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die Legionen III Augusta und VII gemina mit ihren Auxilien

so sehr

in Anspruch genommen, daß von da, soviel wir wissen, vor dem J. 178 keine Abkommandierungen nach dem Hauptkriegsschauplatz an der Donau möglich waren, sondern es mußte vor allem die durch andere Aufgaben zu sehr belastete Mittelmeerflotte in einer Zeit größter Finanznot durch angestrengte Rüstungen, aus welchen vielleicht auch die Classis nova Libyca (oben S. 141f.) hervorging, verstärkt werden.

In diesen Kämpfen läßt sowohl die Überlieferung der Vita Marci (n. 1; 7), als auch die Laufbahn des späteren Gardepräfekten Iulianus (n. 3; 7) deutlich zwei Hauptepochen -J. 172 und J. 175/6 erkennen, welche durch eine kurze Friedenszeit voneinander getrennt sind.

In dem ersten Kriege, dessen Erwähnungen (n. 1-3) als chronologischen Schnittpunkt das J. 172 ergeben, verwüsteten die auf ihren Piratenfahrzeugen eingebrochenen Mauren Hispanias prope omnes (n. 1: s. auch n. 3: in Hispanias), insbesondere auch Baetica (n. 2) und wurden per legatos erfolgreich bekämpft (n. 1), wobei auch die Senatsprovinz Baetica zu wirksamerer Verteidigung in kaiserliche Verwaltung übernommen wurde (n. 2) und in dieser mindestens bis kurz vor 178 verblieb (n. 11). Daneben operierte zur See eine aus dem Osten herbeigekommene Abteilung unter den Befehlen des Ritters L. Iulius Vehilius Gratus Iulianus (n. 3).

Auf die Wiederkehr ruhigerer Verhältnisse seit dem Frühjahr 173 mag die Entlassung von Veteranen der Flotte (n. 5) hinweisen. In Mauretanien selbst scheinen allerdings im Frühjahr 174 noch einzelne Streifzüge gegen die Rebellen, an welchen Truppen aus Numidien beteiligt. waren, im Gange gewesen zu sein (n. 6).

Der zweite Maurenkrieg im J. 175/6 wurde eröffnet durch einen Einfall in Lusitania (Mitte 175; n. 7), von wo die Barbaren wieder nach Baetica vordrangen. Zum zweiten Male war anscheinend L. Iulius Iulianus bei ihrer Abwehr tätig, diesmal als Prokurator von Lusitania und Vettonia (n. 7). Sein Nachfolger in dieser Stellung war wohl C. Vallius Maximianus, der Baetica von den Feinden säuberte (n. 8), dort das von ihnen lange belagerte Municipium Singilia Barba entsetzte (n. 9) und dann, zum Prokurator von Mauretania Tingitana befördert (n. 8), die Mauren vermutlich in ihrer Heimat bedrängte. Den Bemühungen der Regierung, die nach dem Sarmatenfrieden und der Niederwerfung des cassianischen Aufstandes freiere Hand hatte, gelang es schließlich, noch im Laufe des Jahres 176 (n. 13) die Ruhe im äußersten Westen des Mittelmeeres herzustellen, wobei anscheinend auch das nach dem Sturze des Avidius Cassius herbeigerufene Leibregiment des Prätendenten, die Legio IIII Scythica, offenbar als Kern einer Abordnung des syrischen Heeres, tätig war (n. 10).

In den J. 176-180 hielten die Mauren Frieden: darauf weisen die Entlassungen in der Legio III Augusta noch im J. 176 (n. 13), die Ent

Klio, Beiträge zur alten Geschichte XII 2.

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178 Anton v. Premerstein, Untersuch, zur Geschichte des Kaisers Marcus.

sendung einer Vexillation dieser Truppe zum bellum Germanicum secundum (170-180; n. 14; 15) und die Aushebung maurischer Reiter als irreguläre ovμuazoi, von welchen eine Abteilung nach Britannien verlegt worden sein dürfte (n. 12). Baetica wird wohl schon damals wieder an den Senat gekommen sein (vgl. n. 16).

Aber auch diesmal war die Ruhe nicht von Dauer. Nach der Vita des Commodus 13, 5 hatte auch dieser als Alleinherrscher mit den Mauren zu kämpfen: victi per legatos Mauri; mancherlei Anzeichen, vor allem gleichzeitige militärische Bauten in Afrika und Mauretanien weisen etwa auf die Jahre 184/51).

Prag.

1) Vgl. CIL VIII 2495; Suppl. 20816 (Dessau n. 396); 22629 (Dessau n. 5849). Dazu O. Hirschfeld, Verw.-Beamte 392f., 6; Heer, a. a. O. S. 174f. (danach Ch. Lécrivain, a. a. O. p. 146f.); E. Kornemann, Klio VII (1897) 109, 6 (vgl. S. 110f. mit A. 2).

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Die Grosse Tholos zu Delphi

und die Bestimmung der delphischen Rundbauten.

Von H. Pomtow.

I. Teil.

Bis zum Ende des vorigen Jahrhunderts kannte man nur drei griechische Rundbauten (mit Cella) in größeren, die Rekonstruktion gestattenden Resten: die Thymele von Epidauros, das Philippeion zu Olympia, das Arsinoeion in Samothrake. Die delphischen Ausgrabungen haben uns zwei neue bescheert: zuerst die große Marmortholos im Temenos der Athene Pronaia die durch einen deutschen Architekten schon im Jahre 1838 in der sog. „Marmariá" aufgefunden war, sodann die alte Tholos aus Poros, deren Reste der Schreiber dieser Zeilen im J. 1906 in den Fundamenten des Thesauros von Sikyon nachwies und deren Wiederaufbau vor Jahresfrist veröffentlicht ist1). Unser jüngster Aufenthalt in Delphi (Herbst 1910) hat für letztere im wesentlichen den Abschluß der Rekonstruktion gebracht und neue baugeschichtliche Besonderheiten gelehrt, für erstere wenigstens eine provisorische Aufnahme ermöglicht und damit die Wiederherstellung in allen wesentlichen Teilen gewährleistet. Nachdem die aus dem Anfang des VI. Jahrhunderts stammende alte Tholos in einem Nachtragsartikel vervollständigt worden ist (Zeitschr. f. Gesch. d. Arch. IV (1911) S. 171 ff.), sollen die folgenden Zeilen dem etwa 200 Jahre jüngeren Marmor-Rundbau gelten, der die Schönheit eines der edelsten Bautypen aller Zeiten als ein Hauptvertreter zur Geltung bringt. Bei seiner Rekonstruktion und durch. Ausführung der Zeichnungen hat unser delphischer Mitarbeiter, Regierungsbauführer H. U. Wenzel, sehr wesentliche Hilfe geleistet, für die ihm auch hier auf das wärmste gedankt sei.

Um dem Leser den Vergleich der beiden Rundbauten zu ermöglichen, seien Grundriß und Aufbau des älteren hier wiederholt (Abb. 1 und 2).

1) Vgl. 'Die alte Tholos und das Schatzhaus der Sikyonier zu Delphi', in Zeitschr. f. Gesch. d. Architektur III (1910) S. 97 ff.

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H. Pomtow, Die Große Tholos zu Delphi.

I. Überreste und Rekonstruktion.

Ungleich besser als bei der alten Tholos, deren Bauglieder sämtlich später als Fundament verpackt und daher großenteils unzugänglich waren, sind wir bei ihrer großen Nachfolgerin daran, der Vorgängerin der Thymele von Epidauros, die man mit Recht als ihre Zwillingsschwester bezeichnet hat. Erhalten ist von ihr in situ der Stufenbau nebst einigen Säulenschäften, desgleichen ein Stück der großen Türschwelle, auch einige Orthostate standen unweit ihrer einstigen Stellen. Die übrigen Bauglieder sind zwar zerstreut, aber fast sämtlich in mehr oder minder zahlreichen Exemplaren erhalten, so daß die Rekonstruktion im großen und ganzen keine Schwierigkeiten bot.

Die erste Nachricht von der Existenz einer großen Tholos in der Marmariá zu Delphi verdanken wir dem damals in Diensten der griechischen Regierung stehenden Architekten Laurent aus Dresden, der im Jahre 1838 ihre Trümmer ausgrub. Über seine Entdeckung wurde 1839 von Ulrichs kurz berichtet und der Bau mit dem von Vitruv VII. praef. ererwähnten identifiziert. In den folgenden Jahrzehnten wurden die Trümmer wieder verschüttet und erst in den Jahren 1898 und 1899 ist das Ganze von Th. Homolle ausgegraben und einiges davon 1901 in einer kurzen. populären Beschreibung bekannt gemacht worden, zwar mit guten Abbildungen der meisten Metopenreliefs, aber ohne jede Architekturzeichnung oder Maßangaben1). Seitdem ist ein weiteres Jahrzehnt verstrichen, und da der Architekturband der Fouilles de Delphes nicht einmal in den Vorarbeiten in Angriff genommen und noch keine genaue französische Aufnahme des Baues oder seiner Gesamtreste ausgeführt ist, wird man es verstehen, wenn wir schließlich am Ende unserer dritten Delphiexpedition eine provisorische Vermessung unternahmen, als wir durch die Untersuchung über die Bestimmung der Rundbauten zu der Durchforschung dieser am besten erhaltenen Reste genötigt wurden. Wie sehr das wissenschaftliche Interesse eine solche Aufnahme und Publikation erheischte, hat schon H. Thiersch betont2), und es wären der Wissenschaft die langen Irrwege der Musikbautentheorie erspart worden, wenn wenigstens eine vorläufige fachmännische Bekanntmachung dieser vor 14 Jahren ausgegrabenen Trümmer vorgelegen hätte. Denn die Neuaufnahme wirft auf die Bestimmung des Baues unverhofftes Licht, erweist die direkten Beziehungen beider delphischer Tholoi zu einander und ermittelt dadurch sowohl die Bedeutung der alten Tholos als auch die der Thymele zu Epidauros.

1) Laurents Sendung bei H. N. Ulrichs Reisen und Forschungen I (1840) S. 264f. Homolles Darstellung in Revue de l'art ancien et moderne X (1901) S. 366 70, dazu ein Nachtrag XV (1904) S. 5 u. 18.

2) Zeitschr. f. Gesch. d. Arch. II (1909) S. 71.

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Abb. 1 u. 2. Grundriß und Rekonstruktion der alten Tholos (1: 75).

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