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280 E. Cavaignac, La population du Péloponnèse aux Ve et IVe siècles.

2o Diminution de l'ensemble de la population libre sédentaire dans une proportion peut-être encore plus grande;

3o Augmentation certaine, quoique impossible à apprécier, du nombre des esclaves, maintenant la population totale à peu près au même niveau. Si nous avons cru devoir reprendre l'étude serrée de Mr. Beloch, c'est qu'il y a grand danger, à notre avis, à contaminer des chiffres d'Hérodote, de Xénophon, voire de Polybe, en essayant d'en tirer une sorte de moyenne: on masque ainsi les changements sociaux traduits par ces chiffres, hélas! trop rares. Or, la constatation de ces changements est précisément le point intéressant dans une étude de ce genre.

Lille.

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Die Grosse Tholos zu Delphi

und die Bestimmung der delphischen Rund bauten1).

Von H. Pomtow.

II. Der Baumeister der Tholos und die Zeit
ihrer Errichtung.

Wie in der Einleitung erwähnt, war im Altertum über unsere Tholos eine eigene Schrift verfaßt worden, „auf die m. W. zuerst Ulrichs hingewiesen hat. Zu den Werken, die Vitruv benutzte und die er mit Lob und Dankbarkeit erwähnt (Lib. VII praef. 11 sq.), gehörte auch das des Theodoros aus Phokaea 'de tholo qui est Delphis'). Wer die Reihe der dort von Vitruv angeführten Fachschriftsteller prüft, sieht, daß sie fast alle zugleich die Baumeister der in den betreffenden Einzelschriften beschriebenen Gebäude waren, und daß die Aufzählung zum großen Teil eine chronologische ist. Wenn daher nach Iktinos und dem Parthenon sogleich unser Theodoros mit der Delphi-Tholos und nach diesem sogleich Philon mit der Skeuothek folgt, so ist sicher, daß Theodoros der Erbauer selbst war und in der ersten Hälfte des IV. Jahrhunderts schrieb, und es wird aus anderen Gründen wahrscheinlich, daß er unmittelbarer Vorgänger des jüngeren Polyklet und der Epidauros-Tholos gewesen ist." Diese aus der ersten Tholosabhandlung (Zeitschr. f. G. d. A. III, 1910, S. 123f.) wiederholten Darlegungen lassen sich jetzt weiterführen, und es wird möglich sein, auf Grund der neuen Rekonstruktion dem Namen, der Person und den Werken des Baumeisters näher zu kommen.

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Architekturgeschichtlich außerordentlich bedeutsam ist nämlich die frappante Übereinstimmung unseres zweiten Simamusters mit dem des

1) S. oben S. 179 ff.

2) Vgl. H. N. Ulrichs, Reisen und Forschungen I (1840) S. 264, der freilich den Tempel der Athene Pronaia in unserer Tholos erkennen wollte. Übrigens wird der griechische Titel: περὶ τοῦ ἐν Δελφοῖς θόλου gelautet haben, entsprechend Vitruvs qui, denn die Ionier also auch unser Baumeister sagten ó ólog (z. B. in Magnesia a. M., siehe unten Teil III).

Asklepiostempels zu Epidauros, das in Abb. 41 wiedergegeben war (nach Durm). Nicht nur die Ranken und Blätter sind die gleichen, sondern es sind auch dieselben Mohnköpfe oder Blüten in die Rankenzwickel gesetzt und besonders charakteristisch die obere Grenzlinie der Sima ist nicht gerade abgeschnitten wie bei der großen delphischen, sondern folgt beidemal den obersten Konturen der Ranken. Die Ähnlichkeit war so verblüffend, daß sie, wie Wenzel hervorhob, heutzutage beweisen würde, daß beide Simen, die kleinere delphische und die gerade des epidaurischen Asklepiostempels, in ein und derselben Werkstatt hergestellt seien, etwa einer Fabrik, die meterweise Simen und andere Profile liefert. Für das Altertum aber führt sie noch zu weiteren Schlüssen. Schon Ad. Michaelis hat darauf hingewiesen, daß das Eindringen ionischer Elemente in den dorischen Baustil sich gegen Ende des V. Jhdts. auch auf die Sima zu erstrecken begann, zuerst in leisen Spuren beim Heraion zu Argos, sodann zum erstenmal stark hervortretend beim Asklepieion zu Epidauros und einige Zeit darauf bei der dortigen Tholos 1). Die delphischen Rundbau-Simen waren ihm noch unbekannt, aber ihre Vergleichung zeigt, daß sie nicht bloß aus derselben Steinmetzen-Werkstatt hervorgingen, wie jene (Asklepieion und Thymele), sondern von demselben Architekten entworfen sein müssen, der prinzipiell ionische Elemente dem dorischen Baustil hinzufügte.

Ein glücklicher Zufall hat es gefügt, daß wir den Namen dieses Baumeisters des Asklepiostempels kennen, er ist in der bekannten Bauurkunde I. G. IV nr. 1484 als leitender Architekt mehrfach genannt und heißt Theodotos. Es dürfte ein unabweisbarer Schluß sein, daß dieser Name identisch ist mit dem des Erbauers des delphischen Rundbaues Theodoros, daß bei Vitruv der seltene Theodotus von den lateinischen Schreibern in den geläufigeren Theodorus 'verbessert' wurde und daß dieser Theodotus von Phocaea die Simenverzierungen seiner ionischen Heimat als erster überall bei seinen dorischen Bauten verwendet hat2).

Von diesen Theodotos-Bauten kennen und besitzen wir wenigstens drei: die Tholos zu Delphi, den epidaurischen Asklepiostempel und

1) Springer - Michaelis, Kunstgesch. 19 S. 294f. „Dafür trat eine schöne, ionisch beeinflußte Neuerung hinsichtlich der Sima ein, zu der im Heraion von Argos und anderswo ein leiser Anfang gemacht worden war: das an dieser Stelle übliche gemalte Palmettenornament ward am Asklepiostempel, in Tegea, an der Thymele in ein plastisches horizontales Rankengewinde verwandelt und dadurch diesem abschließenden Architekturgliede ein neues Leben verliehen."

2) Die Namensverwechselung war um so leichter, als drei Zeilen vorher ein anderer Theodoros, der bekannte Erbauer des Heraions von Samos genannt worden war (Vitruv, VII, 12); in griechischen Texten würde die Verschiedenheit von o und (Oɛód-otos und Oɛód-wpoc) eine solche Verwechselung schwerer annehmbar erscheinen lassen.

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das ist die zweite Überraschung die Thymele zu Epidauros. Denn die mehrfach hervorgehobene und längst erkannte enge Verwandtschaft beider Tholoi erklärt sich jetzt dadurch, daß beide von demselben Baumeister gebaut, bez. entworfen worden sind.

Das Verdienst, diese Erkenntnis angebahnt zu haben, gebührt Br. Keil, der schon vor 16 Jahren energisch darauf hinwies, daß bei der langen Bauzeit der Thymele (über 30 Jahr) sowie bei ihrer zweimaligen Unterbrechung und besonders bei dem viel jüngeren Stil und der raffinierten Technik der spätesten, aus parischem Marmor gefertigten Teile des Bauwerks (Kassettendecke des äußeren Peristyls, korinthische Säulenstellung des Innern), die sich von dem Stil und dem pentelischen Marmor der früheren Partieen deutlich unterschieden, der jüngere Polyklet nur als Vollender der Thymele, als Verfertiger dieser jüngsten Bauteile in Betracht käme, deren Übereinstimmung mit seinem Hauptwerk, dem Theater, augenfällig sei (korinthische Kapitelle), daß aber einem älteren, unbekannten Architekten aus der ersten Hälfte des IV. Jahrhunderts der Bauplan der Thymele und die Erbauung ihrer Hauptteile verdankt werde. Ich darf bekennen, daß obwohl Keil diese Aufstellungen durch die bekannte scharfsinnige Analyse der 'Rechnungen über den epidaurischen - Tholosbau (Athen. Mitt. 1895 S. 20 ff., 405 ff.) gewonnen und gestützt hatte, mir diese Annahme eines Architekten-Strohmannes zuerst unwahrscheinlich dünkte. Aber sie wird gefordert auch durch die architektonischen Beweise Dörpfelds, die er aus den Stilverschiedenheiten und dem Material der Bauteile herleitete, und man wird es schließlich naturgemäß finden, daß nur der berühmte Name Polyklets in der späten Nachwelt als Erbauer (richtiger Vollender) der Thymele fortlebte, während die Namen von Sternen zweiter Größe verblichen und aus dem Gedächtnis der Masse bald gänzlich geschwunden waren. Nur die Asklepieion-Urkunde einerseits, der Titel seines Tholosbuches andererseits hat den Namen des Theodotos von Phocaea gerettet, und seine Schöpfungen haben in ihren Trümmern dazu geholfen, ihn als großen Meister der Antike in seine Rechte wieder einzusetzen.

Weitere Ausführungen über die gemeinsame Technik der drei Bauten müssen am besten einem erprobten Architekten überlassen bleiben, da für sie die genaueste Vergleichung aller Überreste nötig ist. Hier sei nur darauf hingewiesen, daß Theodotos auch im Asklepieion für den Fußboden neben weißem Kalkstein auch schwarzen Stein (wie in Delphi) verwendete; daß ebendort nicht nur die Sima, sondern auch die Giebelskulpturen aus pentelischem Marmor bestanden und wiederum eine Amazonenschlacht und eine Kentauromachie darstellten wie die delphischen Metopen. Nimmt man die pentelischen Orthostate der Thymele hinzu, sowie ihre schwarzen Gegensteine und den schwarzen Innen-Stylobat, so

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ergibt sich, daß Theodotos mit Vorliebe pentelischen Marmor und schwarzen Kalkstein zusammengestellt hat und daß, da wir die Provenienz (Argos) dieses in Epidauros gebrauchten schwarzen Steines aus den Bauurkunden kennen, man auch in Delphi untersuchen muß, ob der dort verwendete sogen. Eleusinische Kalk nicht vielmehr aus Argos stamme. Endlich wird man betreffs des unbekannten Künstlers der delphischen Tholos metopen darauf aufmerksam machen dürfen, daß die inhaltlich und zeitlich gleichen Giebelskulpturen des Asklepiostempels zu Epidauros und seine Akroterien von dem bekannten Bildhauer Timotheos geschaffen waren, der auch eine Asklepiosstatue nach Troizen lieferte und später mit Skopas u. a. am Maussolleum tätig war (seit 353 v. Chr.). Es wäre zu untersuchen, ob er auch in Delphi für den Theodotosbau gearbeitet haben kann und ob sich etwa unsere Metopen in Stil und Technik auf ihn zurückführen lassen, bezw. ob sie mit seinen von Kekulé (Gr. Sculptur 2 S. 204 u. 206 ff.) behandelten epidaurischen und halikarnassischen Schöpfungen zusammengehen. War doch in ihnen allen der Gegenstand der Darstellung der gleiche (Amazonenkampf).

Das Alter der Tholos von Delphi ist verschieden angesetzt worden, bald in das Ende des V. Jahrhunderts (Homolle; Klein, Gr. Kunstg. I 177) bald in den Anfang des IV. Als feststehend darf man jedenfalls ansehen, daß dieser städtische Bau (s. Teil III) älter ist, als der westlich benachbarte Kalksteintempel der Athene Pronaia, denn die Bauten der Marmariá schreiten zeitlich von Osten nach Westen vor (vgl. Klio VI, S. 413), und letzterer ist in Stil und Material eng verwandt mit dem Thebanerthesauros, der infolge des Sieges von Leuktra erbaut wurde. Andererseits muß die Tholos schon darum älter sein als ca. 371/0, weil im Jahre 372 der delphische Tempel zerstört ward und von da ab alle verfügbaren Mittel für seinen Wiederaufbau dienen mußten, der etwa von 370-330 gedauert hat. Auch schließt die Epoche des heiligen Krieges weitere delphische Bautätigkeit Die Ermittelungen über die übrigen Theodotosbauten gestatten nun, das Tholosalter genauer zu umgrenzen, da die Bauzeiten des Asklepieion und der Thymele mit ihm in Zusammenhang stehen.

aus.

Bei der Nachprüfung der chronologischen Ansätze Br. Keils und des von ihm beigefügten Inschrifttextes, die ich fern von Berlin, ohne Kenntnis von Fränkels Kommentar zur Thymele-Bauurkunde, anstellen musste, ergab sich die grundlegende Tatsache, daß von den Bauunternehmern (¿gyõrai) dieses Rundbaues fast ein halbes Dutzend wiederkehrt beim Bau des großen Apollotempels in Delphi, daß also die hier feststehenden Archontenjahre die vielumstrittene Zeitfrage der Thymele auf festen Boden stellen. Man vergleiche die in der Anmerkung zusammengestellten Zeugnisse, Zahlungen

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