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In seinem Gurt, hell flammt um seine Lenden
Ein Oberkleid, mit Purpurblut getränkt,

Von der Geliebten ihm geschenkt,

Und reich mit Gold durchwirkt von ihren eignen Händen

50.

Schnell tritt der Gott ihn an. So, ruft er, Weiberknecht! So überrascht man dich! Du baust Karthago's Beste, Du gründest zierliche Paläste,

und dein Beruf, dein auf dich hoffendes Geschlecht, Weg sind sie, weg aus deiner Seele?

Merk auf! Ich bringe dir Befehle

Vom Herrscher des Olymps, von jener furchtbarn Macht, Bor der der Himmel bebt, des Erdballs Achse kracht.

51.

Von welcher Hoffnung Zauberseilen

Läßt sich dein müß'ger Fuß in Libyen verweilen ?

Reizt dich des Ruhmes lorbeervolle Bahn

Nicht mehr, willst du für eignen Glanz nichts, wagen

Warum soll dein aufblühender Askan

Der Größe, die ihm winkt, entsagen?

Warum das Scepter sich entrissen sehn,

Das ihm beschieden ist auf des Janikuls Höhn?

52.

Kaum schweigt der Gott, so ift er schon den Blicken
Der Sterblichen in dünne Luft entrůæt.

Mit schweigendem Entsegen blickt

Weneas nach, ihm schauerts durch den Rücken,
Die Locken stehn bergan, im Munde stirbt der Laut.
Durchdonnert von dem göttlichen Befehle

Beschließt er schnelle Flucht, und mit entschloßner Seele
́Entsagt er seiner theuren Braut.

53.

Ach, aber wo der Muth, die Flucht ihr anzukünden
Wo die Beredsamkeit, ein liebeflammend Herz
Zu heiten von der Trennung Schmerz ?

Wo auch den Eingang nur zu dieser Botschaft finden?
Nach allen Mitteln wird gespåht,

und von Entwurfe zu Entwurfe schwanken

Die stürmisch wogenden Gedanken,

Bis endlich der Entschluß bei diesem stille steht.

54

Still soll Kloanth versammeln alle Schaaren,
Die Flotte ziehen in den Ocean,

Doch nicht den Zweck der Rüstung offenbaren.
Indessen sie in ihres Glückes Wahn

Nicht träumt, daß solche Bande können reißen,
Will er, die nahe Flucht ihr zu geftehn,

Der Augenblicke günstigsten erspåhn! —

Mit Lust vollstrecken die, was sie der Fürst geheißen.

55.

Doch bald errieth - Wer täuscht der Liebe Seherblick? Ihr ahndungsvoller Geist das drohende Geschick.

Den Schlag, der später erst sie treffen soll, beschleunigt
Ihr fürchtend Herz, im Schoos der Ruhe selbst gepeinigt,
Derselbe Mund, der so geschäftig war,

Das Glück der Liebenden den Völkern zu berichten,
Entdeckt ihr, daß der Trøjer Schaar

Sich fertig macht, die Anker schnell zu lichten.

56.

So fährt, wenn der Orgyen Ruf erschallt.

Die Maenas auf, wenn durch ihr glühendes Gehirne Die nahe Gottheit braust, und von Cythårons Stirne Das nächtliche Geheul der Schwestern wiederhallt,

So schweifte Dido nun durch Tyrus ganze Weite

Im Wahnsinn ihrer Qual, bis sie, erschöpft im Streite Des Stolzes und der Leidenschaft,

Mit diesen Worten den Trojaner straft

57+

Berråther! ruft sie aus, du hoffft noch zu verhehlest,
Was deine Brust doch zu beschließen fähig war?
Du willst dich heimlich aus Karthago stehlen?
Dich hält die Liebe nicht, Barbar,

Die Treue nicht, die du mir einst geschworen?
Die Unschuld nicht, die ich durch dich verloren?
Dich hålt mein Tod dich hält der Sterbeblic
Des Opfers, das du würgtest, nicht zurück!

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58.

Im Winter selbst willst du die Segel spannen,
Willst dem Orkan zum Troß von dannen?
Und ach! wohin? Nach einem fremden Strand ↑
Zu Völkern, dir noch unbekannt!

Ja! Båre nun dein Troja nicht gefallen,
Mårs noch das Land der väterlichen Hallen,
Dem du durchs wilde Meer entgegen ziehst l
unmensch und ich bins, die du fliehst!

59.

Bei dieser Thränenfluth! bei deiner Manneshand!
Weil ich an dich doch alles schon verloren,
Bei unsrer Liebe frisch geflochtnem Band,
Bei Hymens jungen Freuden sei beschworen!
Empfingst du Gutes je aus meiner Hand,
Hat jemals Wonne dir geblüht in meinen Armen,
Laß dich erbitten, bleib! O, hab' Erbarmen
Mit meinem Volk, mit dem verlornen Land!

60.

Um deinetwillen haßt mich der Numide,

Um deinetwillen sind die Tyrier mir gram.
um deinetwillen floh der unschuld stolzer Friede.

Auf ewig mich mit der entweihten Schaam,

Mein Ruft mir geraubt, die schönste meiner Kronen, Der meinen Namen schon an die Gestirne schrieb.

Mein Gast reis't ab — mit Tod mich abzulohnen!

Gast! das ist's alles, was mir von dem Gatten blieb.

61.

Wozu das traur’ge Leben mir noch fristen,

Bis Jarbas mich in seine Ketten zwingt?

Bis sich der Bruder zeigt, mein Tyrus zu verwüften?
Ja! Låge nur, wenn dich die Flucht von dannen bringt,
Ein Sohn von dir an meinen Mutterbrüsten!
Sah' ich dein Bild, in einem Sohn verjüngt,
In einem theuren Julus mich umspielen,

Getröstet würd ich seyn, nicht ganz getäuscht mich fühlen ?

62.

Eie schweigt, und, Zevs Gebot getreu, bezwingt
Mit weggekehrtem Blick der Teukrier die Qualen,
Mit denen still die Heldenseele ringt.

Nie, rief er jegt, werd' ich mit Undank dir bezahlen,
Mas dein beredter Mund mir in Erinnrung bringt.
Nie wird Elisens Bild aus meiner Seele schwinden,
So lange Lebensglut durch meine Adera dringt,
Der Geist noch nicht verlernt hat, zu empfinden.

Jest wen'ge Worte nur.

63.

Nicht heimlich wie ein Dieb, Oglaub das nicht, wollt' ich aus deinem Reich mich stehlen. Wann maßt' ich je mir an, mit dir mich zu vermählen ? War's Hymen, der an deinen Strand mich trieb?

Mår mirs vergönnt, mein Schicksal mir zu wå hlen, Was von der Heimath mir nur irgend übrig blieb, Mein Troja sucht' ich auf, die Reste meiner Theuern, Mit frischer Hand den Thron der Våter zu erneuern.

64.

Jest heißt Apolls Orakel nach dem Strand

Des herrlichen Italiens mich eilen,

Dort ist mein Hymen, dort mein Vaterland!

Kann dich, die Tyrerin, Karthago's Strand verweilen,
Den du erst kurz zum Eigenthum gemacht –
*Barum in aller Welt wirds Leukriern verdacht,
Sich in Ausonien nach Hütten umzuschauen?
Auch uns stehts frei, uns auswärts anzubauen.

65.

Nie breitet um die stille Welt

Die Nacht ihr thauiges Gewand, nie sticken
Die goldnen Sterne des Olympus Zelt,

Daß nicht Anchisens Geist, Entrüstung in den Blicken,
Im Traumgesicht sich mahnend vor mich stellt.

Mich straft ein jeder Blick, der auf den Knaben fällt, Daß ich durch 3ögern ihn von einem Thron entferne, Der sein ist durch die Gunst der Sterne.

66.

und jest gebeut der Götterbote mir

Das nåmliche, vom Herrn des Himmels selbst gesendet, Bei meinem Leben, Fürstin, fchwär' ichs dir,

Bei meines Sohnes Haupt ! Kein Wahn hat mich geblendet. Ich selbst sah ihn bei hellem Sonnenlicht

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In diese Mauern ziehn. Ich hörte seine Stimme. Drum quål' uns beide nicht mit undankbarem Grimme; Nicht freie Wahl entfernt mich, sondern Pflicht.

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