ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

bei ihm Mose mit der Heerde seines Schwiegervaters über die Wüste et-Tîh hinaus zum Choreb gelangt. In einer Interpolation bei J Exod. 2, 18 [dagegen nicht bei der ersten Erwähnung v. 16] wird ihm der Name Re'û'el gegeben, der Gen. 36 der Stammvater mehrerer edomitischer Geschlechter ist 1). — Eine vierte, zu J gehörige Version dagegen gibt die Verbindung mit Midian auf und macht statt dessen Qain zum Schwiegervater Moses: Jud. 1, 16 „und Qain), der Schwiegervater Moses, zog von der Palmenstadt herauf mit den Söhnen Judas" u. s. w. Das steht, wie STADE erkannt hat, in Zusammenhang mit Num. 10, 29-32, wo Moses Schwiegervater aufgefordert wird, mit dem Volk zu ziehen und ihm den Weg durch die Wüste zu weisen; dafür soll er belohnt werden, wenn das Volk nach Palästina gekommen ist. Anfänglich sträubt er sich; er wolle in sein Land und zu seiner Sippe (b) zurück; die schliefsliche Einwilligung ist ausgelassen. Das ist inhaltlich eine Variation von Exod. 18 (E1), wo Moses Schwiegervater ihn am Gottesberge besucht, ihm den Rat gibt, Richter einzusetzen, und dann ,,in sein Land zurückkehrt". Sachlich dagegen bildet es die Voraussetzung und Ergänzung der Angabe über Qain Jud. 1, 16. Wenn also in unserem Text Num. 10, 29 der Schwiegervater Chobab ben Re'û'el der Midianiter" heifst,

[ocr errors]

1) Dafs das Verzeichnis der nachexilischen Bewohner Jerusalems (Entst. des Judentums 186 f.) in der Redaktion des Chronisten I 9, 8 [in der Parallelüberlieferung Nehem. 11 fehlt er] den Namen Re'û'el verwendet, hat gar keinen Wert. STADE Bibl. Theol. d. AT. I 42 vermutet „Exod. 2, 18 wird ausgefallen und oder als Name anzusehen sein". Dann müfste der Name aber schon v. 16 stehen.

2) Der Text hat die Söhne Qainis", wofür zum mindesten stehen müfste. Da aber in diesem Kapitel überall, wo der Wortlaut intakt erhalten ist (Juda, Simeon, Kaleb, Qenaz u. s. w.) der Eponymus, nicht das abgeleitete Gentilicium auf -i verwendet wird, kann der Verfasser nur Qain geschrieben haben; und in der Parallelstelle Jud. 4, 11 ist denn auch Qain noch in unserem Texte erhalten. [Die Ausnahmen „der Kana anäer“, „der Perizziter", „der Jebusiter" beweisen nichts, da es bei ihnen keinen Eponymus gibt.] LXX setzen teils Jethro, teils Chobab ein; also stand keiner der beiden Namen im Text. BUDDE will neuerdings (im Richterkommentar) auf Grund von 4, 11 auch in 1, 16 den Namen „Chobab der Qainite" einsetzen; aber es ist ganz unmöglich, dafs hier, mitten unter lauter Stammnamen, plötzlich ein Personenname gestanden haben sollte. Vielmehr sind umgekehrt in 4, 11 die Worte von den Söhnen Chobabs des Schwiegervaters Moses" deutlich eine Glosse. statt (Num. 24, 22) oder n (Num. 24, 21. Sam. I 27, 10. 30, 29) steht auch Sam. I 15, 6; Jud. 4, 11 stehen 1p und nebeneinander.

so kann das nur auf späterer Harmonistik beruhen; ursprünglich mufs er Qain geheifsen haben. Denn es mufs allerdings noch eine fünfte Version gegeben haben, in der er den Namen Chobab woher er stammt und was er etwa bedeuten mag, wissen wir nicht geführt hat; denn Jud. 4, in der Umsetzung des Deboraliedes in einem historischen Bericht, steht in v. 11 zu den Worten und Cheber der Qainit trennte sich von Qain" die Glosse ,,Von den Söhnen Chobabs, des Schwiegervaters Moses".

[ocr errors]

Von Qain gibt bekanntlich das Alte Testament keine Genealogie, vielleicht weil wenigstens die älteren Quellen wirklich wufsten, dafs Gen. 4 sich auf ihn bezog. Aber aus Sam. I 15, 6 und Jud. 1, 16 LXX ergibt sich, dafs der Stamm bis auf Saul ,,in der Mitte von 'Amaleq" safs, also ein Zweig der 'Amaleqiter war; und das wird durch die Geschichte von Qain und Abel bestätigt (vgl. unten die Abhandlung über Qain). Bei Sauls Kriegszug haben die Qainiten sich von 'Amaleq getrennt und an Israel (Juda) angeschlossen. Die (bekanntlich ziemlich junge) Erzählung Sam. I 15 motiviert die Aufforderung, die Saul an Qain erläfst, als eine Belohnung für „die Gunst, die er den Israeliten bei ihrem Auszug aus Ägypten erwiesen hat". Der Erzähler setzt also die oben hergestellte Fassung von Num. 11, 29 ff. voraus, während tatsächlich diese Erzählung und ihre Ergänzung Jud. 1, 16 umgekehrt aus dem Anschlufs der Qainiten an Israel erwachsen ist, den sie motivieren soll und fälschlich bereits in die Zeit des Exodus hinaufrückt ebenso wie Kalebs Wohnsitz in Chebron durch die Kundschaftergeschichte motiviert wird.

Dafs die Qainiten eifrige Jahweverehrer waren, zeigt das Beispiel Jehonadabs und der Rekabiten. Das mag die Ersetzung des midianischen Priesters durch Qain (oder den Qainiten Chobab) veranlasst oder doch erleichtert haben. Ob noch weitere Momente dabei mitgewirkt haben, können wir nicht erkennen; jedenfalls glaube ich nicht, dafs wir ein Recht haben, aus dieser jedenfalls sekundären sekundären Erzählung Erzählung (denn der midianitische Schwiegervater bei J ist viel älter und sagengeschichtlich ganz anders begründet, da er eben Mose und den Kult von Qadeš an den Sinaikult anknüpfen soll) mit STADE zu folgern, dafs die Jahwereligion ursprünglich lediglich bei Qain heimisch gewesen sei und Israel sie erst von diesem herzlich unbedeutenden Stamme übernommen habe.

In mehreren jüngeren Abschnitten des Pentateuchs, die

abgesehen vom Priestercodex und von den ganz sekundären und überall nur sporadisch durchgeführten Einschüben (s. o. S. 16, 5. 27, 4) sämtlich der elohistischen Schicht anzugehören scheinen, erhält Mose einen Bruder und eine Schwester, Aharon und Mirjam. Auch im elohistischen Werk scheinen sie überall erst später eingefügt zu sein: die Stücke, in denen Elohîm erhalten ist und die daher sicher zu E gehören, kennen sie nicht (vgl. S. 14 f.) Daher treten sie ganz unvermittelt auf; sie werden nirgends eingeführt, sondern sind plötzlich da, um alsbald ebenso plötzlich wieder zu verschwinden. Denn die ältere Schwester, welche Mose in der Geburtssage 2,4 ff. hat, könnte zwar ein Reflex der Mirjam sein, aber der Verfasser hat an diese nicht gedacht, da die Schwester hier ebenso namenlos ist wie Moses Eltern und wie sein midianitischer Schwiegervater.

Mirjam erscheint überhaupt abgesehen von Num. 12 (s. u. S. 94) nur an zwei Stellen1). Num. 20, 1 stirbt sie in Qadeš und wird hier begraben. Das ist eine völlig isolierte Notiz, die an eine Lokaltradition anknüpfen mag: es wird in Qadeš ein „Grab der Mirjam" gegeben haben, und auf Befragen erklärte man, sie sei eine Schwester des Mose, wufste aber schwerlich weiteres von ihr zu erzählen. Sodann wird ihr Exod. 15, 20 f. der alte Kern des Liedes vom Untergang der Ägypter in den Mund gelegt: ,,Singet dem Jahwe, denn hocherhaben ist er; Rofs und Reiter hat er ins Meer geschleudert"; sie singt vor, die Cymbel in der Hand, und alle Weiber folgen ihr mit Cymbeln im Chorreigen. So wird das Lied (und viele ähnliche) in der Tat bei den Festen gesungen worden sein; da man eine Vorsängerin brauchte, nahm man dazu die einzige Frau der mosaischen Zeit, von der man wufste, die durch das Grab in Qadeš bekannte Mirjam. Genannt aber wird sie v. 20 nicht etwa Schwester des Mose, sondern „Mirjam die Prophetin, die Schwester Aharons"; beide Bezeichnungen zeigen, wie spät relativ diese Stelle ist.

[ocr errors]

Aharon ist bei E2 der Vater des El'azar Deut. 10, 6, dem Jos. 24, 33 sein Sohn Pinchas als Priester folgt. Da dieser Name dem 'Elidenhause angehört, ist die Annahme gewifs zutreffend, dafs durch diesen Staumbaum die Priester von Šilo, das Haus von Šilo, 'Elis, auf Aharon zurückgeführt werden sollen. E hat auch

1) Aufserdem werden Micha 6, 4 Mose, Aharon und Mirjam als Führer der Befreiung aus Ägypten genannt.

dies Geschlecht auf Mose zurückgeführt, indem er Exod. 18, 2 f. dem Mose von Sippora aufser dem aus J übernommenen Geršom noch einen zweiten Sohn Eliezer (d. i. El'azar) gibt; hier ist also Mose noch der Ahnherr aller israelitischen Priester. E2 dagegen, bei dem El'azar der Sohn Aharons ist, stellt das Priestergeschlecht neben Mose. Dieser wird von ihm Exod. 4,13 ff. (oben S. 14 ff.) auf die höhere Rolle des „Gottes" der Priester, des Empfängers und Übermittlers der Offenbarungen, der Tôrôt, beschränkt; neben ihm steht von Anfang an das durch seinen Bruder Aharon „den Lewiten" vertretene Priestertum. Aharon ist der gelernte, wortkundige Priester, der nicht selbst Inspirationen empfängt, wohl aber die von Mose überkommenen Tôrôt dem Volk richtig auszulegen versteht.

Durch diese Korrektur der alten Überlieferung wird zugleich das 'Elidenhaus von Šilo als das einzige echte Priestergeschlecht bezeichnet, das allein die wahren Traditionen des Kultus und der Lehre besitzt und sie dann weiter nach Jerusalem und an das Sam. I, 2 an seine Stelle gesetzte Haus Sadoqs überträgt: d. h. die heilige Lade und der Tempel von Silo und sein Erbe in Jerusalem sind die alleinigen Vertreter der wahren Religion'). Die deuteronomische Auffassung des Kultus von Jerusalem kündet sich hier bereits an2). Die alte Vermutung REDSLOBS, dafs Aharon nichts anderes ist als die personifizierte „Lade", wird ganz richtig sein 3). Jedenfalls ist in dieser Schicht der Fetisch von Šilo und Jerusalem, der „Kasten Jahwes", auf dem Jahwe bei den Wanderfahrten und Kriegszügen seinen Sitz nimmt, gleichfalls in die mosaische Zeit und den Wüstenzug versetzt worden: Num. 10, 33. 35 f. tritt er ursprünglich anstelle, in unserem Text neben die Wolkensäule (oben S. 64, 3), und Jos. 3 wird er durch den Jordan geführt. Es ist bekannt, dafs er dann in einen Kasten umgedeutet wird, in dem die Gesetzestafeln bewahrt werden.

1) In dem deuteronomistischen Einschub in Sam. I 2 sind dann v. 36 die Nachkommen 'Elis die infolge der Reform des Josia um ihr Brot gebrachten Lewiten der Landorte im Gegensatz zu den reichen Priestern von Jerusalem.

2) Der jahwistische Bericht weifs davon noch garnichts. Hier zieht Jud. 2, 1a. 5 der Mal'ak Jahwes von dem Gilgal nicht etwa nach Šilo sondern

nach Bokîm bei Bet'el.

3) Dass er in der Wüste ein Grab hat, beweist schwerlich etwas dafür, dafs er hier ursprünglich heimisch ist. Denn dasselbe ist nicht fest lokalisiert: der Priestercodex setzt es auf den Berg Hor, aber E2 nach Mosera (Deut. 10, 6).

Eine andere Auffassung zeigt die wahrscheinlich einer späteren Schicht von E angehörige Erzählung vom goldenen Kalbe Exod. 32. Hier ist Aharon bekanntlich der Repräsentant nicht des bildlosen Kultus von Šilo und Jerusalem, dem der alte Fetisch genügt, sondern gerade umgekehrt der des israelitischen Kälberdienstes von Bet'el und Dan, den Mose als Vertreter der richtigen Gottesanschauung bekämpft, zusammen mit den Lewiten, die auf seinen Aufruf zum Schwert greifen und zum Lohn dafür zu Priestern eingesetzt werden. Derselbe Gegensatz kehrt wieder Num. 12 (citiert Deut. 24, 9), wo Aharon und Mirjam Mose mit dem Anspruch1) bekämpfen, gleichfalls unmittelbare Inspiration von Jahwe zu haben („,sie sprachen: hat denn Jahwe etwa nur mit Mose geredet, und nicht auch mit uns?" daher heifst Mirjam Exod. 15,20 „die Schwester Aharons“ und „die Prophetin" -), aber dafür von Jahwe mit Aussatz bestraft werden. In diesen Erzählungen lassen sich die Kämpfe erkennen, die innerhalb der israelitischen Priesterschaft um die Anerkennung der echten ,,mosaischen" Tradition geführt worden sind, speziell um die Frage des Bilderdienstes, der natürlich auch seine alten Tôrôt gehabt hat, die aber die zum Siege gelangte Anschauung nicht als echt und als wirklich von Jahwe inspiriert anerkennen konnte.

1) Die Motivierung, sie seien über Moses „kušitisches Weib" entrüstet gewesen, ist formell eine sehr ungeschickte Einlage, die inhaltlich mit der weiteren Erzählung, die darauf gar keine weitere Rücksicht nimmt, nicht den mindesten Zusammenhang hat. Wie sie entstanden sein mag, wird sich kaum ermitteln lassen. Man könnte vermuten, es liege eine Kontamination von zwei Erzählungen vor, einer älteren, nach der die Geschwister mit Mose wegen seines Weibes hadern, und einer jüngeren, welche an dessen Stelle den Streit um die Inspiration setzt. Wann soll aber Mose eine „Mohrin" geheiratet haben? Die Zeit, wo er noch am Hofe des Pharao lebte, kommt dafür nicht in Betracht, und nach seiner Rückkehr, während der Plagen, wäre eine solche Ehe vollends absurd. Entweder mufs hier (wenn es sich nicht lediglich um einen aus den Fingern gesogenen Einfall handelt) eine sonst völlig verschollene Version vorliegen, ähnlich der Ehe Isma'els mit einer Ägypterin, oder man hätte bei Kûš an den midianitischen Stamm Kúšân Habakuk 3,7 (vgl. u. bei Midian) zu denken, sodafs die Kušitin im grunde mit der Midianiterin Sippora identisch wäre.

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »