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Blinge dreimal

und der Sonnen Pracht

Löscht im Meer der Todtennacht!

Frage mich, von wannen Deine Strählen lodern!
Prahlst du mit. des Auges Glut?

Mit der Wangen frischem Purpurblut?
Abgeborgt von mürben Modern ?

Buchernd fürs geliehne Roth,

Wuchernd, Mädchen, wird der Tod

Schwere Binsen fodern!

Rede, Mädchen, nicht dem Starken Hohn!
Eine schönre Wangenrothe

Ist doch nur des Todes schönrer Throns
Hinter dieser blumigen Tapete

Spannt den Bogen der Verderber schon

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Nur der Tod ist's, dem dein schmachtend Auge winkt, Jeder deiner Strahlenblicke trinkt Deines Lebens karges Lämpchen årmers

Meine Pulfe, prahlest Du,

Hüpfen noch so jugendlich von dannen
Ach! die Kreaturen des Tyrannen

Schlagen tückisch der Verwesung zas

Aus einander blåßt der Tod geschwing
Dieses Lächeln, wie der Wind
Regenbogenfarbiges Geschäume,

Ewig fruchtlos suchst du seine Spur ;
Aus dem Frühling der Natur

Aus dem Leben, wie aus seinem Keimes
Bächst der ew'ge Würger nur,

Beh! entblättert feh ich deine Rosen liegen,
Bleich erstorben deinen füßen Mund,
Deiner Wangen wallendes Rund

Werden rauhe Winterstürme pflügen,
Düstrer Jahre Nebelschein

Wird der Jugend Silberquelle trüben,

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Stumpf an meiner Jugend Felsenkraft

Niederfällt des Todtenspeeres Schaft. Meine Blicke, brennend wie die Lichter

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Denn die Lichter seines ew'gen Himmels,

Der im Meere eignen Weltgewimmels
Felsen thürmt und niederreißt;

Kühn durchs Weltall steuern die Gedanken,

Fürchten nichts

als seine Schranken.

Glühst du, Laura? Schwillt die stolze Brust?

Lern' es Mädchen, dieser Trank der Lust,
Dieser Kelch, woraus mir Gottheit düftet
Laura ist vergiftet!

Unglückselig! Unglückselig! die es wagen,
Götterfunken aus dem Staub zu schlagen.
2ch die kühnste Harmonie
Wirft das Saitenspiel zu Trümmer,

und der lohe Aetherstrahl Genie
Nährt sich nur vom Lebenslampenschimmer
Wegbetrogen von des Lebens Thron

Frohnt ihm jeder Wächter schon!

Ach! schon schwören sich mißbraucht zu frechen Flammen

Meine Geister wider mich zusammen!

Laß ich fühls — laß, Laura, noch zween kurze

Lenze fliegen

und dies Moderhaus

Biegt sich wankend über mir zum Sturze,

Und in eignem Strahle lösch' ich aus.

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Weg! Versiege, Thräne, Sünderin!
Laura will, daß meine Kraft entweiche,
Daß ich zitternd unter diese Sonne schleiche,
Die des Jünglings Adlergang gesehn?-
Daß des Busens lichte Himmelsflamme
Mit erfrornem Herzen ich verdamme,
Daß die Augen meines Geifts verblinden,
Daß ich fluche meinen schönsten Sünden ?
Nein! versiege, Thräne, Sünderin!.
Brich die Blume in der schönsten Schöne,
Lösch, o Jüngling mit der Trquermiene!
Meine Fackel weinend aus,

Wie der Vorhang an der Trauerbühne
Niederrauschet bei der schönsten Scene,
Fliehn die Schatten

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und noch schweigend horcht das Haus.

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auf den Tod eines Jünglings. *)

Banges Stöhnen, wie vor’m nahen Sturme,

Hallet her vom öden Trauerhaus,

Todtentône fallen von des Münsters Thurme;
Einen Jüngling trågt man hier heraus,
Einen Jüngling noch nicht reif zum Sarge,

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In des Lebens Mai gepflückt,

*) Der Name des Jünglings war Johann Christian Weckherlin,

Pochend mit der Jugend Nervenmarke

Mit der Flamme, die im Auge zückt;
Einen Sohn, die Wonne seiner Mutter,
( das lehrt ihr jammernd Ach)
Meinen Bufenfreund, ach! meinen Bruder
Auf! was Mensch heißt, folge nach!

Prahlt ihr, Fichten, die ihr hoch veraltet

Stürmen stehet und den Donner neckt ? und ihr Berge, die ihr Himmel haltet,

und ihr Himmel, die ihr Sonnen hegt? Prahlt der Greis noch, der auf stolzen Werken Wie auf Wogen zur Vollendung steigt?

Prahlt der Held noch, der auf aufgewálzten Thatens bergen

In des Nachruhms Sonnentempel fleugt?

Wenn der Wurm schon naget in den Blüthen:

Wer ist Thor zu wähnen, daß er nie verdirbt.? Mer dort oben hofft noch und hienieden

Auszudauren

wenn der Jüngling stirbt ?

Lieblich hüpften, voll der Jugendfreude,
Seine Tage hin im Rosenkleide

Und die Welt, die Welt war ihm so süß

und so freundlich, so bezaubernd winkte Ihm die Zukunft, und so golden blinkte Ihm des Lebens Paradies;

Noch, als schon das Mutterauge thrânte, unter ihm das Todtenreich schon gähnte,

Ueber ihm der Parzen Faden riß, Erd und Himmel seinem Blick entsanken, Floh er ångstlich vor dem Grabgedanken

Uch! die Welt ist Sterbenden so füß!

Stumm und taub ists in dem engen Hause,
Tief der Schlummer der Begrabenen;
Bruder! Ach in ewig tiefer Pause

Feiern alle deine Hoffnungen;

Oft erwärmt die Sonne deinen Hüget,

Ihre Glut empfindest du nicht mehr; Seine Blumen wiegt des Westwinds Flügel, Sein Gelispel hörest du nicht mehr; Liebe wird dein Auge nie vergolden,

Nie umhalsen deine Braut wirst du, Nie, wenn unsre Thrånen stromweis rollten, Ewig, ewig sinkt dein Auge zu.

Aber wohl dir!

köstlich ist dein Schlummer, Ruhig schläft fichs in dem engen Haus; Mit der Freude stirbt hier auch der Kummer, Röcheln auch der Menschen Qualen aus. Ueber dir mag die Verläumdung geifern, Die Verführung ihre Gifte spei'n, Ueber dich der Pharisåer eifern,

Fromme Mordsucht dich der Hälle weihn, Gauner durch Apostel - Masken schielen.

und die Bastardtochter der Gerechtigkeit, Wie mit Würfeln, so mit Menschen spielen, Und so fort bis hin zur Ewigkeit.

Ueber dir mag auch Fortuna gaukeln,

Blind herum nach ihren Buhlen spähn, Menschen bald auf schwanken Thronen schaukeln, Bald herum in wüsten Pfüzen drehn;

Wohl dir, wohl in deiner schmalen Zelle!

Diesem komischtragischen Gewühl,

Dieser ungeftummen Glückeswelle,

Diesem possenhaften Lottospiel

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