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Verråtherlohn des Judas zusammen; soll auch dieß nichts als ein zufälliges Zusammentreffen sein, so kön nen wir wenigstens nicht umhin zu bemerken, daß in dem Leben Christi viele recht wunderbare Zufälle gefunden werden! Der Befehl: wirfs hin, daß es, dem Töpfer gegeben werde, wird abermals zunächst nicht dem Judas Ischarioth, sondern dem Pros pheten selbst ertheilt, und von diesem also ausgeführt, daß er die 30 Silberlinge ins Haus des Herrn warf, zum Töpfer, oder, wie schon Hieronymus erklärt, daß sie dem Töpfer gegeben würden; wer möchte aber das Vorbildliche dieses Hergangs der Sache verkennen wollen, der als zwischen Gott und den Propheten statt findend, nicht anders dargestellt werden. könnte. Wenn endlich Jüdische und neuere christliche Ausleger für 1 Töpfer lesen wollen i Tema pelschaß oder ¬IN Schahmeister; so ist dieß eine willkührliche Veränderung, die sich einzig und allein auf die Chaldäische Paraphrase gründet, sonst aber durch keinen zureichenden Grund gerechtfertiget werden kann. Gleichwohl würde es am Ende der messianischen Deus tung dieser Stelle keinen sonderlichen Eintrag thun, wenn auch zu lesen wåre 67). Wir erinnern ferner an Zach. 13, 7-9.: Schwerd, mache dich auf, über meinen Hirten, und über den Mann, der mir der nächste ist, spricht der Herr Zes

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67) Vgl. Fritzschii Comment. in Matth. p. 801 sq. Frischmuthii Diss. de vili et abjecto xxx argenteorum pretio, quo salvator noster, Messias, a Judaeis aestimatus fuit, abgedr. im Thesauro Theol. Philologico, Amstelod. 1710. Tom. 1. p. 1031 sqq. Die übrige hierher gehörige Literatur s. bei Hase Leben Jesu, S. 165 ff.

baoth, Schlage den Hirten, so wird die Heerde sich zerstreuen, so will ich meine Hand kehren zu den kleinen." Es ist ungewiß, ob die Beschreibung einer bessern Zukunft, welche die nächst vorhergehenden Verse 16 enthalten, auf das Zeitalter des Messias zu beziehen sei, oder nicht. Im er steren Falle würde V. 7. mit dem Vorhergehenden al so zu verbinden sein: es kommt einst eine glücklichere Zeit, aber große Trübsal wird ihr vorangehen, indem der von Gott geordnete Beglücker des Volks zuvor getödtet und überdieß ein großer Theil der Erdbewohner vertilgt werden wird. Im andern Falle würde V. 7. 8. 9. als eine neue, für sich allein bestehende Weissagung zu nehmen sein. Wie dem aber auch sei, für die Erfüllung derselben in der Hinrichtung Jesu sprechen folgende Umstånde: a) Der Mann, welcher schlechthin der von Gott bestellte Hirte und sein Nächstverbundener genannt wird, kann wohl kein anderer sein, als der Mess fias, weil auf ihn allein vorzugsweise dieses Prådicat anwendbar ist; auch wird er anderwärts einem Hirten verglichen, Jes. 40, 11. Warum, wie Gesenius im Lexikon s. v.

behauptet, das Jüdische Volk unter dem zu verstehen sei, ist nicht leicht abzusehen. b) Ohne die Beziehung auf Christum låsset sich na: mentlich bei V. 7. gar nichts denken, da die Geschichte des Jüdischen Volks kein Ereigniß nennt, das mit dies sem verglichen werden könnte. c) Christus selber wendet diese Weissagung auf sich an Matth. 26, 31. Marc. 14, 27. d) Für die Messianitåt der Stelle überhaupt sprechen endlich auch die furchtbaren Gerichte Gottes, welche V. 8. 9. verkündiget werden, und die allen übrigen Weissagungen zufolge der Erscheinung des

Meffias in Herrlichkeit, welche im folgenden 14. Capitel geschildert wird, vorangehen sollen. Der 7. Vers

würde also auf den zuerst in Niedrigkeit erschienenen Christus zu beziehen, und sein Sinn folgendermaaßen aufzufassen sein: der große, dem Israelitischen Volke gegebene Hirte, Christus, wird eines gewaltsamen Todes sterben, und die von ihm gesammelte Heerde wird sich zerstreuen, aber Gott will sich ihrer, der Geringen und Verachteten 68), wieder annehmen. Auch dieß leß. tere ist geschehen: gerade die Geringen unter Juden und Heiden erkannten Christum am ersten als Sohn Got: tes, und wurden sonach ein besonderer Gegenstand der Fürsorge Gottes durch Christum 69),

Zu weit würde es uns führen, wenn wir auf alle übrigen Stellen, welche mit größerer oder geringerer Wahrscheinlichkeit auf den leidenden Messias bezogen werden (3ach. 12, 10. 9, 8-9. Dan. 9, 24-27. Ps. 16. 22.), auf gleiche Weise hier eingehen wollten. Wie die Wahrheit der Weissagungen überhaupt nicht auf ihrer Menge beruhet, so kommt es uns hier vornemlich nur darauf an, einige oder mehrere nachzuweisen, deren Wahrheit und Erfüllung mit Gewißheit dargethan werden kann, und wir glauben, daß diejenigen, die wir angeführt haben, mehr als hinreichend sind, um das Nichtige des Einwurfs zu zeigen, der von ihrer an

68) Wir glauben, die bei Zacharias erwähnten

mit

den go bei Matth. 18, 6. 10. vergleichen zu können. 69) Michaelis in den Anmerkungen zu dieser Stelle verstehet unter den zunächst die Jünger und frühesten Bekens ner Christi, insofern solche durch den Tod Christi entmuthiget, bald darauf aber wieder aufgerichtet, vermehrt und bei der Zerstörung Jerusalems vor dem allgemeinen Untergang bewahrt wurden.

geblichen Nichterfüllung entlehnt wird. Kann nun auf keine Weise geläugnet werden, daß diejenigen messianischen Orakel, welche auf den lehrenden und leidenden Messias gehen, bereits vollkommen erfüllet sind; so kann es wohl für alle, welche noch einigen Glauben an die Schrift haben, nicht mehr zweifelhaft sein, daß auch die übrigen, in welchen ein

c) herrschender Messias

verkündiget wird, zu der Stunde und in dem Augenblicke in Erfüllung gehen werden, der dazu von Ewigkeit her bestimmt ist, nemlich bei der zweiten Zukunft des Herrn, wenn er kommen wird auf den Wolken des Himmels, und umgeben von seinen heiligen Engeln. Wir geben also sehr gern und willig zu, daß ein großer Theil der messianischen Weissagungen alle die, welche einen herrschenden Messias und ein unter ihm koms mendes goldnes Zeitalter verheißen, noch nicht erfüllet sind, und wir sind weit entfernt, jenen Verheißungen der Propheten durch eine allegorische, immer mehr oder weniger gekünftelte, Erklärung zu Hülfe zu kommen, aber fußend auf der großen Anzahl derer, welche bei der ersten Erscheinung Christi auf das wunderbarste bes reits erfüllet worden sind, erwarten wir mit Gewiß: heit, daß auch alle übrigen, unlåugbar die schönsten und herrlichsten, bei der bevorstehenden Wiederkehr des Herrn vollkommen, und mehr als vollkommen, noch realisirt werden sollen, und zwar in Folge der Allmacht und Wahrhaftigkeit Gottes, und allen hochberühmten Auslegern zum Troße und zu tiefer Beschåmung 7°). Eine

70) Sehr gut und völlig mit uns zusammenstimmend erklärt sich hierüber Opis in seiner Uebersicht der Offenbarung Jo

doppelte Erscheinung des Messias wird zwar, wie wir

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hannis, S. 5 ff. Allein das, was der Geist der Weisfagung von ihm (Jesu) verkündiget und Jesus selbst bekräf= tiget hat, ist noch nicht geschehen. Der Anfang dazu ist ges macht, aber noch nicht alles so erfolgt, daß man mit Wahrheit sagen könnte: die Weissagung ist nun erfüllt. Daß Jesus zur Rechten Gottes sigt, ist wahr, aber wer erkennet solches? Daß er Macht und Gewalt im Himmel und auf Erden hat, ist gewiß, aber wer wird das inne? Daß ihm alles unterthan sein soll, ist nicht zu bezweifeln, aber wer sieht es? Daß Jesus der Herr und das Haupt seiner Gemeinde sei, das weiß der Glaube wohl, aber daß eine Heerde und ein Hirte und seine Gemeinde ein Geist und ein Leib sein soll, das ist noch nicht offenbar. Daß er ein König über das Haus Jacob sei, davon weiß man zur Zeit noch nichts. Seine Kirche ist zwar in der Welt, aber nicht in einem Geiste. Sie hat in und außer sich viele Feinde. Die Juden erkennen ihn noch nicht, und Türken und Heiden giebt es eine große Zahl, die viel größer ist, als die Zahl der Christen, die theils den Herrn und sein Evangelium gar nicht kennen, theils beiden feind find. Und doch sist er zur Rechten Gottes und hat Macht und Gewalt im Himmel und auf Erden; doch foll ihm alles unterthan sein, und sein Reich gehen, so weit der Himmel ist; doch sollen alle Zungen bekennen, daß Er der Herr sei zur Ehre Gottes des Vaters; doch sollen seine Feinde zum Schemel seiner Füße liegen, und eine Heerde und ein Hirte werden. Lauter Beweise, daß die Weissagung noch nicht erfüllet ist. Als der Apostel dieses bei sich erwog und überlegte, was der Geist der Weissagung von Jesu bez kannt gemacht hat: Du o Gott! hast ihn mit Preis und Ehre gekrönt, du hast ihn über die Werke deiner Hände gefeßt, alles hast du unter seine Füße gethan und nichts ausgenommen, das ihm nicht unterthan sei, so nöthiget ihm dieser Gedanke das Geständniß ab: Jeho aber sehen wir noch nicht, daß ihm alles unterthan sei, Hebr. 2, 8. Und eben diese Bemerkung müssen wir auch in unseren Lagen nach so vielen Jahrhunderten noch machen: Jeht sehen wir noch nicht, daß ihm alles unterthan sei. Noch immer ist, wie Paulus Col. 3, 3. sagt: Christus verborgen in Gott. Alles, was in der Welt geschieht und vorgeht, wird, allein Gott und nicht Christo zugeschrieben. Nur der Glaube sieht dabei auf ihn, aber er wagt es kaum, Christum als den Herrn davon zu nennen, weil der Herr sich

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