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die Höhe schwanke von 0,10 bis 0,90. Die Bankette geringster Erhebung (0,10 usw.) seien nur als Basen für die Aufstellung der wirklichen Bettstellen (Prothesis-Klinen) zu betrachten. b) gegliederte Lager in Form und Nachahmung griechischer Bettgestelle mit Andeutung von Decken und Kopfpolstern, massiv ausgehauen, aus Blöcken aufgemauert, aus Platten konstruiert, mit Maßen, die sich in ähnlichen Grenzen hielten, wie die unter a) angegebenen. Bei der Aufzählung der Kammergräber beginnt er (S. 7) mit den mykenischen. Einige der von Tsuntas in Mykene geöffneten Felskammergräber enthielten an der Wand entlang laufende Bänke, die aus Porosplatten errichtet oder aus dem Felsen gehauen seien, und die Möglichkeit, daß diese Bänke als Lager der Verstorbenen gedient hätten, ließe sich hier nicht bestreiten. In einem Kammergrab liefe dies Bankett um alle 4 Wände, sei ca. 0,64 hoch, ca. 0,72 breit (2×24 Fuß) und aus behauenen Porosplatten errichtet.

Ähnliche bankartige Erhöhungen fänden sich nun in den Kuppelgräbern von Dimini und Menidi, woran Tsuntas bei Erwähnung der obigen Steinbänke sofort erinnert habe. In Dimini liefe an der Wand eine 0,55 hohe, 0,50 breite Bank aus ungebrannten Lehmziegeln herum; rechts vom Eingang begann sie, soweit festzustellen war, in einer Entfernung von 2,55 m von der Tür, links war ihr Anfang nicht mehr zu erkennen. Es sei also ein kreisrundes Podium gewesen von über 20 m Länge. -In Menidi nahm die bankartige Erhöhung nach Lolling ungefähr ein Drittel der gesamten Fußbodenfläche ein, bestand aus mehreren unregelmäßigen Steinschichten, die mit Erde verbunden waren, und könnte eventuell erst später aufgemauert sein.

Vergleicht man hiermit den Befund in unserer Tholos, so ist kein Zweifel möglich, daß wir trotz der anscheinend ungeeigneten Kreisform beide Male Lagerstätten vor uns haben, die hier als Speise-, dort als Totenlager dienten, was -- nach den vorher gegebenen Ableitungen der Kammerbetten aus den Gewohnheiten des täglichen Lebens - für die Erklärung der „Bank" auf dasselbe hinausläuft. Selbst die Höhenmaße stimmen überein und das delphische Podium bedeckt gleichfalls genau ein Drittel des Celladurchmessers (ca. 1,20 von 3,56 Radius), wie die Aufmauerung in Menidi. Wenn trotzdem Vollmöller in Rücksicht auf die Kreisform glaubt, sie spreche gegen die Verwendung des Banketts als Totenlager, und hierfür auch die relativ große Ausdehnung als Gegengrund heranzieht (S. 9), so läßt sich das angesichts der delphischen Parallele nicht mehr aufrecht erhalten. Jetzt stützt und erklärt immer ein RingPodium das andere, und wenn man die umlaufenden Banketts der viereckigen Grabkammern anstandslos und allgemein als sichere Lagerstätten anerkennt, so verlangt es die Logik, daß man dasselbe auch bei denen der runden tue1).

1) Wenn sich Vollmoeller a. a. O. S. 52 darüber wundert, daß Plato, Legg. XII p. 947 B-E die Bestattung in solchen Grabkammern beschreibe, die damals

Im übrigen ist darauf hinzuweisen, daß wir über die Einzelheiten des Zutischeliegens um 400 v. Chr. wenig genaues wissen, daß man auch auf den Lagern des Tricliniums nicht parallel zur vorderen Kante, sondern diagonal lag (vgl. z. B. Guhl und Kohner, Leben der Gr. und Röm. 6 S. 684), daß dieser schrägen Richtung die Kreisform wenig hinderlich ist, wie denn später das 'Sigma', das halbkreisförmige Lager, an die Stelle des quadratischen Trikliniums tritt, und daß wir auf diese Weise nicht bloß die 8 Prytanen, sondern auch die 4, bezw. 7 äozovτes (einschl. des

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Abb. 43. Das Prytaneion zu Lato, Speisegemach (nach Demargne).

ἄἐπώνυμος), - welche die Gäste einzuladen (xaλéoa) hatten, also doch selbst mitspeisen mußten, und dann noch ein halbes Dutzend Gäste unterbringen können 1). An anderen Orten, wie z. B. in Epidauros, scheint man besondere Klinen in der Tholos aufgestellt zu haben, da sie nicht täglich, sondern vielleicht nur in größeren Zwischenräumen als Bankettsaal gedient hat. Aber auch hier konnte der 1,20 m breite Ring hinter der inneren Säulenstellung mit solchen Speiselagern besetzt werden.

nur in Makedonien existierten, so läßt sich jetzt wiederum die Parallele unserer Tholos heranziehen die Plato gekannt hat - und darnach auf die ihm natürlich noch mehr vertraute attische Skias schließen. Denn seine Beschreibung enthält: die gemauerte und gewölbte Grabkammer, die steinernen Klinen der Familienmitglieder nag aλλhλas xequévas, und die Tumulusform, also den Rundbau.

1) Vielleicht hat man auch die schwarze Farbe der Speiselager und des Umgangs nicht ausschließlich aus dekorativen Gründen gewählt, sondern auch aus praktischen; die Libationen, die gemeinsamen Trankspenden, die z. B. Demosthenes neben dem Zusammenopfern und -speisen der Prytanen in der Tholos besonders hervorhebt (19, 190), hätten auf weißem Marmorpaviment bald unvertilgbare Spuren hinterlassen, während sie dem schwarzen Kalkstein des Fußbodens nichts schadeten.

Das Speiselager im Prytaneion zu Lato. Das jüngere Beispiel von gemauerten Speiselagern hat man ebenfalls noch nicht erkannt, es ist, obwohl aus einem viereckigen Gemach stammend, für uns noch beweisender, weil es in einem Prytaneion vorhanden ist. In der Stadt Lato auf Kreta hat Demargne in den Jahren 1899 und 1900 die Agora und das angrenzende Prytaneion ausgegraben und darüber im Bull. 27, 1903, S. 206 ff. berichtet1). Das Prytaneion (S. 216f.) besteht aus einem Hauptraum, der als Beratungssaal diente, und einem fast ebenso großen Nebengemach, in welchem der Entdecker nach Analogie des olympischen

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Baues des εστιατόριον vermutet. Zweifellos mit Recht, denn in seiner Mitte steht ein Altar (oblong), in seiner Ecke wurde ein runder Tisch gefunden, und in einer Nebenkammer sind Reste großer лíðо vorhanden, die diesen Raum als Vorratskammer kennzeichnen. Das Wichtigste ist jedoch ein Bankett, das um das Zimmer herumläuft, nur vor den beiden Türen unterbrochen, vorne mit einer niedrigen Stufe versehen, die durch 8 Querwände geteilt ist. Seine Breite (Tiefe) beträgt nach dem Plan (pl. IV—V) ca. 1,10 m, seine Höhe läßt sich nach der photographischen Abbildung (S. 127) auf ca. 0,60 abgreifen. Diese Maße stimmen mit denen der Tholos, und wenn auch die Vorderkante anders (stufenförmig) gestaltet war, so ist doch kein Zweifel möglich, daß wir hier das sichere Beispiel steinerner, zu einem Podium verbundener Speiselager in einem Prytaneion zu erkennen haben, daß in der Mitte der oría-Altar stand (ca. 1,33 × 2 m) und daß der aus rundem, säulenartigem Fuß und großer, etwas konkaver Platte bestehende steinerne Tisch, als EB- oder Anrichtetisch gedient hat?). Die Innenmaße des Speisezimmers sind ca. 6,50 × 8 m, der Umgang zwischen Altar und Speiselagern hat ca. 1,50 m

Abb. 44. Das Prytaneion zu Lato (nach Demargne).

1) Die Benennung als Prytaneion ist gesichert sowohl durch eine in dem Gebäude selbst gefundene Inschrift, welche die Aufstellung dieser Urkunde v Bovtavɛio dekretiert, als auch durch seine Gestalt und Lage an der Agora.

2) Diese Form kehrt häufiger bei Gastmählern wieder, vgl. z. B. die von Deneken, De theoxeniis (Diss., Berlin 1881) S. 32 aus Froehner, Méd. de l'emp. Rom. p. 58 reproduzierte späte Münze, wo vor dem mit mehreren anderen schmausenden Herkules ein ganz ähnlicher Tisch aufgestellt ist. Bei den Römern führte dieser Speisetisch den Namen orbis oder monopodium (Guhl u. Kohner 6, S. 687); gut erhalten im Hause des Sallust zu Pompeji (a. a. O. S. 568, Abb. 790).

Breite an den Schmal-, ca. 1 m an den Langseiten, dann folgt die ca. 0,40 m breite Stufe, dann das ca. 1,10 m breite Speisesopha.

In Abb. 43 wird die trotz großer Undeutlichkeit sehr interessante Zinkographie Demargnes wiederholt und in Abb. 44 ein Ausschnitt aus seinem Plan gegeben (der Raum nr. 37 ist das Speisezimmer). Der jetzt links auf dem Speisesopha stehende Tisch (Abb. 43) wurde in der gegenüberliegenden Ecke gefunden, also etwa da, wo der Staffage-Mensch sitzt.

Nach diesen Beispielen dürfen wir zu dem Schluß gelangen, daß, wie in den Kammergräbern die umlaufenden Banketts Lagerstätten waren, sowohl in den viereckigen als auch in den runden (Kuppelgräbern), genau so auch die umlaufenden Speiselager der viereckigen Prytaneen wiederkehren werden in denjenigen Tholoi, deren Bestimmung als Opferstätte, Gemeindeherd, Prytaneion bereits feststeht, also in Athen und Delphi.

4. Die Kuppelform und die delphische ἑστία κοινή.

Im Anschluß an diese Feststellungen seien noch einige Bemerkungen über die Kuppelform der Tholosdecke und über die Gemeindeheerde von Delphi gestattet. Der Rauchabzug des Tag und Nacht brennenden Hestiafeuers hatte mir lange Schwierigkeiten bereitet. Er mußte doch eine Dachöffnung bedingen, die gerade über der Feuerstätte lag, also genau da, wo der Knauf oder die Blume des Tholosdaches saß. Dann mußten Knauf oder Blume ursprünglich nur Dekorationsstücke sein, um den Schlot zu maskieren. Eine Stütze erhielt diese Vermutung, als ich bemerkte, daß der einzige erhaltene, bezw. bisher publizierte Tholosknauf, der des Arsinoeion in Samothrake, hohl sei. Er ist von Thiersch in Zeitschr. f. G. d. 4. II, S. 89 besprochen und abgebildet, ließ erkennen, daß seine Wandung am oberen Rande zu dünn ist, als daß hier eine Blume, eine Kugelform oder dergl. aufgesetzt worden sein kann, und konnte demgemäß offen gewesen sein.

Zuletzt fand ich in Hagemanns mehrfach zitierter Dissertation (S. 41) folgende Stelle aus Boettichers Tektonik (IV p. 349) angeführt: „Diese runde als Tholus, Skias, mit Schirmdach geschlossene Planform, die als besonderes Kennzeichen für die Prytaneen gebraucht wird, geht ganz naturgemäß aus der Anlage des Rauchschlotes neben dem Herde hervor, welcher ohne Zweifel ursprünglich nicht mit Keilsteinen gewölbt, sondern in Weise der Thesauren (wie der sogen. Thesauros des Atreus bei Mykene) hergestellt war, so daß durch allmähliges Überragen und sich Verengen der peripherischen horizontalen Steinschichten eine hohe spitze Kuppel gebildet wurde, die in Mitten ein kreisrundes Loch hatte, aus welchem der im Tholus hinaufwirbelnde Rauch abzog." Hiermit dürfte die Sache soweit geklärt sein, daß man z. B. den Knauf des Arsinoeions auf Rauchspuren untersuchen und auch in Epidauros die Reste der Blume, die nach

Kabbadias vorhanden sind, betreffs einer etwaigen Mittelhöhlung prüfen muß. Den späteren Niederschlag dieser von Bötticher behaupteten Konstruktion der ältesten Tholoi-Kuppeln mit überkragenden Steinschichten enthalten die Notizen der Lexikographen (s. v. 9620g)1), des Inhalts, daß die Rundbauten kein hölzernes Dach gehabt hätten wie die andern Gebäude, sondern steineren waren mit einer οροφή περιφερὴς οἰκοδομητή, d. h. einer Kuppel. Obwohl diese Notiz von den Kuppelgräbern abgeleitet sein dürfte, wird man doch für die Tholoi der Gemeindeherde, sobald durch die Zweigeschossigkeit des Daches Raum für eine Kuppel gewonnen ist die runde Deckenwölbung anzunehmen haben. Was aber den Rauchabzug angeht, so hat man, abgesehen von der Möglichkeit, daß die Blume unserer Tholos und die zu Epidauros hohl gewesen sein könnten, nicht umsonst unser tiefes Portal mit nach außen schlagenden Flügeln angelegt und diese große Öffnung dann durch ein Gitter versperrt. Es liegt auf der Hand, daß diese Thür dazu bestimmt war, fast stets offen zu stehen, und dann als Rauchabzug oder für Luftzug diente. Die Rauchentwicklung selbst darf man sich nur als ganz gering vorstellen, in anderen Tempeln wurde dieses symbolische Herdfeuer durch eine ewige Lampe ersetzt, aber wenn sie auch zu der prächtigen Innenausstattung von Epidauros (Marmorsäulen, Kassetten, Gemälde des Pausias) wenig zu stimmen scheint, ausgeschlossen wird sie dadurch nicht, denn im großen delphischen Apollotempel war sie gleichfalls vorhanden und doch wissen wir, daß auch er im Innern mit Freskogemälden geschmückt war, ionische Marmorsäulen aufwies und von kostbaren Weihgeschenken angefüllt wurde. Wie die Kuppeln der alten Tholoi konstruiert waren, müssen die Architekten entscheiden, daß sie vorhanden waren, scheint die Entwickelung aus dem Hestia-Herde und seiner Schlotwölbung ebenso zu verbürgen, wie die oben angeführten bautechnischen Indizien (Teil I, Abschnitt 10).

Die Nachweisung des delphischen Gemeindeherdes im Prytaneion, bez. in der alten und der großen Tholos erfordert eine Auseinandersetzung mit der im Apollotempel befindlichen έoría, auf der gleichfalls 'das ewige Feuer' brannte. Man nahm stets an, daß die letztere die xowỳ kotia sei, da eine Notiz bei Plutarch darauf zu deuten schien. Bei genauer

1) Vgl. die in Frazers Pausanias Bd. II S. 76 angeführten Stellen, besonders Etym. M. (oben im Text gegeben). Man bezieht einmütig diese Notizen auf die attische Tholos und folgert darum, ihr Dach sei steinern gewesen (Judeich, Topogr. v. Ath. S. 308; Frazer zu Paus. I, 5, 1; H. Thiersch, Zeitschr. f. G. d. A. II, S. 36, 1), aber beidemal ist diese Beziehung sicher unrichtig. Es wird nirgends gesagt, daß gerade dieses Gebäude ein Steindach hatte, sondern nur im Anschluß an diesen bekanntesten Rundbau von den 9óλo im allgemeinen gesprochen, und die Steinkuppeln gehen sicher auf die Kuppelgräber zurück. So große Gebäude wie das in Athen konnten keine steinernen Kuppeln tragen, wenigstens keine durch massive Überkragungen gebildeten.

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