten befreit. In beiden Stücken ist denn auch, wie schon angedeutet, die Gottesauffassung ganz verschieden: in der Dornbuschlegende ist Jahwe ein lokales Numen, in der Entsendung Moses der allmächtige Gott, der den Menschen gebildet hat und seine Macht an Agypten erweist. Eine zweite Fuge liegt in der Fortsetzung deutlich zu Tage: es kann kein Zweifel sein, dafs wie an die Erscheinung auf dem Choreb so an die im Busch ursprünglich die Forderung geknüpft war, das Volk solle hier dem Jahwe opfern, und dafs das Fest, zu dem es drei Tage weit in die Wüste ziehen soll, ursprünglich eben an der Gotteswohnung im Dornbusch gefeiert werden sollte. Diese Forderung mufs ursprünglich bei J eben so ernsthaft gemeint gewesen sein wie bei E, wenn sie auch zugleich dazu dient, den Pharao zu betrügen. Wir werden später sehen, dafs J' wirklich so erzählt hat; dafs in unserem Text nach dem Auszug von dem Wüstenfest nicht mehr die Rede ist, beruht auf späterer Überarbeitung.

In die Unterhandlungen mit dem Pharao hat E das Fest einfach aus J übernommen, nur mit Abstreifung des charakteristischen Momentes, in dem die List liegt, der Beschränkung auf einen Marsch von drei Tagen. Bei J soll der König glauben, dafs die Hebräer nach der Festfeier zurückkommen werden; bei E fehlt jeglicher, auch indirekte, Hinweis darauf. Die Forderung ist einfach, das Volk zu entlassen, selbstverständlich auf alle Zeit; und daher ist die Erwähnung der Festfeier in der Forderung bei E sachlich völlig unmotiviert. Kaum irgendwo im Pentateuch ist sowohl die literarische Abhängigkeit des Elohisten vom Jahwisten wie die religiöse und stilistische Eigenart der beiden Schriftsteller so drastisch erkennbar, wie in diesen Versen Exod. 5, 1-4. Voran steht der Bericht von E: „Darauf gingen Mose und Aharon und sprachen zum Pharao: so spricht Jahwe der Gott Israels: entlafs mein Volk, dafs sie mir in der Wüste ein Fest feiern (a). Da sprach Pharao: wer ist Jahwe, dafs ich auf seine Stimme hören sollte, Israel zu entlassen? Ich kenne Jahwe nicht, und so werde ich auch Israel nicht entlassen. (Geht an Eure Frohnarbeit!)") Dann folgt J: und sie [nämlich

1) Dafs diese Worte ao am Schlufs von v. 4 unmittelbar an v. 2 anzuschliefsen sind und zu E gehören, wird später zu zeigen sein.

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