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„Trågt er von Gold ein Ketten am Hals, „Die hat er nicht gestohlen;

"

"

„Es hat sie ihm ein zart Jungfräulein verehrt, ,Dazu hat sie ihn erzogen.“

Man bracht den Knaben wohl aus dem Thurm, Und gab ihm das Sakramente:

„Hilf, reicher Christ vom Himmel hoch!

,,Es geht mir an mein Ende!"

Man bracht den Knaben zum Gericht hinaus,

Die Leiter mußt er steigen:

,,Uch Meister, lieber Meister mein,

,,Laß mir doch ein kleine Weile!"

Eine kleine Weile die laß ich dir nicht;

Du möcht'st mir sonst entrinnen.

Langt mir ein seiden Tüchlein her,

Daß ich ihm sein Augen verbinde.

"

,,Uch! meine Augen verbinde mir nicht, Ich muß die Welt anschauen;

„Ich seh sie heut, und nimmermehr,

"

Mit meinen schwarzbraun Augen.”

Sein Vater beim Gerichte stund, Sein Herz wollt ihm zerbrechen: ,,Uch Sohne, lieber Sohne mein, ,,Deinen Tod will ich råchen."

Ach Vater, liebster Vater mein, Meinen Tod sollt Ihr nicht rächen, Bringt meiner Seelen ein' schwere Pein Um Unschuld will ich sterben.

Es ist nicht um das Leben mein,
Noch um mein'n stolzen Leib;

Es ist um meine Frau Mutter daheim,
Die weint allzu sehre.

Es stund kaum an den dritten Tag,
Ein Engel kam vom Himmel:
Man sollt ihn vom Gericht nehmen ab,
Sonst würde die Stadt versinken.

Es stund kaum an ein halbes Jahr,
Des Knaben Tod ward gerochen,
Es wurden mehr denn dreihundert Mann
Um's Knaben willen erstochen.

Wer ist's, der uns dieß Liedlein sang?
So frei ist es gesungen.

Das haben drei Jungfräulein gethan
Zu Wien in Desterreiche.

4. Der Lindenschmidt.

Folgendes Lied, das höchst wahrscheinlich eine historische Bege benheit zur Grundlage hat, und einen frühern Ursprung, aus der Zeit der Ritterfehden, verråth, ist einem einzelnen Abdruck vom Jahr 1646 entnommen, worin es, unter der Aufschrift:,, Zwei weltliche Lieder," u. f. w. dem Liede:,,Wilhelmus von Nassau bin ich genannt," beigefügt ist. Unter dem Junker Kaspar wird vielleicht der berühmte Kaspar von Frundsberg gemeint.

(Siehe Eschenburgs Denkmåler, S. 450.)

Man findet dieses Lied auch bei Wolff, S. 698, im Wunderhorn I. S. 125, und in Meißners Apollo. Juni 1794, S. 173.

Es ist nicht lang, daß es geschah,
Daß man den Lindenschmidt reiten sah
Auf einem hohen Rosse;

Er reit't den Rheinstrom auf und ab,
Er hat's gar wohl genossen.

Frisch her, ihr lieben Gesellen mein,
Es muß einmal gewaget seyn;
Denn wagen thut gewinnen.
Wir wollen reiten Tag und Nacht,
Bis wir ein' Beute finden.

Dem Markgraf von Baden kam die Mähr, Wie man ihm in's Geleit gefallen wår,

Das that ihm sehr verdrießen;

Wie bald er Junker Kasparn schrieb,

Daß er ihm sollt eine Reise dienen.

Junker Kaspar zog dem Båurlein ein Kappen an,

Er schickt ihn allzeit vornen an

Wohl auf die freien Straßen,

Wenn er den edeln Lindenschmidt fünd,
Denselben sollt er verrathen.

Das Båurlein schiffte wohl über'n Rhein,
Er kehrte zu Frankenthal in's Wirthshaus ein:
Wirth, habt ihr nichts zu essen?

Es kommen drei Wagen, sind wohl beladen,
Von Frankfurt aus der Messen.

Der Wirth der sprach dem Båurlein zu :
Wein und Brot hab ich genug,
Im Stall da stehn drei Rosse,
Die sind des edeln Lindenschmidts,
Er nåhrt sich auf freier Straßen.

Das Båurlein dacht in seinem Muth:
Mein Sach die wird noch werden gut,
- Den Feind hab ich vernommen.
Wie bald er Junker Kasparn schrieb,
Daß er sollt eilend kommen.

Der Lindenschmidt hatt' einen Sohn,
Der sollt den Rossen das Futter thun,
Den Haber that er schwingen.
,,Steh auf, herzliebster Vater mein,

Ich hör die Harnisch klingen.“

Der Lindenschmidt lag hinter'm Tisch und schlief,

Sein Sohn that ihm so manchen Ruef,

Der Schlaf hatt' ihn bezwungen.

"

Steh auf herzliebster Vater mein, „Dein Verråther ist schon kommen."

Junker Kaspar zu der Stuben eintrat; Der Lindenschmidt von Herzen sehr erschrak: ,,Lindenschmidt, gieb dich gefangen! ,,Zu Baden an dem Galgen hoch, „Daran sollst du mir hangen.“

Der Lindenschmidt war ein freier Reitersmann, Wie bald er zu der Klingen sprang :

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Wir wollen erst ritterlich fechten."

Es waren der Undern allzu viel,

Sie hieben ihn zu der Erden.

,,Kann und mag es denn nicht anders seyn, ,,So bitt ich um den liebsten Sohne mein, „Wohl um den Reitersjungen.

,,Haben sie Jemand Leids gethan,

Dazu hab ich sie gezwungen.“

Junker Kaspar der sprach Nein dazu,

Das Kalb muß folgen der Kuh,
Es wird anders nicht gesprochen.

Und wenn der Jüngling sein Leben behielt,
Seines Vaters Tod würde gerochen.

Sie wurdn alle drei nach Baden gebracht,
Sie saßen nicht långer als Eine Nacht;
Wohl zu denselben Stunden,

Da ward der edle Lindenschmidt gericht't,
Sein Sohn und Reitersjunge.

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5. Klaglied auf König Karolus von England,

der im Jahr 1649 enthauptet wurde.

Das Beßere von,,3wei Klageliedern," so nach König Karolus von England seligem Abschiede ohne Angabe des Jahrs, vermuthlich aber uns die Hälfte des 17. Jahrhunderts, auf einem halben Bogen gedruckt find.

(Siche Eschenburgs Denkmåler, S. 452.)

Auf, König Karol, zu dem Sterben!
Dein Sarg und Richtplaß ist gemacht.
Gieb deiner Liebsten, deinen Erben,
und deiner Krone gute Nacht.
Auf! dieses trüben Tages Schein
Wird deines Lebens Ende seyn!

Fahrt wohl, Ihr Seele meiner Seelen,
Fahrt wohl, Ihr meine Königin;
Ich will Euch meinem Gott befehlen,
Der schütz und tröst Euch Euren Sinn,
Daß Euch das blutige Geschrei
Von mir nicht früh zum Tode sey.

Fahrt gut, ihr meine lieben Kinder,

Fahrt nun mit eurer Mutter gut!

Fahrt wohl, und denkt nicht desto minder,
An eures lieben Vaters Blut.

Mein Tod bringt mich zur Seligkeit,

Euch aber in betrübte Zeit.

Fahr wohl, mein Volk in meinem Reiche,

Fahr wohl; ich wünsche dir getreu,
Daß dir mein Blut und meine Leiche

Zu deinem guten Frieden sey.
Thu deinen Schlag getrost an mir;
Mein christlich Herz vergiebt es dir.

Wirst du mich schon nicht groß beklagen,

So werden dennoch Christen seyn,

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