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Prof. G. Schwab in Stuttgart.

[Potter, EL edito

Stuttgart,

bey Johann Friedrich Steintopf.

1 8 3 2.

Harvard College Library
Von Maurer Collection
Gift of A. C. Coolidge
July 15, 1909

859

Vorrede.

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Der Herausgeber dieser,,Sammlung, der mit

unermüdlichem Eifer an der Bildung des Geistes and Herzens der Jugend durch zweckmäßige Schriften arbeitet, erweist mir die Ehre, mich um ein Vorwort zu seiner Blumenlese von Legen= den und andern Sagen religiös-moralischen Inhaltes zu ersuchen.

"

Ich habe seinem Wunsche gemäß, die schon druckfertige Sammlung durchgegangen, und dieselbe seinem Zwecke sehr entsprechend gefunden. Wåre freilich dieser ein unmittelbar ästhetischer gewesen, so hårte die Auslese vielleicht hier und da anders ausfallen müssen.

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Nicht leicht hat sich der Begriff irgend einer Dichtart in den neuesten Zeiten durch die That, d. h. durch die vollkommensten Muster, gegen die.

früheren Erscheinungen in demselben Gebiete gehalten, so sehr verändert und sich schnell so hoch und zugleich so fest gestellt als der Begriff der Romanze, Ballade, Legende. Und doch ist gerade dieser Gattung von Poesie, die seit der Umwandlung unserer schönen Literatur so rasch herangercift ist, in der Theorie thre bestimmte Stellung noch nicht angewiesen worden. Nicht viel Widerspruch glaube ich indessen zu finden, wenn ich meine To: tal-Ansicht über jene Dichtart dahin ausspreche, daß. sie die Bestimmung hat, aus epischen Stoffen das: eigentlich Lyrische herauszufinden, das, was keiner breiten Entfaltung bedarf, was als momentane Situation von Phantasie und Empfindung aufgefaßt werden kann; kurz was, zvenn es gesungen wird, ein åchtes Lied bleibt. Die Romanze, nebst den verwandten Gattungen, steht, nach meiner Meinung, nicht, wie ein geistreicher deutscher Kritiker behauptet, mitten inne zwischen dem Epos und dem Roman: sie ist vielmehr das Mittel-Glied zwischen dem reinen Liede und dem Epos: sie ist auch der åusseren Kunst-Form nach eben so strens gen Regeln unterworfen als diese beiden.

Vor Göthe, dem Schöpfer der neuen deutschen Romanze, war dieses durchaus verkannt wer den. Der naive, unschuldige Ton der älteren Volks-Romanzen, wie sie besonders Herder dem. Publikum wieder zugeführt hatte, wurde gänzlich mißverstanden: man hielt die Romanze nur für ein Mittel, dem Volke poetische Erzählungen verständlich zu machen, indem man mit falscher Po= pularitât einen gemeinen Ton anstimmte, und mit plumper Ironie merken ließ, daß man sich zu diesem Tone nur dem gemeinen Volke zu lieb herablasse. In diesem Sinne waren die meisten Romanzen und Balladen der Deutschen um's Jahr 1770. abgefaßt: im Uebrigen waren es breit ausgesponnene alltågliche Erzählungen, ohne alle lyrische Tendenz mit einem wihelnden, häufig alles Edle verhöhnenden Ausgange. Selbst Bürger, der ungefähr gleichzeitig mit Gdthe diese Gattung bearbeitete, war obwohl dem achten Volkstone und der lyrischen Form um Vieles nåher als die dennoch von dieser Manier nicht

Meisten ganz frey.

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