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väterliche Sorge getragen, eine Unterstügung, die ich nothwendig um so höher schäßen muß, je weniger mir bis hierher eine solche fortdau ernde von irgend einer anderen Seite geworden ist. In meinen Dank für Deinen Unterricht stimmet heute aber auch gewiß die große Zahl derer ein, welchen Du während eines halben Jahr hunderts Führer auf dem Wege zur Wahrheit und Tugend gewesen bist, und wenn auch Viele derselben schon das Ziel erreicht haben, das Du ihnen gezeigt haft; so gedenken sie doch Deiner mit Dank und Liebe bei dem, der Dich zum Gärtner in seinem Weinberge bestellet hat. Ja Gott sei gepriesen für seine Gnade, die er an Dir und durch Dich an uns, Deinen Kindern, Deinen Schülern und Zuhörern bewiesen hat. Möge er zu unserer aller Freude Deine Tage verlängern, und kommt einst die Stunde, wo er Dich abzurufen beschlossen hat, so möge er Dich sanft und ohne Schmerzen in das Land des

Friedens aufnehmen, wo Du die Erndte Deis ner Aussaat finden wirst. Ich zweifele nicht, wir werden uns wieder sehen, und dann auch über den streitigen Punkt, der in diesen Blåttern erörtert ist, vollkommen einverstanden sein. Warum ich gerade ihn zum Gegenstand mei ner Betrachtung gewählt habe, brauche ich Dir wohl nicht erst zu sagen. Es ist das Geburtsfest des Herrn, an welchem Du Dein Jubiläum feierst, und was konnte mir also nåher liegen, als ein Wort zur Ehre derer zu sprechen, die feine Erscheinung schon Jahrhunderte vorher verkündiget haben. Je selte ner aber diese Ueberzeugung in unseren Tagen geworden ist, daß Christus bereits im A. Ter stamente geprediget werde, um so nöthiger und zeitgemäßer schien es mir auch zu sein, eine lang verkannte Wahrheit von Neuem in Schuß zu nehmen, wenn ich auch von Seiten derer, welche gegenwärtig das öffentliche Urtheil lei ten, für dieses mein freimüthiges Bekenntniß

keinen Dank zu erwarten, sondern nur Tadel, ja wohl gar Schmähungen zu fürchten habe. Da indessen mein Streben ein für alle Mal nicht dahin gerichtet ist, den Menschen wohl zugefallen, sondern Gott und Christo zu dies nen; so gedenke ich, wie immer, den Tadel des Unglaubens ruhig über mich ergehen zu lassen, indem ich mit Paulo spreche: „Mir aber ist es ein geringes, daß ich von euch gerich tet werde, oder von einem menschlichen Tage; auch richte ich mich selbst nicht: der Herr ists aber, der mich richtet.“ Möge er auch zu dieser Schrift seinen Seegen geben!

Leipzig, den 20. Dezember 1830.

Dein

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Dich aufrichtig ehrender und liebender Sohn
Ernst Friedrich Höpffner.

Einleitung.

Wollen wir Christum nicht geradezu für einen Mann erklåren, der entweder auf Täuschung Andrer ausgegangen, oder selbst in Täuschung befangen gewesen ist; so müssen wir nothwendig annehmen, daß im A. Testamente Weissagungen auf ihn befindlich sind. Denn er selber behauptet mit den bestimmtesten Worten, daß die Propheten seine Erscheinung wie seine Schicksale im voraus verkündiget haben, und diese Behauptung wird von ihm nicht etwa in dem Zustande einer besonderen Gemüthsaufregung vorgetragen oder nur einmal flüchtig hingeworfen, sondern er spricht sie zu wiederholten Malen mit der Besonnenheit, mit der Klarheit und Fe= ftigkeit aus, die allein eine gewisse Erkenntniß der Sache gewährt: Suchet in der Schrift," sagt er zu den Juden, denn ihr meinet, ihr habt das ewige Leben darinnen; und sie ist's, die von mir zeuget. Wenn ihr Mosi glaubtet, so glaubtet ihr auch mir; denn er hat von mir geschrieben)." Als er in der Synagoge zu Nazis reth beim Aufschlagen des Propheten Jesaias auf die Stelle gefallen war: „Der Geist des Herrn ist bei mir, derhalben er mich gesalbet hat, und gesandt zu verkündigen das Evangelium den Armen, zu heilen die zerstoßenen Herzen, zu 1) Joh. 5, 39. 46.

predigen den Gefangenen, daß sie los sein sollen, und den Blinden das Gesicht, und den Zerschlagenen, daß sie frei und ledig sein sollen," so begann er seine Erklärung mit den Worten: „Heute ist diese Schrift erfüllet vor euren, Ohren2)." Seinen Tod betrachtete er als Folge eines ewigen Rathschlusses Gottes, der durch die Propheten schon långst im voraus verkündiget sei, und machte feine Jünger, noch ehe er starb, mehr als ein Mal auf die hierauf sich beziehenden Weissagungen aufmerksam: „Wir gehen hinauf gen Jerusalem,“ sprach er kurz vor seiner lehten Festreise, und es wird al les vollendet werden, das geschrieben ist durch die Propheten von des Menschen Sohn. Denn er wird überantwortet werden den Heiden; und er wird verspottet, und ge. schmähet, und verspeiet werden 3). So auch als er mit den Zwölfen zu Tische saß, wo er mit Be stimmtheit erklårt, daß er es sei, dessen Missethåter-Tod Jesaias geweissagt habe: „Denn ich sage euch: és muß noch das auch vollendet werden an mir, Das geschrieben stehet: Er ist unter die Uebel thåter gerechnet. Denn was von mir geschrie ben ist, das hat ein Ende"). Wie er aber diese Vers sicherung schon vor seinem Tode oft genug gegeben hatte, so wiederholte er sié auch nach seiner Auferstehung, und die leßten Gespräche, welche er kurz vor seinem Hingange zum Vater mit seinen Jüngern hielt, hatten keinen hdheren Endzweck, als ihnen das Verständniß der

2) Luc. 4, 17 ff. Jef. 61, 1.

3) Luc. 18, 31. 32. Matth. 26, 24. 4) Luc. 22, 37.

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