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in Tomas waren Beamte des Assa1), unter welchem ein Schatzmeister einen Zwerg aus Punt gebracht haben soll2). Der Name des Königs Onnos steht am Felsen auf Elephantine 3).

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In den religiösen Texten, die in den Pyramiden der 5. Dynastie bei Memphis angebracht sind, erscheint mitten unter ägyptischen Göttern ein „Dedwen, Erster von Nordnubien (Ta-seti)" 4); er, der die Gestalt eines mittelgrossen Laufvogels zu haben scheint, heisst der Jugendliche von Oberägypten" und sein Geruch" ist der Weihrauch, mit dem er den Göttern räuchert" 5). Wie nach den Autobiographien der Gaufürsten von Elephantine, so kommt auch in diesen religiösen Texten der Weihrauch aus Ta-seti; unter diesem Namen und als Kenset (Kns.t) 6) ist Nubien ihnen wohlbekannt. Da wir etwa für diese Zeit auch die Aufnahme von Satis und Anukis, den nubischen Ortsgöttinnen der Katarakteninseln, in das ägyptische Pantheon und die Verpflanzung des Chnum von Esne nach den Inseln Bige bezw. Elephantine annehmen müssen), so sehen wir einen Austausch der Götter beider Völker an der Grenze. Die traditionelle Liste der „neun Bogenvölker" d. h. der Völker der Erde, die theoretisch dem Pharao untertan sind, nennt merkwürdigerweise Nubien nicht; die Liste stammt aus alter Zeit, wenn wir sie auch erst später kennen lernen 8).

Erst während der 6. Dynastie mehren sich die Raubzüge über Elephantine hinaus und die Angaben werden ausführlicher. Unter König Pepi I. haben zwei Karawanenleiter ihre Namen an die Felsen von Tomâs geschrieben) und als „König Merenrê selbst kam und in diesem Fremdlande auftrat, da beteten ihn die Fürsten von Mazoi, Arzet und Wawat an und verehrten ihn sehr" 10). Die Autobiographie des Verwaltungsbeamten Una erzählt uns Einzelheiten aus dieser Zeit. Unter König Pepi I. führte er als ein Beamter, der mit der Wüste zu tun hat, einen Feldzug gegen Beduinen, und in seinem Heere waren „Neger aus Arzet, Mazoi, Jam, Wawat, Kaaw und Leute aus dem Lande der Libyer (Temḥu)11)." König Merenre I., der Una zum Gouverneur von ganz Oberägypten ernannt 1) Eb. pl. 58, 22.

2) Breasted, Anc. Rec. I § 351; vgl. unten S. 64 Mitte.

3) Petri Season (1888) pl. 12 Nr. 312.

4) K. Sethe, Die altägyptischen Pyramidentexte, Nr. 994. 1476.
5) Roeder in Ztschr. Äg. Spr. 45 (1908) 25; Gardiner eb. 139.

6) Sethe, Pyramidentexte 126. 280 ob wirklich „Nubien"?

7) Eb. 803. 1017. 1718.

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8) Ed. Meyer, Gesch. des Altertums 2 I § 227 A.

9) Weigall, Report pl. 57–8, p. 5.

10) Sethe, Urkunden des ägypt. Altertums, I (Altes Reich) 110-1; Breasted, Ancient Records (1906) I 317—8, bei Breasted ist stets die Literatur vollständig verzeichnet.

11) Sethe Urk. I 101; Breasted, Anc. Rec. I 311.

hatte, liess ihn Steinblöcke für seine Pyramide und seinen Sarg aus den Brücken von Ashat und Elephantine holen; Una führt den Auftrag aus unter Bedeckung nur eines einzigen Kriegsschiffes, wie „Ashat und Elephantine niemals (vorher) zur Zeit irgend eines (anderen) Königs bearbeitet" war1). Später grub Una „fünf Kanäle im Süden“, offenbar im 1. Katarakt, und die Fürsten von Arzet, Wawat, Jam und Mazoi zogen Holz“ von Akazien herbei für ihn, um Lastschiffe zu bauen, auf denen Una neues Material aus den Steinbrüchen für die Pyramide des Königs nach Memphis brachte 2). Die hier genannten Völker hat man früher im Süden wohnen lassen; aber die Ägypter des Alten Reiches haben offenbar nicht einmal den zweiten Katarakt erreicht.

Ein einziges Mal während der Regierung von Pepi I. lernen wir die Dinge durch ein amtliches Aktenstück kennen und da sehen sie ganz anders aus als in der schönfärbenden Prahlerei der Autobiographen. In dem Erlass zu Gunsten des Totenkultus des alten Königs Snofru3) sichert König Pepi I. diesen gegen anmassende Übergriffe der „friedlichen Neger"; diese sind eine aus Leuten von „Mazoi, Jam, Arzet und . . . .“ zusammengesetzte Truppe, die organisiert und mit Machtvollkommenheiten wie die Polizei ausgestattet ist. Man wird an die Verhältnisse der neueren Zeiten erinnert, in denen ein Teil der jungen Nubier nach den ägyptischen Grossstädten kommen und mit der Kultur vertraut gemacht werden, während ihre unter primitiven Bedingungen lebenden Brüder Barbaren bleiben und der Regierung immer wieder zu schaffen machen. Um einen solchen Zug von Nubiern nach Ägypten handelt es sich vielleicht bei den merkwürdigen Felseninschriften bei Tomâs, die den König Pepi I. noch mit seinem älteren Namen Nefer-sa-Hôr4) anreden: „Die junge Mannschaft der südlichen Fremdländer ist gesendet (?) zu König Nefer-sa-Hor“ und „Die junge Mannschaft von Arzet ist gesendet (?) zu König Nefer-sa-Hor“ und „Zu dir, König Nefer-sa-Hor, ist der Karawanenleiter Adi gesendet, dem sechs Helfer folgten 5)." Um ähnliche Abteilungen handelt es sich wohl auch bei der „Truppe der Länder Mazoi und Wawat", die in der Privatkorrespondenz eines späteren Gaufürsten eine Rolle spielen).

1) Sethe Urk. I 106-7; Breasted, Anc. Rec. I 321-2; Abhat muss im

1. Katarakt liegen.

2) Sethe Urk. I 108-9; Breasted, Anc. Rec. I 324.
3) Borchardt in Ztschr. Äg. Spr. 42 (1905) 1ff.

4) Möller in Ztschr. Äg. Spr. 44 (1908) 129; Ed. Meyer, Gesch. Altert. 2 I

§ 235 A Nachtrag. Bezieht sich das Datum bei Weigall Report pl. 58, 18 auf Pepi I.?

5) Weigall, Report pl. 56. 58; auch pl. 64, 3 im Tonkale auf dem gegenüberliegenden Ufer.

6) Berlin Pap. 8869; vgl. Erman, Aus den Papyrus der Königl. Museen (Berlin 1899) 91.

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Die 90jährige Regierung von König Pepi II. Neferkerê, der als unmündiges Kind den Thron erbte, hat mehrere in Elephantine residierende Fürsten des südlichsten Gaues von Ägypten erlebt; sie sind gelegentlich auch in Nubien gewesen, wie die Inschriften ihrer Felsengräber gegenüber Elephantine erzählen. Herchuf, der älteste von ihnen, war noch unter König Merenrê dreimal in ein nordnubisches Gebiet gezogen, das er das Land Jam nennt, anfangs um den Weg in diese Fremdländer zu öffnen“, später um dem nun schon mit der ägyptischen Regierung befreundeten Fürsten von Jam gegen libysche Beduinen zu helfen '). Die Verhältnisse müssen sich bald geändert haben, denn im 2. Jahre des Königs Merenrê berichtet Herchuf: „Ich bezwang diesen Fürsten von Jam" und angesichts dieses seines Erfolges gaben ihm die Fürsten von Arzet, Sezu und Wawat Stiere und Ziegen“ und „führten ihn zu den Wegen der Wüstentäler von Arzet.2)" Von seinem Zuge in das Land Jam brachte Herchuf einen Zwerg mit, was schon einmal unter König Assa (Dyn. 5) geschehen sein sollte; vielleicht handelt es sich um einen wirklichen Zwerg, vielleicht um einen Mann von jenen kleinen Akka, die Schweinfurth im Zentral-Afrika wieder entdeckt hat.

Mitten in die Regierung von Pepi II. Neferkerê fällt der Zug des Gaufürsten Pepinacht, der die Länder Wawat und Arzet zur Zufriedenheit seines Herrn „zerhackte". Er brachte „eine grosse Zahl von lebenden Gefangenen nach der Residenz" und, wohl aus einem anderen Feldzuge, ,,die beiden Herrscher dieser Fremdländer mit Gaben und lebenden Stieren, Kälbern und Ziegen 3)." Dem Ende der Regierung des Neferkerê gehören die Erlebnisse des Gaufürsten Mechu und seines Sohnes Sabni an, der später Gouverneur von Oberägypten wurde; Mechu war auf einem Feldzuge in Wawat gestorben und Sabni brachte die Leiche unter vielen Schwierigkeiten nach Elephantine, wo sie einbalsamiert wurde1). In etwas späterer Zeit ist ein Beamter Chnemhotep der Gaufürsten Teti und Chui mit seinen Herren, im ganzen elf Mal, ausgezogen nach den Ländern Kusch und Punt 5); hier erscheint, falls die Lesung der Zeichen richtig ist, zum ersten Mal das später so oft genannte Kusch.

5. Das Mittlere Reich.

In die Anfänge des ägyptischen Mittleren Reiches leiten Inschriften hinüber aus der Zeit von Königen, die uns sonst so gut wie gar nicht

1) Inschrift B: Sethe Urk. I 124-5; Breasted, Anc. Rec. I 333-5.

2) Inschrift C (die Gleichzeitigkeit von C und D habe ich nur vermutet):

Sethe, Urk. I 126-7; Breasted, Anc. Rec. I 336.

3) Sethe Urk. I 133–4; Breasted, Anc. Rec. I 133–4.
4) Sethe Urk. I 135-9; Breasted, Anc. Rec. I 365–72.

5) Sethe Urk. I 140, Breasted, Anc. Rec. I 361.

bekannt sind und die z. T. sicher nicht ganz Ägypten beherrscht haben. Unter König Wazkerê, von dem ein Dekret in Koptos gefunden ist1), hat ein nubischer Kleinfürst Sgersenti einen Aufstand für den Pharao niedergeworfen 2). An zwei Stellen) haben Beamte ihre Namen an den Felsen geschrieben, die unter König Jab-chent-Rê (?) durch Nordnubien gezogen sind; und an zehn Stellen) eine Expedition unter Antef Hakarê 5). Als Mentuhotep I. Neb-hepet-Rê noch nicht König war, hat ein Nubier Zehmaw für ihn in Nordnubien gekämpft) und Cheti, vielleicht ein mittelägyptischer Kleinfürst, hat sich bei Assuan verewigt, als er zu „Schiffe... nach Wawat . . .“ fuhr); das mag es begründen, wenn König Mentuhotep später unter den von ihm bezwungenen Völkern auch die Nubien (Setiu) darstellt 8).

Der Anfang der 12. Dynastie bringt in Ägypten ein neues Herrschergeschlecht, das Land wird wieder geeinigt und die Kraft nach aussen hin grösser. Von Amenemhêt I., dem Organisator des neuen Staates, kennen wir in Bezug auf Nubien, von allgemeinen Andeutungen abgesehen, nur die lakonische Bemerkung am Felsen bei Korosko: „Wir kamen, um Wawat niederzuwerfen..."9). Sesostris I., der erste der grossen Eroberer des Mittleren Reiches, war auf dem Wege nach Nubien in Elephantine 10) und ernannte dort einen seiner Getreuen zum Gaufürsten; dieser beherrscht von dort aus das Land Ta-seti, das nun nicht mehr als Ausland, sondern als der südlichste Gau11) von Oberägypten angesehen wird. Im 18. Jahr des Königs Sesostris I. hat sein General Mentuhotep den zweiten Katarakt erreicht und dessen Negerstämme unterworfen 12) und im 45. Jahre haben niedere Beamten, vielleicht zur Steuereinziehung oder Inspektion, Nordnubien durchzogen 13). Zu dieser Zeit fangen die Autobiographien der Grossen Ägyptens an, von dem „,elenden Kusch" 14) zu sprechen, in das sie ihrem

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1) A. J. Reinach, Rapports sur les fouilles de Koptos (= Bull. Soc. franç. des fouilles archéol., Paris 1910).

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4) Sieben bei Weigall, Report; drei bei Roeder, Debod § 456, 458, 465.

5) Zu beiden Königen vgl. Ed. Meyer in Zeitschr. Äg. Spr. 44 (1907) 115. 6) Roeder, Debod § 289.

7) Breasted, Anc. Rec. I 426.

8) v. Bissing-Bruckmann, Denkm. äg. Skulptur 33 A.

9) Breasted, Anc. Rec. I 472.

10) Richtig erkannt von Gardiner in Ztschr. Äg. Spr. 45 (1909) 138.

11) Gauthier-Jéquier, Fouilles de Licht p. 25 in der Gauliste.

12) Breasted, Anc. Rec. I 510.

13) Felsinschriften bei Gnawi-Schema: Roeder, Debod § 303; bei Amada: Weigall, Report pl. 53, 3.

14) Zuerst Sirenpowet I. bei Elephantine: Gardiner in Ztschr. Äg. Spr. 45 (1909) VIII A zu S. 133.

Klio, Beiträge zur alten Geschichte XII 1.

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königlichen Herrn folgen 1)." Aus dem 32. und 41. Jahre des Sesostris I.2) stammen die ersten der zahlreichen Namen von einfachen Leuten, die neben der Mauer von Elphantine nach Philae am Felsen stehen; sie sind dort vielleicht von den Arbeitern angeschrieben, die jene Mauer gebaut haben, oder von den sie bewachenden Soldaten. Die Mauer läuft von dem heutigen Schellâl nach Assuan und hat wohl nichts mit der späteren gepflasterten Strasse zu tun, die ausserhalb von ihr läuft; sondern nach ihrer Lage kann sie nur den Nil im ersten Katarakt schützen, in dessen Stromschnellen die kostbaren Ladungen von Gold. Elfenbein und Sklaven durch die Beduinen besonders gefährdet waren.

Amenemhêt II. und Sesostris II. überliessen es ihren Beamten, die unruhigen Nubier in Schach zu halten. Während in Elephantine Sirenpowet II. als Gaufürst die Garnison der Grenzfestung befehligte, sind Leute durch Debod gezogen, die von irgend woher Mineralien (ḥśmn) geholt hatten"); ein Schatzbeamter Sihathor rühmt sich, bis Abusimbel gekommen zu sein1). Einmal wurden „die Festungen von Wawat besichtigt“ 5), wie eine Felsinschrift im ersten Katarakt meldet.

Sesostris III. hat dann Nordnubien, dessen Besitz vielleicht gar nicht bis zum zweiten Katarakt gesichert war, von neuem unterworfen in mehreren Feldzügen, die er zum Teil selbst geleitet hat. Im 8. Jahr seiner Regierung liess er einen Kanal durch den ersten Katarakt sprengen, den er Satis und Anukis, den nubischen Schutzgöttinnen der Gegend, weihte 6). In demselben Jahre ist seine Flotte auch schon hindurchgefahren und bis zum zweiten Katarakt vorgedrungen, an dessen Südende er einen Grenzstein errichtet, den kein Neger stromab passieren darf'). Nachdem im 9. Jahre die Festung Elephantine ausgebaut ist), wird im 16. Jahre ein neuer Grenzstein im zweiten Katarakt errichtet 9) und im 19. soll der König nochmals „das elende Kusch unterworfen" haben 10). Aus diesen Kämpfen hat sich mancher Offizier Negersklaven mitgebracht11), und der Staat verwandte Nubier wie früher im Heer12) und als Polizeitruppe, für die allmählich der Name Mazoi" typisch wurde.

Hiermit ist die Eroberung Nordnubiens abgeschlossen. Sesostris III. legte zwölf Festungen zwischen dem ersten und zweiten Katarakt an:

1) Ameni von Beni Hasan: Breasted, Anc. Rec. I 519.

2) Catal. des monum. et inscr. I (ed. de Morgan u. a., Wien 1894) 17. 19. 3) Stele Berlin 1203 (Lepsius Denkm. 2, 123b; Text 5, 8) aus Debod; ähnlich wohl auf der Stele aus Dehmit zu lesen (Weigall in Ann. du Serv. des Antiqu. Egypte 9 [1910] 109).

4) Breasted, Anc. Rec. I 602. 5) ebenda 614.

6) ebenda 643-7, die eine Inschrift ist undatiert.

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10) ebenda 671 + 665. 11) ebenda 687.

12) Soldatenfiguren aus Siut: Musée Égyptien 1 (1890/1900) pl. 33–-6.

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