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Edler Freund! Wo dffnet sich dem Frieden,

Wo der Freiheit sich ein Zufluchtsort ? Das Jahrhundert ist im Sturm geschieden, Und das neue öffnet sich mit Mord,

und das Band der Lånder ist gehoben,
und die alten Formen stürzen einz
Nicht das Weltmeer hemmt des Krieges Loben,
Nicht der Nilgott und der alte Rhein.

Bwo gewalt'ge Nationen ringen,

um der Welt alleinigen Befit,

Aler Lånder Freiheit zu verschlingen,

Schwingen sie den Dreizack und den Blig,

Gold muß ihnen jede Landschaft wågen,
Und, wie Brennus in der rohen Zkit,

Legt der Franke seinen ehrnen Degen
In die Wage der Gerechtigkeit.

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Seine Handelsflotten streckt der Britte
Gierig wie Polypenarme aus,
Und das Reich der freien Amphitrite
Will er schließen wie sein eignes Haus.

Zu des Südpols nie erblickten Sternen
Dringt sein rastlos ungehemmter Lauf,
Alle Inseln spürt er, alle fernen

Küsten

nur das Paradies nicht auf.

Ach! umsonst auf allen Ländercharten
Spåhst du nach dem seligen Gebiet,
Wo der Freiheit ewig grüner Garten,
Wo der Menschheit schöne Jugend blüht.

Endlos liegt die Welt vor deinen Blicken, und die Schifffahrt selbst ermißt sie kaum.

Doch auf ihrem unermeßnen Rücken

Ist für zehen Glückliche nicht Raum.

In des Herzens heilig stille Räume

Mußt du fliehen aus des Lebens Drang, Freiheit ist nur in dem Reich der Träume,

Und das Schöne blüht nur im Gesang.

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Hero und Leander.

Ballade.

Sebt ihr dort die altergrauen

Schlösser sich entgegen schauen,

Leuchtend in der Sonne Gold,
Wo der Hellespont die Wellen
Brausend durch der Dardanellen
Hohe Felsenpforte rout?

Hört ihr jene Brandung stürmen,
Die sich an den Felsen bricht?

Asien riß sie von Europen,

Doch die Liebe schreckt sie nicht.

Hero's und Leander's Herzen Rührte mit dem Pfeil der Schmerzen Amors heil'ge Göttermacht. Hero, schon wie Hebe blühend, Er, durch die Gebirge ziehend, Rustig im Geräusch der Jagd. Doch der Våter feindlich Zürnen Trennte das verbundne Paar, Und die füße Frucht der Liebe

Hing am Abgrund der Gefahr.

Dort auf Sestos Felsenthurme,

Den mit ew'gem Bogensturme
Schäumend schlägt der Hellespont,
Saß die Jungfrau, einsam grauend,
Nach Abydos Küste schauend,
Wo der Heißgeliebte wohnt.

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Ach, zu dem entfernten Strande
Baut sich keiner Brücke Steg,
und kein Fahrzeug stößt vom Ufer,
Doch die Liebe fand den Weg.

Aus des Labyrinthes Pfade
Leitet sie mit sicherm Faden,
Auch den Blöden macht sie klug,
Beugt ins Joch die wilden Thiere,
Spannt die feuersprühn'den Stiere
An den diamant'nen Pflug.

Selbst der Styr, der neunfach fließet,
Schließt die wagende nicht aus,
Mächtig raubt sie das Geliebte
Aus des Pluto finsterm Haus.

Auch durch des Gewässers Fluten
Mit der Sehnsucht feur’gen Gluten
Stachelt sie Leanders Muth.

Wenn des Tages heller Schimmer
Bleichet, stürzt der kühne Schwimmer
In des Pontus finstre Flut,
Theilt mit starkem Urm die Woge,
Strebend nach dem theuren Strand,
Wo auf hohem Söller leuchtend
Winkt der Fackel heller Brand.

und in weichen Liebesarmen
Darf der Glückliche erwarmen,
Bon der schwer bestandnen Fahrt,
Und den Götterlohn empfangen,
Den in seligem Umfangen,
Ihm die Liebe aufgespart,

Bis den Säumenden Aurora
Aus der Vonne Träumen weckt,
und ins kalte Bett' des Meeres
Aus dem Schoos der Liebe schreckt.

und so flohen dreißig Sonnen Schnell, im Raub verstohl'ner Wonnen, Dem beglückten Paar dahin,

Wie der Brautnacht süße Freuden,

Die die Götter selbst beneiden,
Ewig jung und ewig grün.
Der hat nie das Glück gekostet,
Der die Frucht des Himmels nicht
Naubend an des Höllenflusses
Schauervollem Rande bricht.

Hesper und Aurora zogen
Bechselnd auf am Himmelsbogen,
Doch die Glücklichen, sie sahn
Nicht den Schmuck der Blätter fallen,
Nicht aus Nords beeisten Hallen
Den ergrimmten Winter nahn,
Freudig sahen sie des Tages
Immer kürzern, kürzern Kreis,
Für das lång're Glück der Nächte
Dankten sie bethört dem Zeus.

und es gleichte schon die Wage An dem Himmel Nächt' und Tage, und die holde Jungfrau stand Harrend auf dem Felsenschlosse, Sah hinab die Sonnenrosse Fliehen an des Himmels Rand.

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