ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Prüfung stellt sich jedoch folgendes heraus: so wie in jeder Stadt der Gemeindeherd im Prytaneion lag, war es auch in Delphi1). Aber wir müssen scharf scheiden, zwischen dieser städtischen zowỳ έoría einerseits, und dem „Gemeindeherd für Hellas" andererseits. Ersterer lag in der Tholos, letzterer im Tempel. Auf diesen beziehen sich zahlreiche Literaturstellen, die durchgängig das einfache Wort &oria gebrauchen 2). Abweichend ist nur Plutarch, wo er nach der Schlacht bei Plataeae die Neuanzündung der von den Barbaren entweihten Gemeindefeuer berichtet durch Herbeiholung der heiligen Flamme aus Delphi (Plut. Aristid. 20). Der Gott selbst hatte das im Orakel befohlen, ἐναύσασθαι πῦρ καθαρὸν ἐκ Δελφῶν ἀπὸ τῆς κοινῆς ἑστίας. Der Läufer Euchidas eilt an einem Tage von Plataeae nach Delphi hin und zurück (1000 Stadien); er hatte sich, in Delphi angekommen, gereinigt, mit Weihwasser besprengt (лɛ01дaváμevos), mit Lorbeer bekränzt und dann das Feuer άлò τov ẞoμov genommen. Diese Zeremonien waren unnötig, wenn er nur in das Prytaneion gegangen wäre, sie waren Vorschrift beim Betreten des Tempels. Also hat

...

1) Zu der von Hagemann, De Graecor. prytaneis p. 8ff. entworfenen Liste derjenigen Städte, in denen Prytaneen bezeugt waren, ist jetzt zahlreiches neues Material hinzugekommen. Vgl. außer den von Preller-Robert, Mythol. I 425 Anm. 2 gesammelten Kultstätten der Hestia besonders Frazer, Paus. Bd. IV p. 441. Diese inschriftlichen Zeugnisse sind namentlich zahlreich in Boeotien, sie enthalten stets die schon S. 293 Anm. 2 aus Delphi angeführten Worte καλέσαι δὲ αὐτοὺς καὶ ἐπὶ ξένια εἰς τὸ πρυτανεῖον ἐπὶ τὰν κοινὰν ἐστίαν und stammen sämtlich aus dem II. Jhdt. v. Chr.; vgl. Orchomenos: IG. VII nr. 21 (gefunden in Megara; Anfang II. Jh.); nr. 4138 (etwas jünger als 178 v. Chr.); Thisbe: nr. 4139 (Zeit wie vorige nr.); Tanagra: nr. 20 (II. Jh., Römer erwähnt); Akraephia: nr. 4130 u. 4131 (bald nach 146 v. Chr.), vgl. auch Chaironea und das Opfer auf seiner zowǹ toria bei Plut. qu. conv. VI, 8, 1. Sodann Hermione: 1G. IV nr. 679 vs. 31 ff. =Ditt. Syll.2 389 (Anfg. II. Jh.), und Olympia: Inschr. v. Ol. nr. 52, vs. 26 (um 140 v. Chr.). Die beiden letzten Texte lassen das Wort лoviavetov weg, ähnlich auch das Elateia-Dekret: IG. IX, 1, nr. 97 xai ἐπὶ ξένια καλεσάντων αὐτὸν τοὶ φωκάρχαι. Interessant ist gegenüber dieser Einladung zur Staatstafel die einmal bezeugte zur Privatspeisetafel in Daulis: IG. IX, 1, nr. 63, wo zwei Eheleute ihre zwei soeben freigelassenen Sklavinnen καλέσαντες ἐπὶ τὰν ἰδίαν ἑστίαν.

2) Vgl. Aeschyl. Choeph. 1031 sq. προσίξομαι μεσόμφαλόν θ' ἵδρυμα, Λοξίου πέδον, πυρός τε φέγγος ἄφθιτον κεκλημένον; Εumenid. 274 εστία θεοῦ Φοίβου; Sophocl. Oedip. Tyr. 964 IIv9óuμavtıę totia, vgl. Aristoph. Grammat. Hypothes. Oed. Tyr. Δελφικὴν πρὸς ἑστίαν; Euripid. Ion 461 Φοιβήιος γὰρ μεσόμφαλος ἑστία; (Theopomp bei) Diodor XVI 57 τὰ περὶ τὴν ἑστίαν καὶ τὸν τρίποδα ἀνέσκαπτον, ähnlich Aelian. var. hist. VI, 9. Plutarch de ε delph. 2 olov inì тov пvo̟ò̟s tov ἀθανάτου, τὸ καίεσθαι μόνον αὐτόθι (sc. ἐν Δελφοῖς) των ξύλων ἐλάτων καὶ δάφνην ἐπιθυμιᾶσθαι. — Wenn Euripides zweimal den Ausdruck Πυθικὴν πρὸς ἐσχάραν (Suppl. 1194 sqq.; Androm. 1239 sq.) braucht, so soll dies wohl nur in übertragenem Sinne verstanden werden, für „nach Delphi", oder „zum delphischen Tempel". Endlich ist wohl auch Hymn. Homer. XXIV zu zitieren: 'Eotin, ri ἄνακτος ̓Απόλλωνος ἑκάτοιο Πυθοῖ ἐν ἀγαθές ἱερὸν δόμον ἀμφιπολεύεις.

Plutarch das Wort zowý unrichtig hinzugesetzt und wohl den Sprachgebrauch seiner Zeit vom städtischen Gemeindeherd übertragen auf den Hestiaaltar des Tempels, denn nur dieser kann hier mit zou toria gemeint sein, welcher Ausdruck sich für ihn nie wieder findet.

Ähnlich steht es mit dem Verlöschen des ewigen Feuers beim Einfall der Maeder in Delphi im Jahr 84/3 v. Chr.1) Plutarch vergleicht (Numa 9) das Erlöschen der heiligen Lampe in Athen zur Zeit der Belagerung durch Sulla mit dem in Delphi, „als bei der Tempelverbrennung durch die Maider zugleich mit dem Altar (Bouós) auch das Feuer vernichtet wurde". Beidemal ist nicht die Flamme des Gemeindeherdes gemeint, sondern in Athen die ewige Lampe im Erechtheion, in Delphi das vo äoßɛotov im Tempel auf demselben Bouós, den der Autor bei der EuchidasErzählung nannte, während sonst die Gemeindeherde gewöhnlich oria heißen, nicht Bouoi oder lozága (Hagemann, S. 42.)

5. Das Ergebnis und die Etymologie.

Die Resultate lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: Die delphische Poros-Tholos ist jetzt der älteste monumentale Säulenrundbau auf griechischem Boden, den wir kennen. Ihre Nachfolgerin ist der Marmor-Rundbau des Theodotos von Phocaea, dessen Cella genau den doppelten Durchmesser des früheren erhielt. Das Innere des Marmorbaues wird zu einem Drittel des Dm. eingenommen durch ein ringsumlaufendes Podium, das von dem in der Mitte befindlichen Rundaltar nur durch einen 1,60 m breiten Umgang getrennt wird. Also war die ganze Tholos nur wegen dieser beiden Gegenstände errichtet und gleichsam um sie herumgebaut. Demgemäß sind sie und ihre Vorgängerin Altargebäude gewesen, und das Podium diente als Speiselager, sei es für festlichen Opferschmaus zu Ehren der Götter, sei es zur täglichen Speisung der Prytanen. Denn Analogien und literarische Andeutungen sprechen dafür, daß wir hier das inschriftlich bezeugte Prytaneion mit dem Gemeindeheerde, der zou toria zu erkennen haben. Wirkliche Tempel, raoi, sind aber die Tholoi niemals gewesen2), sondern nur monumentale Schutzbauten für die Flamme des Staatsherdes 3).

1) Über diesen Tempelbrand und die Wiederherstellung der folgenden. Plutarchstelle ist ausführlich gehandelt im Rhein. Mus. 51, (1896), S. 365 ff.

2) Die Hestia hatte keine Tempel, auch der die alte Gestalt der Hestiagebäude bewahrende Rundbau in Rom war nur eine aedes oder aedicula, kein templum, siehe Hagemann a. a. O. p. 31, Anm. 93.

3) [Während des Druckes bin ich auf zwei Bestätigungen dieser Tholoibestimmungen gestoßen, aus denen hervorgeht, daß schon andere dieselbe Ansicht geäußert hatten. Nach dem Bericht von L. Curtius in den Athen. Mitt. 1905 (XXX) S. 152 „glaubt Dörpfeld in dem Rundalter zu Tiryns die homerische Tholos erkennen zu dürfen (vgl. jedoch oben S. 291) und hält ihn für das

Mit dieser Bestimmung dürfte auch die bisher noch nicht genügend erklärte Bedeutung des Wortes 962os zusammenhängen. Prellwitz leitet es ab von kirchenslavisch dolu, Grube, Tiefe = got. dal, Tal und erklärt es durch „Grube, Kuppelbau (ursprünglich unterirdisch)". Das ist jedoch eine Umkehrung der Entwickelung, da die Tholos nicht aus dem Kuppelgrab abgeleitet ist, sondern dieses aus jener entstand, bez. nach ihr gebildet wurde. Viel näher dem richtigen war früher Hagemann gekommen, der a. a. O. S. 40 den Parallelnamen oxids und die Notiz der Lexikographen (Suid., Hesych., Phot., Harpokr., Etym. M.), daß 902ós: Tò σηπίας μέλαν und θολώσαι = σκοτώσαι sei, dahin auslegte, daß die Rundbauten hierdurch als dunkle, schattenreiche Gebäude bezeichnet werden sollten. In Wirklichkeit ist aber dieser Name kein anderer, als der des lateinischen atrium, das bekanntlich nach der rauchgeschwärzten Decke über dem ehemals in ihm stehenden Hausherde so. hieß. 002ós ist die vom Tintenfisch (Sepia) ausgespritzte, schwarze Schutzfarbe, dann jeder dunkele, schwarze Koth und Schlamm (902εgóc == schmutzig, trübe) und wenn man die S. 303 angeführten Worte Boettichers vergleicht, so kann kein Zweifel sein, daß wir unter 9620s den schwarzen, gewölbten Rauchfang, die geschwärzte Kuppel über dem Herdfeuer zu verstehen haben. Sie war das charakteristische an diesem Altargebäude, wie ja auch der attische Doppelname zás (neben Oó20g) auf ein fensterloses, nicht gerade helles Gemach deutet, und die offene ewige Flamme der zown Eoria mußte in der Urzeit dessen Wölbung noch viel stärker schwärzen, als das oft erlöschende, meist nur aus glimmenden Holzkohlen bestehende Herdfeuer die Rundhütten der Einzelfamilien.

Berlin.

Urbild der späteren, reich ausgebildeten Altargebäude, wie sie uns in den Tholen von Epidauros und Delphi und in dem Vestatempel von Rom erhalten und in der Skias von Athen bekannt sind". Und als ich für die Seitenzitate aus der früheren Tholosabhandlung, deren Paginierung in den Sonderdrucken abweicht von der der beiden Doppelhefte der Zeitschr. f. G. d. Arch. (Februar-März und April- Mai 1910), letztere erhielt, finde ich auf S. 144 (Bd. III) in dem Referate über Bulles Orchomenos die Worte: „der kleinste Rundbau aus der ältermykenischen Zeit ist mit 3 m Durchmesser zu klein für Wohnzwecke, wohl schon eine „Tholos" für die zowy kotia.“ Auch ist zu betonen, daß bereits 1898 Herrlich die Epidaurostholos als Ort für Opferhandlungen und Festmahlzeiten erklärte (Wochenschr. f. klass. Philol. 1898, Sp. 337), wiewohl er sich später der Musikbautentheorie zuwandte.]

308

Die Grundlagen des spartanischen Lebens.

Von Martin P. Nilsson.

Auf die Ähnlichkeit zwischen den altspartanischen Einrichtungen und Ordnungen und denen der primitiven Völker wird wohl ab und zu in der modernen Literatur, besonders der volkskundlichen, in einzelnen Punkten aufmerksam gemacht; da aber diese Vergleiche sehr zufällig und zerstreut auftauchen und zwar zumeist in der den Altphilologen schwer zugänglichen, umfangsreichen volkskundlichen Literatur und außerdem der Vergleich zwischen den Einrichtungen der klassischen und denen der unzivilisierten Völker vielfach mit einigem Mißtrauen betrachtet wird, so ist es eine nicht unnütze Aufgabe, das Thema einmal im vollständigen Zusammenhang zu untersuchen und die Grundlagen des spartanischen Lebens, vor allem den sog. lykurgischen Kosmos und die Eheverhältnisse, einem systematischen Vergleich mit den primitiven Einrichtungen zu unterziehen. Der Gewinn wird der werden, daß durch die große Zahl der Vergleichspunkte vor die Augen treten muß, daß die Übereinstimmungen nicht zufällig sein können, sondern daß die spartanischen Einrichtungen in der Tat auf urältester, ganz primitiver Grundlage aufgebaut sind, die den Anforderungen des spartanischen Erobererstaates mit wunderbarem Geschick angepaẞt worden sind. Es wird ferner auch die fast zum Gemeingut gewordene Erkenntnis, daß die spartanische Ordnung des Staates auf uralter Sitte gegründet und nicht durch die Neuerung irgend welcher Gesetzgebung eingeführt worden ist, auf noch festere und breitere Grundlage gestellt werden.

Zu diesem Zwecke wäre es schon genug, die geläufigen Angaben der Handbücher durch ethnologische Parallelen zu belegen, da aber jene in vielen Punkten einer Revision und Korrektur bedürftig sind, so muß wenigstens teilweise die Überlieferung wieder aufgearbeitet werden. Wenn auch die eine oder andere Einzelheit strittig bleiben sollte, so wird das Hauptergebnis dadurch nicht im Geringsten beeinträchtigt.

I. Altersklassen und Sysskenien.

Die Bezeichnungen der Altersklassen der spartanischen Knaben sind durch die Herodotglosse überliefert 1). Wenn man hierzu die bekannte Plutarchstelle Lyk. 16 vergleicht, nach der die staatliche Erziehung nach dem vollendeten siebenten Jahre einsetzte, so verteilen sich die Namen auf die verschiedenen Jahre, wie folgt: 8. ῥωβίδες, 9. προμικιζόμενοι, 10. μικιζόμενοι, 11. πρόπαιδες, 12. παῖδες, 13. μελλειρηνες. Von diesen Bezeichnungen kehrt in den archaisierenden, mit dem Siegespreis, einer Sichel, versehenen Siegesinschriften aus der Kaiserzeit, welche z. T. schon früher bekannt, neuerdings während der englischen Grabungen im Heiligtum der Artemis Orthia in großer Zahl gefunden worden sind 2), uzicóuero in verschiedenen Schreibungen wieder; außerdem ist die höchste Stufe μɛ22ɛi(η) indirekt durch den einmal vorkommenden Ausdruck ἀπὸ μικιχιζομένων μέzoi μɛ22ɛigovɛías 4) belegt, und da in diesen Inschriften immer die Rede von Agonen der Knaben (rò лaidizór) ist, so werden hierdurch die untere und obere Grenze für die Teilnahme bezeichnet 5). Dazu kommen in einigen wenigen Inschriften die Bezeichnungen πρατοπάμπαις und ἁτροπάμπαις) vor, welche Woodward a. a. O. 15 S. 46f. als лóлaus und лais entsprechend erklärt.

Nach diesen Quellen sollte also ein Melliran im 13. Lebensjahr stehen und, da nach der gleich anzuführenden Stelle, Plut. Lyk. 17, zwischen die Stufe der Knaben und die der Iranes ein Jahr dazwischentritt, so sollte die Klasse der Iranes mit dem 15. Jahr anfangen; denn die Melliranes sind die älteste Knabenklasse. Dazu stimmt die Herodotglosse, die wohl so zu verstehen ist, daß die Ephebie mit dem vollbrachten 14., also vom

1) Zuletzt abgedruckt, von Stein im Anhang zu seiner Ausgabe 2 p. 465 εἴρην· παρὰ Λακεδαιμονίοις ἐν τῷ πρώτῳ ἐνιαυτῷ ὁ παῖς ῥωβίδας καλεῖται, τῷ δευτέρῳ προμικιζόμενος, τῷ τρίτῳ μικιζόμενος, τῷ τετάρτῳ πρόπαις, τῷ πέμπτῳ παῖς, τῷ ἔκτῳ μελλείρην· ἐφηβεύει δὲ παρ ̓ αὐτοῖς ὁ παῖς ἀπὸ ἐτῶν ιδ' μέχρι καὶ κ'. 2) Tod and Wace, A Catalogue of the Sparta Museum S. 22 u. ö.; Annual of the British School at Athens 12, 353 ff., 13, 183 ff., 14, 74ff., 15, 41ff.

3) Daß es dies ist, zeigt bekanntlich Plut. Lyk. 17 μɛhhɛipɛvaç (sc. zahovõi) δὲ τῶν παίδων τοὺς πρεσβυτάτους.

4) Annual 14 S. 82 Nr. 74 από μικιχιζομένων μέχρι μελλειρονείας (sic!)

5) Die beiden ersten Altersklassen waren also nicht zugelassen; sie waren noch nicht geübt und zu schwach; so erklärt es sich, daß diese Bezeichnungen in den Inschriften fehlen, und nicht nur durch ihre durch das jüngere Alter bedingte Unterlegenheit, wie Woodward Annual 15, 45 f. für wahrscheinlich hält; seine Erklärung des Verhältnisses, daß die Inschriften der uzicóuevo bei weitem die zahlreichsten sind, durch den Umstand, daß ein Sieg in diesem frühen Alter am ehrenhaftesten war, trifft dagegen natürlich vollständig zu.

6) Kretschmer, Glotta 3 (1911) 269 f. erklärt ansprechend άrooлάunaiç als adooлáuлas, der reife, ausgewachsene лáuлaç gegenüber dem im ersten Stadium befindlichen πρατοπέμπεις.

Klio, Beiträge zur alten Geschichte XII 3.

21

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »