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7) Die groben Esel wohl gestalt
Die Kunst zertreten mit Gewalt,
Verachten fromm, gelehrte Leut:
Dies ist ein Abriß unsrer Zeit.

8) Die stärkste Festung nimmet ein
Der Feind, so bald er nur darein
Ein' Esel bringen kann durch List
Der schwer mit Gold beladen ist.

9) Die alten Römer unverzagt

Für's Vaterland han oft gewagt
Ihr Leben, drum ihr guter Nam

Allzeit grunt wie ein Lorbeer Bam. (Baum)

10) Tugend hat vor Alters edel gemacht,

Jeht thut's nur Hofart und der (die) Pracht;
Wer wohl fressen und saufen kann

Ist jest ein rechter Edelmann.

11) Dem Wolf das Schaaf, dem Fuchs die Lift, Dem Weib das Lob gefällig ist;

So nimmt die Maus der Kahen wahr,
Wie ist Natur so wunderbar!

12),,Freundschaft geht für alle Ding!"
Das glaub ich nicht, sagt der Pfenning;
Denn wo ich nicht wohn und bin,
Da ist alle Freundschaft hin.

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13) So viel du magst, leb still für dich,
Nach hohem Stand dich sehne nicht;
Wie der Strahl all's was hoch ist sehrt,
Also Herren Gunst nicht lange währt.,

14) Guter Wein, schönes Weib und Gewissen rein, Das sind drei Stück lieblich und fein, Und wo dieselb beisammen stehn

Wie kann's dem Menschen besser gehn.

15) Gute Künst soll man lobn und ehrn,
Sie sind ein Gab von Gott dem Herrn,
Durch diese werden zahm und mild,
Die langsamen Herzen eines Völkleins wild.

7. Aus Eschenburgs Denkmälern.

1. Bitterballade.

In der Form eines alten Meistergesangs nebst seiner Melodie. Im langen Ton Regenpogens.

Gedruckt auf einem halben Bogen in kleinem Quartformat, o. J. u. O., wahrscheinlich aus der lehten Hälfte des 15. Jahrhunderts von unbekannter Hand.

(Siche Eschenburgs Denkmäler altdeutscher Dichtkunst. Bremen 1799. S. 347, u. deutsches Museum 1783. II. S. 233.)

Die Geschichte ist vielleicht aus den åltern Begebenheiten der Grafen von Savoyen entlehnt.

Wird auch bei Bouterwek im 9. Bande, S. 318, angeführt.

I. Ge så k.
Stoll.

Es sagt die Geschrift (Schrift) es sey gesessen Ein edler Graf, der was (war) gewaltig und reich, Vor Schanden was er wohl behut

In einem Land das heißt Soffey (Savoyen) mit Namen.

Eins Tags da hat er sich vermessen,

Wie auf Erden nyndert (nirgend) leb, der sein gleich, Deß trug der Held ein freien Mut,

Deß mußten sich viel andre Fürsten schamen.

Abgesang.

Da hått der edel Graf so zart

Ein schone (schöne) Frau die was so minniglichen,

Sie was geborn von hoher Art

Und was des Kunigs Tochter aus Frankenreich.
Sie trägt der Ehren-wohl ein Kron,

Die rein und die viel gut,

Deß freuet sich des jungen Heldes Mut,
Das redt derselbig Graf so frei,

Ich mein, daß auf der Welt nit sey
Geborn ein Weib die so schön sey
Die ich mir allein han auserkorn.

Sie ist meins Herzens ein blühender Stamm,
Und meiner Seel ein Wünschelrut,

Ihr Gut erfreuet manchen Mann,

Und macht dem jungen Held ein freies Blut.

II. Ge så t.

Stoll

Eins Nachts derselbig Graf so reiche
An einem Bett bei seiner schonen Frauen lag,
Da gedacht er hin und wider her,

Wie ihm auf Erd so gutlich wår geschehen.

Da sprach die Frau so minnigliche

Wohl uns, daß wir erlebt haben diesen Tag.
Wir haben Silber, Gold und Ehre,

Durch unser Freud muß man viel Wunder spehen.

Abgesang.

Da kam ein Stimme von Gott
Und sprach: wollt ihr lieber leiden
Ewiglichen Herzeleid und Spott,
Oder wollt ihr lieber scheiden

Von euerm Reiche, wollt haben Ungemach
Und Herzenleid zehn Jahr im Zorn,

Antwurt bald, daß ihr nit wårt verlorn.

Der Graf und auch sein Frau verga: (erwiederten) Es ist beßer wir fürchten Gottes Zorn,

Leiden Herzenleid und Ungemach,

Denn daß wir dort ewig wårn verlorn.

Zween Kunig die kriegten wider ihn,

Dem dritten hatt auch all's sein Volk geschworn, Deß was der Graf gar schier verzeyt, (verzagt) Groß Unglück hått sich ihm auserkorn.

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Stoll

Da mußt der edel Graf entrinnen,
Er und sein schone Frau mit großem Spott,
Silber und Gold folgt ihn' nicht nach,
Groß Unglück das hätt den Herrn besessen.

Da gedacht der Graf in seinem Sinn,
Ach wie sehre hab ich erzürnet meinen Gott,

Von dannen was ihm so gach, (jähe, plößlich bestürzt)
Land und Leut die hätten sein schier vergessen.

Abgesang.

Die Frau die sprach: wo kehren wir hin,

Daß wir vertreiben unsere lange Jahr?

In die Heidenschaft (in die Fremde) steht mir mein Sinn,

Darin so bin ich gewesen lang fürwahr.

Ein Stadt wohl an dem Meere leit, (liegt)

Jenau (Genua) ist sie genannt,

Sie ist manchem Kaufmann wohl erkannt,

Da wollen wir schiffen über Meere,

Ob großes Ungelück woll von uns lan, (lassen)

Ach nein, sprach die Frau so hehre,

Der Gottes Will der foll an uns zergan, (ergehen, volk

zogen werden)

Sint (seit) daß wir in das Elend kummen seyn,

So lassen wir Ungelück haben seinen Rant, (für Ran, welches Raub, Beute hieß)

Es kummt noch schierer Gelückes Zeit,

Deß gibe ich euch mein weiblich Ehre zu Pfand.

IV. Ge så §.

Stoll.

Der edel Graf ward arm an seinem Gut,

Er auf und nieder wohl an dem wilden Meere ging,

Groß Jammer zwang das Herze sein,

Daß er hått sein junges Leben schier veríorn.

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