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Joh. 5, 25.

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: es kommt die Stunde und ist schon jest, daß die Todten werden die Stimme des Sohnes Gottes hören, und die sie hören werden, die werden leben.

Die 36ste Erzählung.

Wie Jesus zu Bethanien ist gefalbt worden.

Matth. 26. Marc. 14. Joh. 12. Cap.

Die Hohenpriester und Pharisäer hatten, besonders erbittert durch die Auferweckung des Lazarus, ein Gebot ausgehen lassen, daß Jedermann, der da wüßte, wo Jesus wäre, es anzeigen solle, damit sie sich seiner bemächtigen könnten. Es war also gefährlich, 2 ihn bei sich aufzunehmen und noch mehr, ihn sogar als den Messias zu ehren. Gleichwohl setzten sich die Freunde des Herrn über diese Gefahr hinweg, 3 und gaben ihm zum Theil ausgezeichnete Beweise ihrer Verehrung. Dieß geschah auch von der bekannten frommen Familie in Bethanien.

4 Sechs Tage vor Ostern kam Jesus nach Bethanien zurück, wo Lazarus wohnte, der gestorben war, und den er von den Todten auferweckt hatte. 5 Daselbst machten

1 Welches Gebot hatten die erbitterten Hohenpriester und Pharisåer ausgehen lassen?

2 Was war also für die Freunde Jesu gefährlich ?

3 Was gaben aber dennoch dem Herrn seine Freunde ?

4 Wie lange vor Ostern kam Jesus wieder nach Bethanien ?

5 Wie ehrte ihn dort die fromme Familie?

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sie ihm zu Ehren in dem Hause Simons ein Abendmahl, bei welchem Martha die Gäste bediente: Lazarus aber war auch einer von denen, die mit Jesum zu Tische faßen. Maria, seine lernbegierige und dankbare Schülerin, hatte bei dieser Gelegenheit vielleicht ein Vorgefühl, daß sie ihn nicht lange mehr als ihren verehrten Herrn und Freund sehen würde, und darum wollte sie ihm eine Ehre bezeigen, dergleichen ihm noch nicht widerfahren war. Sie nahm also, weil man damals diejenigen, welche man besonders ehren wollte, zu falben pflegte, in einem Gefäß ein Pfund von dem feinsten und köstlichsten Salböl, und ließ es nicht nur auf sein Haupt fließen, sondern sie salbte damit auch seine Füße und trocknete sie mit ihren Haarlocken ab; das ganze Haus aber ward voll von dem lieblichen Geruch. Eine solche Ehrfurchtsbezeugung hätte einem Jeden, der ihre dankbare Gesinnung kannte, wohlge= fallen müssen. Doch einer der Jünger, Judas Ischarioth, der ihn nachher verrieth, o hielt dieß für eine große Verschwendung und sagte: 10 Warum hat man nicht das köstliche Del für dreihundert Groschen (gegen acht und dreißig Thaler) verkauft und das Geld den Armen gegeben? Ihm stimmten die übrigen Jünger bei; "aber er sagte dieses nicht, weil ihm die Armen am Herzen lagen, sondern weil er ein Betrüger war und das Geld verwaltete, wodurch die Freunde Jesu zu seinem Unterhalt beitrugen. Jesus beschämte den Jünger zwar

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6 Was für ein Vorgefühl hatte vielleicht Maria ?

Was that fie, um den Herrn noch besonders zu ehren ? 8 Wem mußte eine solche Ehrfurchtsbezeugung gefallen? 9 Wofür hielt dieses Judas? 10 Was sprach er deswegen? 11 Warum sprach er so?

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nicht, aber er vertheidigte die dankbare Maria und sag= te: 12 Lasset sie zufrieden; was bekümmert ihr sie ? Sie hat ein gutes Werk an mir gethan. Ihr habt allezeit Arme bei euch, und wenn ihr wollt, so könnet ihr ihnen Gutes thun; mich aber habt ihr nicht allezeit. Daß sie das Del über meinen Leib ausgegossen hat, ist schon im Voraus geschehen, um mich zu meinem Begräbniß einzusalben. Wahrlich, ich sage euch: Wo mein Evangelium geprediget wird in der ganzen Welt, da wird man auch sagen zu ihrem Gedächtniß, was sie gethan hat.

14 Darauf ging Judas Ischarioth hin zu den Hohenpriestern und sprach: Was wollet ihr mir geben? Ich will ihn euch verrathen. 15 Sie boten ihm dreißig Silberlinge (fünfzehn Thaler), und von dem an suchte er Gelegenheit, daß er ihn verriethe.

12 Wie vertheidigte Jesus die dankbare Maria ? 13 Wie deutete der Herr das Salból der Maria ? 14 Was that hierauf Judas Ischarioth ?

15 Wie viel Geld wurde dem Verråther geboten ?

Nüzliche Lehren.

1. Solchen Menschen, die deiner vorzüglichen Achtung und Liebe werth sind, mußt du diese bei jeder Gelegenheit beweis sen, denn dieß bist du der Tugend schuldig.

2. Das, wodurch sich wahre Dankbarkeit und Liebe zu erkens nen giebt, darfst du niemals mißdeuten, sondern mußt es immer als ein gutes Werk ansehen und ehren.

3. Du mußt Jesum im Herzen haben, aber ihn zugleich auch mit Freuden vor aller Welt ehren, indem du dich überall als seinen treuen Jünger durch Wort und That bes weisest.

Gottselige Gedanken

(Mel. Wer nur den lieben Gott :c.)
In heitern und in dunklen Tagen,
Mich, Jesu, deiner stets zu freu'n,
In meinem Herzen dich zu tragen

Und ganz erfüllt von dir zu seyn:
Dieß ist es, Herr, was mein Gebet
Von deiner Segenskraft erfleht.

Joh. 21, 17.

Hetr, du weißt alle Dinge; du weißt, daß ich dich lieb habe.

Die 37ste Erzählung.

Von Christi Einzug in Jerusalem. Matth. 21. Marc. 11. Luc. 19. Joh. 12. Cap.

(Am Sonntage und Montage der Leidenswoche.)

Als Jesus mit seinen Jüngern nahe bei Jerusalem bis gen Bethanien an den Oelberg gekommen war, 1 sandte er zwei von seinen Jüngern voraus und sagte : * Gehet hin in jenen Flecken, der vor euch liegt. So= bald ihr hineinkommt, werdet ihr eine Eselin angebunden sehen und ein Füllen bei ihr. Löset sie ab und führet sie zu mir. Sollte euch Jemand etwas darüber

1 Wen sandte Jesus voraus, als er bis gen Bethanien an den Delberg gekommen war?

2 Welchen Befehl gab Jesus seinen Jüngern?

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sagen, so sprecht: Der Herr bedarf ihrer ; und alsbald wird man sie euch lassen. Dieß Alles geschah aber, auf daß erfüllet würde, was gesagt ist durch den Propheten Zacharias, der da spricht: Sage der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir sanftmüthig und reitet auf einem Esel, dem Füllen einer lastbaren Eselin. Die Jünger gingen hin und thaten, wie ihnen der Herr befohlen hatte. Sie fanden die Eselin und das Füllen, gebunden außerhalb an einer Thür am Scheidewege, und brachten sie zu Jesu und legten ihre Kleider darauf; 5er abèr sehte sich auf das Füllen. Es waren indessen nicht allein seine Jünger zugegen, sondern viel Volks, das gehört hatte, er werde nach Jerusalem kommen, war ihm entgegen gegangen. 7 Viele von diesem und dem allmählig noch hinzu gekommenen Volke breiteten die Kleider auf den Weg, und andere hieben Zweige von den Bäumen und streueten sie auf den Weg. So gelangte der festliche Zug bis oben auf den Oelberg, wo der Weg niederwärts in die Stadt führt. Als sie nun Jerusalem sahen, erhob das Volk, das voranging und nachfolgte, seine Stimme und rief: Heil dem Sohne Davids! Heil und Segen dem, der da kommt im Namen des Herrn! Heil ihm vom Himmel herab! Einige von den Pharifäern, die dieses Heilrufen unwillig anhörten, konnten sich nicht enthalten, ihm zu sagen:

3 Wie lautete des Zacharias Weissagung von des Herrn Einzug in Jerusalem?

4 Was fanden die Jünger nach der Unweisung des Herrn ?

5 Was that der Herr, als die Eselin und das Füllen zu ihm gebracht

wurden ?

6 Wer war außer den Jüngern Jesu noch zugegen?

7 Was that das Volk bei diesem Einzuge?

8 Wie rief dasselbe, als es Jerusalem sahe ?

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