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Gleich ungeschidt zum Herrschen und zum Lieben;
Ein Kind mit eines Riesen Waffen,

Ein Mittelding von Weisen und von Affen!
Um kümmerlich dem stärkern nachzukriechen,
Dem schöneren Geschlecht entflohn,
Herabgestürzt von einem Thron,

Des Reizes heiligen Mysterien entwichen,
Aus Cythereas goldnem Buch 1 gestrichen
einer Zeitung Gnadenlohn.

Für

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Einer jungen Freundin ins Stammbuch.

Ein blühend Kind, von Grazien und Scherzen
Umhüpft, so, Freundin, spielt um dich die Welt;
Doch so, wie sie sich malt in deinem Herzen,
In deiner Seele schönen Spiegel fällt,
So ist sie nicht. Die stillen Huldigungen,
Die deines Herzens Adel dir errungen,
Die Wunder, die du selbst gethan,
Die Reize, die dein Dasein ihm gegeben,
Die rechnest du für Reize diesem Leben,
Für schöne Menschlichkeit uns an.
Dem holden Zauber nie entweihter Jugend,
Dem Talisman der Unschuld und der Tugend,
Den will ich sehn, der diesem troben kann.

Froh taumelst du im füßen Ueberzählen
Der Blumen, die um deine Pfade blühn,
Der Glücklichen, die du gemacht, der Seelen,
Die du gewonnen hast, dahin.

1 Goldnes Buch; so wird in einigen italienischen Republiken das Verzeichniß genannt, in welchem die adeligen Familien eingeschrieben stehen.

Sei glücklich in dem lieblichen Betruge,
Nie stürze von des Traumes stolzem Fluge
Ein trauriges Erwachen dich herab.

Den Blumen gleich, die deine Beete schmücken,
So pflanze sie nur den entfernten Blicken!
Betrachte sie, doch pflücke sie nicht ab.
Geschaffen, nur die Augen zu vergnügen,
Welk werden sie zu deinen Füßen liegen.
Je näher dir, je näher ihrem Grab!

Im Oktober 1788.

Daß du mein Auge wecktest zu diesem goldenen Lichte,
Daß mich dein Aether umfließt;

Daß ich zu deinem Aether hinauf einen Menschenblick richte,
Der ihn edler genießt;

Daß du einen unsterblichen Geist, der dich, Göttliche, denket, Und in die schlagende Brust,

Gütige, mir des Schmerzens wohlthätige Warnung geschenket Und die belohnende Lust;

Daß du des Geistes Gedanken, des Herzens Gefühle zu tönen Mir ein Saitenspiel gabst,

Kränze des Ruhms und das buhlende Glück deinen stolzeren Söhnen Mir ein Saitenspiel gabst;

Daß dem trunkenen Sinn von hoher Begeist'rung beflügelt, Schöner das Leben sich malt,

Schöner in der Dichtung Krystall die Wahrheit sich spiegelt,
Heller die dämmernde strahlt:

Große Göttin, dafür soll, bis die Parzen mich fodern,
Dieses Herzens Gefühl,

Zarter Kindlichkeit voll, in dankbarem Strahle dir lodern,
Soll aus dem goldenen Spiel

Unerschöpflich dein Preis, erhabne Bildnerin, fließen,
Soll dieser denkende Geist

An dein mütterlich Herz mit reiner Umarmung sich schließen,
Bis der Tod sie zerreißt.

Die Künstler.

Wie schön, o Mensch, mit deinem Palmenzweige Stehst du an des Jahrhunderts Neige

In edler stolzer Männlichkeit,

Mit aufgeschlossnem Sinn, mit Geistesfülle,
Voll milden Ernsts, in thatenreicher Stille,
Der reifste Sohn der Zeit,

Frei durch Vernunft, stark durch Geseze,
Durch Sanftmuth groß und reich durch Schäße,
Die lange Zeit dein Busen dir verschwieg,
Herr der Natur, die deine Fesseln liebet,
Die deine Kraft in tausend Kämpfen übet,
Und prangend unter dir aus der Verwild'rung stieg!

Berauscht von dem errungnen Sieg,

Verlerne nicht, die Hand zu preisen,
Die an des Lebens ödem Strand
Den weinenden verlassnen Waisen,
Des wilden Zufalls Beute, fand,
Die frühe schon der künft'gen Geisterwürde
Dein junges Herz im Stillen zugekehrt,
Und die befleckende Begierde

Von deinem zarten Busen abgewehrt,

Die Gütige, die deine Jugend

In hohen Pflichten spielend unterwies
Und das Geheimniß der erhabnen Tugend
In leichten Räthseln dich errathen ließ,
Die, reifer nur ihn wieder zu empfangen,
In fremde Arme ihren Liebling gab;

falle nicht mit ausgeartetem Verlangen Zu ihren niedern Dienerinnen ab!

Im Fleiß kann dich die Biene meistern,

In der Geschicklichkeit ein Wurm dein Lehrer sein,
Dein Wissen theilest du mit vorgezognen Geistern,
Die Kunst, o Mensch, hast du allein.

Nur durch das Morgenthor des Schönen
Drangst du in der Erkenntniß Land.
An höhern Glanz sich zu gewöhnen,
Uebt sich am Reize der Verstand.
Was bei dem Saitenklang der Musen
Mit süßem Beben dich durchdrang,
Erzog die Kraft in deinem Busen,
Die sich dereinst zum Weltgeist schwang.

Was erst, nachdem Jahrtausende verflossen,
Die alternde Vernunft erfand,

Lag im Symbol des Schönen und des Großen,
Voraus geoffenbart dem kindischen Verstand.
Ihr holdes Bild hieß uns die Tugend lieben,
Ein zarter Sinn hat vor dem Laster sich gesträubt,
Eh noch ein Solon das Gesetz geschrieben,
Das matte Blüthen langsam treibt.

Eh vor des Denkers Geist der kühne
Begriff des ew'gen Raumes stand,
Wer sah hinauf zur Sternenbühne,
Der ihn nicht ahnend schon empfand?

Die, eine Glorie von Orionen
Ums Angesicht, in hehrer Majestät,
Nur angeschaut von reineren Dämonen,
Verzehrend über Sternen geht,
Geflohn auf ihrem Sonnenthrone,
Die furchtbar herrliche Urania,
Mit abgelegter Feuerkrone

Steht sie

als Schönheit vor uns da.

Der Anmuth Gürtel umgewunden,

Wird sie zum Kind, daß Kinder sie verstehn.
Was wir als Schönheit hier empfunden,
Wird einst als Wahrheit uns entgegen gehn.

Als der Erschaffende von seinem Angesichte
Den Menschen in die Sterblichkeit verwies,
Und eine späte Wiederkehr zum Lichte

Auf schwerem Sinnenpfad ihn finden hieß,
Als alle Himmlischen ihr Antlig von ihm wandten,
Schloß sie, die Menschliche, allein

Mit dem verlassenen Verbannten

Großmüthig in die Sterblichkeit sich ein.
Hier schwebt sie, mit gesenktem Fluge,
Um ihren Liebling, nah am Sinnenland,
Und malt mit lieblichem Betruge
Elysium auf seine Kerkerwand.

Als in den weichen Armen dieser Amme
Die zarte Menschheit noch geruht,
Da schürte heil'ge Mordsucht keine Flamme,
Da rauchte kein unschuldig Blut.

Das Herz, das sie an sanften Banden lenket,
Verschmäht der Pflichten knechtisches Geleit;
Jhr Lichtpfad, schöner nur geschlungen, senket
Sich in die Sonnenbahn der Sittlichkeit.

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