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Johann Christian August Heinroth

Professor der psychischen Heilkunde zu Leipzig,

Ueber

die Wahrheit.

Ἡ ἀλήθεια ελευθερώσει ὑμᾶς. Ioan. VIII. 32.

Leipzig,

bei C. H. F. Hartmann.

1 8 2 4.

KE 3867/

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Obsequium amicos, veritas odium parit.

HARVARD
UNIVERSITY
LITARY

APR 13 1962

Terent.

Vorrede.

Was würde es helfen, wenn sich der Verfasser rechtfertigen wollte, daß er sich in das Gebiet der Philos sophie, ja der Theologie, gewagt hat? Sein Wert selbst muß ihn rechtfertigen; es muß seinen Beruf beurkunden; und geschieht dieß nicht, so ist jedes Nebenwort über flüssig. Und dennoch sieht sich der Verfasser gendthiget, zwei Motive anzuführen, die ihn zu dieser Schrift be wogen haben. Das erste ist sein rastloser Wahrheitstrieb, der ihn beseelt hat seitdem er sich seiner bewußt wurde, und der ihn bis zum Grabe begleiten wird. Das zweite ist die, sehr klare, Einsicht: daß die Haupt= krankheiten des Menschen nur durch Erkenntniß der Wahrheit gehoben werden können. Der eigentliche Mensch ist nicht Leib, sondern Seete; und der Verfas=

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ser ist von Profession Seelenarzt; wenigstens erklärt er sich sein Geschäft als Lehrer der psychischen Heilkunde in diesem Sinne; wenn auch Andere dieß zu thun nicht geneigt seyn möchten. Dieß das Erste.

Nun ein Zweites. Der Verfasser kennt seine Beit und die Stimmung dieser Zeit so ziemlich. Er ist kein Jüngling mehr: er hat ein halbes Jahrhundert hinter sich. Er weiß, daß diese Zeit ihre Individualität hat, und daß sie sich dadurch von jeder andern unterscheidet. Er mag diese Individualität hier nicht zeichnen. Winke darüber sind in den einleitenden Betrachtungen gegeben. Nur Einen Zug muß er hier bemerken: es ist der der Vornehmheit. Wie man das verwichene Jahrhundert das aufgeklärte nannte, könnte man vielleicht das unsrige das vornehme nennen. Eigentlich folgt Eines aus dem Andern. Der Charakter der Vornehmheit ist, wie Göthe sehr richtig bemerkt: das Ablehnen. Man wird auch dieses Büchlein über die Wahrheit von sich ablehnen, wenn man ein wenig hineingeblickt hat: denn es hat den so verhaßten Geruch des Mysticismus und der Frömmelei. Man macht es mit einem derglei= chen Product wie mit einem Landmanne, dem man es

anmerkt, wo er herkommt: man macht, daß man ihn

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los wird, und öffnet, sobald er fort ist, Thür und Fenster. Dieß wünscht der Verfasser dieses Buchs nicht. Er wünscht Aufmerksamkeit, Prüfung, Kritik; die lehtere aber erst nach der Prüfung. Er meint: man habe heutzutage Vieles vergeffen oder bei Seite geworfen, was man besser behalten und festgehalten hätte. Was er damit meint, sagt das Buch selbst. Der Verfasser hålt dieses sein Buch für gedacht. Es ist das Resul tat seiner Gedanken über die Wahrheit, so lange er den Een konnte. Seitdem er denken lernte, ist er zu den Philosophen in die Schule gegangen. Sie haben ihn gelehrt: daß die Philosophie etwas sucht, was sie nicht hat. Das Evangelium hat es; die Bibel über= haupt: es ist die Wahrheit. Ein Kind findet sie heraus. Kindern geht sie auch am ersten ein. Kinderlehrer wissen dieß am besten. Nun die Wahrheit: es) verlohnt sich der Mühe, um sie zu freien. Hast du sie nicht, so hast du nichts. Denn was hilft dir Täuschung, Irrthum, Lüge? Dieß sagt dieß Büchlein. Es weiset auf die Wahrheit hin: auf die Nah= rung, die der Mensch wenigstens eben so sehr braucht,

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