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eine Stimme der Bewunderung und Verehrung seines persönlichen Wesens 1).

1) Ich stelle hier einige Urtheile über ihn aus den verschiedensten Zeiten seines Lebens zusammen. Le Sage an Jacobi, Genf, 18. Okt. 63 (J. a. B., I, 8): ,,Si j'ai à me plaindre de lui (d. h. du ciel), c'est de ne vous avoir pas laissé libre de donner essor à vos grands talents. O quels succès n'auriez-vous pas eus dans la poésie et l'éloquence, comme dans la morale délicate et sublime, sans laquelle les beaux-arts ne sont qu'une vaine harmonie! Non je ne crois point trop hasarder en presumant, que vous nous auriez consolés de la perte de Shaftesbury ou de Rousseau.

Jung-Stilling über Jacobi (1774) (Stilling's Werke I, 323).,,Neben diesem sass der Hofkammerrath Vollkraft (Pseud. f. Jacobi), ein feiner Weltmann, wie es wenige giebt, im Reisehabit, doch nach der Mode gekleidet; sein lebhaftes Naturell sprühte Funken des Witzes und sein hoch rectificirtes philosophisches Gefühl urtheilte immer nach dem Zünglein in der Wage des Wohlstandes, Lichts und des Rechts."

des

Einsiedel an Knebel (Knebel's Nachlass I, 233), 30. Juni 1778.,,Der Hofkammerrath Jacobi ist einer der liebenswürdigsten, edelsten Menschen, die ich je gesehen habe, von schöner körperlicher Gestalt und gefallendem Betragen."

Perthes (Perthes Leben I, 74 ff).,,Wenige Wochen, nachdem Perthes sein Geschäft eröffnet hatte, trat im Juli 96 ein schlanker, hoher Mann mit feiner Gesichtsbildung, leicht gebräunter Farbe und sinnendem, herrlich blauem Auge in den Buchladen. Dem Anscheine nach ein Fünfziger, hatte er in allen seinen Bewegungen eine leichte und kräftige Jugendlichkeit, und Kleidung, Ausdrucksweise, Haltung, Alles schien gewählt und doch natürlich. Der Mann, dessen edler und freier Anstand schnell Perthes' Aufmerksamkeit erregte, war Friedrich Heinrich Jacobi etc. Vornehmheit freilich drückte sich in seinem ganzen Wesen aus, aber sie hatte nichts Kaltes oder Abwehrendes. Die Anmuth der ganzen Erscheinung rief vielmehr in Perthes sogleich zutrauensvolles Hingeben hervor etc."

Niebuhr an Graf Moltke, Okt. 1795 (Lebensnachrichten über B. G. Niebuhr II, 12 ff.).,,Was den Menschen, seine Gütigkeit und Freundlichkeit, seine einzige Urbanität, seine Beredsamkeit, die Grazie seines Wesens, die Fülle und den Strom seiner Rede betrifft, darüber, fand ich, haben zwar Viele, die ihn kannten, sein Lob geredet, aber Keiner zu viel; im Gegentheil, das Alles, einzeln und im Ganzen, übertraf weit und weit jede Erwartung, die ich je gebildet hatte."

Varnhagen von Ense (Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften II, 71–75). ,,Der edele Eindruck aber seiner schönen, hohen Gestalt, der geistreich-milden

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Im Gegensatz zu seiner Erziehung und seinem Berufe hat Jacobi früh in sich das Ideal schöner Menschlichkeit ausgebildet, die Rechte des Herzens und eine freie, unbefangene Auffassung der Dinge aller verschrobenen Unnatur, in sich zerfallener Rohheit entgegengestellt. Von Jugend auf gewohnt, andächtig der Stimme seines eigenen Herzens zu lauschen, hatte er selbstständig in sich eine innere Welt geschaffen. Der grelle Widerspruch des gewöhnlichen menschlichen Treibens mit den Anforderungen einer freien ,,im Tiefsten arbeitenden" Seele, unter welchem der jugendliche Goethe so viel zu leiden hatte, war ihm längst bekannt und von ihm ebenso mit der wunderbaren Schärfe des Verstandes erforscht, als von der leidenschaftlichen Gluth seines Gemüthes erfasst und erlitten. Wie innig musste sich daher Goethe von Jacobi berührt fühlen! Eine solche ,,reine Geistesverwandtschaft" war ihm noch nie vorgekommen. Jacobi war der Erste, den Goethe in das „,Chaos" seiner inneren Seelenzustände blicken liess. ,,Sein Inneres brach mit Gewalt hervor", die tiefsten Anliegen des menschlichen Geistes und Gemüthes wurden durchgesprochen.

Während in Goethe's Erinnerung die Erlebnisse seiner Jugend wie nahe Landschaften in heller Sonnenklarheit erscheinen, war er von dieser wunderbaren Harmonie seiner Seele mit derjenigen Jacobi's so seltsam erschüttert, dass ihm die äusseren Erlebnisse jener ersten Freundschaftszeit, wie er selbst gesteht, fast vollständig aus dem Gedächtnisse entschwanden. Gesichtszüge, der eindringlich - angenehmen Rede und der würdigen und feinen Weltbildung kann mir niemals verlöschen. In seiner Erscheinung war die Vornehmheit eines Weisen und eines Staatsmannes vereinigt, wobei doch sein Gemüth einige Reizung verrieth, die auf einen weder dem Geiste, noch der Leidenschaft nach völlig beruhigten Zustand deutete, welchen er gleichwol in sich zu haben und nach aussen darzustellen nicht aufgeben konnte. Sein persönlicher Umgang aber war so anmuthig und gewinnend, dass auch entschiedene Gegner, wie Tieck und Schleiermacher, ihren früheren litterarischen Urtheilen zum Trotz, bei persönlichem Besuche in München als seine innigen Verehrer von ihm geschieden sind."

Wenn wir in grösserer Gesellschaft durch das Gespräch eines uns zum ersten Male entgegentretenden Menschen plötzlich Saiten unseres verborgenen Seelenlebens anschlagen hören und Worte von den Lippen des Andern fliessen, die wir bisher als sonst unverstandene, nur von uns anerkannte und lieb gewordene Geheimnisse in der eigenen Brust verwahrten, da entsteht zwischen uns und dem bisher fremden, nun plötzlich so innig verbundenen Menschen eine gegenseitige Erregtheit, sich ganz auszusprechen, eine solche,,Fülle des Hin- und Wiedergebens," dass, wenn wir später nach den übrigen, in der Gesellschaft anwesenden Personen und nach dem Verlaufe der äusseren Ereignisse gefragt werden, wir kaum durch peinliche Anstrengung des Gedächtnisses auf das Gefragte annähernd zu antworten vermögen.

So kommt es, dass Goethe z. B. das erste Zusammentreffen mit Jacobi nach Köln, statt nach Elberfeld verlegt, dass er jener wundersamen, pietistischen Versammlung, in welcher sich Goethe und Jacobi das erste Mal trafen, und über welche JungStilling in seiner Lebensgeschichte (Werke I, 321-326) berichtet, gar nicht erwähnt, während er dieselbe gewiss, wenn sie ihm in Erinnerung gewesen wäre, mit einigen humoristischen Meisterstrichen gezeichnet hätte. Uebrigens ist, wie schon Düntzer hervorhob, durch einen Brief Jacobi's an Dohm, 20. Juni 1818 (J. a. B. II, 487, dann ausführlich nach dem Original abgedruckt Z. II, 146 ff.), die Glaubwürdigkeit Jung's stark angegriffen worden und deshalb im Einzelnen, was wahr und nicht wahr ist, nicht mehr zu ermitteln. So fehlt auch eine eingehende Schilderung der Jacobi'schen Familie und des Aufenthaltes zu Pempelfort, während z. B. in Goethe's Selbstbiographie der Besuch bei Frau von La Roche anschaulich geschildert worden ist und auch der spätere Aufenthalt Goethe's in Pempelfort (1792) seine ausführliche Darstellung bei Goethe gefunden hat. Kaum mit Jacobi in Freundschaft verbunden, meldet Goethe dies triumphirend Jacobi's Frau, die gerade in Vaels

bei ihren Verwandten war; die beiden Freunde waren unzertrennlich, Jacobi begleitete Goethe bis Köln, Ausflüge in's Land wurden gemacht, so nach Bensberg; in Köln wurde das alte Jabach'sche Haus besucht und Goethe schildert ergreifend den tiefen Eindruck, den dieses Anschauen einer in die Gegenwart hineinragenden Vergangenheit auf ihn gemacht und in ihm alle weichen Stimmungen zum Durchbruch gebracht hat.

Jacobi war noch als Greis von diesen Jugendeindrücken tief ergriffen und schreibt an Goethe, der eben in seiner Biographie an diese Zeit gekommen war, 28. Dez. 1812 (J. u. G., S. 259) Folgendes:,,Dass im dritten Theile Deines biographischen Versuches meiner in allem Guten gedacht werden soll, freut mich unendlich, sorge nur, dass ich die Erscheinung dieses dritten Theils auch noch erlebe. Ich hoffe, Du vergissest in dieser Epoche nicht des Jabach'schen Hauses, des Schlosses zu Bensberg und der Laube, in der Du über Spinoza mir so unvergesslich sprachst; des Saales in dem Gasthofe zum Geist, wo wir über das Siebengebirg den Mond heraufsteigen sahen, wo Du in der Dämmerung auf dem Tische sitzend uns die Romanze: „Es war ein Buhle frech genug" und andere hersagtest.... welche Stunden! welche Tage! Um Mitternacht suchtest Du mich noch im Dunkeln auf neue Seele. Von dem Augenblick an konnte ich Dich nicht mehr lassen." Die tiefsten Fragen der Menschheit wurden von beiden Freunden nach allen Seiten zu beantworten gesucht, schon hier verhehlten sich Beide ihre Verschiedenheiten nicht, und doch schieden sie, wie Goethe schreibt,,,in der seligen Empfindung ewiger Vereinigung."

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mir wurde wie eine

Am 10. August trennen sich die Freunde in Köln, am 13. ist Goethe wieder in Frankfurt, bis zum Anfang des Jahres 75 besteht nur ein brieflicher Verkehr. Sogleich am 13. Nachts und am 14. Abends schreibt Goethe, der bereits einen Brief von Jacobi vorfindet. ,,Du hast gefühlt, dass es mir Wonne war, Gegenstand Deiner Liebe zu sein," das ist das Thema des

Briefes.,,Glaub' mir, wir könnten von nun an stumm gegen einander sein, uns dann nach Zeiten wieder treffen, und uns wär's, als wären wir Hand in Hand gangen. Einig werden wir sein über das, was wir nicht durchgeredt haben." In den späteren Tagen gegenseitiger Entfremdung hat Jacobi diese Worte mit rother Tinte unterstrichen. Der nächste Brief von Goethe ist vom 21. August. Jacobi schreibt den 26. Aug., zwei Tage vor Goethe's Geburtstag, und kündigt den Anfang seines Romans an (G. u. J., S. 37). Goethe antwortet den 31. August und schickt den Clavigo. Jacobi schreibt ein begeistertes Urtheil über Clavigo an Wieland den 27. Aug. 74 (J. a. B. I, 180). Unterdessen ist Werther fertig geworden. Goethe schreibt an Sophie la Roche den 19. Sept. 74 (F. Schl. N. 153): „Donnerstag früh geht ein Exemplar Werther an Sie ab. Wenn Sie und die Ihrigen es gelesen, schicken Sie es weiter an Fritz (Jacobi), ich hab nur drei Exemplare und muss also diese zirkuliren lassen." Wol Ende September schreibt Goethe an die Fahlmer (G. a. J. F., S. 59):,,Was schreibt Fritz? Hat er Werthern? Ich mag ihm Nichts schreiben, Nichts schicken, um ihn nicht zu stören, wenn er ihn hat." 21. Okt. schreibt Jacobi an Goethe einen langen Brief über den Eindruck, den Werther auf ihn und die Seinigen gemacht hat, er ist ganz hingerissen. Ebenso schreibt er auch den 28. Okt. an Sophie la Roche (J. a. B. I, 190).

Er will möglichst bald Goethe in Frankfurt besuchen; Goethe schreibt, wol Oktober 74, an die mit Jacobi in stetem Briefwechsel stehende Johanna Fahlmer (G. a. J. F., S. 60): ,Was hören Sie von Fritz? Wann kommt er wol? Grüssen Sie ihn herzlich!" Noch folgt ein Brief Jacobi's an Goethe den 6. Nov. „Ich existire jetzt blos in dem Gedanken, bald in Frankfurt zu sein."

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Jacobi's Geschäftsreise nach Mannheim über Frankfurt fand erst Ende des Jahres statt. Er kündigte schon früher Sophie la Roche seinen Besuch an; diese scheint auch Goethe einge

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