sagte: "David sey ein erfahrner Kriegsheld, man solle es also nicht eher zu einer Schlacht kommen lassen, als bis das ganze Volk beisammen wäre. 15 Nach langem Ueberlegen verwarf Absalom den Rath des verschmitten Ahitophel und folgte dem Rathe des alten Husai. Dieses geschah aber nicht von ungefähr, sondern Husai war ein treuer Diener Davids und auf dessen Verlangen in Jerusalem geblieben, 16 um für ihn thätig zu seyn. Er gab also dem König David unverzüglich von allem Kunde, 17 und dieser machte sich sofort mit seinem Volke auf und ging über den Jordan. Als Ahitophel aber sahe, daß sein Rath verworfen war und fürchtete, die Sache möchte doch gefährlich ablaufen; 18 so erhing er sich in seinem Hause. Hierauf kam es nun zwischen Vater und Sohn zu einer blutigen Schlacht, an welcher David zwar nach dem Wunsche seines Volkes nicht selbst Theil nahm, aber er gebot doch seinen Feldhauptleuten, mit dem Absalom gelinde zu verfahren. 20 Diefe Schlacht lief unglücklich für Absalom ab; er mußte fliehen, und als er unter einer Eiche fortritt, blieb er mit seinen langen Haaren an den Westen hängen. Sein Maulthier aber lief unter ihm weg, und er schwebte zwischen Himmel und Erde. Sobald der Feldhaupt 19 14 Was sagte Husai, ein alter Freund Davids ? 15 Weffen Rath verwarf nun Absalom? 16 Warum war Husai, der treue Diener Davids, in Jerusalem ges blieben? 17 Was that David, da ihm Husai von Allem Nachricht gab ? 18 Welches Ende nahm Ahitophel, weil sein Rath verworfen wurde? 19 Was gebot David feinen Feldhauptleuten, als es zu einer Schlacht Eam? 20 Wie ging es dem Absalom in der Schlacht? mann Joab dieß erfuhr, 21 nahm er drei Spieße in seine Hand und stieß sie Absalom durchs Herz, zugleich aber ließ er die Posaune blasen, damit das Kriegsvolk vom Streit ablasse, und seine Mitbürger nicht weiter verfolge. Während dieses auf dem Schlachtfelde vorging, saß David mit bekümmertem Herzen unter dem Thore von Mahanaim und wartete auf Nachricht von dem Heere. Endlich kamen die Siegesboten herbeigeeilt. Er fragte sie sogleich: Wie ergeht es Absalom, meinem Sohne? Einer der Boten antwortete: Es müsse allen Feinden meines Königs ergehen, wie es Absalom erging. Da wurde David sehr traurig, weinte und jammerte: 22 Mein Sohn, Absalom! Mein Sohn, mein Sohn! Wollte Gott, ich wäre für dich gestorben! O Absalom, mein Sohn, mein Sohn! Hierauf ward David mit großem Frohlocken nach Jerusalem geholt und unter denen, die ihm entgegen kamen, war auch Simei, der ihm zu Füßen fiel. Einer rieth_dem Könige, daß er den Lästerer tödten solle, aber David sagte: Sollte heute Jemand sterben? 24 und vergab ihm. 23 21 Wie tödtete Joab den Absalom ? 22 Wie rief David aus, als er den Tod seines Sohnes Absalom erfuhr? 23 Wohin wurde dann David wieder geholt? 24 Wie bestrafte er den Låsterer Simei? Nübliche Lehren. 1. Nicht die äußern Vorzüge, womit ein Kind begabt ist, föns nen feinen Eltern zur Freude gereichen, sondern allein feine Frömmigkeit und Tugend. 2. Ein Kind fann lange Zeit ungestraft seinen Eltern wehe thun, und es kann ihm dabei sogar scheinbar wohlgehen; aber am Ende wird es doch von Gottes Fluch getroffen. Gottselige Gedanken (Mel. Mir nach, spricht Christus 1.) Sprüchm. 19, 26. Wer Vater verstöret und Mutter verjagt, der ist ein schändlich und verflucht Kind. Die 40ste Erzählung. Von dem Könige Salomo. Salomo, ein Sohn des Königs David und der Bathseba, 1war von dem Propheten Nathan erzogen und zu einem weisen Jünglinge gebildet worden. Als David sich nun seinem Ende nahete, ließ er den Salomo durch den Priester Zadok zum Könige salben und sprach nachher zu ihm: 2 Ich gehe hin den Weg aller Welt, du aber sey getrost und sey ein Mann. Wandle in den Wegen Gottes, auf daß du klug seyst in Allem, was du 4 1 Von wem wurde Salomo erzogen ? 2 Mit welchen Worten nahm David von Salomo, den er zum König hatte falben lassen, Abschied ? |