DERECE Der Untritt des neuen Jahrhunderts. 2 n ***. Ester Freund! Bo Offiniet fich dem Frieden, Wo der Freiheit sich ein Zufluchtsort? Das Jahrhundert ist im Sturm geschieden, Und das neue dffnet sich mit Mord, Und das Band der Länder ist gehoben, und die alten Formen stürzen ein ; Nicht das Weltmeer hemmt des Frieges Joben, Nicht der Nilgott und der alte Rhein, Bmo gewalt'ge Nationen ringen, um der Welt alleinigen Besik, Uller Lånder Freiheit zu verschlingen, Schwingen sie den Dreizack und den Blig, Bold muß ihnen jede Landschaft wägen, und, wie Brennus in der rohen 3tit, Legt der Franke inen ehrnen Degen In die Wage der Gerechtigkeit. Schillers Sedichte. II, 2 S.W.VI. Seine Handelsflotten streckt der Britte Gierig wie Polypenarme aus, und das Reich der freien Umphitrite Bill er schließen wie sein eignes Haus. Zu des Südpors nie erblickten Sternen Dringt sein rastlos ungehemmter Lauf, Wie Inseln spürt er, alle fernen Såften nur das Paradies nicht auf. uch! umsonst auf allen Ländercharten Spåhst du nach dem seligen Gebiet, Wo der Freiheit ewig grüner Garten, Wo der Menschheit schöne Jugend blüht. Endlos liegt die Welt vor deinen Blicken, und die Schifffahrt selbst ermißt sie kaum. Doch auf ihrem unermeßnen Rücken 3ft für zehen Glückliche nicht Raum. 3n des Herzens heilig ftille Räume Mußt du fliehen aus des Lebens Drang, Freiheit ift nur in dem Reich der Träume, und das Schöne blüht nur im Gesang. Hero und Leander. Ba Il a d e. Seht ihr dort die altergrauen Schlösser fich entgegen schauen, Hero's und Peander's Herzen Rührte mit dem Pfeil der Schmerzen Umors heil’ge Göttermacht. bero, schön wie Gebe blúbend, Er, durch die Gebirge ziehend, Nůstig im Geräusch der Jagd. Doch der Våter feindlich Zürnen Irennte das verbundne Paar, und die füße Frucht der Liebe șing am Abgrund der Gefahr. Dort auf Seftos Felfenthurme, Den mit ew'gem Bogensturme Schäumend schlägt der Sellespont, Saß die Jungfrau, einsam grauend, Nach 4 6 y 8 0 8 Rúfte schauend, Wo der Heißgeliebte wohnt. H2 uch, zu dem entfernten Strande Aus des Labyrinthes Pfade Leitei sie mit sicherm Faden, Quch den Bidden macht sie klug, Beugt ins Joch die wilden Thiere, Spannt die feuersprühn'den Stiere An den diamant'nen Pflug. Selbst der Styr, der neunfach fließet, Schließt die wagende nicht aus, Mächtig raubt sie das Geliebte Uus des Pluto finsterm Haus. Auch durch des Gewässers Fluten Mit der Sehnsucht feurigen Gluten Stachelt sie Leanders Muth. Wenn des Tages heller Sdimmer Bleichet, ftůrzt der Fühne Schwimmer In des Pontus finstre Flut, Sheilt mit starkem Urm die Woge, Strebend nach dem theuren Strand, Wo auf hohem Sóller leuchtend Winkt der Fackel heller Brand. und in weichen Liebesarmen Darf der Glückliche erwarmen, Von der schwer bestandnen Fahrt, und den Götterlohn empfangen, Den in seligem umfangen, Ihm die Liebe aufgespart, Bis den Säumenden Aurora aus der Bonne Iråumen wedt, und ins kalte Bett des Meeres Tus dem Schoos der Liebe fchreckt. und so flohen dreißig Sonnen Schnell, im Raub verstohl’ner Bonnen, Dem beglückten paar dahin, Wie der Brautnacht fúße Freuden, Die die Götter selbst beneiden, Ewig jung und ewig grün. Der hat nie das Glück gekostet, Der die Frucht des Himmels nicht Naubend an des Höllenflusses Schauervollem Rande bricht. Hesper und Aurora zogen Und es gleichte ichon die Wage |