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toque diaboli capite, angelorum ministeria et virtutum in nobis coelestium officia non defutura ostenditur.

Die praktische Behandlung dieser Perikope ist nicht leicht, der Text hat grosse Schwierigkeiten in sich selbst, neue Schwierigkeiten erwachsen daraus, dass wir denselben so zu behandeln haben, dass er für diese Zeit des Kirchenjahres angemessen ist.

Die Versuchung des Herrn das Portal der heiligen Passion. Denn diese wie jene ist 1. Gottes Wille,

2. des Teufels Werk,

3. des Herrn Ehre,

4. der Engel Freude.

Was predigt uns die Versuchungsgeschichte des Herrn im Eingang der heiligen Passionszeit?

Dass 1. jetzt eine neue Versuchung an den Herrn herantritt,

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2. aber ein bewährter Streiter in diesen Leidenskampf eintritt,

3. der Fürst dieser Welt als Ueberwundener vom Plane abtritt.

Wie glorreich ist des Herrn Sieg!

1. Stark ist der Feind und listig sind seine Anfechtungen,

2. allein steht der Herr und seine einzige Waffe ist das Wort Gottes, 3. aber der Teufel hebt sich hinweg und es kommen die Engel Gottes.

Die Versuchung des Herrn der Triumph seiner Unschuld. 1. Von Aussen tritt die Versuchung an ihn heran, und keinesweges kommt sie aus dem eigenen Herzen;

2. lockend ist die Versuchung, aber sie kann ihn nicht verlocken, 3. die Versuchung geht vorüber und Gottes Engel dienen ihm.

O Lamm Gottes unschuldig!

1. Dein Feind unser Feind,

2. Deine Versuchung unsere Versuchung,

3. Dein Sieg unser Sieg!

Sehet da das Lamm Gottes, welches der Welt Sünde trägt! 1. Es sucht nicht seines Fleisches Wohlgefallen,

2. Es sucht nicht seines Namens Ehre,

3. Es sucht nicht seines Reiches Herrlichkeit.

Die Unschuld des Herrn bewährt sich.

1. Er vertraut dem Worte Gottes auch in der grössten Noth,
2. er versucht Gott nicht in hochmüthiger Vermessenheit,

3. er fragt nichts nach der Welt und ihrer Herrlichkeit im Dienste
seines Gottes.

Eine dreifache Siegeskrone trägt der Herr auf seinem Haupte. 1. das Vertrauen auf Gott hat gesiegt über das Gefühl des Mangels, 2. die Demuth vor Gott hat gesiegt über die Versuchung zur Vermessenheit,

3. die Liebe zu Gott hat gesiegt über alle Herrlichkeit dieser Welt.

Die Passionszeit eine Kampfeszeit.

1. Für den Herrn,

2. für die Seinen.

Wann siegen wir in der Stunde der Versuchung.
Wann wir 1. jedes Misstrauen gegen Gottes Wort,

2. jede Vermessenheit auf Gottes Wort,

3. jeden Abfall von Gottes Wort meiden.

Kämpfe recht!

1. Erkenne den wahren Feind!

2. Ergreife die rechte Waffe!

3. Halte festen Stand!

4. Denk an die Krone des Sieges.

5. Der Sonntag Reminiscere.
Matth. 15, 21-28.

Auch dieser Sonntag hat seinen Namen von dem in der katholischen Kirche üblichen Introitus: reminiscere miserationum tuarum. T 25, 6, er hat die Perikope von dem kananäischen Weiblein. Was soll dieser Text in dieser Zeit? Luther sagt in seiner Hauspostille: man hat's darum auf diesen Sonntag gelegt, eben wie andere, dass auch darin stehet vom Teufelaustreiben, haben also damit wollen anzeigen, dass man fromm werden und beichten soll." Es wird auch hier wieder nicht zu leugnen sein, dass solche äussere Rücksichten bei der Wahl dieses Evangeliums mitwirkten, aber die Wahl rein von diesen abhängig zu machen, scheint mir ganz unstatthaft. Da die Alten selbst den bestimmenden Grund nicht angeben, so ist der Vermuthung ein weites Feld geöffnet. Alt findet hier die Macht des Herrn über den Teufel veranschaulicht allein diesen Gedanken legte schon die Perikope des letzten Sonntags sehr nahe man müsste sich bestimmter so ausdrücken, dass die Versuchung des Herrn den Herrn nur als den Sieger des Satans zeigt in dem Kampfe mit ihm selbst, dass dieser Sonntag aber weiter offenbart, dass der, welcher in Betreff seiner selbst den Teufel überwunden hat, den Teufel auch ausser sich überwindet. Lisco sieht in der Geschichte der Kananäerin ein herrliches Beispiel der Macht des Glaubens, wie aus ihm beharrliche Bitte quillt, und wie er die Hülfe des Herrn auf sich berabzieht. Allein Lisco hat es verabsäumt, seinen Gedanken mit der diese Fastenzeit durchdringenden Idee in Verbindung zu setzen. Schon ältere Ausleger haben darauf hingewiesen, dass das Weib eine Heidin ist, auch sie empfängt die heilsame Gnade der Tod des Herrn reisst die Scheidewand zwischen Juden und Heiden nieder (Ephes. 2, 11 ff.) und bringt

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sie zur Einigkeit des Glaubens. Wir könnten demnach sagen, dass diese Perikope darstellen will, dass der Tod des Herrn, des Unschuldigen, Juden und Heiden gleicher Weise zu gut komme, dass der Hohepriester, welcher jetzt sein Werk vollbringen will, für alle Menschen das Versöhnungsopfer darbringt. Man geht aber wohl besser noch einen Schritt weiter, der Glaube, der grosse Glaube wird an dem Weibe gepriesen, da sie diesen grossen Glauben hatte, erlangte sie das Heil; so würde sich der Gedanke aufstellen lassen: das Heil des Herrn widerfährt jedem, wer er auch sei, wenn der Herr nur bei ihm den Glauben findet.

Markus berichtet dieselbe Geschichte Kap. 7, 24 ff., er gibt einige kleine Züge mehr.

V. 21. Und Jesus ging aus von dannen und entwich in die Gegend von Tyrus und Sidon. Das xai setzt unsere Stelle mit dem vorhergehenden Abschnitt in engen Zusammenhang. Der Evangelist hat von Anfang dieses Kapitels an berichtet, was der Herr mit den Schriftgelehrten und Pharisäern, die von Jerusalem gekommen waren, gehandelt hat von dem Händewaschen, von Menschensatzungen und von Verunreinigung. Ging nun Jesus von dannen aus, so liegt es nahe, dass er sich diesen böswilligen Nachstellern entziehen wollte; er hatte es satt, sich mit ihnen noch länger abzugeben, er machte diesen unnützen Verhandlungen ein Ende, indem er den Platz räumte. War er fort, so zogen sie auch bald wieder heim gen Jerusalem und er konnte wieder in den Mittelpunkt Galiläas zurückkehren, um dort den hungerigen Seelen ungestört und unverwehrt das Brod des Lebens auf das Neue zu brechen. Jesus liebte den Frieden und es war für ihn kein Genuss, sich mit seinen Feinden mit dem Schwerte des Wortes herumzuschlagen und über sie zu triumphiren so viel er es konnte, hielt er Frieden mit Jedermann, und, wenn es ihm ohne eine Verleugnung seines Berufes möglich war, entzog er sich dem Kampf. Andere meinen, der Herr habe zu seinen Worten, dass nichts den Menschen verunreinige, was zu dem Munde eingehe, eine Fortsetzung liefern wollen im Werke. Chrysostomus bemerkte einen solchen inneren Zusammenhang: ὅτε τε τῶν βρωμάτων παρατηρήσεως αυτοὺς ἀπήλλαξε, τότε καὶ τοῖς ἔθνεσι θύραν ἀνοίγει λοιπόν, ὁδῷ προβαίνων. Der Herr zog sich εἰς τὰ μέρη Τύρου καὶ Σιδῶνος zurück. Warum wandte er sich gerade hierher? Hieronymus meint: scribis et pharisaeis et calumniatoribus derelictis transgreditur in partes Tyri et Sidonis, ut Tyrios Sidoniosque curaret; Remigius lässt den Herrn sogar wegen des kananäischen Weibes, dessen Verlangen nach ihm er im Geiste schon voraussah, sich hierher wenden, quatenus per eius fidem scribarum et pharisaeorum nequitiam condemnaret. Allein Calvin hat doch wohl ganz richtig gesehen, dass der Herr nämlich non erecto vexillo, sed instar privati hominis sich in diese Gegenden begibt. Das Wort avexwonov steht gewiss nicht müssig; und Markus dentet mit seinen Worten: ἀπῆλθεν εἰς τὰ μεθόρια Τύρου καὶ Σιδῶνος, καὶ εἰςελθὼν εἰς οἰκίαν, οὐδένα ἤθελε γνῶναι (7, 24) doch wohl auch an, dass der Herr in derselben Absicht, in welcher er sonst über das galiläische Meer setzte, jetzt nach dieser fast entgegengesetzten Himmelsgegend sich wandte er wollte sich zurückziehen in die Einsamkeit, in die Verborgenheit; er wollte hierhin, weil er hier noch nicht gewesen war und also unbekannt weilen konnte. Wohin begab sich nun aber eigentlich der Herr? Matthäus sagt: εἰς τὰ μέρη Τ. κ. Σ., Markus setzt statt μέρη das ἅπαξ Leyóμevov μédógia. Grotius, Bengel, Fritzsche, Kühnöl, Olshausen u. A. mehr

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wollten is mit versus, in der Richtung, nach den Gegenden von Tyrus und Sidon hin übersetzen, allein mit Grund protestiren gegen ein solche willkürliche Deutung Meyer, Bleek u. A. Was ist nun aber unter diesen μéon Túpov xai Zidwvos zu verstehen? Meyer bemerkt; dies ist nicht so zu verstehen, als ob Jesus die Grenzen Palästina's überschritten und in das heidnische Gebiet hineingegangen, wogegen V. 22 durch ảnò twv ópíwv égéλdovou entscheidet, sondern: in die (Galiläischen) Gegenden, welche an Tyrus und Sidon grenzen. Allein die Ausdrucksweise des Matthäus wäre geradezu falsch, wenigstens irreführend, wenn er dies, was Meyer in seinen Worten findet, hätte ausdrücken wollen. Die bei μon stehenden beiden Genitive sind Genitive, welche die Zugehörigkeit jener uon angeben; diese Theile waren Theile von Tyrus und Sidon. Die Genitive bei uéon haben im N. T. stets diesen ersten und natürlichen Sinn. Wir nehmen daher an, was Chrysostomus, Theophylaktus, Euthymius, de Wette, Bleek u. A. mehr annehmen, dass der Herr wirklich die Grenzen des heiligen Landes überschritten habe. Dieses Ueberschreiten kann uns nicht befremden, wäre der Herr allerdings mit dieser Absicht, praeludia quaedam der Heidenbekehrung zu geben, über die Grenzen des heiligen Landes hinausgegangen, so hätte er seine Schranken durchbrochen; allein er zog nur als ein Fremdling, als ein Unbekannter und in Verborgenheit Bleibenwollender in die Heidenländer. Vitringa findet in diesem Zuge nach Tyrus und Sidon eine Erfüllung der Weissagung Jesaj. 23, 15 ff.; primitias huius gratiae obtinuit femina illa prudens, divinam gratiam acsi in schola Christi versata esset, emendicare docta, quam Matth. Chananaeam 15, 22, Marc. Syro-Phoeniciam vocat, 7, 26, haud dubie Tyria, a Christo domino ipso, dum in confiniis Tyrii et Sidonis agebat. Wir finden in diesem Auszug des Herrn aus seinem Vaterlande eine Erfüllung seines Wortes bei seinem ersten Auftreten in Nazareth (Lukas 4, 25); wollte er ein Prophet Gottes sein, so musste er auch darin den Propheten Gottes ähnlich werden, dass er in der Heidenwelt eine Zuflucht suchte. Und da die Propheten ihren Rückzug nach Phönicien hin öfters genommen hatten, war dieser Weg zu den Heiden dem Herrn von Gott, der die Propheten sandte, schon gewiesen. Was der Herr in der Synagoge zu Nazareth ahnenden Geistes zuvor gesagt hatte, kommt jetzt zur Erfüllung; der Prophet, welcher in seinem Vaterland nicht angenehm ist, ist in der Fremde ersehnt und begehrt.

V. 22. Und siehe ein kananäisch Weib ging aus derselbigen Grenze und schrie ihm nach und sprach: ach, Herr, du Sohn Davids, erbarme dich mein! Meine Tochter wird vom Teufel übel geplaget. Nicht ohne Bedacht sagt der Evangelist xai idov. Chrysostomus bemerkt in seiner Predigt über diese Perikope richtig: Javuál ó vayyeloτýs; der Evangelist will den Contrast zwischen den Juden und dieser Heidin scharf markiren. Interim haec circumstantia, sagt Calvin, ad damnandos Judaeos grave pondus habet, quod quum ipsis Christus promissam redemptionem sonora voce et miraculis additis in medium proferret, coeci et surdi fuerint, quum tamen iactarent, se foederis Domini esse haeredes, peculium eius regnumque sacerdotale; mulier vero haec, cui nihil commune erat cum filiis Abrahae et ad quam foedus minime in speciem pertinebat, nulla voce aut signo invitata ultro accurrerit. Matthäus nennt dieses Weib Xavavala. Die Alten sind darin ganz einstimmig, dass es hierdurch nicht, wie Melanthon meint, als eine Einwohnerin Cana's im Stamme Asser be

zeichnet werden soll, sondern als ein Abkömmling des kananitischen Volkes. Die Kananiten waren die Ureinwohner Palästina's, vor dem Andrange der Israeliten zog ein Theil von ihnen nach dem Norden hin, von diesen sonderten sich später die Phönicier aus. Markus sagt, dieses Weib sei eine Ελληνίς, Συραφοινίκισσα τῷ γένει (7, 26) gewesen; er will sie, wie Meyer und Bleek mit Recht annehmen, durch die erste Bezeichnung als eine Heidin darstellen und durch die letzte Angabe aussagen, dass sie aus jenem Theile Syriens stammte, welcher von den Phöniciern besessen wurde. Calvin hatte übrigens schon Alles erschöpfend seiner Zeit gesagt: in quo nihil est dissidii, scimus enim vulgo receptum fuisse Judaeis loquendi morem, ut omnes exteras gentes graecas vocarent; ideoque illa antithesis inter Graecos et Judaeos frequenter occurrit apud Paulum. porro quum ex partibus Tyri et Sidonis oriunda esset, non mirum est vocari Syrophoenissam; quando et regio nomen habebat Syriae et pars Phoeniciae erat. omnes vero illius terrae incolas Judaei Chananaeos odiose vocabant. et credibile est maiori ex parte traxisse originem a populis Chanaan, qui patria expulsi, tamquam in vicinum exilium profugerant. Diese Kananäerin macht ihrem Namen alle Ehre. Die jetzt gangbare Ansicht, nach welcher Chanaan das Niederland bezeichnen und von dem Lande zu dem Volke, welches es bewohnte, gekommen sein soll, entbehrt nach Hengstenberg, Christologie 1, 26 ff. jeder rechten Begründung. Nach der geschichtlichen Tradition ist Kanaan zuerst Name des Stammvaters, v steht nie von natürlicher Niedrigkeit, auch ist das Land Kanaan nichts weniger als ein Niederland, vielmehr erscheint es schon im Pentateuch als ein Land der Berge. Deuter. 11, 11. 3, 25. Die wirkliche Etymologie des Namens Kanaan, sagt derselbe weiter, wird so gut wie ausdrücklich angegeben in Richt. 4, 23: und es beugte oder demüthigte, y", Gott Jabin, den König Kanaans vergl. 5 Mos. 9, 3, wo es in Bezug auf die Kananiter heisst: er wird sie demüthigen oder unterwürfig machen. Nehem. 9, 24: du beugtest vor ihnen die Bewohner des Landes, die Kananiter." Kanaan heisst also der Gebeugte, der Demüthige, der Unterwürfige. Dies Weib bringt den Namen ihres Volkes aus der Unehre zur Ehre, denn sie beugt sich vor dem, vor welchem sich zu beugen und zu demüthigen die grösste Ehre ist.

Dieses Weib kam herbei: ἀπὸ τῶν ὁρίων ἐκείνων ἐξελθοῦσα. Hieronymus künstelt an diesen Worten, wenn er dazu schreibt: mulier autem Cananaea egreditur de finibus pristinis und dieses dunkle Wort gleich so erklärt: egressa iam fuerat de finibus suis et errorem Tyriorum et Sidoniorum loci ac fidei commutatione dimiserat. Die neueren Ausleger fassen diese Worte buchstäblich, entweder so, dass sie mit Paulus erklären: aus ihrem Hause, oder mit de Wette und Bleek: mehr aus dem Jnneren des Landes. Bengel und Meyer sagen: sie kam aus Phönicien herüber nach Palästina. Wenn aber Meyer erst die μέρη auf Palästina bezieht und jetzt die ὅρια ἐκεῖνα auf ein Mal auf Phönicien, so scheint er nicht recht mit sich in Einklang zu stehen, denn das Pronomen weist ja offenbar auf die vorhergehenden Worte hin. Die Worte gestatten die Annahme, dass das Weib allerdings auf dem Grenzgebiete wohnte und von diesem ausging, aber sie suchte den Herrn nicht jenseits der Grenzen, sondern diesseits, er wandelte nämlich durch das Grenzgebiet tiefer hinein in das Land in der Richtung auf Sidon. Meyer erklärt selbst, dass Markus den Herrn erst auf seiner Weiterreise durch Sidon ziehen lasse.

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