Als es des Schäfer sein Mutter erfuhr, Da macht sie früh sich auf die Spur: Uch Edelmann, gieb meinen Sohn heraus, Warum? Ich will dir geben eine Tonne Golds: Hopp, hopp, hopp eine Tonne Golds. Eine Tonne Golds ist mir kein Geld, Der Schäfer soll lenken in's weite Feld: Und als es des Schäfer sein Vater erfuhr, Warum? Er machte sich früh wohl auf die Spur: Hopp, hopp, hopp wohl auf die Spur. Ach Edelmann, gieb meinen Sohn heraus, Warum? Ich will dir geben zwei Tonnen Golds: Hopp, hopp, hopp zwei Tonnen Golds, Zwei Tonnen Golds ist mir kein Geld, Der Schäfer soll lenken in's weite Feld: Und als es des Schäfers Schatz erfuhr, Sie machte sich früh wohl auf die Spur: Ach Edelmann, gieb meinen Schatz heraus, Warum? Ich will dir geben ein Perlenstrauß: Hopp, hopp, hopp 'n Perlenstrauß. Ein Perlenstrauß kost mir viel Geld, Warum? Der Schäfer soll lenken bei dir in's Feld: 11. Gute Lehre. Im 8. Theil unserer Sammlung eine Variation mit der nämlichen Ueberschrift. Wer lieben will Sonst bringt's dem Herzen Und Pein. Ich lieb was in der Welt, Bis mir das Herz zerbricht. 12. Das Lied vom jungen Knaben. Mit Weglassung der drei ersten Strophen und einigen andern gerin gen Abweichungen findet man dieses Lied auch bei Herder I. S.55 und im Wunderhorn mit der Ucberschrift: „das römische Glas“ I, S. 257. (Neu komponirt von Karl Klingemann.) Zu Koblenz auf der Brücken Es fließt in Liebchens Garten. Muskaten die sind füße, Diese Wiederholungen und Uebergänge von Muskaten und Någe. lein, von zerbrochenen Mühlrådern und Liebes-Ende, selbst in schwå, bischen und Schweizer Liedern, find als Fragmente uratter deutscher Volkslieder, die bald hier bald da episch einfallen, zu betrachten. (Siche der Brüder Grimm altdeutsche Wälder II. S. 46.) Ich stand auf einem hohen Berg Der allerjüngst der drunter war. Aus einem venedischen Glas (das den Trank vergiftete.) ,,Was giebft mir lang zu trinken, ,,Was schenkst du mir lang ein? Ich will jest in ein Kloster gehn ,,Will Gottes Dienerin seyn." ,,,,Willst du jezt in ein Kloster gehn ,,,,Willst Gottes Dienerin seyn; ,,,,So geh in Gottes Namen ,,,,Deins gleichen giebt's noch mehr."'"' Und es war um Mitternacht Dem jungen Knaben tråumt's so schwer In's Kloster gezogen wår. ,,Auf Knecht, steh auf, und tummle dich, ,,Sattel mir und dir zwei Pferd ,,Wir wollen reiten Tag und Nacht, „Die Lieb ist reitenswerth!" (Statt dessen auch: ,,Wir wollen mit einander reiten ,,Wohl vor die Klosterthür.") Und da sie vor das Kloster kamen Wohl vor das hohe Thor, Fragt er nach Jüngst der Nonnen Das Nónnlein kam gegangen Der Knab er seht sich nieder, Ihr Junggesellen all insgemein Freit Euch ein wackres Madelein, 13. Alt- Deutsche Sprüche. (Siche Elwerts Reste S. 59-64.) 1) Weißt nicht was groß? Im großen Ding 2) In Freud und Ehren dich erget, 3) Die Furcht den Hund hålt ufrecht hier, 4) Die Lieb ist's Handwerk, ich dir sag, Der's långer treibt, der's wen'ger kann. ་་་་་་ 5) Gewalt noch nie was Guts hat bracht Wenn die Herrschaft das Volk veracht: Da Demuth weint und Hochmuth lacht Da ward der Schweizer Bund gemacht. 6) Durch großen Fleiß erlangt man's nicht zu schreiben ein künstlich Gedicht; Sondern 'sist eine Gottes Gab Die er bescheert vom Himmel 'rab. |